Viviane Reding (EU-Kommission)

Schreiben an die Verantwortlichen

Viviane Reding (EU-Kommission)

Beitragvon governet » 18.08.2006 21:02

Hier mal mein erster Entwurf:

Verbesserungsvorschläge (auch bezüglich Rechtschreibung) werden gern entgegengenommen.

Sehr geehrte Frau Reding,

wie ich heute auf einer News-Seite im Internet lesen konnte, setzt sich die EU-Kommission für günstigere Breitband-Internet-Zugangspreise ein. Dies mag für die Breitbandnutzer eine gute Nachricht sein, die Schmalband-Zwangsnutzer regt es wahrscheinlich eher auf. Man liest in einschlägigen News-Seiten nur noch von Breitbandregulierung, jedoch wurde unsere „Randgruppe“ schon lange nicht mehr in Regulierungsvorschlägen bzw. in der Regulierung selbst beachtet, jedenfalls nicht hier in Deutschland.

Wie Ihnen sicherlich bekannt sein dürfte, gibt es in Deutschland nicht überall breitbandige Internetzugänge wie z. B. DSL, Kabelinternet oder UMTS. In diesen Gebieten sind die Nutzer von der lokal „monopolartig“ agierenden T-Com abhängig. Das Problem, welches dabei auftritt., ist, dass die Internetnutzer nur über Schmalband-Zugänge ins Internet gelangen können, welche nur im Zeittakt abgerechnet werden. Da die Seiten des Internets immer größer werden, dürfte auch klar werden, dass die Zeit bis so eine Internetseite aufgebaut ist immer länger dauert und die Nutzer immer mehr Geld, um in den Genuss von Internet zu kommen, zahlen müssen.

Man könnte jetzt argumentieren, dass die Internet by Call Tarife im Vergleich zu anderen europäischen Staaten im unteren Preisniveau angesiedelt sind und dadurch die Nutzer relativ preiswert ins Internet gelangen können, jedoch für Personen, die auf das Internet angewiesen sind (z. B. für Updates, Recherchen bzw. Informationsbeschaffung, Pflege von Internetseiten, Datenübermittlung usw.) sieht die Sache schon anders aus, da sie dann bis zu dreistellige Beträge am Monatsende auf ihrer Telefonrechnung vorfinden. In vielen EU-Ländern gibt es für diese Schmalband-Nutzer eine günstige Flatrate, die aus der Einführung von günstigen Großhandelsflatrates hervorging. In Deutschland gibt es etwas vergleichbares jedoch nicht.

Durch diesen Umstand tummeln sich auch immer mehr „unseriöse“ Firmen im IbC-Markt, welche die Nutzer durch 0,01-0,09 ct/min ködern und damit in ihre „Tarif-Fallen“ locken. Dies führt dann oft genug am Monatsende wiederum bis zu dreistelligen Beträgen auf der Telefonrechnung.

Weiterhin ist es wahrscheinlich ein Hohn für die Schmalband-Kunden, wenn sie mit ansehen müssen, dass die T-Com für ihr Produkt „T-DSL via Satellit“ eine Zeit-Flatrate für den Rückkanal, welcher über einen Schmalband-Zugang realisiert wird, anbietet und dies zu einem wahrscheinlichen Preis von 22,40 Euro, den die „DSL via Satellit Flat“ zum Preis von 79,90 Euro beinhaltet.

Rechnung:
29,90 Euro für „T-DSL-via Satellit 30“ (30 Std. inklusiv)
49,90 Euro für „T-DSL via Satellit 90“ (90 Std. inklusiv )

macht für 60 Std. 20 Euro (ohne Grundgebühr) (Preis von 90 h minus preis von 30 h)
macht für 30 Std. 10 Euro (ohne Grundgebühr).
Macht damit eine Grundgebühr von 19,90 Euro (29,90 Euro -10 Euro)

Die „T-DSL via Satellit Flat“ kostet 79,90 Euro, davon die Grundgebühr subtrahiert macht 60 Euro.

