78234 Welschingen (Allgemein)

Beitragvon Mike » 09.02.2006 21:06

ach so oki also mir wurde auch sowas am Telefon gesagt das man mit dem adsl2+ dsl kriegen könnte, aber wann die Technik kommen wird, weiss mal wie immer keiner so richtig :wink: na ja ich glaube das erst wenn wirklich bei mir dsl verfügbar ist hoffe das es endlich mal so weit ist
Hab leider kein DSL und finde das echt das letzte!!!
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Beitragvon fruli » 09.02.2006 21:13

Hi,

ein paar Kilometer weiter in der Schweiz hättest du seit Jahren ADSL von der Swisscom dank dort eingesetztem ADSL-over-POTS nach Annex A an Analoganschlüssen mit ca. 0,5km höherer Reichweite und den dort wesentlich laxeren Dämpfungsgrenzen, was nochmal bis zu ca. 0,5km Reichweitengewinn bedeutet.

In Zukunft sind in der Schweiz (und auf der ganzen Welt mit Ausnahme von Deutschland) mittels Reach-Extended-ADSL2+ nach Annex L sogar nochmal weitere 0,5-1km Reichweitengewinn möglich.

Leider wird Reach-Extended-ADSL2+ in Deutschland als einzigem Land der Welt nicht verfügbar sein, weil es auf die dämpfungsarmen unteren Frequenzträger angewiesen ist, die hierzulande -einzigartig weltweit- "dank" ADSL-over-ISDN-Schaltung auch Analoganschlüssen nicht zur Verfügung stehen.

http://www.your-connect.ch/news-detail.asp?newsid=106
http://www.google.de/search?q=reach+extended+adsl2
http://www.aware.com/products/dsl/WP_READSL2.pdf
http://www.spacetronix.net/adsl2.pdf

http://www.freenews.fr/index.php?itemid=2799&catid=2 Babelfish

So long.
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Re: 78234 Welschingen (Allgemein)

Beitragvon hsm » 19.09.2009 16:30

In Welschingen kommt voraussichtlich die Festnetz-DSL-Technik von mvox zum Einsatz:
viewtopic.php?f=469&t=6527
heinz.sindlinger@mvox.de
0171-1658483 und 07452-5457

3 erprobte alternative DSL-Möglichkeiten für Sie: ADSL und SDSL für Orte ohne TDSL oder DSL:
Beschreibung hier viewtopic.php?f=469&t=6527 und hier:
http://www.mvox.de/de/mvoxDSL/ueberuns/ 1.) DSL 1000 bis 20000 mit neuer Technik über bereits liegende Kabel - ohne neue Glasfaserkabel zu verlegen!
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Re: 78234 Welschingen (Allgemein)

Beitragvon tammer » 16.03.2012 15:13

in Welschingen steht doch jetzt meiner Recherche nach, ein LTE Turm seit kurzem oder?
Welschingen war/ist ja zum Großteil mit DSL Light versorgt worden. Herr Pecher vom Ordnugsamt in Engen, teilte mir mit, dass die Stadtwerke Engen sich um den
Ausbau kümmern würde (neuer DSLAM, Glasfaser etc).

In Welschingen gibt es auch ein Gewerbegebiet, laut Verfügbarkeite besteht doch eine Verfügbarkeit von 21600 kbit/s. 15GB Volumen das ist doch meiner Meinung nach etwas zu wenig.
Die Betriebe mit hohen Datenaufkommen, müssen ja mit einer Drosselung leben. Ich weiß nicht wann und wie Vodafone die Drosselung regeln möchte.

Ich persönlich bin der Meinung das die Bandbreitenversorgung für Welschingen mit LTE ein Fehlschlag ist.

Weiß einer ob sich doch was tun wird? Angeblich würde der neue Outdoor-DSLAM am Bahnhof Neuhausen-Welschingen errichtet werden. Ehingen zB hat ja im November ein Vertrag mit der
Telekom abgeschlossen, Ende des Jahres wird Ehingen auch mit hoher Bandbreite ans Internet angebunden.

Wäre über Informationen dankbar
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Re: 78234 Welschingen (Allgemein)

Beitragvon spokesman » 16.03.2012 15:33

Hallo tammer und willkommen bei geteilt.de,

tammer hat geschrieben:Ich weiß nicht wann und wie Vodafone die Drosselung regeln möchte.

naja die ist doch geregelt und wird sich wohl auch nicht ändern. Jedoch gibt es auch berichte von LTE Nutzern, welche derzeit wohl noch ohne Drossel unterwegs sind..

Wenn die Stadtwerke schon Maßnahmen angekündigt haben ist das doch wirklich toll, eine Nachfrage und schriftliche Antwort wäre hier sehr interessant. In Ehringen müsste der VDSL Ausbau eigentlich abgeschlossen sein, zumindest hatte die Telekom mal einen Ausbau angekündigt, siehe Südwest Presse.

Grüße
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Re: 78234 Welschingen (Allgemein)

Beitragvon tammer » 16.03.2012 19:41

Ja einige bei Vodafone surfen noch ohne Drossel, aber das wird sich ja noch ändern. Wie gesagt finde ich die Lösung für den gewerblichen Bereich nicht befriedigend.

Eine Anfrage bei den Stadtwerken in Engen wäre natürlich optimal, jedoch weiß ich nicht, ob die auch öffentlich Auskünfte in dem Bereich preisgeben.

spokesman danke für deine Recherche bei Südwest Presse, jedoch meine ich eine andere Gemeinde (Mühlhausen-Ehingen). Ehingen ist ebenfalls sehr schlecht versorgt, zwar steht ein Outdoor-DSLAM in Mühlhausen wo die meisten Nutzer auch mit 16000kbit/s angebunden sind, doch in Ehingen sind viele nur mit 384kbi/s bis 1024kbit/s unterwegs.
Eine Ortschaft weiter in Engen-Neuhausen sind die meisten mit 6000kbit/s unterwegs.

