HYTAS-FTTD - Warum funktioniert damit kein DSL?

Berichte, Anbieter, Erfahrungen und Fragen zu FTTx, VDSL, OPAL, HYTAS

HYTAS-FTTD - Warum funktioniert damit kein DSL?

Beitragvon thofal » 19.10.2010 12:18

Bei mir im Dorf ist OPAL von `94 verbaut, besser gesagt HYTAS-FTTD. Ich erkläre erstmal die Technik: Bei mir Haus hängt ein SU, auf dessen Platine steht HYTAS GEHRA SU. Von dort aus geht die GF zum Unterflurbehälter am Ende des Dorfes, auf dem stand Telekom 94 KE. Im Nachbardorf steht in unserer Richtung ein Kvz 8_ der ebenfalls per GF angebunden ist. Der nächste HVT ist 3 km entfernt, dazwischen auch GF und fast die ganze Gemeinde (ca. 1000 Personen) haben kein DSL! :evil: Was sind denn die Gründe hier nichts umzubauen/umzurüsten? Zu unwirtschaftlich? Am ONT(Unterflurbehälter) liegt doch bereits eine Bandbreite an(die ONT kann doch 15 Anschlüsse mit je 2,56 Mbit bereitstellen), warum wird das nicht genutzt?
bis 2008 - Highspeed Glasfaser mit 56 kbit/s
2008-2012 - HSPA mit ca.1 Mbit/s
ab Mitte 2012 - WLAN/WiMAX mit 6 Mbit/s
Benutzeravatar
thofal
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 6
Registriert: 19.10.2010 11:39
Wohnort: Oderbruch

Re: HYTAS-FTTD - Warum funktioniert damit kein DSL?

Beitragvon bru62 » 19.10.2010 16:26

Hallo und herzlich willkommen bei geteilt.de.

Vorschläge und Ideen, wie man auch Hytas94-Gebiete DSL-fähig machen kann, gibt es genügend. Auch die Forensuche hier wird davon einiges offenbaren. Es ist also kein technisches (wenn auch nicht einfach zu lösendes) Problem, sondern ein wirtschaftliches. Die Telekom macht es eben nicht und basta. Vermutlich verdient der Konzern an den Schmalbandkunden mehr. Und eine gesetzliche Verpflichtung zur Grundversorgung gibt es leider noch nicht. Obwohl ich nicht sicher bin, ob dies in den Hytas94-Gebieten einen DSL-Ausbau zur Folge hätte. Aber das wäre den Betroffenen vermutlich egal. Hauptsache schnelles Internet.

Gruß
______________
bru62
ehemals 2. Vorsitzender des Bundesverbandes Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V.

Diskriminierungsfreies "Breitband für alle" wird es nur geben, wenn Menschen sich dafür engagieren.
Benutzeravatar
bru62
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 5208
Registriert: 09.01.2006 06:30
Wohnort: 08058 Zwickau

Re: HYTAS-FTTD - Warum funktioniert damit kein DSL?

Beitragvon Gerd77 » 21.10.2010 09:10

Ich möchte eine kleine, aber nicht unbedeutende Richtigstellung zum Beitrag von thofal anbringen:
Von der HYTAS-SU führt keine Glasfaser zum Unterflurbehälter, sondern ein Kupferkabel, belegt mit zwei Doppeladern. In diesem Abschnitt des Leitungsweges scheint eben die eigentliche Schwierigkeit für die DSL-Versorgung zu liegen. Vom Unterflurbehälter über den KVz (83) bis hin zur Vermittlungsstelle liegt dann aber GF.
Am Sachverhalt, sehr gut erläutert von bru62 ändert die Sache aber nichts.

Viele Grüße
gerd77
Benutzeravatar
Gerd77
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 53
Registriert: 27.11.2006 10:27
Wohnort: 09217 Burgstädt

Re: HYTAS-FTTD - Warum funktioniert damit kein DSL?

Beitragvon bkt » 21.10.2010 11:07

bru62 hat geschrieben:Die Telekom macht es eben nicht und basta. Vermutlich verdient der Konzern an den Schmalbandkunden mehr.


Nicht nur vermutlich.

