Breitbandkonferenz der Bundestagsfraktion Die Linke

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Breitbandkonferenz der Bundestagsfraktion Die Linke

Beitragvon bru62 » 01.09.2008 16:26

Die Bundestagsfraktion der Partei Die Linke führt am 30. September, 17.00 Uhr bis ca. 20.00 Uhr in der Aula der ehemaligen Mittelschule Johanngeorgenstadt eine Breitbandkonferenz durch.

Teilnehmen werden Vertreter

    des Bundeswirtschaftsministeriums,
    der sächsischen Staatsregierung
    und der Deutschen Telekom

sowie Abgeordnete der Linkspartei aus dem Bundestag und dem sächsischen Landtag und Vertreter der Stadt Johanngeorgenstadt.

Sabine Zimmermann (MdB) wird moderieren. Für geteilt.de sitze ich im Podium.

Ich rufe alle DSL-Interessierten der Region und die Mitstreiter von geteilt.de zur Teilnahme auf.

Gruß
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Re: Breitbandkonferenz der Bundestagsfraktion Die Linke

Beitragvon dachscher » 01.09.2008 16:43

bru62 hat geschrieben:Für geteilt.de sitze ich im Podium.

Super. ;)
Das liegt zwar nicht gerade um die Ecke, aber vielleicht komme ich.
Ich rufe alle DSL-Interessierten der Region und die Mitstreiter von geteilt.de zur Teilnahme auf.

Ja ganz wichtig, dass wir auch die entsprechende Präsenz zeigen.
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Re: Breitbandkonferenz der Bundestagsfraktion Die Linke

Beitragvon essig » 01.09.2008 21:28

bru62 hat geschrieben:Für geteilt.de sitze ich im Podium.

das klingt ja wirklich gut. im namen aller betroffenen vielen dank für dein engagement ;)

bru62 hat geschrieben:Ich rufe alle DSL-Interessierten der Region und die Mitstreiter von geteilt.de zur Teilnahme auf.

wir können gern ein rundschreiben an alle SACHSEN schicken ;)
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Re: Breitbandkonferenz der Bundestagsfraktion Die Linke

Beitragvon bru62 » 03.10.2008 11:21

Die Veranstaltung wurde von ca. 100 Interessenten und einigen Medienvertretern besucht. Sabine Zimmermann konnte wegen Erkrankung leider nicht teilnehmen, ihr Mitarbeiter Olaf Klenke übernahm statt dessen die Moderation.

Zunächst begrüßte der Johanngeorgenstädter Bürgermeister Holger Hascheck, der extra seinen Urlaub unterbrochen hatte, die Gäste.

Danach habe ich mein Statement abgegeben. An den Anfang setzte ich ein paar Fakten zur Bedeutung des Breitbandes für Private und Gewerbetreibende und erläuterte dann die in Deutschland vorherrschenden Auffassungen zur Schließung der weißen Flecken. Dabei ging ich auf die lückenhaften Daten im Breitbandatlas ebenso ein wie auf das Versagen des Wettbewerbes, was ich mit Beispielen aus der Region belegte. So hat die Studie "Sachsen macht sich breit(bandig)" bisher weder in Drehbach noch in Oberwiesenthal zu einer Veränderung der Lage geführt. Die Kommunen sind außerdem oft nicht in der Lage, die geforderten Eigenanteile aufzubringen. Als nächstes ging ich auf den sogenannten Wettbewerb der Technologien ein und belegte an Beispielen, dass dieser regional ebenso nicht funktioniert. Anschließend erklärte ich die Haltung von geteilt.de zum Universaldienst, legte die aktuelle Diskussion in der EU dar und schloss mit einem Aufruf, in Deutschland den Weg weg von wettbewerblichen Lösungen hin zur Grundversorgung mit Breitband zu gehen. Alle Interessenten sollen sich an der Diskussion zum UD beteiligen.