Da die Minutenpreise für Satellit nach den Inklusiv-Volumen 5 ct /min kosten, und T-Online Internet by Call für 1,9 ct/min anbietet, hat der Rückkanal einen Anteil von 38 % am Minutenpreis.

D. h. 38 % von 60 Euro sind 22,40 Euro für die Rückkanal-Flat.

Nun wird häufig diskutiert, dass dies keine echte Flatrate sei, welche für den Rückkanal angeboten wird, da über ihn nur der Upload erfolgt. Dies mag vielleicht stimmen, häufig wird aber nicht beachtet, dass bei Schmalband-Verbindungen nur zeitgetaktete Verbindungsentgelte anfallen, welche unabhängig von der Up- oder Downloadfähigkeit anfallen. Was bei dieser Tariffierung immer zählt ist die reine zeitliche Verbindung.

Anderen Satelliten-Breitband Anbietern sowie Schmalband-Anbietern steht die Möglichkeit nicht offen, ihren Kunden eine Pauschale für den Rückkanal bzw. eine Schmalbandverbindung anzubieten, da es in Deutschland keine günstige Großhandelsflatrate gibt. Daher sehe ich hier einen gewaltigen Wettbewerbsnachteil für diese Unternehmen und auch einen großen Nachteil für die Kunden. Zum einen muss der Kunde um in den Genuss einer Flatrate zu kommen auf das teure Satelliten-Breitband umsteigen, mit seinen vielen Nachteilen und zum anderen hat er keine Auswahlmöglichkeit, da diese Voll-Flatrate nur von einem Unternehmen angeboten werden kann.

Dieser Sachverhalt wurde von unserer Seite auch schon der Bundesnetzagentur im April vorgetragen, eine Antwort steht bis jetzt aus.

Ich appelliere deshalb an Sie, sich für die Einführung bzw. Regulierung einer günstigen Großhandelsflatrate, wie es sie schon in vielen EU-Ländern gibt, in Deutschland einzusetzen, um die immer größer werdende Preisdiskrepanz zwischen Breitband- und Schmalbandinternetzugängen zu stoppen.

Ich schreibe Ihnen im Namen der „Initiative gegen digitale Spaltung“, lassen Sie mich daher kurz ein paar Worte zur Initiative sagen. Wir sind eine im Jahr 2005 gegründete und sehr schnell wachsende Interessengemeinschaft mit derzeit knapp 1000 Mitgliedern. Hauptziel ist die mittelfristige Sicherstellung einer flächendeckenden, angemessenen und fairen Breitbandversorgung in ganz Deutschland sowie die Wiedereinführung einer Schmalband-Flatrate.

Ich bedanke mich bereits im Vorfeld für Ihre Antwort und möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass dieser Brief und Ihre Antwort auf den Internetseiten der „Initiative gegen digitale Spaltung“ (http://www.geteilt.de) veröffentlicht wird. Sollten Sie mit der Veröffentlichung Ihrer Antwort nicht einverstanden sein, dann teilen Sie mir dies bitte mit. Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen


Gruß Governet
Zuletzt geändert von governet am 20.08.2006 20:15, insgesamt 2-mal geändert.
Gruß Governet
KEIN DSL - WAS NUN?
Ratgeber für DSL Initiativen
Breitband-Alternativen
Regionale Foren für mit DSL Unterversorgte Orte
Du möchtest geteilt.de verlinken? Hier gehts lang: Links zu geteilt.de
kein-dsl.de "Breitband für alle" ist kommerziell und vertritt keine Interessen, sondern nur den Mammon
Benutzeravatar
governet
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 4257
Registriert: 01.03.2006 19:14
Wohnort: ???

Beitragvon M0rGu3 » 18.08.2006 21:14

Das Problem, welches dabei auftritt., ist dass die Internetnutzer nur über Schmalband-Zugänge ins Internet gelangen können, welche nur im Zeittakt abgerechnet werden.
zu
Das Problem, welches dabei auftritt, ist, dass die Internetnutzer nur über Schmalband-Zugänge ins Internet gelangen können, welche nur im Zeittakt abgerechnet werden.