Einfaches Rechenbeispiel:

Klassischer ISDN-Anschluß:
.........................Grundpreis......+ T-DSL
T-ISDN Standard......23,60€...........36,59€
T-ISDN Komfort.......26,16€...........39,15€
T-ISDN Calltime 120..29,94€...........42,93€
T-ISDN XXL............32,95€...........45,94€

sowie der Zeittakt beim telefonieren/surfen mit etlichen Cent/Minute je nach gewähltem Tarif oder PreCall

Wenn man also ohne Investitionen mindestens 32,95 + Gesprächseinheiten einnehmen kann, wie bescheuert muß man als Unternehmen sein, dann 100.000de an Euro in der Erde zu versenken, um anschliessend nur z.B. mit "Telekom Call & Surf Comfort" 34,95€ zu bekommen.

Das sind gerade 2 €/Monat mehr als die ISDN Grundgebühr bei T-ISDN-XXL.
Für den Rückfluß pro 100.000 € Investitionskapital benötigt man so bei 100 Kunden im Projektgebiet ca 41 Jahre.
Hier kann nur Geld verdient werden, wenn anschliessend das große T-Home-Paket geordert wird (79,95€). Und wieviele Kunden machen das schon ...

Wenn die TELEKOM ausbaut, dann sind das vor allem wettbewerbliche Markterhaltungsmaßnahmen um nicht die bisherigen ISDN-Kunden ganz an den Wettbewerb zu verlieren.

Anders sieht es bei den Wettbewerbern aus, die ein Gebiet neu erschliessen:
Beispiel
Bisherige Einnahmen: 0€
Einnahmen nach Ausbau : 39,95/Kunde/Monat
In 2 Jahren sind bei 100 Kunden die 100.000 € wieder eingespielt.

(Die Beispiele vernachlässigen die Unterhaltungskosten wie Service und Bandbreiteneinkauf. Unter deren Berücksichtigung muß man natürlich von einer längeren Zeit ausgehen. Das macht es für die TELEKOM aber nicht günstiger ;-) )
Das Denkbare diskutieren, das Machbare realisieren.
Mitarbeit im Bundesverband "Initiative gegen digitale Spaltung - geteilt.de e.V." ist machbar, seit dem 12. März 2011
-----
Alle Beiträge geben ausschliesslich die persönliche Meinung des Verfassers wieder (GG Art. 5) und sind Dritten nicht zuzurechnen
Benutzeravatar
bkt
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 2065
Registriert: 13.03.2010 21:19
Wohnort: Thüringen

Re: HYTAS-FTTD - Warum funktioniert damit kein DSL?

Beitragvon Jujupp » 21.10.2010 14:47

Mal nicht zu vergessen die "dummen" Leute wie ich, die einen ISDN XXL (32,95€) + den "kostengünstigen Eisntieg ins Internet" Tarif aka Surf eco Flat (79,99€) haben und jeden Monat mindestens 112,94€ zahlen dürfen.
Selbst wenn wir das große Paket buchen würden, würde die Telekom monatlich mindestens 32,99 € weniger uns verdienen.
Benutzeravatar
Jujupp
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 78
Registriert: 11.03.2010 04:27
Wohnort: Sachsen Anhalt

Re: HYTAS-FTTD - Warum funktioniert damit kein DSL?

Beitragvon Nenunikat » 21.10.2010 22:33

Deshalb hilft in solchen Fällen nur eines:
Alle irgendwie vorhandenen Möglichkeiten (und wenn es per Funk ist) zu nutzen, dass die zutreffende Beispielkalkulation von bkt für die Telekom eben nicht mehr stimmt.
Dies geht aber nur, wenn man wenigstens Surfen - besser aber noch das Telefonieren über einen anderen Anbieter machen kann.
Vielleicht hilft da schon, wenn man einen WLAN-Anbieter vor Ort hat und über die Homezone eine entsprechenden Mobilfunkvertrages telefoniert.
Dort wo gar nichts geht, lacht sich die Telekom natürlich weiter ins Fäustchen - und kann von Zwangs-Schmalbandsurfern weiterhin Preise verlangen, die in keinem Zusammenhang mit der gebotenen Leistung stehen.
...
Nebenbei macht die Telekom ja nicht nur FTTD nicht breitbandig, sondern auch sehr oft FTTB und gelegentlich auch noch FTTC nicht breitbandig - obwohl hier der Ãœberbau mit entsprechender Technik wesentlich einfacher ist.
... - erleben was verhindert.
"Grenzen gabs gestern" - heute gibts Verhinderungen.
Benutzeravatar
Nenunikat
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 584
Registriert: 24.07.2007 17:05
Wohnort: 01665 Diera-Zehren

Re: HYTAS-FTTD - Warum funktioniert damit kein DSL?