Das musste Herrn Dr. Henkel vom BMWi hart getroffen haben, denn er sprang erregt auf, um sofort mit einem Powerpoint-Vortrag zu beginnen, in dem er die Breitbandpolitik der Bundesregierung und den Breitbandatlas ausführlich lobte. Außerdem gebe es inzwischen erstklassige Sat-Lösungen, die für jeden erschwinglich wären. Dann führte er die Best-Practice-Beispiele und die bekannten Pilotprojekte (Richtfunk u.ä.) an. Ein Marktversagen könne er überhaupt nicht erkennen, im Gegenteil würde der Markt erst für sinkende Preise sorgen. Den Universaldienst lehnte er entschieden ab. Unternehmen könne man nicht dazu zwingen, der Steuerzahler müsse zahlen, die Preise würden steigen, die Bedingungen an die in Rumänien und Bulgarien angepasst werden usw, usw. In Deutschland brauche man ein solches Instrument zudem auch nicht, da ja 98 Prozent versorgt wären und der Rest auch irgendwie versorgt werde (z.B. mit SAT). Staunen im Podium kam auf, als er meinte, die Bürgermeister der betroffenen Kommunen müssten sich nur richtig informieren. Es gebe im Internet eine einfache Checkliste, die nur abgearbeitet werden müsse, damit sich das Problem zügig auflöse. Weiterhin räumte er ein, dass man Fehler bei der WIMAX-Versteigerung gemacht hätte. Diese müssen bei der Rundfunkfrequenzversteigerung, in der er im Übrigen wieder einmal ein Allheilmittel zur Lösung des Problems sah, vermieden werden.

Bürgermeister Hascheck intervenierte dann kurz, indem er erklärte, dass die Stadt sehr wohl das Problem umfassende analysiert hätte. Die erwähnte Checkliste wurde in ähnlicher Weise abgearbeitet, jedoch ohne durchgreifenden Erfolg.

Die Telekomvertreter hatten die Nachricht des Tages mitgebracht. Vor 2010 wird es in Johanngeorgenstadt kein flächendeckendes DSL geben. Das wurde mit Schaubildern zur HYTAS94-Versorgung belegt. Die Bürger sollten stattdessen die (extra vor Ort installierten) Alternativen T-DSL per SAT oder EDGE nutzen, was mit vielen schönen Argumenten schmackhaft gemacht wurde. Bereits während des Vortrages haben Bürger den Saal verlassen. Einige schlugen auch die Tür hinter sich zu.

Ich musste dann unbedingt noch ein paar Erwiderungen zu Herrn Henkel los werden. Das war gar nicht so einfach, der er für sich die meiste Redezeit in Anspruch nahm. Wenn ich nicht meine gute Erziehung hintenan gestellt und mehrmals dazwischen gerufen hätte, wäre wohl niemand anders zum Reden gekommen. Ich erklärte ihm nochmal den Universaldienst, wie er im TKG und in der UDR beschrieben ist und widerlegte seine Behauptungen. Ebenso stellte ich an Hand des einzigen sächsischen Best-Practice-Beispiels auf zukunft-breitband.de, dass es sich dabei um ein Zusammentreffen von positiven Zufällen, aber nicht um ein zu verallgemeinerndes Faktum handelt.

Viel Beifall erhielt MdL Klaus Tischendorf, der zunächst scharf mit der sächsischen Staatsregierung ins Gericht ging, von der es niemand für erforderlich hielt, an der Veranstaltung teilzunehmen. Tischendorf forderte die Telekom auf, mehr als bisher in den ländlichen Gebieten zu investieren. Vor dem Hintergrund der Milliardengewinne erhalte der für Johanngeorgenstadt genannte notwendige Betrag von zwei Millionen Euro eine ganz andere Relation.

Nicht vergessen werden soll, dass im Publikum eine Reihe von regionalen Anbietern saßen, die selbst WLAN- und Kabellösungen anbieten. Doch offenbar sind sie aus unterschiedlichen Gründen nicht in der Lage, das Problem flächendeckend zu lösen.

Die örtliche Initiative "DSL für Johanngeorgenstadt", die Stadtverwaltung und natürlich auch geteilt.de werden weiter am Ball bleiben.

Ergänzungen meines Erlebnisberichtes sind sehr willkommen.