Falls die Stadtwerke Engen einen Outdoor-DSLAM bauen würden, würde Anselfingen & Neuhausen ebenfalls davon profitieren. Für die anderen Ortsteile wie Stetten und Zimmerholz kommt wohl nur eine LTE/UMTS Lösung daher, weil die Verlegung der Kabeln bis nach Engen, einfach nicht zu bezahlen wäre.

Hoffe das sich da jemand finden lässt, der uns Auskunft geben wird, denke da eigentlich nur an Herr Pecher vom Ordnungsamt, der sich sehr engagiert hat zu dem Thema
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Re: 78234 Welschingen (Allgemein)

Beitragvon spokesman » 16.03.2012 21:16

ok, danke für das Update, ich denke jetzt bin ich richtig ;)

Eine Anfrage sollte meiner Meinung nach nicht das Problem sein, Stadtwerke sind zwar Unternehmen und privatwirtschaftlich tätig, jedoch gehören sie zu hundert Prozent der Stadt Engen im Hegau. Zudem ist Johannes Moser Aufsichtsratvorsitzender und Bürgermeister der Stadt Engen, auch wird der Stadtrat in verschiedene Entscheidungen der Stadtwerke mit einbezogen - besonders bei der Erschließung neuer Geschäftsfelder ergibt sich oft eine Unterstützung der Stadt bei der Anschubfinanzierung, da kommt dann auch der Stadtrat ins Spiel. Grundsätzlich bin ich hiervon natürlich ein Freund, wo sonst kann man als Bürger oder eben Stadtratsmitglied so direkt auf den Ausbau der öffentlichen Infrastruktur einwirken, bei Telekom und Co. sicher nicht außer man ist mit mehren Millionen Großaktionär und dann auch nur vllt...

Ein Anschreiben sehe ich also nicht als Problem, selbst wenn sie sich quer stellen (was ich nicht glaube) könnte man über den Stadtrat bzw. ein Stadtratsmitglied an die Sache herangehen. Tipps und Beispiele in diese Richtung findest du bei uns im Bereich SCHREIBEN.

Grüße Alex
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Re: 78234 Welschingen (Allgemein)

Beitragvon tammer » 23.03.2012 13:54

Hallo, ich habe heute morgen eine EMail von Herr Pecher erhalten, den Inhalt werde ich hiermit veröffentlichen.
Stellt sich nun nur die Frage wie das mit dem Überbau über 2 KVZ gemeint ist. Bin leider nicht so der Experte.

Inhalt der EMail:
Code: Alles auswählen
Guten Morgen Herr xxx,
 
vielen Dank für Ihre  Mail.
 
Der Aufsichtsrat der  Stadtwerke hat  Mitte März die Konzeption zur Anbindung von Welschingen beraten.  Im  Grundsatz besteht Einigkeit, daß die Stadtwerke die Versorgung von   Welschingen realisieren. In der nächsten Aufsichtsratssitzung im April  wird dann  ein endgültiger Beschluß erwartet.
 
Es gibt verschiedene  technische  Lösungen zur Anbindung von Welschingen. Vorgesehen im ersten Schritt   ist eine Anbindung von Welschingen über LWL. Da die Telekom einen  zentralen  Schaltverteiler aufgrund der hohen Dämpfungswerte und  weiterer technischer  Gründe nicht genehmigt hat, sieht eine mögliche  Lösung vorerst den Ãœberbau mindestens zweier KVZ mit Outdoor-DSLAMs und  Anbindung der übrigen KVZ mit diesen beiden DSLAMs. vor. Mit  diesem VDSL-Ausbau sind  dann in Welschingen Geschwindigkeiten bis  vorauss. 50 MBit realistisch. Mit dem  Ausbau soll direkt nach dem  Beschluß des Aufsichtsrats begonnen werden,  Zeithorizont bis zur  Inbetriebnahme sind ca. 9 Monate.
 
Die Telekom  selber wird bei diesem  Ausbau nicht aktiv. Es werden lediglich die vorhandenen  Telekom-Leitungen im Ort gegen entsprechende monatliche  Miete genutzt.
 
Die LTE-Lösung  ist eine Alternative,  die zwar - wie auch bisher schon die UMTS-Lösung - funktioniert. Das  Problem ist aber - wie Sie auch bereits festgestellt haben -  die  begrenzte Bandbreite sowie die Volumenbegrenzung bei den Tarifen. Die  Zellen  haben momentan eine Bandbreite von ca. 100 MBit. Da kann man  sich ausrechnen,  was für den einzelnen Nutzer übrig bleibt, wenn 50  oder mehr Kunden gleichzeitig  im Netz sind. Deshalb ist das auch keine  Lösung für Gewerbebetriebe mit  hohem Datenaufkommen.
 
Ich bin sehr  froh, daß nun nach fast 7  Jahren und unzähligen Anläufen bei den verschiedensten Anbietern  (Telekom, Vodafone, mvox, QSC, DB Systel,  Versatel, Regiobit...)  endlich eine Lösung in greifbarer Nähe ist. 
 
