Der Brief war das erste Schreiben unserer Initiative und wurde bisher nur von der Deutschen Telekom beantwortet.
Das Schreiben wurde von der Konzern-Zentrale an die zuständige Niederlassung "Abteilung Netzproduktion Chemnitz/Radebeul" weitergeleitet und wurde von da aus an T-Mobile gesendet, mehr stand da auch nicht drin.
Das Landratsamt und das Wirtschaftsministerium halten sich derzeit noch dezent im Hintergrund...
Neuigkeiten werde ich dann als Update hinzufügen!
Bürgerinitiative „Breitband für Hohndorf“
Ansprechpartner: ***
***Straße ***
09434 Hohndorf
Deutsche Telekom
Konzernzentrale
Friedrich-Ebert-Alle 140
53113 Bonn
Hohndorf, den 09.03.2009
Betreff: Leistungsfähige DSL / Breitband Anschlüsse für unsere Gemeinde Großolbersdorf im OT Hohndorf
Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Entscheidungsträger!
Die Bürgerinitiative „Breitband für Hohndorf“ kämpft für den flächendeckenden DSL und Breitband - Ausbau in der Gemeinde Hohndorf im Jahr 2009.
Unsere Gemeinde ist ein Ortsteil von Großolbersdorf, jene wurde im Jahr 2008 vollflächig mit DSL ausgebaut, somit steht für 95% der Bürger DSL16000 zur Verfügung.
Wir haben das Pech, dass der OT Hohndorf zu einer anderen Vermittlungsstelle gehört und hier unfassbare Leitungslängen (Kupfer) von 5-7km aus der Stadt Zschopau heraus verlegt wurden.
In unserem Ortsteil entstand ein großes Neubaugebiet, hierdurch sind viele Einwohner hinzugekommen, welche somit auf einen leistungsfähigen Breitbandanschluss verzichten müssen.
Zu erwähnen sind ebenfalls die zahlreichen selbständigen Unternehmer.
In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich ein Industriegebiet und ebenfalls naheliegend das Klinikum Mittleres Erzgebirge.
Unsere Forderungen:
- Wir fordern nach vielen Jahren des Verzichts und der Ungleichbehandlung in Bezug auf
Großstädte und Ballungsräume endlich auch für unsere Gemeinde
Hohndorf, welcher sich übrigens mitten im „Ballungsraum Chemnitz/Erzgebirge“ befindet,
einen für jedermann zugänglichen, leistungsfähigen DSL Anschluss, der für unsere
Vorstellungen ein Minimum von 6000kbits/s betragen soll
- Wir fordern Überprüfungen und Informationen von vorhandenen Ressourcen, ob diese
einen zügigeren Ausbau/Umbau darstellen können
- Wir fordern die Überprüfung einer Anschlußmöglichkeit mit Glasfaser an das Netz der
Gemeinde Großolbersdorf, welche nur 2km entfernt ist
- Wir fordern zeitnahe Informationen über einen Ausbauplan und Realisierungsplan
Begründung:
Wir sehen gerade den ländlichen Raum als unverzichtbares Rückgrat der Ballungsräume und Industriegebiete, nicht nur in Bezug auf deren Bewohner, die tagtäglich mit Ihrem Engagement, ihrer Motivation, Eigenverantwortung und Ideen in unsere Ballungsräume fahren und somit einen wesentlichen Anteil an unserer gesamten Volkswirtschaftlichen Entwicklung einnehmen, sondern auch jene, die sich im Ort selbst privat, gewerblich und geschäftlich engagieren.
Gerade auch vor diesem Gesichtspunkt dürfen diese Räume nicht unter den Teppich gekehrt werden, nach dem Motto „Ach, was wollen die vom Dorf“!
Und damit meinen wir die gesamten ländlichen Gebiete!
In diesem Schreiben können wir jedoch nur für unsere Gemeinde sprechen und versuchen, wieder auf ein Stück Deutschland und auf einen weiteren „Weißen Fleck“ aufmerksam zu machen.
In unserem Ortsteil gibt es eine Vielzahl an Bürgern, welche durch Ihre Unternehmerische Eigenverantwortung und in nicht gerade einfachen Zeiten jeden Tag trotzdem versuchen, auch ihren Teil der Allgemeinheit beizusteuern.