Ich appelliere deshalb an Sie, sich für die Einführung bzw. Regulierung einer günstigen Großhandelsflatrate, wie es sie schon in vielen EU-Ländern gibt, in Deutschland einzusetzen., um die immer größer werdende Preisdiskrepanz zwischen Breitband- und Schmalbandinternetzugängen zu stoppen.
zu
Ich appelliere deshalb an Sie, sich für die Einführung bzw. Regulierung einer günstigen Großhandelsflatrate, wie es sie schon in vielen EU-Ländern gibt, in Deutschland einzusetzen, um die immer größer werdende Preisdiskrepanz zwischen Breitband- und Schmalbandinternetzugängen zu stoppen.
Eure Mitarbeit ist gefragt!
Benutzeravatar
M0rGu3
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 1788
Registriert: 26.10.2005 18:18
Wohnort: 99192 Erfurt-Molsdorf

Beitragvon governet » 18.08.2006 21:20

THX ist korrigiert.
Gruß Governet
KEIN DSL - WAS NUN?
Ratgeber für DSL Initiativen
Breitband-Alternativen
Regionale Foren für mit DSL Unterversorgte Orte
Du möchtest geteilt.de verlinken? Hier gehts lang: Links zu geteilt.de
kein-dsl.de "Breitband für alle" ist kommerziell und vertritt keine Interessen, sondern nur den Mammon
Benutzeravatar
governet
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 4257
Registriert: 01.03.2006 19:14
Wohnort: ???

Beitragvon Meandron » 19.08.2006 13:13

Ich finde den Entwurf sehr gut! Vielleicht solltest du noch die URL der Newsseite angeben, die du am Anfang erwähnst. Auch wäre es aus meiner Sicht sinnvoll anzugeben, wie viel so ein festnetzgebunderer Breitbandzugang im Monat so kostet, damit die Preisdiskrepanz etwas deutlicher raustritt.
Benutzeravatar
Meandron
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 84
Registriert: 21.07.2006 11:16
Wohnort: ???

Beitragvon governet » 19.08.2006 13:16

Ich glaube, dass sie beides weiß. Sie ist ja für die Kommission für Telekommunikation verantwortlich. ;)

Hier noch der Link zur News.

Gruß Governet
Gruß Governet
KEIN DSL - WAS NUN?
Ratgeber für DSL Initiativen
Breitband-Alternativen
Regionale Foren für mit DSL Unterversorgte Orte
Du möchtest geteilt.de verlinken? Hier gehts lang: Links zu geteilt.de
kein-dsl.de "Breitband für alle" ist kommerziell und vertritt keine Interessen, sondern nur den Mammon
Benutzeravatar
governet
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 4257
Registriert: 01.03.2006 19:14
Wohnort: ???

Beitragvon Meandron » 19.08.2006 13:24

Auch wieder wahr... :D
Benutzeravatar
Meandron
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 84
Registriert: 21.07.2006 11:16
Wohnort: ???

Beitragvon governet » 19.08.2006 21:13

Falls nicht noch ein grundlegender Änderungsvorschlag kommt, werde ich es morgen Abend per E-Mail abschicken.

Gruß Governet
Gruß Governet
KEIN DSL - WAS NUN?
Ratgeber für DSL Initiativen
Breitband-Alternativen
Regionale Foren für mit DSL Unterversorgte Orte
Du möchtest geteilt.de verlinken? Hier gehts lang: Links zu geteilt.de
kein-dsl.de "Breitband für alle" ist kommerziell und vertritt keine Interessen, sondern nur den Mammon
Benutzeravatar
governet
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 4257
Registriert: 01.03.2006 19:14
Wohnort: ???