Gruß
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Re: Breitbandkonferenz der Bundestagsfraktion Die Linke

Beitragvon wain » 03.10.2008 18:27

Als Vertreter der Initiative DSL für Johanngeorgenstadt war ich natürlich auf die Ausführungen von Herrn Dr. Henkel vom BMWi gespannt, wie man die Probleme im ländlichen Raum in den Griff bekommen will. Stattdessen war es eine uns längst bekannte Erläuterung des Standpunktes der Bundesregierung. Es folgten Lobeshymnen für den Breitbandatlas und wie gut doch Deutschland zu den anderen europäischen Ländern mit Breitband versorgt ist. Die Kommunen und Initiativen sollen doch die vorhandenen Möglichkeiten und Technologien nutzen. Oftmals wüssten die Betroffenen Stadt/Gemeindeverwaltungen nicht, welche Technologien zur Verfügung stehen. Wir sollten doch Funklösungen und DSL via Sat nutzen. Auch sollten wir auf die vorhandenen Glasfaserleitungen und anderen Technologien der großen Unternehmen wie z. B. die DB u. a. zurückgreifen. All diese Äußerungen zeigen mir, dass er sich mit unserer derzeitigen Situation (sowie der im Erzgebirge) nicht auseinandergesetzt hat.
Mein Kreislauf kam in Schwung und ich erklärte Herrn Dr. Henkel, dass die Initiative mit dem Bürgermeister sehrwohl die alternativen Möglichkeiten geprüft haben. Anfragen bei den großen TK-Unternehmen blieben erfolglos. Nach Meinung des Herrn Dr. Henkel sollen wir es doch nicht immer bei den Großen, sondern auch mal bei den kleinen regionalen TK- Unternehmen versuchen, zu einer Lösung zu kommen. Dieser plötzliche Wandel hat mich schon sehr verwundert. Weiterhin erklärte ich ihm, welch tolle Erfahrung ich mit DSL via Sat im Bezug auf Geschwindigkeit (Drosselung) und dem Preis gemacht habe.
Ich werde den Eindruck nicht los, dass wir längst abgeschrieben sind!

Die Dt. Telekom vertreten durch Herrn Dr. Rummenhohl und Herrn Zimmermann überbrachten zu unserem Leidwesen keine guten Nachrichten. Es gab jedoch endlich eine klare Aussage, dass vor 2010 keine flächendeckende Lösung für Johanngeorgenstadt angeboten werden kann.
Man arbeitet an einer Lösung für HYTAS-94 (s. Pilotprojekt Dresden Striesen/Blasewitz), welche für uns anwendbar wäre.


Gruß

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Re: Breitbandkonferenz der Bundestagsfraktion Die Linke

Beitragvon Soul-blade » 03.10.2008 18:45

Ist klar das man wenn man keine ahnung vom Thema hat über andere dinge redet wie den Beitbrandatlas, frage mich was so etwas in einem Regionalen thema zutun hat, sowas kann man vielleicht im Bundestag erzählen aber nicht auf so einer Veranstaltung weil es eigentlich egal ist ob das toll funktioniert, weil es in eurer gegend ja nix gebracht hat.

Positiv zu sehen ist das die telekom zumindest vorläufig eine klare aussage gemacht hat auch wenn es nicht die erhoffte ist. Aber so weis man wenigstens bis 2010 worran man ist.

Eine frage ich allerdings was ist das für ein Pilotprojekt? Ist es das wo die letzendliche verteilung über funk läuft? also Glasfaser-funktechnik projekt?
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Re: Breitbandkonferenz der Bundestagsfraktion Die Linke

Beitragvon essig » 03.10.2008 22:43

bru62 hat geschrieben:Die Veranstaltung wurde von ca. 100 Interessenten und einigen Medienvertretern besucht.

nicht schlecht ;)

