BM Rainer Heller (SPD) Detmold

[Danny]

Hallöchen und noch ein Brief, diesmal schrieb ich am 3.7.2005 an Rainer Heller Bürgermeister von Detmold:

Sehr geehrter Herr Heller.

ich weiß nicht ob Sie es wussten, aber es gibt in Deutschland einige Millionen Menschen, welche sich tagtäglich in den Medien anschauen müssen, was Sie nicht bekommen können: DSL.

Auch hier in Detmold gibt es noch genügend "Weiße Flecken" auf der Landkarte. Zum Beispiel: Mosebeck, Diestelbruch, Brockhausen, um nur einige zu nennen

Die Verantwortlichen, wozu man Sie durchaus zählen muss, kann man aber beruhigen da diese Betroffenen auf Grund anderer Probleme abgelenkt sind und kaum Widerstand und Initiative zeigen. Ich versichere aber, dass sich dies ändern wird...

Zur Lage: Als 1998 die Telekom privatisiert wurde sollte eine "Regulierungsbehörde" die damit verbundenen Probleme lösen. Die beste und wohl auch einzige Aktion diesbezüglich war das Telekommunikationsgesetz von 1998 welches besagt:

"durch Regulierung im Bereich der Telekommunikation den Wettbewerb zu fördern und flächendeckend angemessene und ausreichende Dienstleistungen zu gewährleisten".

"die Sicherstellung einer flächendeckenden Grundversorgung mit Telekommunikationsdienstleistungen (Universaldienstleistungen) zu erschwinglichen Preisen"

Auch nach 7 Jahren ist diesen gesetzlichen Bestimmungen nicht mal im Ansatz folge geleistet worden. Da sich das Internet Tag für Tag den hohen Geschwindigkeiten von DSL anpasst, ist es zwischenzeitlich so, dass DSL definitiv zu einer Universaldienstleistung zählt. Aber von einer flächendeckenden Grundversorgung sind wir seit Jahren weit entfernt. Und viele Gemeinden werden es auch die nächsten Jahre bleiben.

Ich möchte Sie nun nicht mit den technischen Ursachen und Hintergründen quälen da Sie diese vermutlich nur irritieren würden. Vielmehr ist entscheidend, dass es zum einen bereits eine gesetzliche Regelung gibt, welche schlicht missachtet wird und das es zum anderen laut anerkannter Studien in keinem anderen europäischen Staat derartige Schwierigkeiten diesbezüglich gibt.

Auch in Bezug auf die Bundestagswahl im Herbst 2005 meine Frage an Sie, was Sie gedenken zu tun? Ich bitte Sie vielmals keine vorbereiteten Antworten zu schicken sondern ich fordere Sie im Namen der Betroffenen auf, sich mit der Thematik zu beschäftigen als wären Sie selbst betroffen.

Da diese Problematik von größerem öffentlichen Interesse ist als Sie vielleicht glauben, werde ich dieses und Ihr Antwortschreiben unter http://www.geteilt.de veröffentlichen. Keine Antwort wird natürlich ebenso veröffentlicht ; )

Dann sage ich schon mal vielen Dank im voraus und freue mich auf Ihre Stellungnahme.

Daniel Perez
Initiative gegen digitale Spaltung
http://www.geteilt.de

[Danny]

Am 8.7.2005 kam folgende Antwort:

Guten Morgen Herr Perez,

im Auftrag von Herrn Heller möchte ich Ihnen mitteilen, dass er sich mit Herrn Hartmann von der Deutschen Telekom in Bielefeld wegen Ihrer Angelegenheit in Verbindung gesetzt hat. Herr Hartmann wird klären, was hier getan werden kann und sich dann mit Ihnen in Verbindung setzen. Wir hoffen für Sie und auch für Mosebeck auf eine positive Antwort. Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen mit vielen Grüßen

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Sekretariat Bürgermeister
Stadt Detmold
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[Danny]

Und am 31.8.2005 kam noch folgendes:

Guten Tag Herr Perez,

nach unserem Schriftwechsel aus Juli 2005 hat uns nun die Telekom, Herr Vollmer, einen vorerst abschlägigen Bescheid bezüglich DSL in Mosebeck zukommen lassen. Wir hoffen für Sie und alle Mosebecker, dass sich dennoch die Verhältnisse so bald wie möglich ändern. Herr Heller bedauert es sehr, dass wir Ihnen keinen anderen Bescheid zukommen lassen können. Nachfolgend leite ich noch die beiden Mails des Herrn Vollmer an Sie weiter.

Mit freundlichen Grüßen

Ortsvorsteher Herr Strätner erhält diese Mail zur Information.

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Sekretariat Bürgermeister
Stadt Detmold
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-----Ursprüngliche Nachricht-----

Sehr geehrte Frau xxxxx,

wie telefonisch bereits erläutert stellt sich die T-DSL Versorgung im Ortsnetz (ON) 5231 Detmold wie folgt dar:

Das Ortsnetz 5231 besteht aus 5 Anschlussbereichen (AsB) 2, 4, 5, 6 und 8. Alle 5 Anschlussbereiche sind mit T-DSL versorgt. Aufgrund der physikalischen Gesetzmäßigkeiten ist T-DSL nur bis zu einer bestimmten Kabeldämpfung möglich. Zur Zeit ist T-DSL 384 kBit/s bis zu einer Kabeldämpfung von 50 dB noch realisierbar.