Beitragvon M0rGu3 » 19.08.2006 22:56

Ich hab keine Wünsche mehr. Sieht eigentlich gut aus ;)
Eure Mitarbeit ist gefragt!
Benutzeravatar
M0rGu3
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 1788
Registriert: 26.10.2005 18:18
Wohnort: 99192 Erfurt-Molsdorf

Beitragvon governet » 20.08.2006 20:15

Ist abgeschickt, per E-Mail.

Gruß Governet
Gruß Governet
KEIN DSL - WAS NUN?
Ratgeber für DSL Initiativen
Breitband-Alternativen
Regionale Foren für mit DSL Unterversorgte Orte
Du möchtest geteilt.de verlinken? Hier gehts lang: Links zu geteilt.de
kein-dsl.de "Breitband für alle" ist kommerziell und vertritt keine Interessen, sondern nur den Mammon
Benutzeravatar
governet
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 4257
Registriert: 01.03.2006 19:14
Wohnort: ???

n1

Beitragvon chegger » 09.09.2006 11:47

Ja ist echt ein cooler Brief, Einstein :D
Ernsthaft, trifft genau die sch***Situation.
Bin auf ne Antwort gespannt!!
mfg
Benutzeravatar
chegger
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 41
Registriert: 25.08.2006 14:48
Wohnort: ???

Re: n1

Beitragvon governet » 09.09.2006 11:52

chegger hat geschrieben:Bin auf ne Antwort gespannt!!


Wenns eine geben sollte.
Gruß Governet
KEIN DSL - WAS NUN?
Ratgeber für DSL Initiativen
Breitband-Alternativen
Regionale Foren für mit DSL Unterversorgte Orte
Du möchtest geteilt.de verlinken? Hier gehts lang: Links zu geteilt.de
kein-dsl.de "Breitband für alle" ist kommerziell und vertritt keine Interessen, sondern nur den Mammon
Benutzeravatar
governet
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 4257
Registriert: 01.03.2006 19:14
Wohnort: ???

Beitragvon chegger » 09.09.2006 11:59

Ja, das habe ich auch schon gedacht....Verdient hätte sie dein Schreiben allemal.....
mfg
Benutzeravatar
chegger
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 41
Registriert: 25.08.2006 14:48
Wohnort: ???

Beitragvon governet » 09.09.2006 12:04

Und unternehmen muss sie dann auch noch was, aber wenn sie der gleichen Meinung ist wie die Bundesnetzagentur, dass Internetzugangsdienste nicht der Regulierung unterstehen sieht es ehrlich gesagt schlecht aus.
Gruß Governet
KEIN DSL - WAS NUN?
Ratgeber für DSL Initiativen
Breitband-Alternativen
Regionale Foren für mit DSL Unterversorgte Orte
Du möchtest geteilt.de verlinken? Hier gehts lang: Links zu geteilt.de
kein-dsl.de "Breitband für alle" ist kommerziell und vertritt keine Interessen, sondern nur den Mammon
Benutzeravatar
governet
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 4257
Registriert: 01.03.2006 19:14
Wohnort: ???

Beitragvon governet » 20.09.2006 15:53

So habe eine Antwort bekommen, leider darf ich Sie (noch) nicht veröffentlichen. Ein Antwortschreiben ist auch schon erstellt. Wird dann später mit der Veröffentlichung der Antwort hier reinkommen. Dann drückt uns mal die Daumen.

Bevor hier zu viel Freude aufkommt, es ist nichts konkretes in der Antwort enthalten.
Gruß Governet
KEIN DSL - WAS NUN?
Ratgeber für DSL Initiativen
Breitband-Alternativen
Regionale Foren für mit DSL Unterversorgte Orte
Du möchtest geteilt.de verlinken? Hier gehts lang: Links zu geteilt.de
kein-dsl.de "Breitband für alle" ist kommerziell und vertritt keine Interessen, sondern nur den Mammon
Benutzeravatar
governet
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 4257
Registriert: 01.03.2006 19:14
Wohnort: ???

