hab mich eben erst registriert und gleich mal ein Schreiben an meine Bundestagsvertreterin geschickt. Habt bitte Nachsicht, dass ich persönliche Daten (Name, Adresse) aus dem hier veröffentlichten Brief herausgenommen habe. Ich hab damit mal ziemlich schlechte Erfahrungen in einem anderen Forum gemacht (will keineswegs hier jemanden was unterstellen, aber wenn man sich einmal die Finger verbrannt hat, langt man nicht nochmal auf die Herdplatte

Hier das Schreiben:
Unzureichende Versorgung ländlicher Regionen mit Breitbandinternetzugängen durch die Deutsche Telekom AG
Sehr geehrte Frau Mortler,
Ihnen ist sicherlich die ständig wachsende Bedeutung des Internets – sowohl in wirtschaftlicher als auch privater Hinsicht - bewusst. Aber während in Ballungsgebieten die Breitband- Internettechnologie stetig verbessert und ausgebaut wird und dort Kunden mittlerweile Downloadraten von bis zu 50 Mbit/s angeboten werden können, gibt es vornehmlich in ländlichen Gegenden (immer) noch nicht einmal die Möglichkeit, einen Breitband Internetzugang zu erhalten.
Seitens der Telekom, die in diesem Segment bekannterweise Marktführer ist, wird dies mit mangelnder Wirtschaftlichkeit begründet, so auch in meinem Fall. Ich wohne in xxx (Gemeinde Leinburg) und habe nur die Möglichkeit, mit ISDN ins Internet zu gehen. Mit ISDN erreicht man im Normalfall eine Downloadrate von 64kbit/s. Was die Angelegenheit für mich aber mehr als ärgerlich macht, ist die Tatsache, dass für ISDN (Schmalband) keine Flatrate angeboten wird. Meine Internetrechnung richtet sich also danach, wie lange ich mich im Internet aufhalte. Hingegen wird die Nutzung von DSL meist pauschal verrechnet, d.h. es wird ein Pauschalbetrag pro Monat (je nach Anbieter unterschiedlich, aber normalerweise im Bereich zw. 5€ und 20€) für die Nutzung von DSL fällig. Ich bin also seit Jahren damit konfrontiert, für meine weit langsamere Internetverbindung bei vergleichbarer Nutzung mit einem DSL Anschluss weitaus höhere Kosten tragen zu müssen. Möchte ich mir beispielsweise eine Datei mit einer Größe von 152MByte herunterladen, so benötige ich mit DSL 1000 dafür etwa 20 Minuten, während ich mit ISDN dafür etwa 324 Minuten brauchen würde. Wird eine Minute Internetnutzung mit ISDN mit 2 Cent veranschlagt, so hätte ich nur für diesen einen Download Kosten von etwa 6,50 € zu tragen, während der DSL Nutzer ja nur monatlich einen Pauschalbetrag (s.o.) abzuführen hat.
Eine Anfrage an den Bürgermeister meiner Gemeinde und dessen Anfrage an die Telekom brachte zwar eine Verbesserung für einige Ortsteile, speziell für xxx ist nach Aussage der Telekom die Wirtschaftlichkeit einer Erschließung nicht gegeben. Ich möchte mich (wie auch andere Einwohner von xxx) aber nicht damit abfinden, von der Nutzung Breitbandtechnologie mittel- bis langfristig ausgeschlossen zu sein. Dies bedeutet für mich eine starke Benachteiligung gegenüber Menschen in Gebieten, in denen diese Technologie verfügbar ist.
Ich bin der Meinung, dass speziell die Telekom als Marktführer seitens der Politik dazu verpflichtet werden sollte, kurzfristig eine Flatrate für Schmalband Internetzugänge anbieten zu müssen und mittelfristig eine Erschließung aller Haushalte mit Breitband Internetzugängen durchzuführen.
Alternativen, die mir seitens der Telekom für den nicht möglichen DSL Anschluss angeboten werden, akzeptiere ich also solche nicht. Eine Nutzung von DSL über Satellit erfordert z.B. einen ISDN Rückkanal, für den ich wieder zeitabhängige Kosten zu tragen hätte. Zudem kommt es bei dieser Art des DSL Zugangs zu solch hohen Verzögerungen, dass bestimmte Internetdienste damit nicht möglich sind.
Auf der Website der Deutschen Breitbandinitiative, einer Diskussionsplattform für Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung (http://www.breitbandinitiative.de), wird ausgeführt, dass Datenverbindungen, „deren Bandbreite den Anwender in konkreten Online-Nutzungssituationen weder behindert noch limitiert [...] [Verbindungen mit Übertragungsgeschwindigkeiten sind], die über jene von ISDN hinausgehen und somit mindestens 256kbit/s im Download betragen.“
Ich würde es sehr begrüßen, wenn seitens der Politik, also auch von Ihrer Seite aus, dies gegenüber den Anbietern von Breitband Internetzugängen in solcher Weise vertreten wird, dass eine flächendeckende Verfügbarkeit dieser Technologie in Deutschland mittelfristig erreicht wird.
Ich bedanke mich bereits im Vorfeld für Ihre Antwort und mache Sie abschließend darauf aufmerksam, dass ich diesen Brief und Ihre Antwort auf den Internetseiten der "Initiative gegen digitale Spaltung" -- http://www.geteilt.de veröffentlichen werde. Sollte Sie mit der Veröffentlichung Ihrer Antwort nicht einverstanden sein, dann teilen Sie mir dies bitte mit.
Mit freundlichen Grüßen
(me)