Wenn Sie noch  Fragen haben, können Sie mich gerne anrufen.
Mit freundlichen Grüßen
 
xxx
Stadtverwaltung Engen
Leiter Ordnungsamt



http://www.abload.de/img/engenb2j3a.jpg

Ich hoffe Ihr könnt mir das erklären

MfG
Zuletzt geändert von governet am 23.03.2012 19:03, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Einbettung des Bildes zu Link geändert
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Re: 78234 Welschingen (Allgemein)

Beitragvon spokesman » 23.03.2012 16:19

Stadtwerke hat geschrieben:Der Aufsichtsrat der Stadtwerke hat Mitte März die Konzeption zur Anbindung von Welschingen beraten. Im Grundsatz besteht Einigkeit, daß die Stadtwerke die Versorgung von Welschingen realisieren. In der nächsten Aufsichtsratssitzung im April wird dann ein endgültiger Beschluß erwartet.
Das hört sich sehr, sehr gut an - wir arbeiten schon Jahre in unserem Landkreis an ähnlichen Aktivitäten unserer Stadtwerke - bisher leider ohne Erfolg.

Stadtwerke hat geschrieben:Es gibt verschiedene technische Lösungen zur Anbindung von Welschingen. Vorgesehen im ersten Schritt ist eine Anbindung von Welschingen über LWL. Da die Telekom einen zentralen Schaltverteiler aufgrund der hohen Dämpfungswerte und weiterer technischer Gründe nicht genehmigt hat, sieht eine mögliche Lösung vorerst den Überbau mindestens zweier KVZ mit Outdoor-DSLAMs und Anbindung der übrigen KVZ mit diesen beiden DSLAMs.
ok, warum die Telekom hier etwas nicht genehmigt bzw. nicht möchte erschließt sich mir nicht - ein Protokoll oder eine nähere Info wäre hier hilfreich zur weiteren Interpretation. Der Überbau der KVz (Kabelverzweiger, graue Telefonnetzverteiler am Straßenrand) mit Outdoor-DSLAMS (MFG=Multifunktionsgehäuse mit wohl VDSL Technik).

Die 50Mbit/s sind natürlich nur ein Richtwert, sollte von diesem neuen DSLAM ein Haushalte oder mehrere Haushalte z.B. ein Neubaugebiet mehr als 400-600m von diesem Entfernt sein, also die Telefonanschlussleitung weist eine Länge größer 400 bis 600m auf werden 50Mbit/s wegen der entstehenden Dämpfung über das Kupferkabel bis zu den Hausanschlüssen wohl nicht mehr möglich sein. Wir haben sogar Orte, welche selbst kein Kabelverzweiger haben, dieser steht über 6km entfernt, da kannst du dir vorstellen was da ankommt - diese Skizze beschreibt aber nur ein worst case Szenario.. (pro KVz wird es ein DSLAM geben, die stehen i.d.R. direkt neben dem KVz, deine Zeichnung ist also nicht ganz richtig..)

Stadtwerke hat geschrieben:Die Telekom selber wird bei diesem Ausbau nicht aktiv. Es werden lediglich die vorhandenen Telekom-Leitungen im Ort gegen entsprechende monatliche Miete genutzt.
Genau so ist es, ich glaube der Preis pro Leitung bzw. Anschluss liegt derzeit bei 7,17EUR. Dieser entsteht für die Leitung vom Hausanschluss bis zum KVz. Der Preis vom Hausanschluss bis zum HVt (Hauptverteiler) also ist hier auch die Leitung vom KVz raus bis zum nächsten größeren Knotenpunkt der Telekom gemeint (diese sind dann mit Glasfaser an die nächst höheren Netzebenen angebunden), ja dieser Preis liegt jedenfalls um die 10,08 und ist von der BNetzA (Bundesnetzagentur) reguliert - interessant in diesem Zusammenhang ist auch der Begriff TAL (Teilnehmeranschlussleitung).

Stadtwerke hat geschrieben:Die LTE-Lösung ist eine Alternative, die zwar - wie auch bisher schon die UMTS-Lösung - funktioniert. Das Problem ist aber - wie Sie auch bereits festgestellt haben - die begrenzte Bandbreite sowie die Volumenbegrenzung bei den Tarifen. Die Zellen haben momentan eine Bandbreite von ca. 100 MBit. Da kann man sich ausrechnen, was für den einzelnen Nutzer übrig bleibt, wenn 50 oder mehr Kunden gleichzeitig im Netz sind. Deshalb ist das auch keine Lösung für Gewerbebetriebe mit hohem Datenaufkommen.

Ich bin sehr froh, daß nun nach fast 7 Jahren und unzähligen Anläufen bei den verschiedensten Anbietern (Telekom, Vodafone, mvox, QSC, DB Systel, Versatel, Regiobit...) endlich eine Lösung in greifbarer Nähe ist.

Wenn Sie noch Fragen haben, können Sie mich gerne anrufen.
Was soll man sagen, eine sehr kompetente Person scheint da im Ordnungsamt zu sitzen, hier könnte man in einer Pressemitteilung an die regionale Zeitung oder einem Schreiben an den Bgm. auch mal ein Lob anbringen. Vllt. hab ich es überlesen, interessant für mich wäre an dieser Stelle in wie weit die Stadtwerke aktive Technik stellen (das lese ich so heraus - DSLAM werden die schon mit aktiver VDSL Technik füllen) wird diese Technik auch von den Stadtwerken betrieben? Wird das entstehende Netz vermietet oder betrieben und vermietet oder agiert man sogar im Endkundengeschäft, soll heißen man schließt Verträge mit den Kunden ab. Die Stadtwerke müssen per Open Access Definition den Zugang zu ihrem Netz ermöglichen, klar können sie ein Entgeld dafür verlangen. Bisher war ich der Meinung, dass Stadtwerke nur das Netz mit aktiver Technik betreiben sollten - nach den letzten Änderungen der Telekom AGB's bin ich der Auffassung, dass Stadtwerke auch im Endkundengeschäft tätig sein müssen. Als Bürger kann man auf Stadtwerke über Stadtratsmitglieder oder selbst als Stadtrat, Bürgermeister oder direkt die Stadtwerke auf Änderungen, Verbraucherschutzhinweise etc. Einfluss nehmen - bei der Telekom fast unmöglich - siehe hier oder hier.

