Am besten selbst einen Verein gründen

Positionen, Ziele und Aktionen der Interessenvertretung Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V.

Am besten selbst einen Verein gründen

Beitragvon Verein » 23.03.2006 15:37

Hallo,
Wenn es technisch möglich ist, einen Ort per Wlan mit einem Breitbandanschluss zu versorgen, dann ist es am günstigsten, einen Verein zu gründen und die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Man sollte sich blos die Unterstützung des Bürgermeisters und des Gemeinderates sichern. Der technische Aufbau ist nicht schwer, es ist im Prinzip nix anderes als ein "großes" WLAN, das irgendwo (z.B. im Nachbarort) ans DSL-Netz der Telekomiker angeschlossen ist.
Guckt mal bei http://www.fellweb.de oder http://www.parkstein.net.
Da stehen viele Info's, wie so etwas funktioniert, und man kann auch nachragen, wenn man was wissen möchte.
Es kommt allemal günstiger als ein Gewerblicher Anbieter, der im Prinzip auch nix anderes macht.
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Beitragvon vauwe » 23.03.2006 18:35

Hi Verein!

Danke für Deine Hinweise. Ähnliches wurde hier auch bereits mehrfach diskutiert.

Die Gebühren decken sich sogar ziemlich genau mit dem, was ich mal vor einiger Zeit eingeschätzt habe. 100EUR 'Startgeld' (inkl. Linksys!) und 20EUR monatlicher Beitrag ist absolut vertretbar und durchaus _sehr_ konkurrenzfähig.

Ich nehme an, daß Du mit einer der Initiativen zu tun hast. Kannst Du uns Daten zu den Investitionen vorlegen?

Wenn ich es richtig gelesen habe, dann ist nirgendwo das Wort 'Bürgernetz' benutzt worden. Hat das einen Hintergrund oder war das nur 'intuitive Intelligenz'?

Welche Infrastruktur stellen die Initiativen sonst noch (außer der Netztechnik) den Nutzern zur Verfügung?
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Beitragvon Verein » 18.04.2006 11:54

Hallo vauwe,

ich bin im Vorstand von DSL in Fell e. V. (http://www.fellweb.de)

Wir hatten mit Investitionskosten von rund 6000 Euro gerechnet, wobei allein der Stromanschluß für unseren "Bergmast" schon gute 1000 Euro gekostet hat. Wenn wir unseren Aufbau abgeschlossen haben, müssen wir nochmal alles zusammenrechnen.

Wir stellen die Infrastruktur, und richten dem User den Anschluß ein (Netzwerkeinstellungen und ähnliches). Ausserdem werden evtl. Netzstörungen von den Vereinsmitgliedern behoben (einige freiwillige fungieren quasi als Administratoren). Der User erhält von uns eine externe WLAN-Antenne und einen fertig konfigurierten Access Point. Die Hardware bezahlt er und die ist dann sein Eigentum, kosten ca. 110-120 Euro. Ausserdem wird noch eine Einrichtungsgebühr von derzeit 135 Euro eingezogen. Diese dient zur Rücklagenbildung. Die Monatliche Nutzungsgebühr beträgt derzeit 15 Euro und beinhaltet quasi eine All Inklusiv Flat. Wenn Die Rücklagen gebildet sind und wir mehr Einnahmen als Ausgaben haben, wird die monatliche Nutzungsgebühr (wird als Mitgliedsbeitrag eingezogen) gesenkt. Sie wird sich wohl irgendwann unterhalb von 10 Euro einpendeln. Schließlich wollen wir als Verein kein Gewinn machen.
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Beitragvon Verein » 08.01.2007 17:09