bru62 hat geschrieben:Das musste Herrn Dr. Henkel vom BMWi hart getroffen haben, denn er sprang erregt auf, um sofort mit einem Powerpoint-Vortrag zu beginnen, in dem er die Breitbandpolitik der Bundesregierung und den Breitbandatlas ausführlich lobte. Außerdem gebe es inzwischen erstklassige Sat-Lösungen, die für jeden erschwinglich wären. Dann führte er die Best-Practice-Beispiele und die bekannten Pilotprojekte (Richtfunk u.ä.) an. Ein Marktversagen könne er überhaupt nicht erkennen, im Gegenteil würde der Markt erst für sinkende Preise sorgen. Den Universaldienst lehnte er entschieden ab. Unternehmen könne man nicht dazu zwingen, der Steuerzahler müsse zahlen, die Preise würden steigen, die Bedingungen an die in Rumänien und Bulgarien angepasst werden usw, usw. In Deutschland brauche man ein solches Instrument zudem auch nicht, da ja 98 Prozent versorgt wären und der Rest auch irgendwie versorgt werde (z.B. mit SAT). Staunen im Podium kam auf, als er meinte, die Bürgermeister der betroffenen Kommunen müssten sich nur richtig informieren. Es gebe im Internet eine einfache Checkliste, die nur abgearbeitet werden müsse, damit sich das Problem zügig auflöse.

was soll man dazu sagen? was hat man denn nach acht jahren erreicht was man ohne bmwi, breitbandatlas oder was auch immer nicht erreicht hätte? dort wo es sich lohnt steigen die bandbreiten und fallen die preise und dort wo es sich nicht lohnt bleibt alles wie es ist wird also entgegen der zeit schlechter. dafür braucht man keine regierung oder regulierung, das kann der markt auch ganz alleine. bandbreiten steigen auch ohne staat und preise fallen auch ohne staat... den staat braucht man um dort einzugreifen (indem man rahmenbedingungen definiert) wo die marktmechanismen nicht aussreichen um eine ausreichende versorgung zu garantieren. klappt bei wasser, strom, müll, verkehr und und und nur bei breitband nicht... aussagen wie die von herrn henkel machen den eindruck als wolle man ersetzt werden. wenn man sich auf der einen seite mit den erfolgen auf die man gar keinen einfluss hatte schmückt und andererseits die massiven probleme zu deren lösung man verpflichtet ist klein- oder schönredet dann sollte man schauen ob man noch auf der richtigen seite steht oder je stand. nach acht jahren einfach unglaublich wie man in einer solch wichtigen versorgungsfrage so unbeholfen agiert und vor allem noch daran festhalten will während andere staaten bereits eine breitband grundversorgung vorbereiten bzw. umsetzten.

bru62 hat geschrieben:Bereits während des Vortrages haben Bürger den Saal verlassen. Einige schlugen auch die Tür hinter sich zu.

verständlich aber der weg in richtung podium wäre wirkungsvoller gewesen. man hat ja manchmal wirklich den eindruck als würden diese jubelperser hinaus in die provinz geschickt um den "einfachen leuten" ihren mist gebetsmühlenartig vorzutragen (sat, förderung, information, bedarfsanalysen, markt, wettbewerb, best practice, checklisten bla bla bla) und da ist es schon ganz gut wenn sie mal jemand in die realität zurückholt. die flächendeckende breitbandversorung war und ist schlecht, fertig aus. da hilft es dem betroffenen auch nicht, dass es in ballungsräumen besser und in anderen ländern gar noch schlechter ist. einzige hoffnung momentan die EU und als vorbild zukunftsorientierte staaten die zeigen wie es gemacht wird.

wain hat geschrieben:Stattdessen war es eine uns längst bekannte Erläuterung des Standpunktes der Bundesregierung. Es folgten Lobeshymnen für den Breitbandatlas und wie gut doch Deutschland zu den anderen europäischen Ländern mit Breitband versorgt ist. Die Kommunen und Initiativen sollen doch die vorhandenen Möglichkeiten und Technologien nutzen. Oftmals wüssten die Betroffenen Stadt/Gemeindeverwaltungen nicht, welche Technologien zur Verfügung stehen. Wir sollten doch Funklösungen und DSL via Sat nutzen. Auch sollten wir auf die vorhandenen Glasfaserleitungen und anderen Technologien der großen Unternehmen wie z. B. die DB u. a. zurückgreifen. All diese Äußerungen zeigen mir, dass er sich mit unserer derzeitigen Situation (sowie der im Erzgebirge) nicht auseinandergesetzt hat.

nicht nur nicht mit der im erzgebirge. seit jahren wird man das gefühl nicht los, dass man im bezug auf das breitbandproblem nicht die betroffenen und somit die gesellschaft als ganzes sondern vielmehr die interessen einzelner unternehmen oder sagen wir eines unternehmens vertritt. man traut sich gar nicht daran zu denken aber jahr für jahr wird es offensichtlicher...

nun versucht man einfach nur noch so lange wie möglich durchzuhalten um die erweiterung des universaldienstes hinauszuzögern. aber wer profitiert davon und wem schadet man damit?
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Re: Breitbandkonferenz der Bundestagsfraktion Die Linke

Beitragvon Lars82 » 06.10.2008 11:26

bru62 hat geschrieben:...