AsB 2 -> ca. 15.398 Anschlüsse von denen ca. 14.409 Anschlüsse T-DSL 384 kBit/s bis 6 Mbit/s je nach Kabeldämpfung erhalten können "93,6 % T-DSL Versorgung"
AsB 4 -> ca. 2.647 Anschlüsse von denen ca. 2.620 Anschlüsse T-DSL 384 kBit/s bis 6 Mbit/s je nach Kabeldämpfung erhalten können "99,0 % T-DSL Versorgung"
AsB 5 -> ca. 3.903 Anschlüsse von denen ca. 3.572 Anschlüsse T-DSL 384 kBit/s bis 6 Mbit/s je nach Kabeldämpfung erhalten können "91,5 % T-DSL Versorgung"
AsB 6 -> ca. 3.530 Anschlüsse von denen ca. 3.442 Anschlüsse T-DSL 384 kBit/s bis 6 Mbit/s je nach Kabeldämpfung erhalten können "97,5 % T-DSL Versorgung"
AsB 8 -> ca. 3.176 Anschlüsse von denen ca. 3.142 Anschlüsse T-DSL 384 kBit/s bis 6 Mbit/s je nach Kabeldämpfung erhalten können "98,9 % T-DSL Versorgung"

Der Ortsteil Mosebeck liegt im AsB 2 und kann aufgrund der Kabeldämpfung zur Zeit nicht mit T-DSL versorgt werden. Zur Verdeutlichung -> Der Anschluss von Rolf Strätner (Ortsvorsteher) 0 52 31 / 3 27 37, wohnhaft im Ortsteil Mosebeck hat eine Kabeldämpfung von 56,7 dB.

Wir dürfen Ihnen aber versichern, dass wir in Zusammenarbeit mit unseren Techniklieferanten auch weiterhin tatkräftig z.B. an technischen Lösungsansätzen (Erhöhung der Kabellängen) arbeiten, damit möglichst viele unserer Kunden T-DSL nutzen können.

Hier ein Beispiel:

Mit WiMAX testet die Deutsche Telekom derzeit eine Funktechnik, mit der sich die Breitbandinfrastruktur möglicherweise sinnvoll ergänzen lässt. Zur Versorgung von Haushalten und Unternehmen mit breitbandigen Internetzugängen reichen unter günstigen Randbedingungen schon wenige WiMAX-Basisstationen, um Flächen von mehreren Quadratkilometern abzudecken. Die Erprobung der innovativen Technik ist für uns ein weiterer wichtiger Schritt, für möglichst viele Bürger besonders in ländlichen Regionen eine Breitbandversorgung zu akzeptablen Konditionen bereitstellen zu können.

Mit dem Pilotprojekt in zwei Ortschaften in der Nähe von Bonn wird zur Zeit in der Alltagspraxis überprüft, was WiMAX für die Kunden und für die Deutsche Telekom leisten kann. Der Pilotbetrieb ist bis Anfang 2006 geplant. Inwieweit die WiMAX-Technologie dann eingeführt wird, hängt ganz wesentlich von den Ergebnissen der technischen und praktischen Prüfungen und nicht zuletzt auch den regulatorischen Bedingungen der Frequenzzuteilung ab. Deshalb kann man heute noch keine konkreten Aussagen zur Abdeckung, zu den Einsatzbereichen oder gar zu Investitionsausgaben treffen.

WiMAX könnte jedoch bei der Überbrückung der "letzten Meile" eine Alternative in den Regionen darstellen, in denen der T-DSL Ausbau heute wegen technischer Einschränkungen nicht möglich beziehungsweise der Ausbau nicht wirtschaftlich ist. Dies betrifft vor allem ländliche Gebiete, in denen die Entfernung zwischen den Kunden und dem Telekom-Netzknoten für eine T-DSL Versorgung zu groß ist.

Unabhängig davon steht als alternatives Produkt derzeit "T-DSL via Satellit" zur Verfügung. Informationen hierzu finden Sie im Internet unter http://www.t-com.de .

Wir beraten Sie auch gerne unter der kostenlosen Rufnummer 0800 33 01000.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Vollmer

Deutsche Telekom AG
T-Com, PK NL Nordwest
GP4, Referent Geschäftsplanung
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http://www.t-com.de



-----Ursprüngliche Nachricht-----

Sehr geehrte Frau xxxxx,

heute teilte mit Herr Rolf Strätner die Rufnummer von Herrn Perez mit. Der Anschluss 05231/20783 von Herrn Perez hat eine Kabeldämpfung von 61,78 dB. Wie schon im letzen Mail erörtert ist bis zu einer Kabeldämpfung von 50 dB T-DSL 384 kBit/s noch möglich. Leider kann Herr Perez zur Zeit kein T-DSL erhalten.

Bitte informieren Sie Ihren Bürger.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Vollmer

Deutsche Telekom AG
T-Com, PK NL Nordwest
GP4, Referent Geschäftsplanung
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http://www.t-com.de