Beitragvon essig » 22.10.2010 10:06

vielleicht sollte man auch einfach mal tun wozu man da ist - regulieren und regieren anstatt wie ein kleines schulkind nur staunend zuzuschauen wie der markt in weiten teilen des landes versagt. wenn einem schon der politische mut fehlt dinge wie universaldienst oder netzausgliederung anzustreben dann muss man eben kleinere brötchen backen.

man könnte zum beispiel in allen gebieten in denen der ex-monopolist im zehnten jahr nach dsl einführung immer noch kein 1 mbit dsl anbieten kann die TAL miete drastisch senken oder gleich ganz auf null setzten bis das entsprechende gebiet versorgt ist (egal durch wen). ein anderes beispiel wäre eine deutlichere kopplung von preis und leistung indem also anschlüsse an denen nur telefon und kein breitband angeboten werden kann dann auch deutlichst weniger kosten.
H E L F E N | I N H A L T

GETEILT.DE - WIE GEHT ES WEITER?
Benutzeravatar
essig
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 7348
Registriert: 26.10.2005 08:00
Wohnort: 99869 Mühlberg

Re: HYTAS-FTTD - Warum funktioniert damit kein DSL?

Beitragvon motte » 22.10.2010 11:32

Nur gibts bei FTTD keine TAL, die beginnt erst nach der SU, also direkt beim Kunden. In solchen Netzen hat die Telekom nach wie vor das Monopol.
Andere Anbieter müssten ein komplett neues Netz parallel aufbauen. Aber wer macht das schon?
Alle reden von Glasfaser - ich habe es, mit gigantischen 64 kBit/s !
Benutzeravatar
motte
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 93
Registriert: 23.01.2008 14:11
Wohnort: Stadt Seeland

Re: HYTAS-FTTD - Warum funktioniert damit kein DSL?

Beitragvon essig » 22.10.2010 22:11

da würde dann beispiel 2 greifen. oder ganz mutig ein drittes beispiel indem man alle bis heute schlecht versorgten netzbereiche an öffentliche stadtwerke oder private wettbewerber komplett übergibt. im jahr 10 nach breitband muss man endlich eingreifen und anreize bzw. zwänge schaffen die zu einer halbwegs homogenen versorgung führen. die jetzige breitbandstrategie ist dazu völlig ungeeignet und schont/schützt in erster linie den ex-monopolisten aber auch die größeren wettbewerber. vielleicht sollten sich die politisch verantwortlichen ab und an auf das TKG besinnen oder dieses zu gunsten der konzerne anpassen. momentan steht dort aber noch:

Telekommunikationsgesetz (TKG) hat geschrieben:

§ 1 Zweck des Gesetzes

Zweck dieses Gesetzes ist es, durch technologieneutrale Regulierung den Wettbewerb im Bereich der Telekommunikation und leistungsfähige Telekommunikationsinfrastrukturen zu fördern und flächendeckend angemessene und ausreichende Dienstleistungen zu gewährleisten.



§ 2 Regulierung und Ziele

(1) Die Regulierung der Telekommunikation ist eine hoheitliche Aufgabe des Bundes.
(2) Ziele der Regulierung sind:

...
2. die Sicherstellung eines chancengleichen Wettbewerbs und die Förderung nachhaltig wettbewerbsorientierter Märkte der Telekommunikation im Bereich der Telekommunikationsdienste und -netze sowie der zugehörigen Einrichtungen und Dienste, auch in der Fläche,
...
5. die Sicherstellung einer flächendeckenden Grundversorgung mit Telekommunikationsdiensten (Universaldienstleistungen) zu erschwinglichen Preisen,
...


und so weiter ...

was an "flächendeckend" lässt den so viel interpretationsspielraum?
H E L F E N | I N H A L T

GETEILT.DE - WIE GEHT ES WEITER?
Benutzeravatar
essig
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 7348
Registriert: 26.10.2005 08:00
Wohnort: 99869 Mühlberg

Re: HYTAS-FTTD - Warum funktioniert damit kein DSL?

Beitragvon bkt » 05.11.2010 12:00

essig hat geschrieben:was an "flächendeckend" lässt den so viel interpretationsspielraum?

Nichts, weil es darauf nicht ankommt.
5. die Sicherstellung einer flächendeckenden Grundversorgung mit Telekommunikationsdiensten (Universaldienstleistungen) zu erschwinglichen Preisen,

Das ist der Knackpunkt. Im Universaldienst ist es nicht enthalten, also ist auch keine Flächendeckung nötig.


