Merkwürdigerweise findet sich in der Ausschreibung nicht einmal der Begriff FTTH - nur NGA, was auch eine Kabelverzweigererschließung also FTTC sein kann. Ein FTTH-Ausbau soll aber vermutlich durch folgenden Passus erzwungen werden:Folgende Vorgehensweise ist beabsichtigt: Der Zweckverband Breitband Altmark wird im Rahmen dieses Verhandlungsverfahrens einen Netzbetreiber ermitteln, mit dem er einen Pachtvertrag abschließt. Vertragsgegenstand ist die vom Zweckverband Breitband Altmark errichtete und ggf. teilweise angemietete Breitband-Infrastruktur. Der Pachtvertrag soll vorsehen, dass der Zweckverband Breitband Altmark die Planung und den Bau der Breitband-Infrastruktur (Leerrohrnetz inklusive unbeschalteter Glasfaserkabel) einschließlich der ggf. erforderlichen Anmietung bereits vorhandener Breitband-Infrastruktur erst dann ausführen wird, wenn eine noch zu verhandelnde Anschlussquote erreicht ist. Die Anschlussquote und der Pachtzins sollen aus Sicht des Zweckverbands Breitband Altmark die Refinanzierung der Kosten für die Planung und Errichtung sowie die ggf. erforderliche teilweise Anmietung der Breitband-Infrastruktur während der Dauer des Pachtvertrages sicherstellen. Es wird Aufgabe des Netzbetreibers sein, die Anschlussquote in Form von Kundenverträgen für zuvor definierte Teilabschnitte (Cluster) des Ausbaugebietes zu erreichen. Der Ausbau wird dementsprechend abschnittsweise (clusterweise) erfolgen. Im Detail werden die Zuschlagskriterien den Bietern nach Abschluss des Teilnahmewettbewerbs im Rahmen der Aufforderung zur Abgabe eines indikativen Angebots mitgeteilt.
Darin soll sich der Vertragspartner (Netzbetreiber) verpflichten, alle Bedarfsstellen in dem Gebiet mit einem Breitband-Internetanschluss von mindestens 50 Mbit/s downstream für ausschließlich private Endnutzer und 50 Mbit/s symmetrisch für gewerbliche Endnutzer zu versorgen, wobei die Endkundenanschlüsse auch auf deutlich höhere Bandbreiten erweiterbar sein müssen, ohne dass dazu Änderungen am passiven Netz erforderlich sind (NGA-Netzfähigkeit).
Eine weitere Zusammenfassung findet sich hier. Der Grünen-Politiker Christian Franke hat auf seiner Homepage auch einige Anmerkungen zum Projekt veröffentlicht.
Die aktuellste Meldung zum Projekt gibt es unter volksstimme.de.
Es ist auf jeden Fall sehr interessant weiter zu beobachten, wie das Projekt abläuft und ob es erfolgreich ist. Die Anschlussquote von 60% ist auf jeden Fall sehr sportlich, die Deutsche Glasfaser Gruppe hat in einigen Ausbauorten schon große Probleme eine Anschlussquote von 40% zu erreichen.