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Re: 78234 Welschingen (Allgemein)

Beitragvon hugendubel » 26.03.2012 14:02

Hallo,
es gibt momentan zwei Lösungsansätze zur Versorgung von Welschingen. Fakt ist, daß auf jeden Fall eine Glasfaserverbindung nach Welschingen notwendig ist, um das Signal vom Hauptverteiler quasi 1:1 ohne größere Dämpfungsverluste nach Welschingen zu bringen. Leider haben die Inhaber von Glasfasertrassen, die direkt an Welschingen vorbeilaufen (entlang der Bahnlinie) keine Dark Fibre zur Verfügung gestellt; das hätte das ganze Verfahren einfacher und vor allem günstiger gemacht. So sind nun aufwendige Grabarbeiten notwendig. Das kostet übrigens richtig Geld, pro Meter im Schnitt ca. 80 €.

Anerkannter Stand der Technik ist es, sämtliche KVZ, die in einem Ort vorhanden sind, mit Outdoor-DSLAMs zu überbauen, die dann mit Glasfaser angefahren werden. Nachteil sind die Kosten. Für einen DSLAM ist mit ca. 15.000 - 18.000 € zu rechnen, hinzu kommen laufende Kosten für Unterhalt, Strom etc. Das würde in Welschingen bei 7 KVZ einmalige Kosten von allein über 120.000 € verursachen. Deshalb sollen in einem ersten Schritt zwei strategisch günstig liegende KVZ mit DSLAMs überbaut werden. Von dort werden die weiteren KVZ mit Kupfer angefahren. Aufgrund der Tatsache, daß die KVZ in Welschingen glücklicherweise nur wenige hundert Meter auseinander liegen, dürfte dort dann flächendeckend zumindest VDSL 25 zur Verfügung stehen, bis hin zu VDSL 50 in direkter Nähe der überbauten KVZ und evtl. künftig noch mehr, da der VDSL2-Standard technisch bis 100 MBit kann.

Künftig können dann auch weitere KVZ mit Glasfaser angebunden und mit DSLAMs aufgerüstet werden. Da kommt es aber entscheidend auch darauf an, ob die Welschinger bereit sind, Kunde der Stadtwerke zu werden und somit das Netz zu refinanzieren. Denn verdient ist damit noch lange nichts; deshalb auch die Absage aller etablierten Anbieter, die ja auch rechnen können. Die Telekom wird zwar viele Kunden in Welschingen verlieren, kassiert aber ohne großen Aufwand bequem die TAL-Miete, die an sie abzuführen sind, weil ihr ja das Netz gehört (das im übrigen jahrzehntelang von den Kunden der damals noch stattlichen Deutschen Bundespost finanziert wurden...). Vorerst sind ja die 25 MBit schon mal als paradiesisch anzusehen im Vergleich zu DSL Light...

LTE ist wie gesagt eine Alternative; aus meiner Sicht allerdings nur für Gebiete, wo wirklich in absehbarer Zeit keine andere Technik zur Verfügung steht (Stetten, Biesendorf...). Die Anbieter haben ja eine Ausbauverpflichtung für diese unversorgten Gebiete, haben die aber aus meiner Sicht nur deshalb erfüllt, um dann in die Großstädte zu gehen, wo sie mittlerweile auch bereits ausbauen und erste LTE-Smartphones auf den Markt bringen, da auch LTE wie UMTS in erster Linie für mobile Anwendungen genutzt werden soll - trotz aller gegenteiligen Aussagen. Schon wenige mobile Nutzer innerhalb einer Zelle ziehen die Performance für die stationären Nutzer aber dramatisch nach unten, da Sender und Mobilgerät ständig in Kontakt sind und Handshakes vereinbaren und damit Datentransfer verursachen. Das kann in Zellen funktionieren, in die wenige Nutzer gleichzeitig eingebucht sind, ansonsten aber gehen die Datenraten runter.

Für künftige Anforderungen soll nach und nach Glasfaser bis in die Häuser verlegt werden (FTTH). Das kostet aber richtig Geld. Deshalb werden seit einigen Jahren bei allen größeren Tiefbaumaßnahmen zumindest mal Leerrohre verlegt, in die später dann Glasfaser eingeblasen werden kann, sobald ein Netz oder Teile davon bestehen.

Bis das Netz in Welschingen in Betrieb geht, dürfte es Anfang 2013 werden. Dies liegt insbesondere an den Genehmigungsfristen der Telekom für den Zugang in ihr Netz, die leider mehrere Monate betragen und natürlich die Bauarbeiten für Leitungsverlegung und Aufschaltung DSLAMs und KVZ. Aber ein Ziel ist in Sicht...