Hallo,
ich gebe hier nochmal einen kurzen Zwischenstand durch:
Wir haben mittlerweile alle derzeit ca. 85 Mitglieder per WLAN angeschlossen.
Unser "Backbone" besteht derzeit aus 2 DSL-3000 Anschlüssen im Nachbarort. Die Enttfernung von rund 3km zu unserer "Bergstation" wird per 5GHz-WLAN (Richtfunk) überbrückt. Dann wird das Netz einmal per ganz normalem 2.4 GHz WLAN über den Ort verteilt, Ortsteile im Funkschatten werden über 3 Verteiler versorgt, die ihrerseits auch per 5 GHz an unserer Bergstation hängen.
Für die derzeitige Anzahl von Usern reichen die 2 Anschlüsse noch aus (Tauschbörsennutzung ist ausgeschlossen), in der Regel Geschwindigkeiten von 1,5 - 2 MBit, nur zu Stoßzeiten geht es auch schonmal gegen 0,5 MBit, aber eher selten. Wenn nicht viel los ist, geht die Geschwindigkeit gegen 3 MBit.
Mittlerweile stehen über 20 Leute auf unserer Warteliste für weitere Anschlüsse, diese werden aber erst angeschlossen, wenn wir an unserem Festnetzübergang eine weitere Leitung bekommen können bzw. eine Aufstockung der vorhandenen Kapazitäten.
Weitere Info's gibt es auf http://www.fellweb.de oder im Forum, welches von dort erreicht werden kann.
"DSL in Fell e.V." oder "ein Dorf hilft sich selbst"
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Beitragvon terry_mccann » 12.01.2007 10:39

Klasse. Kompliment....

Wie habt Ihr denn den Anschluss offiziell gemacht? Weiss die Telekom von dem WLAN? Normalerweise ist ja ein DSL-Anschluss doch immer Haushaltsbezogen, oder?
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Beitragvon M0rGu3 » 12.01.2007 12:49

terry_mccann hat geschrieben:Klasse. Kompliment....

Wie habt Ihr denn den Anschluss offiziell gemacht? Weiss die Telekom von dem WLAN? Normalerweise ist ja ein DSL-Anschluss doch immer Haushaltsbezogen, oder?
Nicht das ich wüsste.
Machen aber ohnehin die meisten freien Netze so.
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Beitragvon terry_mccann » 12.01.2007 16:30

Dann frage ich nochmal anders: Darf ich einen DSL-Anschluss abschliessen und den dann per WLAN mit meinem Nachbarn teilen, um die Kosten zu halbieren?

Ich meine, das wäre doch so, dass das in den AGB steht, dass das nicht erlaubt ist, oder?
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Beitragvon mabe » 12.01.2007 20:35

In den AGBs von DSL sicher nicht, aber in den AGBs deines Providers eventuell. Ich kenne viele Leute die sowas machen, nur muss man sich einem Bewusst sein:
Wenn alle die gleiche Einwahl nutzen und irgendwas passiert bist du als Inhaber der IP Adresse derjenige wo als erstes "geklingelt" wird. Weise dann erst mal nach "wer da was gemacht hat".

Alternative, jeder wählt sich per PPPoE selbst ein, denn dann hat jeder seine eigene öffentliche IP und es ist nachvollziehbar wer was gemacht hat.

Das sind so Dinge wo man drauf aufpassen sollte, aber ich meine in den AGBs zu T-DSL selbst ist die Mehrfachreinwahl und mehrfachnutzung nicht unterbunden. Es könnte höchstens sein, dass Resaler das nicht erlauben, bin mir aber auch nicht sicher. Einfach mal die T-DSL AGBs lesen wenn du T-DSL hast, ist das da nicht erwähnt kannst du das realisieren, aber warum sollte es verboten sein?
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Beitragvon Verein » 13.01.2007 00:42

mabe hat geschrieben:Wenn alle die gleiche Einwahl nutzen und irgendwas passiert bist du als Inhaber der IP Adresse derjenige wo als erstes "geklingelt" wird. Weise dann erst mal nach "wer da was gemacht hat".