Auch im Folgenden sind einfach die "falschen" Stellen angeleuchtet ;-)
essig hat geschrieben:Zweck dieses Gesetzes ist es, durch technologieneutrale Regulierung den Wettbewerb im Bereich der Telekommunikation und leistungsfähige Telekommunikationsinfrastrukturen zu fördern und flächendeckend angemessene und ausreichende Dienstleistungen zu gewährleisten.


Wo steht im Gesetz, was angemessen und ausreichend ist ? :-(
Da hat man sich elegant dran vorbeigemogelt.

Im Zweifel sagt die Universaldienstrichtlinie was das ist. Und da beißt sich die Katze in den Schwanz.
Das Denkbare diskutieren, das Machbare realisieren.
Mitarbeit im Bundesverband "Initiative gegen digitale Spaltung - geteilt.de e.V." ist machbar, seit dem 12. März 2011
-----
Alle Beiträge geben ausschliesslich die persönliche Meinung des Verfassers wieder (GG Art. 5) und sind Dritten nicht zuzurechnen
Benutzeravatar
bkt
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 2065
Registriert: 13.03.2010 21:19
Wohnort: Thüringen

Re: HYTAS-FTTD - Warum funktioniert damit kein DSL?

Beitragvon essig » 05.11.2010 13:29

die markierten passagen machen deutlich, dass eine erweiterung des universaldienst um breitband längst überfällig ist. nach 10 jahren breitband und einer mehrheit die es nutzen kann und einer minderheit der es vorenthalten bleibt führt daran kein weg vorbei, man versucht es eben nur so lange wie möglich zu verzögern. das tkg ist da doch recht deutlich man setzt es nur nicht um - andere länder sind da bekanntlich weiter.

wenn ein gesetz verlangt, dass jedem flächendeckend angemessene und ausreichende dienstleistungen zu gewährleisten sind und nachhaltig wettbewerbsorientierte telekommunikationsdienste und -netze sowie die zugehörigen dienste auch in der fläche angeboten werden müssen dann ist doch deutlich, dass breitband aufgenommen werden muss. das tkg definiert als universaldienstleistung "den Anschluss an ein öffentliches Telefonnetz an einem festen Standort..." und den begriff öffentliches telefonnetz definiert es als "ein Telekommunikationsnetz, das zur Bereitstellung des öffentlich zugänglichen Telefondienstes genutzt wird und darüber hinaus weitere Dienste wie Telefax- oder Datenfernübertragung und einen funktionalen Internetzugang ermöglicht;".

das 56 kbit heute nicht mehr funktional sind dürfte auch dem letzten einleuchten, gefördert werden schließlich auch nur noch mindestens 1 oder 2 mbit. die eu richtlinie zum universaldienst ist noch deutlicher:

(5) Datenanschlüsse an das öffentliche Kommunikationsnetz an einem festen Standort sollten Datenkommunikation mit Übertragungsraten ermöglichen, die für den Zugang zu Online-Diensten, wie sie z. B. über das öffentliche Internet angeboten werden, geeignet sind. Die Geschwindigkeit des Internetzugangs für den jeweiligen Nutzer kann von zahlreichen Faktoren, unter anderem von der Internet-Verbundfähigkeit des Anbieters bzw. der Anbieter sowie von der jeweiligen Anwendung, für die eine Verbindung genutzt wird, abhängen. Die Übertragungsrate, die von einem einzelnen Anschluss an das öffentliche Kommunikationsnetz unterstützt wird, hängt sowohl von den Merkmalen der Teilnehmerendeinrichtung als auch von dem Anschluss ab. Daher ist es nicht angezeigt, eine bestimmte Übertragungsrate auf Gemeinschaftsebene festzulegen. Es muss ein gewisser Spielraum geboten werden, damit die Mitgliedstaaten gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen können, um zu gewährleisten, dass die Anschlüsse zufrieden stellende Übertragungsraten unterstützen können, die für einen funktionalen Internetzugang nach der Definition der Mitgliedstaaten ausreichen, wobei die besonderen Bedingungen in den nationalen Märkten, wie die von der überwiegenden Mehrheit der Nutzer im jeweiligen Mitgliedstaat verwendete Bandbreite und die technische Durchführbarkeit, unter der Voraussetzung ausreichend berücksichtigt werden, dass sie darauf ausgerichtet sind, Marktverzerrungen zu mindern. Schlagen sich solche Maßnahmen bei Berücksichtigung der Kosten und Einnahmen sowie der immateriellen Begünstigungen aus der Bereitstellung der betreffenden Dienste in einer unzumutbaren Belastung für ein benanntes Unternehmen nieder, kann dies in jede Nettokostenberechnung der Universaldienstverpflichtungen einbezogen werden. Alternative Finanzierungsmöglichkeiten der zugrunde liegenden Netzinfrastruktur mit einer Finanzierung durch die Gemeinschaft oder nationale Maßnahmen im Einklang mit dem Gemeinschaftsrecht können ebenfalls umgesetzt werden.





unsere erste petition wurde wie folgt abgewiesen und nichts von der damaligen argumentation hat heute noch gültigkeit.