Viele Grüße

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Re: 78234 Welschingen (Allgemein)

Beitragvon spokesman » 26.03.2012 15:39

Hallo hugendubel auch dich möchte ich bei geteilt.de willkommen heißen,

du hast viele richtige und wichtige Punkte angesprochen, welche die Grundlage für einen Ausbau sind.

hugendubel hat geschrieben:es gibt momentan zwei Lösungsansätze zur Versorgung von Welschingen. Fakt ist, daß auf jeden Fall eine Glasfaserverbindung nach Welschingen notwendig ist, um das Signal vom Hauptverteiler quasi 1:1 ohne größere Dämpfungsverluste nach Welschingen zu bringen.
eine andere Variante wäre per Richtfunk in den Ort hereinzukommen (für eine Hybridlösung mit KVz-Überbau), Glasfaser sollte natürlich bevorzugt werden.

hugendubel hat geschrieben:Leider haben die Inhaber von Glasfasertrassen, die direkt an Welschingen vorbeilaufen (entlang der Bahnlinie) keine Dark Fibre zur Verfügung gestellt; das hätte das ganze Verfahren einfacher und vor allem günstiger gemacht.
ok, da hier die Deutsche Bahn meist am Drücker sitzt und eigentlich die Kanalschächte/Leerrohre freigeben könnten würde hier vllt. etwas über den zuständigen Bundestagsabgeordneten zu machen sein oder über das Breitbandbüro des Bundes, dieser Weg hat den einem oder anderen schon Zugang zu derartiger Infrastruktur gebracht, zu viel Zeit würde ich da aber nicht investieren. Eventuelle Schützenhilfe könnte in diesem Fall auch Herr Reiss liefern. Unter unserem Thema "Mitnutzung von Infrastruktur der Deutschen Bahn" findest du ein weiteren Grund für den "Zuspruch der Deutschen Bahn bei der Mitbenutzung".

Folgender Beschluss wurde hierzu gefasst:
Drucksache 108/11 (Beschluss) hat geschrieben:Entschließung des Bundesrates zur Mitnutzung von Infrastruktur
der Deutsche Bahn AG zur Erfüllung der Ziele der Breitband-
strategie der Bundesregierung

1. Die Nutzung von Synergien beim Infrastrukturausbau ist eine der tragenden
Säulen der Breitbandstrategie der Bundesregierung. Der Bundesrat stellt fest,
dass die Infrastruktur der Deutsche Bahn AG diesbezüglich ein großes
Synergiepotenzial darstellt, das bisher nur in ungenügendem Maße genutzt
wurde.

2. Der Bundesrat fordert die Bundesregierung in diesem Zusammenhang auf, die
Mitnutzung von Infrastruktur der Deutsche Bahn AG aktiv zu unterstützen und
darauf hinzuwirken, dass diese tatsächlich für den Breitbandausbau genutzt
wird. Der Bundesrat sieht darin eine Möglichkeit, den Ausbau in der Fläche
kostengünstig zu beschleunigen.

3. Der Bund setzt bislang bei der Mitnutzung von Infrastruktur der Deutsche Bahn
AG im Rahmen der Umsetzung der Breitbandstrategie voraus, dass er an den
Erträgen aus der Vermarktung in dem Maße beteiligt wird, in dem er die
Anlagen finanziert hat. Dabei wird eine Finanzierungsquote von 65 Prozent
angesetzt. Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, auf diese
Ertragsbeteiligung so weit wie möglich zu verzichten.

Begründung:
Um die ambitionierten Ziele beim Breitbandausbau zu erreichen, sieht die
Bundesregierung in ihrer Breitbandstrategie die Nutzung von Synergien beim
Infrastrukturausbau vor. Darin liegen hohe Kosteneinsparpotenziale. Dabei
geht es nicht nur um die Mitnutzung bundeseigener Infrastrukturen, sondern
auch um die Mitnutzung der Infrastrukturen der Länder sowie privater
Infrastrukturen. Im ersten Monitoringbericht des Bundesministeriums für Wirt-
schaft und Technologie zur Breitbandstrategie des Bundes wird die Bedeutung
der Nutzung von Synergien unterstrichen und zugleich erheblicher Handlungs-
bedarf festgestellt.
Die Deutsche Bahn AG unterhält ein dichtes Streckennetz, das umfangreiche
Mitnutzungsmöglichkeiten bietet und insbesondere beim Glasfaseranschluss in
ländlichen Gebieten eine wichtige Rolle spielen kann. Das Bundesministerium
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung stimmt grundsätzlich zu, dass im
Rahmen der Umsetzung der Breitbandstrategie des Bundes Infrastruktur der
Deutsche Bahn AG Dritten zur Nutzung bereitgestellt wird, sofern die zu
vermarktenden Kapazitäten betrieblich nicht oder nicht mehr erforderlich sind.
Der Bund setzt jedoch bislang voraus, dass er an den Erträgen aus der
Vermarktung in dem Maße beteiligt wird, in dem er die Anlagen finanziert hat,
wobei eine Finanzierungsquote von 65 Prozent angesetzt wird. Diese Be-
dingung stellt derzeit ein Hindernis für die Nutzung dieses Potenzials dar.

hugendubel hat geschrieben:So sind nun aufwendige Grabarbeiten notwendig. Das kostet übrigens richtig Geld, pro Meter im Schnitt ca. 80 €.