Beitragvon governet » 25.10.2006 14:47

Da ich die Antwortschreiben der EU-Kommission nicht veröffentlichen darf, hier meine Antwort-Schreiben an sie.

Sehr geehrter Herr ...,

vielen Dank für Ihre Antwort. Ihre Informationen der ehemaligen Flatrate-Angebote sind korrekt. Bis ca. 2000/2001 gab es hier in Deutschland Flatrate-Angebote für schmalbandige Internetzugänge, welche aufgrund der Interconnectionpreise und der fehlenden Großhandelsflat jedoch eingestellt wurden.

Die damalige RegTP hat zwar eine Verfügung für eine Großhandelsflat erlassen, worauf die Telekom mit einer Klage antwortete. Die Telekom bekam zwar recht, führte aber trotzdem eine Großhandelsflat ein. Diese aber zu einem so hohen Preis, so dass die anderen Unternehmen nicht wettbewerbsfähig waren. Ein später eingeleitetes Missbrauchsverfahren gegen die Telekom, wurde mit der Argumentation beendet, dass T-Online hier den meisten Nutzen aus der Senkung des Preises der Großhandelsflatrate zieht und ihre Vormachtstellung weiter ausbauen würde.

Was ich aber nicht ganz nachvollziehen kann - da T-Online ein Tochterunternehmen der Telekom war und wohl auch der größte Internetzugangsdiensteanbieter dieser Zeit war – warum man dann T-Online nicht auch der Regulierung unterzog, wenn man solche Ängste äußert.

Falls sie sich darüber noch einmal ein Bild machen möchten, kann ich Ihnen empfehlen,
folgende News-Berichte aus dem Jahr 2001 zu lesen:
http://www.onlinekosten.de/news/artikel/7649
http://www.onlinekosten.de/news/artikel/6170
http://www.onlinekosten.de/news/artikel/7553

Ob die Telekom anderen Unternehmen eine Großhandelsflat verweigert, kann ich nicht sagen, sollte diese noch existieren so stellt wohl eher ihr Preis eine Eintrittsbarriere in einen Flatratemarkt da. Ich glaube, dass Unternehmen schon daran interessiert sind, jedoch nach dem Prozedere 2000/2001 werden sie wohl die Chance auf eine günstige Großhandelsflat abgeschrieben haben. Eigentlich wäre ja der Regulierer hier im Zugzwang, da er für nichtdiskriminierende Vorleistungsprodukte zu sorgen hat. Schließlich beinhaltet ja die „T-DSL via Satellit Flat“ eine Schmalbandflat für den Rückkanal, welche durch andere Unternehmen nicht angeboten werden kann. Damit räumt sich die T-Com wohl bessere Bedingungen ein, aber der Regulierer schweigt. Dies sollte man auch unter dem Gesichtspunkt betrachten, dass T-Com und T-Online vor kurzem fusionierten und damit auch der oben angeführte Kritikpunkt der RegTP wegfallen dürfte.

Dass die Preissenkung der Zusammenschaltungsentgelte ein Flatrate-Angebot ermöglichen kann, glaube ich eher nicht, da ein Satelliten-Breitband-Anbieter (nicht T-Com) vor kurzem eine Flatrate für den Rückkanal über die Schmalbandverbindung angeboten hat, aber diese wieder zurückzog. Auch wenn sie möglich wäre, so würde doch der Wettbewerb den Preis kurz- bis mittelfristig so sinken lassen, dass die Unternehmen nicht mehr kostendeckend arbeiten könnten und das gleiche passieren würde, wie 2000/2001.

Verlierer sind auf jeden Fall die Verbraucher, die keine Alternativen in ihrer Umgebung vorfinden. Einige Anbieter mit eigener Infrastruktur bieten zwar Schmalband-Flatrates an, aber diese Unternehmen sind regional sehr beschränkt und zumeist auch nur dort zu finden, wo DSL bereits vorhanden ist.