Petitionsausschuss hat geschrieben:Als Universaldienstleistung wird nach dem TKG der Anschluss an ein öffentliches Telefonnetz bestimmt. Dieser Anschluss muss auch einen funktionale Internetzugang ermöglichen. Hierbei handelt es sich um einen schmalbandigen Internetzugang, der in der europäischen Universaldienst-Richtlinie (Richtlinie 2002/22/EG des Europäischen Parlaments und des Rates) näher beschrieben wird. Die Europäische Kommission hat zwischenzeitlich im Rahmen der in der Richtlinie vorgesehenen Überprüfung des Umfangs des Universaldienstes untersucht, ob der Universaldienst um breitbandige Internetzugänge zu ergänzen sei. Im Ergebnis lehnte die Europäische Kommission die Aufnahme des breitbandigen Internetanschlusses in die Liste der Universaldienstleistungen ab, da es an der zwingend notwendigen Voraussetzung fehlt, dass der breitbandige Internetanschluss von der Mehrheit der Verbraucher genutzt wird. Europaweit ist derzeit – nach dem 11. Bericht der EU-Kommission „TK-Regulierung und – Märkte 2005“ vom Oktober 2005 – von einer tatsächlichen Pro-Kopf-Nutzung von ca. 11,5 Prozent auszugehen.

In Deutschland lag im Oktober 2005 die Breitbanddurchdringung pro Einwohner ebenfalls bei ca. 11,5 Prozent. Die Forderung, dass der breitbandige Internetanschluss von der Mehrheit der Verbraucher genutzt wird, ist auch hier bei Weitem nicht erfüllt.

Der Petitionsausschuss kann vor diesem Hintergrund die Aufnahme der DSL-Technologie in die Liste der Universaldienstleistungen auch weiterhin nicht unterstützen und empfiehlt daher erneut, das Petitionsverfahren abzuschließen.
H E L F E N | I N H A L T

GETEILT.DE - WIE GEHT ES WEITER?
Benutzeravatar
essig
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 7348
Registriert: 26.10.2005 08:00
Wohnort: 99869 Mühlberg

Re: HYTAS-FTTD - Warum funktioniert damit kein DSL?

Beitragvon Winternightsky » 06.11.2010 14:05

Irgendwie wird hier zu weit vom Thema abgewichen :-D

HYTAS (HYbrides Teilnehmer Anschluss System) also solches nutzt die sogenannte V 5.1 Schnittstelle, sprich das System arbeitet zwar wie SDH auf Netzsynchroner Basis ist aber von der Kommunikationsinfrastruktur her völlig autonom zu anderen Systemen... Soll heissen, man könnte eine Glasfaserstrecke nur mit erhöhtem Aufwand mehrfahr nutzen (bei gleicher Faser).
Selbst wenn dort noch "Dark-Fiber", also ungenutzte Glasfasern liegen würden wäre das auch nicht so dolle, denn das Konzept der Netzinfrastuktur sieht eine solche Erschließung (wie meine Vorredner schon feststellten) gar nicht vor.
Dies ist kein GPON Netz und um nochmals ganz klar zu sagen: DSL ist eine Kupfertechnik und egal wieviele Leute vom Marketing noch so super toll Wörter wie Glasfaser-DSL oder Funk-DSL auf den Markt werfen, diese sind schlichtweg einfach nur FALSCH ....
Selbst wenn man die Glasfasern (Dark-Fiber) aktivieren würde und das Netz mit dem Restkupfer nutzen wollte müsste man die Strecken erstmals von den ONU's alle an einen zentralen Punkt verlängern und Netzumbauten betreiben - womit wir wieder mals beim Punkt wären, dass die Netzinfrastruktur sowas ned vorsieht ....