Gut 80€ wäre dann wohl Straße auf, Leerrohr rein und weiter - es geht aber auch günstiger -> bei Unternehmen wie der Telekom, die diese Kompetenzen im Tiefbau fast alle abgegeben haben wird es wohl eher teurer werden..

hugendubel hat geschrieben:Für einen DSLAM ist mit ca. 15.000 - 18.000 € zu rechnen, hinzu kommen laufende Kosten für Unterhalt, Strom etc. Das würde in Welschingen bei 7 KVZ einmalige Kosten von allein über 120.000 € verursachen. Deshalb sollen in einem ersten Schritt zwei strategisch günstig liegende KVZ mit DSLAMs überbaut werden. Von dort werden die weiteren KVZ mit Kupfer angefahren. Aufgrund der Tatsache, daß die KVZ in Welschingen glücklicherweise nur wenige hundert Meter auseinander liegen, dürfte dort dann flächendeckend zumindest VDSL 25 zur Verfügung stehen, bis hin zu VDSL 50 in direkter Nähe der überbauten KVZ und evtl. künftig noch mehr, da der VDSL2-Standard technisch bis 100 MBit kann.
Kann man machen, in unserer Region bietet die RIKOM GmbH in derartigen Fällen ein Modell an welches ähnlich ansetzt, jedoch wird dann in den noch nicht überbauten Orten zunächst eine reine Funklösung angeboten, bis genug Interessenten für einen kompletten Überbau vorhanden sind - ich denke ein guter Mischweg für derartige Fälle. Bei einem Ausbau durch Stadtwerke, würde ich aber eher Fordern, dass gleich in einem Wisch zu machen - mit einer ordentlichen Werbeaktion kommen da schon genug Kunden zusammen, so die Erfahrung (muss halt ordentlich gemacht sein und nicht auf Seite 23 rechts unten, schwarz weiß im Amtsblatt..)

hugendubel hat geschrieben:Künftig können dann auch weitere KVZ mit Glasfaser angebunden und mit DSLAMs aufgerüstet werden. Da kommt es aber entscheidend auch darauf an, ob die Welschinger bereit sind, Kunde der Stadtwerke zu werden und somit das Netz zu refinanzieren. Denn verdient ist damit noch lange nichts; deshalb auch die Absage aller etablierten Anbieter, die ja auch rechnen können.
Wie gesagt man kann das so angehen, hätte ich aber eher bei größeren Investitionskosten z.B. für FTTH so gesehen, dass da die Stadtwerke zunächst größere Wohnanlagen der Wohnungsbaugesellschaften anbinden oder so. Zudem haben Stadtwerke eigentlich immer einen guten Draht zu den Banken und sind bei der Refinanzierung eher auf einen langfristigen Betrieb ausgelegt, zudem haben oder sollten Sie kein zu großen Druck in Bezug auf die Ausschüttung einer Dividende erhalten/haben -> besonders nicht, wenn es darum geht eine enorm wichtige Infrastruktur auszubauen. Der Kämmerer der Stadt sieht das sicher etwas anders ;)

hugendubel hat geschrieben:Die Telekom wird zwar viele Kunden in Welschingen verlieren, kassiert aber ohne großen Aufwand bequem die TAL-Miete, die an sie abzuführen sind, weil ihr ja das Netz gehört (das im übrigen jahrzehntelang von den Kunden der damals noch stattlichen Deutschen Bundespost finanziert wurden...). Vorerst sind ja die 25 MBit schon mal als paradiesisch anzusehen im Vergleich zu DSL Light...
volle Zustimmung von meiner Seite!

hugendubel hat geschrieben:LTE ist wie gesagt eine Alternative; aus meiner Sicht allerdings nur für Gebiete, wo wirklich in absehbarer Zeit keine andere Technik zur Verfügung steht (Stetten, Biesendorf...).
für mich ist es keine Alternative und für die betroffenen Zwangsnutzer sicher auch nicht. Oft ist es in den entsprechenden Orten auch nicht zu 100% Verfügbar, weiter gibt es eine Volumenbegrenzung mit eingebauter Drosselung, welche sich doch sehr überzogen auswirkt. Zudem wird die Nutzung immer schwieriger je mehr Kunden es im Netz gibt, darauf möchte ich jetzt aber nicht näher eingehen - ist sicher auch nicht an jedem LTE Mast ein Problem aber es besteht grundsätzlich mal.

hugendubel hat geschrieben:Die Anbieter haben ja eine Ausbauverpflichtung für diese unversorgten Gebiete, haben die aber aus meiner Sicht nur deshalb erfüllt, um dann in die Großstädte zu gehen, wo sie mittlerweile auch bereits ausbauen und erste LTE-Smartphones auf den Markt bringen, da auch LTE wie UMTS in erster Linie für mobile Anwendungen genutzt werden soll - trotz aller gegenteiligen Aussagen. Schon wenige mobile Nutzer innerhalb einer Zelle ziehen die Performance für die stationären Nutzer aber dramatisch nach unten, da Sender und Mobilgerät ständig in Kontakt sind und Handshakes vereinbaren und damit Datentransfer verursachen. Das kann in Zellen funktionieren, in die wenige Nutzer gleichzeitig eingebucht sind, ansonsten aber gehen die Datenraten runter.
wieder volle Zustimmung und von daher verstehe ich nicht warum bei den Orten Stetten und Biesendorf ein anderes Maß angelegt werden soll, dann muss eben eine Mischkalkulation zum Erfolg führen, besser als ein Zweiklassenangebot zu schaffen - das sollten die Stadtwerke bedenken und hier die Solidarität in der Region hoch halten.

hugendubel hat geschrieben:Für künftige Anforderungen soll nach und nach Glasfaser bis in die Häuser verlegt werden (FTTH).
ja oh ja - FACK.

hugendubel hat geschrieben:Das kostet aber richtig Geld. Deshalb werden seit einigen Jahren bei allen größeren Tiefbaumaßnahmen zumindest mal Leerrohre verlegt, in die später dann Glasfaser eingeblasen werden kann, sobald ein Netz oder Teile davon bestehen.
Ja das kostet richtig Geld und nein einen verpflichtenden Leerrohrausbau gibt es nicht und schon gar nicht seit einigen Jahren, obwohl in Sachen Leerrohrausbau Baden Württemberg ganz vorn ist - das muss ich neidvoll zugeben ;)

Auch heute werden fröhlich Straßen versiegelt ohne auch nur an mehr als die Telekom mit ihrer Kupferstrippe zu denken - traurig und Steuergeldverschwendung - wäre eigentlich mal was für den Bund der Steuerzahler ;) (Beispiele hab ich hier um mich herum schon Dutzende)

hugendubel hat geschrieben:Aber ein Ziel ist in Sicht...

das freut mich für euch, ich hoffe ihr bleibt weiter am Ball, diskutiert weiter mit und berichtet von Neuigkeiten.