Wenn wir von Globalisierung sprechen, so können wir nicht vor den ländlichen Gebieten halt machen, denn auch gerade hier ist ein globaler Auftritt, wie dem Medium Internet, fast unerlässlich geworden.
Da brauchen wir uns wohl die Verzweiflung nicht vorstellen, wenn z.B. ein Möbelhersteller versucht seine Modelle oder Neuentwicklungen per Bilddateien oder Videoanimation analog auf seine Internetseite zu laden….!
Wir könnten hier viele weitere Beispiele unserer Gemeinde anfügen, jedoch sind wir uns sicher, dass Sie wissen was wir damit sagen wollen.
Wir wissen alle, dass gerade im Bereich Telekommunikation enormer Wettbewerb und Wettkampf um den billigsten Angebotspreis stattfindet, hier kann man sich als normal denkender Mensch fragen, wie ein zukunftsorientierter Ausbau und Investitionen überhaupt noch möglich sind und weiterhin aussehen sollen.
An dieser Stelle sehen wir auch endlich die Politik in der Pflicht, alle Telekommunikationsunternehmen darauf einzuschwören, dass ein vernünftiger Ausbau und zukunftsorientierte IP-Lösungen für alle von höchster Bedeutung sind, aber welche jedoch nur in Zusammenarbeit realisierbar sind!
Hierbei sollte außerdem beachtet werden, dass öffentlichen Gelder, die für Ausbauprogramme bereitgestellt werden nicht in die Gebiete fließen, wo bereits ein mehr als „übertriebener“ Ausbau stattgefunden hat, nur weil sich hier auf einfachere Weise Geld verdienen lässt!
Sicher sind da auf kurzen Wegstrecken ein Vielfaches mehr an Menschen erreichbar, damit muss aber Schluss sein!
Wir haben die Überzeugung, dass gerade diese Kluft immer deutlicher wird, als Bespiel wäre zu erwähnen, in Großstädten wie Chemnitz wird flächendeckendes UMTS mit HSDPA bereitgestellt, wobei schon ein zum Teil großzügiges Highspeed DSL-Netz (VDSL) zur Verfügung steht.
Für uns ist das ein klarer Fall von Übervorteilung und absoluter Übertriebenheit, wenn man bemerkt, dass im ländlichen Raum Ressourcen ganz fehlen oder einfach nicht genutzt und angeboten werden.
Schlusswort:
Der Spruch „Man soll der Werbung nicht alles glauben“ bewahrheitet sich all zu oft.
Als Bürger froher Erwartungen und voller Vorfreude einen Entertain Anschluss/Tarif bestellen wollten, wurden diese aber ganz schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt - mit der bitteren Wahrheit „DSL, geschweige Entertain, ist bei Ihnen nicht verfügbar“!
Zitate die man fast jeden Tag in den Medien lesen oder hören kann, doch was nützt all das???
„Fehlende schnelle Internetzugänge sind auch volkswirtschaftlich ein Problem, da Unternehmen für ihre Ansiedlungen, Gebiete mit gesicherter Breitbandversorgung bevorzugen. Unterversorgte Gebiete haben immer das Nachsehen.“
„Es muss endlich etwas passieren, dass die digitale Kluft zwischen ländlichen und städtischen Gebieten überwunden wird und alle Bürger in Europa die Vorteile der wissensgestützten Wirtschaft uneingeschränkt nutzen können.“
Deswegen, Eigeninitiative, ständiges Erinnern und rütteln an Türen die „verschlossen“ sind, ist das Gebot der Stunde, nur so kann etwas bewegt werden, dass ist unsere Aufgabe und Motivation zugleich!
Wir können nur hoffen, dass die Signale aus Europa und von der Bundesregierung tatkräftig, zielgerichtet und zeitnah umgesetzt werden und es sich nicht nur um schlau gesprochene Thesen und leere Versprechungen handelt!
Wir erbitten eine Kenntnisnahme und Stellungnahme!
Mit freundlichen Grüßen
Bürgerinitiative „Breitband für Hohndorf“
i.A. ****
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