Am sinnigsten Wäre ein GPON Umbau, sprich: Den ganzen Kupferrummel raus, ONUs aus den Böden raus ... ein entsprechend gut designtes GF Netz mit entsprechenden GF-Abschlusspunkten im Haus und den entsprechenden ONUs ....

GPON ist aber nur im Sinne eines NGA Netzes, sprich Internet, TV, Telefon, usw. interessant ...
Und wie Essig so schön ausführlich zitierte: Rechtsanspruch gibts nur auf Telefon und nicht auf Internet, damit HYTAS Rechtskonform und da nicht mehr Anspruch besteht: Pech gehabt für alle Orte bei denen der Umbau unwirtschaftlich ist ...

Aber wann dann kommt ... sprich Rechtsanspruch oder GPON k.A. Denn wie ihr alle wisst - und der zynismus sei mir gegönnt - wir leben in Deutschland und da wird alles lieber Totdiskutiert als agiert ... bestes Beispiel: Thilo Sarrazin... der Mann hat vollkommen recht ... aber anstatt mal zu agieren und was zu tun ... NEIN ... BUUUUHHHH ... du bist der Böse und bevor wir uns einmal zu viel mit unserem dicken Hintern im Bett umdrehen müssten und nicht auf Steuergeldern die wir nicht haben schlafen können diskutieren wir dich lieber kaputt ...

<<<<<< ==== Frage beantwort ==== >>>>>>>
Thread closed ^^
Ortsnetzkennziffer (Vorwahl): 02827
DSL vorhanden: JA
DSL Speed: 16.000 k/bits

Hilft und kümmert sich gerne um PN-Anfragen bzw. DSL Anschaltung (wo jede Hoffnung verloren ist)...
Benutzeravatar
Winternightsky
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 348
Registriert: 12.11.2008 11:06
Wohnort: 47574 Goch - Hassum

Re: HYTAS-FTTD - Warum funktioniert damit kein DSL?

Beitragvon Meester Proper » 06.11.2010 14:19

Das stimmt schon, die Netzarchitektur müsste geändert werden, da müsste man sich überlegen, ob man direkt auf FTTH verlängert oder die Glasfaser bis auf FTTC Niveau zurückzieht, bei allen Fällen müsste mindestens eine Komponente neu aufgebaut und eine andere aus dem Netz entfernt werden. Bei FTTC wäre noch der geringste Aufwand, bei FTTH müssten alle Komponenten raus, nur die reine Kabelinfrastruktur würde erneut benutzt werden.
Meester Proper
 

Re: HYTAS-FTTD - Warum funktioniert damit kein DSL?

Beitragvon Winternightsky » 06.11.2010 14:28

Vollkommen korrekt.

Da haben wir wieder unsere Lieblingsdiskrepanz:

Die FTTC Lösung => kostengünstiger (wenig zukunftsorientiert)
Die FTTH / FTTB Lösung => sinnvoller / zukunftsorientierter (sehr teuer)
Ortsnetzkennziffer (Vorwahl): 02827
DSL vorhanden: JA
DSL Speed: 16.000 k/bits

Hilft und kümmert sich gerne um PN-Anfragen bzw. DSL Anschaltung (wo jede Hoffnung verloren ist)...
Benutzeravatar
Winternightsky
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 348
Registriert: 12.11.2008 11:06
Wohnort: 47574 Goch - Hassum

Re: HYTAS-FTTD - Warum funktioniert damit kein DSL?

Beitragvon essig » 06.11.2010 16:34

Winternightsky hat geschrieben:Irgendwie wird hier zu weit vom Thema abgewichen :-D
...
<<<<<< ==== Frage beantwort ==== >>>>>>>
Thread closed ^^

die frage war schon im zweiten bzw. dritten post beantwortet, deshalb wurde es ab post vier etwas OT.

Winternightsky hat geschrieben:Thilo Sarrazin... der Mann hat vollkommen recht ...

wieso nur überrascht mich diese deine aussage so gar nicht? thilo, bohlen, bild und rtl2 :lol:

Winternightsky hat geschrieben:Und wie Essig so schön ausführlich zitierte: Rechtsanspruch gibts nur auf Telefon und nicht auf Internet

genau das habe ich nicht geschrieben sondern vielmehr, dass es einen rechtsanspruch auf einen funktionalen internetanschluss gibt.
H E L F E N | I N H A L T

GETEILT.DE - WIE GEHT ES WEITER?
Benutzeravatar
essig
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 7348
Registriert: 26.10.2005 08:00
Wohnort: 99869 Mühlberg

Nächste

Zurück zu Glasfaser

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste

cron