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Re: 78234 Welschingen (Allgemein)

Beitragvon hugendubel » 02.04.2012 13:39

Hallo spokesman,

an der Bahnlinie Karlsruhe-Kreuzlingen, die direkt an Welschingen vorbeiführt, liegen Glasfasertrassen verschiedener Anbieter, u.a. der DB Netz AG. Wir versuchen seit zwei Jahren, an diese Glasfaser ranzukommen und Dark Fibre zu mieten, was nach Aussage der DB ja problemlos möglich sei. Antwort der DB im Dezember 2010:
"derzeit besteht leider keine Möglichkeit die Kabelinfrastruktur der DB Netz AG zu nutzen. Grund dafür liegt in der unklaren Rechtslage hinsichtlich
gezahlter Fördergelder für die Errichtung dieser Infrastruktur. Gleiches gilt auch für die Anmietung einzelner Fasern für die Breitbandversorgung."

Antwort im November 2011: "leider ist uns noch nichts offizielles bekannt. Nach meiner Kenntnis gibt es noch keine Freigabe der DB Netz AG. Sobald wir etwas neues in Erfahrung bringen, werden wir Sie informieren."

Herr Reiss wurde darüber informiert und hat Druck in Berlin gemacht. Ein Ergebnis haben wir leider noch nicht...

Die Grabarbeiten liegen im Schnitt tatsächlich bei 80 €; dazu haben wir entsprechende Angebote vorliegen.

Mit dem jetzt angedachten Konzept sind in Welschingen vorläufig bis 50 MBit flächendeckend machbar. Das ist sicherlich eine zeitgemäße Versorgung. Wenn man bedenkt, daß es in Welschingen ca. 650 potentielle Kunden gibt (die aber sicher nicht gleich alle wechseln werden) und die Anbindung im ersten Schritt um die 300.000 € kosten wird, kann man sich ausrechnen, wie lange es dauert, bis sich die Investition amortisiert. Da helfen auch günstige Finanzierungskonditionen wenig. Dennoch sind die Stadtwerke bereit, den Anschluß zu tätigen.

Für die Ortsteile Stetten und Biesendorf allerdings ist eine leitungsgebundene Lösung im Moment einfach nicht finanzierbar. Allein nach Stetten müßten 5,2 km Leerrohr mit Glasfasereinzug verlegt werden. Selbst wenn ein Großteil der Strecke im unbefestigten Bereich liegt, ist da mit mehr als 200.000 € zu rechnen. Dazu dann noch DSLAM und Verbindung der zwei KVZ untereinander liegt mal gleich bei summa summarum 250.000 €, und das bei 90 potentiellen Kunden. In Biesendorf wirds noch dramatischer, 8,9 km Leerrohr und Glasfaser und ein DSLAM, da gehts locker auf die halbe Million zu. Kundenpotential hier sind 60 TAL.

So wichtig auch diese Ortsteile sind, hat Welschingen aufgrund des Gewerbegebiets Vorrang. In Biesendorf nutzen viele Bewohner die Antennenlösung von umtsdsl.com und sind damit relativ zufrieden, da sie Geschwindigkeiten bis 10 MBit erreichen und immerhin 10 GB monatlich frei haben. Biesendorf ist zusätzlich auch bereits mit LTE vom Mast an der A 81 - Hegaublick versorgt. In Stetten nutzt ein Teil auch die UMTS-Lösung, die aber aufgrund der Topographie leider nicht für alle nutzbar ist. Hier könnte sich durch einen weiteren LTE-Ausbau noch eine Möglichkeit ergeben - wie gesagt mit den Nachteilen, die LTE hat. Im Vergleich zum 56 kBit-Modem ist das aber immer noch eine sehr deutliche Verbesserung.
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Re: 78234 Welschingen (Allgemein)

Beitragvon spokesman » 02.04.2012 17:22

mein lieber Specht, du scheinst ja einen sehr guten Ein- bzw. Ãœberblick zu haben, respekt.
hugendubel hat geschrieben:an der Bahnlinie Karlsruhe-Kreuzlingen, die direkt an Welschingen vorbeiführt, liegen Glasfasertrassen verschiedener Anbieter, u.a. der DB Netz AG. Wir versuchen seit zwei Jahren, an diese Glasfaser ranzukommen und Dark Fibre zu mieten, was nach Aussage der DB ja problemlos möglich sei. Antwort der DB im Dezember 2010:
"derzeit besteht leider keine Möglichkeit die Kabelinfrastruktur der DB Netz AG zu nutzen. Grund dafür liegt in der unklaren Rechtslage hinsichtlich
gezahlter Fördergelder für die Errichtung dieser Infrastruktur. Gleiches gilt auch für die Anmietung einzelner Fasern für die Breitbandversorgung."
ok, bei Förderprojekten ist es Grundsätzlich nicht verboten vorhandene Infrastruktur zu nutzen, zumindest wurden bereits bei sehr vielen Maßnahmen Leerrohrkapazitäten der Kommunen/Stadtwerke etc. genutzt bzw. gegen ein sehr kleines Entgelt/Miete/Pacht zur Verfügung gestellt.