Das musste Herrn Dr. Henkel vom BMWi hart getroffen haben, denn er sprang erregt auf, um sofort mit einem Powerpoint-Vortrag zu beginnen, in dem er die Breitbandpolitik der Bundesregierung und den Breitbandatlas ausführlich lobte...


Ich war auch am Abend im Hörerkreis und fand es fast schon lächerlich was Herr Dr. Henkel dort für eine "show" gemacht hat, glaube Er hat es innerhalb von 5-10 Minuten geschafft, das ihm keiner mehr aufmerksam zuhörte und nur noch hoffte, das er endlich fertig wird ( mein Eindruck !)
Auch bin ich der Meinung, das sich jeder Johann'städter der aktives Interesse an DSL / Breitband hat, schon wenigstens etwas mit der Materie auseinander gesetzt hat ( in jedem Fall mehr als Herr Dr. Henkel mit den vorhandenen Techniken in Johanngeorgenstadt !! ) und sicher nicht hören will was es doch alles für so tolle Sachen in "Rest-Deutschland" gibt und geben wird.

Es ist auch klar, das Deutschland jahrelang im Ausbau von Breitband gepennt hat und nur deshalb jetzt in seiner geschönten Statistik im Europa-Vergleich beim aktuellen Ausbau in den vorderen Plätzen liegt.

Theoretisch hätte er sich daheim einen schönen Abend machen sollen und die angefallenen Kosten für seine Dienstwagennutzung + Sprit etc etc. in einen Topf gesteckt, mit dem ein neuer HSDPA-Umsetzer anteilmäßig finanziert wird...wäre einigen Bürgern sicher viel mehr geholfen wurden. ;)

Gruß, Lars
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Re: Breitbandkonferenz der Bundestagsfraktion Die Linke

Beitragvon Haupti76 » 06.10.2008 17:30

Ich wollte ja auch eigentlich nach JGS fahren, weil mich das Thema auch brennend interessiert. Aber das Ganze scheint ergebnislos zu sein. Eine klare Aussage hat JGS allerdings bekommen, daß DSL nicht vor 2010 kommen wird. Klingt aber ganz so, "gebt bis 2010 endlich Ruhe!" Ob es nach 2010 DSL geben wird bleibt abzuwarten. Schade ist es für die Bürger von JGS allemal.

Ich möchte nun mal die tolle SAT-Geschichte ansprechen. Die Flat der Telekom klingt ganz gut. Aber man sollte sich mal das Kleingedruckte durchlesen. Die Buchung für Sat-DSL setzt einen Festnetzanschluß der Telekom vorraus. Dieser Grundbetrag liegt bei ca. 17 Euro monatlich. Plus eben die 40 Euro Sat-Flat. Für die Hardware allerding muß ich erstmal einige hundert Euro vorstrecken. Und zwar per Nachnahme mit DHL. Man bekommt diese dann in einer der nächsten Rechnungen von der Telekom gutgeschreiben.
Dieser Satz ist meines erachtens nach außerdem Auslegungsache. Das Nächste ist ja, die Downloadgeschwindigkeit beträgt derzeit max. 1Mbit/s. Je mehr darüber online gehen, um so langsamer wird das Ganze. Von Powerusern will ich erst gar nicht reden.
Es ärgert mich maßlos daß das von den Herrschaften der Telekom verschwiegen wird. Und das für monatlich 57 Euro !

Die andere Technik wäre UMTS. Mein Haus liegt genau an der Grenze der UMTS- Versorgung. Da es sich um ein altes Haus handelt, hat es ziemlich dicke Wände und somit ist der Empfang deutlich verschlechtert. Vodafone sagt da, zwar nicht wörtlich, das ist mein Problem.

Bei all den anderen schöngeredeten Mist bleibe ich lieber bei ISDN.


