Da ich ein neu "Hinzugezogener" bin, geht es mir ersteinmal darum, einen Überblick zu verschaffen.
Zum Glück werden hier von vielen Usern Schreiben veröffentlicht (Dankeschön!), das macht es mir natürlich leichter.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Wittig,
da Sie als Oberbürgermeister der Stadt Marienberg und deren Ortsteile viele Anliegen der Bürger vertreten müssen, wende ich mich als „Neu-Marienberger“ mit der Bitte um Information an Sie.
Lassen Sie mich bitte den Sachverhalt kurz umreißen. Im Jahr 1999 wurde, durch die Deutsche Telekom AG T-DSL eingeführt. In den Jahren seit der Einführung von T-DSL sind die möglichen Bandbreiten immer mehr angewachsen.
Waren es anfänglich Bandbreiten von bis zu 1 Mbit, hat sich dies soweit verändert, dass mit VDSL
bereits Bandbreiten bis zu 50 Mbit möglich sind.
Aktuell hat sich als Standard eine Bandbreite von mindestens 2 Mbit/s durchgesetzt, die meisten umliegenden Orte (zum Beispiel: Steinbach, Mildenau, Arnsfeld) verfügen jedoch in der Regel über 16 Mbit/s.
Leider bedingt diese Datenübertragungsform gewisse technische Voraussetzungen, welche zum Beispiel in den Ortslagen Marienberg / Reitzenhain und Satzung derzeit nicht gegeben sind. In diesen Ortsteilen gibt es ca. 560 Anschlüsse, von denen etwa 90% kein DSL bekommen können.
Um den Anschluss an das schnelle Internet zu ermöglichen, benötigen diese Ortsteile einen Um- oder Überbau des vorhanden hybriden Anschluss-Systems (HYTAS) der Deutschen Telekom. Dieser ist meinem Wissen nach in den nächsten Jahren nicht geplant.
Die Bedeutung eines schnellen Internetanschlusses in der heutigen Zeit muss ich Ihnen sicherlich nicht erläutern. Selbst unsere Stadt unterhält ein Internetportal, auf der wichtige Informationen für die Einwohner zur Verfügung gestellt werden.
Auch immer mehr staatliche Dienste und Informationen werden online zur Verfügung gestellt, als Beispiel sei die elektronische Steuererklärung (ELSTER) genannt.
Ich gehe in unserer Region nicht davon aus, dass durch DSL ein Standortvorteil erzielt wird, jedoch ist jeder einzelne Arbeitsplatz wichtig, und diese gilt es zu sichern.
Technische Alternativen sind leider Mangelware. Es gibt keine alternativen DSL Anbieter. Es gibt keine hochbitratige Mobilfunkversorgung. Alle verfügbaren Betreiber bieten maximal EDGE Geschwindigkeit, was in der Praxis wenig schneller als ISDN ist.
DSL via Satellit ist, selbst getestet, auch keine Lösung. Die Kosten sind doppelt so hoch, bei weniger Leistung und das Ergebnis eher dürftig.
Da ich erst seit kurzer Zeit hier wohne, stellen sich für mich derzeit folgende Fragen:
1. Gibt / gab es eine kommunale Abfrage von DSL Interessenten in den Ortslagen oder einen Ansprechpartner der Stadt Marienberg, welcher sich mit der Problematik beschäftigt?
2. Fand eine Bedarf- / Verfügbarkeitsanalyse im Rahmen der sächsischen Förderung „Breitbandinitiative ländlicher Raum“ statt, und wenn ja, mit welchem Ergebnis?
3. Ist den Kommunalvertretern bekannt, dass es Förderungen im Rahmen der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) für Breitband gibt und wurde dies schon in Betracht gezogen?
4. Wurde eine Anfrage an die Deutsche Telekom AG als Netzbetreiber von Seiten der Kommune gestellt, und wenn „Ja“ mit welchem Ergebnis?
Vielleicht können Sie mir diese Fragen beantworten. Gern stehe ich Ihnen auch für Rückfragen zur Verfügung.
Ich bedanke mich, dass Sie sich Zeit für mich genommen haben.
Ich möchte dieses und Ihr Antwortschreiben auf den Internetseiten von http://www.geteilt.de und http://www.breitband-erzgebirge.de veröffentlichen.
Sollten Sie hiermit nicht einverstanden sein, so bitte ich Sie um einen kurzen Hinweis.
Vielen Dank und Glück Auf
@admins: ggf nach Schreiben verschieben/kopieren. Ich wollte es jedoch hier anhängen, damit man es auch regional nachvollziehen kann.