Eigentlich müsste man sich ja freuen, wenn man auf derartige Sachen zurückgreifen kann, da dann mehr Fördermittel für anderen Gemeinden über ist und zudem der Eigenanteil der Gemeinde schrumpft. Oder meinst du, dass die Strecke bereits mit Fördergeldern errichtet wurde und nun ein zweites mal Fördermittel in die Stecke fließen?

hugendubel hat geschrieben:Antwort im November 2011: "leider ist uns noch nichts offizielles bekannt. Nach meiner Kenntnis gibt es noch keine Freigabe der DB Netz AG. Sobald wir etwas neues in Erfahrung bringen, werden wir Sie informieren."
jetzt schreiben wir April, Zeit für eine zweite Anfrage? Du kannst diese gern bei uns in SCHREIBEN veröffentlichen - mit dem Zusatz "... sollten Sie keine Einwände gegen eine Veröffentlichung des Schriftverkehrs zwischen x und y erheben, so veröffentliche ich den Schriftverkehr auf dem Portal http://www.geteilt.de/forum...

aso übrigenes kannst du Zitate bzw. Quote's mit folgendem einfügen:
Code: Alles auswählen
[quote="hugendubel"]zitierter Text von hugendubel, das erste Quote ohne Name des Autors und ="..." macht ein einfaches Zitat -> du könntest dies in einer PN an mich testen wenn du möchtest ;)[/quote]


hugendubel hat geschrieben:Herr Reiss wurde darüber informiert und hat Druck in Berlin gemacht. Ein Ergebnis haben wir leider noch nicht...

auf meine Info hin oder seit ihr schon länger mit ihm im Gespräch?

hugendubel hat geschrieben:Die Grabarbeiten liegen im Schnitt tatsächlich bei 80 €; dazu haben wir entsprechende Angebote vorliegen.

und die dürfen nicht veröffentlicht werden? 80€ kann schon sein, wenn eben viel Straßendecke zu entsorgen ist und anschließend eine ordentliche Versiegelung her muss.


Danke an der Stelle für deine Zusammenfassung, sehr interessant und sehr informativ! Die anderen Orte könnte man ja temporär mit Richtfunk anbinden und somit VDSL2 ermöglichen, jedoch sollte man natürlich prüfen in wie weit Infrastruktur (Straßenbau, Rad- und Wanderwege, sonstige Erneuerung der Infrastruktur, Wasser, Abwasser, Strom, Wärme, TK etc.) in den nächsten Jahren erneuert werden muss.

Zugegeben die Orte sind wirklich ab vom Schuss, sicher habt ihr nächst nähere Glasfaserleitungen (Wasserstationen, Stromleitungen, Gasleitungen, Hauptverteiler etc) geprüft und es sind keine in der Nähe oder?
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Re: 78234 Welschingen (Allgemein)

Beitragvon M768 » 20.04.2012 14:21

tammer hat geschrieben:[...], jedoch meine ich eine andere Gemeinde (Mühlhausen-Ehingen). Ehingen ist ebenfalls sehr schlecht versorgt, zwar steht ein Outdoor-DSLAM in Mühlhausen wo die meisten Nutzer auch mit 16000kbit/s angebunden sind, doch in Ehingen sind viele nur mit 384kbi/s bis 1024kbit/s unterwegs.


Hat denn noch irgendjemand Informationen zum Ausbau in Ehingen?
Habe eigentlich extra dafür einen Thread eingerichtet, leider ist die Beteiligung (vor allem auch regional) nicht so hoch wie hier.
Angeblich soll der Ausbau im Oktober beendet sein.
Jedoch stellt sich mir immer noch die Frage mit welcher Geschwindigkeit. Es werden ja gleich 3 ODSLAMs aufgestellt. Deutet das auch auf VDSL hin? Leider kann ich mir nichts zusammenreimen, da ich nicht weiß wieviele Kvzs es in Ehingen gibt und wie diese verzweigt sind.

Ãœbrigens war auch einmal geplant, dass Welschingen an einem DSLAM, der in Ehingen aufgestellt wird, anzapft.

Vielen Dank im Vorraus
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Re: 78234 Welschingen (Allgemein)

Beitragvon spokesman » 21.04.2012 20:30

M768 hat geschrieben:Habe eigentlich extra dafür einen Thread eingerichtet, leider ist die Beteiligung (vor allem auch regional) nicht so hoch wie hier.
Angeblich soll der Ausbau im Oktober beendet sein.
Um mehr Leute aus der Region auf die Situation aufmerksam zu machen haben andere Regionale Initiativen mal zum Stammtisch eingeladen, vorher natürlich mit Ankündigung über Flyer, Plakate und die regionale Zeitung, welche derartige Bemühung sehr unterstützt - ich kann dir das nur empfehlen.

Es werden ja gleich 3 ODSLAMs aufgestellt. Deutet das auch auf VDSL hin? Leider kann ich mir nichts zusammenreimen, da ich nicht weiß wieviele Kvzs es in Ehingen gibt und wie diese verzweigt sind.
Naja wie ich das sehe wird man hier eine Ertüchtigung mit Glasfaser vornehmen, dann ist VDSL in jedem Fall möglich, oft baut z.B. Telekom im ersten Schritt aber nur ADSL2+ man müsste hier event. mal beim Betreiber nachfragen - vllt rückt der mit der Sprache raus..
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