Viele Grüße
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Re: Breitbandkonferenz der Bundestagsfraktion Die Linke

Beitragvon bru62 » 06.10.2008 19:04

Haupti76 hat geschrieben:Es ärgert mich maßlos daß das von den Herrschaften der Telekom verschwiegen wird. Und das für monatlich 57 Euro !


Mich auch. Deshalb habe ich die Nachteile -glaube ich- auch deutlich zur Sprache gebracht. Auf meine mehrmals wiederholte Frage nach der FUP kam ja nur Rumgedrugse. Ich habe auch erklärt, dass die einschlägigen Internetforen voller negativer Erfahrungsberichte sind.

Ich glaube trotzdem nicht, dass die Veranstaltung sinnlos war. Erstens kam für JGS eine klare Ansage. Das hat man gar nicht so oft. Zweitens wurde unser Anliegen wieder mal öffentlich gemacht. Es müsste viel mehr solche Sachen geben. Dann würden Henkel und Co merken, was wirklich läuft.

Gruß
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Re: Breitbandkonferenz der Bundestagsfraktion Die Linke

Beitragvon satzing » 07.10.2008 07:48

bru62 hat geschrieben:Mich auch. Deshalb habe ich die Nachteile -glaube ich- auch deutlich zur Sprache gebracht. Auf meine mehrmals wiederholte Frage nach der FUP kam ja nur Rumgedrugse. Ich habe auch erklärt, dass die einschlägigen Internetforen voller negativer Erfahrungsberichte sind.


Schön zu lesen, das du das angesprochen hast, sonst wissen die vielleicht gar nicht, was die den Leuten so verkaufen.

bru62 hat geschrieben:Ich glaube trotzdem nicht, dass die Veranstaltung sinnlos war. Erstens kam für JGS eine klare Ansage. Das hat man gar nicht so oft. Zweitens wurde unser Anliegen wieder mal öffentlich gemacht. Es müsste viel mehr solche Sachen geben. Dann würden Henkel und Co merken, was wirklich läuft.


Nur wer aufgibt, hat schon verloren. Schön das es Leute gibt, wie dich. Schweigen und uns selbst bemitleiden, bringt uns nicht weiter. Mit den Verantwortlichen Reden, Ihre teilweise vorhandenen Wissenslücken oder Fehleinschätzungen aufzeigen, sinnvolle Vorschläge unterbreiten, mit fundierten Wissen zu argumentieren, dass bring uns immer ein Stück weiter und macht uns dabei auch nicht dümmer.

Haupti76 hat geschrieben:Die Flat der Telekom klingt ganz gut. Aber man sollte sich mal das Kleingedruckte durchlesen.

Klingt jetzt etwas hart, sollte man aber eigentlich immer machen, dann fällt einem genau auch das angesprochene von dir auf!



Haupti76 hat geschrieben:Und zwar per Nachnahme mit DHL. Man bekommt diese dann in einer der nächsten Rechnungen von der Telekom gutgeschrieben.
Dieser Satz ist meinem Erachten nach außerdem Auslegungssache.


Leider verstehe ich den Satz nicht, was meinst du mit Auslegungssache????

Haupti76 hat geschrieben:Das Nächste ist ja, die Downloadgeschwindigkeit beträgt derzeit max. 1Mbit/s. Je mehr darüber online gehen, umso langsamer wird das Ganze. Von Powerusern will ich erst gar nicht reden. Es ärgert mich maßlos dass das von den Herrschaften der Telekom verschwiegen wird. Und das für monatlich 57 Euro ! Die andere Technik wäre UMTS. Mein Haus liegt genau an der Grenze der UMTS- Versorgung. Da es sich um ein altes Haus handelt, hat es ziemlich dicke Wände und somit ist der Empfang deutlich verschlechtert. Vodafone sagt da, zwar nicht wörtlich, das ist mein Problem.