Deswegen wird der Traffic bei uns mitgeloggt, damit man im Zweifelsfall den Schuldigen ausfindig machen kann (Jeder hat seine eigene feste IP). Das Logging wurde natürlich allen Mitgliedern bekannt gegeben.
Tauschbörsennutzung wurde in unserem Netz untersagt, unter anderem natürlich auch, um eventuellem Ärger aus dieser Richtung von vornherein aus dem Weg zu gehen.
Das sind so Dinge wo man drauf aufpassen sollte, aber ich meine in den AGBs zu T-DSL selbst ist die Mehrfachreinwahl und mehrfachnutzung nicht unterbunden. Es könnte höchstens sein, dass Resaler das nicht erlauben, bin mir aber auch nicht sicher. Einfach mal die T-DSL AGBs lesen wenn du T-DSL hast, ist das da nicht erwähnt kannst du das realisieren, aber warum sollte es verboten sein?


Zumindest bei den Business-Tarifen der Telekom ist dies nicht untersagt, ist im Prinzip nichts anderes, als wenn in einer Firma mehrere Angestellte gemeinsam einen Anschluß nutzen. Kommerzielle WLAN-Anbieter machen es genauso.
Bei Kabel Deutschland z.B. ist es in dieser Form nicht möglich und meines Wissens nach in den AGB's untersagt.
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Gesetzeslage W-Lan Netze

Beitragvon conect » 22.01.2007 21:05

Hallo und Guten Abend,
für den Aufbau und das Betreiben von W-Lan-Netzen gelten die Verordnungen der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) sowie das Telekommunikationsgesetz (TKG).

Es ist mit einer Antenne und einem AP nicht getan.Viele Sachverhalte und Rechtsgrundlagen ergeben sich oft erst beim Aufbau und beim späteren Betrieb.Viele Fragen zum Thema Sicherheit ,Wettereinflüsse,Bebauungsvorschriften sowie nicht zu vergessen das die Frequenzbereiche ebenso geregelt sind.

Einen Unterschied gibt es, ein symetrisches Netz mit anfänglich 2 Mbit.,das direkt an die "Backbohne"angeschlossen ist.

mit freundlichem Gruss
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Re: Gesetzeslage W-Lan Netze

Beitragvon Verein » 28.01.2007 22:16

conect hat geschrieben:Hallo und Guten Abend,
für den Aufbau und das Betreiben von W-Lan-Netzen gelten die Verordnungen der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) sowie das Telekommunikationsgesetz (TKG).

Es ist mit einer Antenne und einem AP nicht getan.Viele Sachverhalte und Rechtsgrundlagen ergeben sich oft erst beim Aufbau und beim späteren Betrieb.Viele Fragen zum Thema Sicherheit ,Wettereinflüsse,Bebauungsvorschriften sowie nicht zu vergessen das die Frequenzbereiche ebenso geregelt sind.


Richtig, besonders beim Einsatz von anderen als den "serienmäßigen" Antennen muß man die Sendestärke im Auge behalten. Die Frequenzbereiche ergeben sich anhand der verwendeten Geräte, 2,4 GHz oder 5 GHz sind die üblichen und freigegeben Frequenzbereiche für WLAN, wobei es beim 5GHz Bereich noch ein paar Einschränkungen gibt.
Wenn man als eine Art Provider auftritt, also anderen das ganze als Dienstleistung anbietet, muß man sich auch bei der RegTP anmelden (kostenlos).

Einen Unterschied gibt es, ein symetrisches Netz mit anfänglich 2 Mbit.,das direkt an die "Backbohne"angeschlossen ist.

mit freundlichem Gruss


worauf bezieht sich das????
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Beitragvon conect » 28.01.2007 22:47

Hallo,das bezieht sich auf eine Datenleitung,mit einer vernünftigen Anbindung ohne Telecomanschlüsse.

Gruss
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Beitragvon Verein » 29.01.2007 10:07

Achso, du meinst, das kommerzielle Anbieter im Unterschied zu uns diese Art der Anbindung wählen. Das mag auf einige zutreffen, einige andere machen es genauso wie wir. Bei uns gibt es auch einen kommerziellen Anbieter, der hat genauso 2 DSL3000-Anschlüsse wie wir.
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