Auch wenn man auf andere EU-Länder schaut, so haben doch viele auch eine Großhandelsflat verordnet und dies zu günstigen Bedingungen. Ich frage mich was hier der Hintergrund war, denn man hätte ja auch die Zusammenschaltungsgebühren senken können so wie in Deutschland. Was ich vermute ist, dass die Länder ihren Ex-Monopolisten wohl einen besseren Anreiz geben wollten, ihre Netze auszubauen und ihrer Bevölkerung auch einen Anreiz geben wollten, das Internet intensiver nutzen zu können, anstatt immer auf die Uhr schauen zu müssen. Und sind dass nicht auch Ziele der EU-Kommission bzw. der Lissabon-Strategie?

Der Schriftwechsel zwischen mir und der Bundesnetzagentur finden Sie im Anhang. Er bezieht sich aber hauptsächlich, auf das Angebot der „T-DSL Satellit Flat“ und mögliche Verletzungen des TKG und TKV, sowie die Forderung, die Schmalbandflat vom Bündelprodukt zu entbündeln und eine günstige Großhandelsflat zu verordnen. (Wobei ich auf meine Rückantwort keine Antwort seitens der Bundesnetzagentur mehr erwarte) Ein Schriftwechsel zwischen der Bundesentzagentur und einem Mitglied unserer Initiative, der dieses fehlende Flatrate-Angebot behandelt, finden sie unter:
http://www.geteilt.de/phpBB2/viewtopic.php?t=1422

Wie Sie wahrscheinlich selbst sehen können, geht die Bundesnetzagentur fast gar nicht auf die ihr zugesandten Briefe ein oder redet sich damit raus, dass sie nicht zuständig bzw. ihr die Hände gebunden sei. Und das wollen wir einfach nicht glauben, da wir meinen, dass die EU-Richtlinien genügend Spielraum bieten, deshalb wendeten wir uns an Sie die EU-Kommission.

Viele Verbraucher, vor allem diejenigen die auf Zwangs-Schmalbandverbindungen sitzen, empfinden die Bundesnetzagentur hier in Deutschland eher als Verwalter. Eine echte Regulierung wie z. B. in England oder Frankreich vermisst man hier. Wie Sie ja selber merken dürften, greift die Behörde meist erst dann durch, wenn von Ihrer Kommission ein Anstoß kommt. (z. B. V-DSL-Regulierung) Dies mag daran liegen, dass der Staat noch Telekom Aktien hält und seine eigenen Interessen verfolgt, z. B. eine hohe Dividende, hohe Steuereinnahmen aus dem Gewinn der Telekom oder ein hoher Aktienkurs. Es kann aber ehrlich gesagt, so nicht weiter gehen, da dies alles zum Nachteil eines Wettbewerbs und zum Nachteil der Verbraucher geschieht. Wir begrüßen daher auch ihren Vorschlag, das Netz vom Diensteanbieter zu trennen. England hat es vorgemacht, warum folgt man dann nicht diesem Beispiel?

Da ich ja eine Antwort meiner Anfrage an die Bundesnetzagentur erhalten habe, wollte ich noch einmal nachfragen, ob ich Ihre erste Antwort, sowie die Antwort auf dieses Schreiben veröffentlichen darf.

Um Ihnen den Sachverhalt aus Sicht eines Zwangsschmalband-Nutzers darzustellen, möchte ich noch folgendes Zitat anfügen:

„ich fühle mich total verarscht, da ich als 100% Schwerbehinderter ansonsten keine Möglichkeit habe am sozialen geschehen zu einem vernünftigen preis teilzuhaben. meine telefon und internetkosten betragen derzeit ca. 150,-Euro und das bei ca. 800,-Euro Rente. Das ist eine Schweinerei“

Mit freundlichen Grüßen
Zuletzt geändert von governet am 25.10.2006 14:50, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
governet
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 4257
Registriert: 01.03.2006 19:14
Wohnort: ???

Nächste

Zurück zu Schreiben

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 1 Gast