Deshalb soll es ja die FUP regeln. Aber des gelegentlichen Users freut, des anderen Leid. (SES-Astra macht ja wohl hier die Spielregeln). Mich stört halt, dass es offiziell in den AGB´s der T-Com keine Aussage über den genauen Inhalt der FUP gibt, und das ist wirklich ein Manko. Hier auf andere Seiten zu verweisen oder auf User-Erfahrungen zu setzen, ist mir zu unsicher. In einem Vertrag sollte dies schon klar geregelt sein. Deswegen gibt es für mich auch weiterhin EDGE. Das mit grenzwertigem UMTS ist so ne Sache. Meinem Wissen nach, "atmet" eine UMTS Zelle und verändert je nach Nutzungsgrad Ihren Radius. Dort schon in einer Grenzlage zu sein, könnte mal ganz schnell bedeuten, "DU bist draußen".
Ist aber nur mein persönlicher Kenntnisstand, vielleicht kann jemand mehr dazu sagen.

Nichts desto Trotz, tolle User hier, viel Einsatz und kein Gepöpel, sondern sachliche Diskussion....


Macht alle weiter so....

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Re: Breitbandkonferenz der Bundestagsfraktion Die Linke

Beitragvon Haupti76 » 07.10.2008 13:42

Mit Auslegungsache meinte ich: Gutschrift in einer der nächsten Rechnungen. Welche der Rechnung das sein wird, ist ungewiß. Ich habe nur Angst meinem vielen vorgestreckten Geld hinterher zu laufen. Bei Telekom und Arcor habe ich da schon viel durch. Es ist doch immer das gleiche; wenn Du Geld zu bekommen hast, kannste hinterherlaufen. Aber wehe der Telefonkonzern will Geld.
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Re: Breitbandkonferenz der Bundestagsfraktion Die Linke

Beitragvon satzing » 07.10.2008 14:15

Das Problem ist meistens, wenn du sagst, nächste Rechnung, und die kommt 5 Tage später, dann wird schon gejammert: "Wo ist mein Geld".
Dort rechnet dann keiner eine Laufzeit für die Gutschrift mit ein. Deswegen halt "eine der nächsten Rechnungen".
Meine Erfahrung beweist, das es zum 95% die übernächste ist.
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Re: Breitbandkonferenz der Bundestagsfraktion Die Linke

Beitragvon wain » 07.10.2008 17:45

Haupti76 hat geschrieben:
Die andere Technik wäre UMTS. Mein Haus liegt genau an der Grenze der UMTS- Versorgung. Da es sich um ein altes Haus handelt, hat es ziemlich dicke Wände und somit ist der Empfang deutlich verschlechtert. Vodafone sagt da, zwar nicht wörtlich, das ist mein Problem.


Teste doch mal mit MWconn http://mwconn.m.i24.cc/ die Empfangswerte bei UMTS an deinem Standort. Wenn du eine ExpressCard verwendest würde ja die Möglichkeit für den Anschluss einer Außenantenne (z.B. SLP17) bestehen. Ich verwende diese Antenne und bin sehr zufrieden.

Gruß

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Re: Breitbandkonferenz der Bundestagsfraktion Die Linke

Beitragvon essig » 07.10.2008 21:32

bru62 hat geschrieben:Ich glaube trotzdem nicht, dass die Veranstaltung sinnlos war. Erstens kam für JGS eine klare Ansage. Das hat man gar nicht so oft. Zweitens wurde unser Anliegen wieder mal öffentlich gemacht. Es müsste viel mehr solche Sachen geben. Dann würden Henkel und Co merken, was wirklich läuft.

sehe ich genauso. wobei ich mir sicher bin, dass herr Henkel & co genau wissen was läuft. das ist ja das schlimme. es macht den eindruck als würde man das problem seit jahren nach außen schönreden während man insgeheim die betroffenen längst als kollateralschaden billigend in kauf nimmt. wenn sowas gewinnorientierte unternehmen tun dann ist das das eine aber wenn sowas ministerien tun dann ist das was ganz anderes und stellt die aufgabe des staates in der daseinsvorsorge in frage. aber es stimmt: würde es mehr solcher veranstaltungen geben in denen leute wie du unsere ziele vertreten dann müsste sich die herren gedanken machen aber viel zu oft sind solche veranstaltungen für die herren übliches tagesgeschäft... durchhaltepropaganda in der provinz eben...

satzing hat geschrieben:Macht alle weiter so....

wir hoffen das schließt dich ein. deine meinung und mitarbeit ist sehr willkommen ;)
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