Petition - geteilt.de geht in Revision

Positionen, Ziele und Aktionen der Interessenvertretung Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V.

Petition - geteilt.de geht in Revision

Beitragvon FlappyTM » 27.03.2007 18:18

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7.7.2007 - Petition an das EP wurde eingereicht

6.8.2007 - Eingangsbestätigung im Namen des Generalsekretärs. (siehe HIER)

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Moin Moin,

melde mich nach langem also mal wieder zu wort, nachdem essig mich doch freundlich motiviert hat hier wieder vorbeizuschauen. Habe versucht die wichtigsten Aktionen der letzten Zeit kurz zu überlesen und habe unter anderem mit Grauen festgestellt, wie unsere Bundestagspetition abgelehnt wurde. Es stellt sich wirklich die Frage, ob die unser Schreiben überhaupt gelesen, geschweige denn verstanden haben?
Egal, ich will nicht rumjammern, aber was tut man, wenn einem der rechtmäßige Beschluss von einem Gremium versagt wird? Richtig! Man versucht es bei der nächst höheren Instanz: Das Europäische Parlament. Auch hier gibt es die möglichkeit eine Petition einzureichen (Links siehe unten).

Es gibt einige Gründe, die dafür sprechen, dass eine Petition hier mehr Chancen hat als beim Bundestag. z.B.:
- Die EU hält meines Wissens keine Telekom-Aktien.
- Eine Petition Internetzugänge betreffend (der Mehrwersteuersatz auf solche Leistungen sollte ermäßigt werden) wurde in einem vernünftigen Rahmen beantwortet (obwohl abgelehtn) und das in 12 Sprachen! s.u.
- Der Aktionsplan "e-europe 2005" zeigt, dass die EU zumindest theoretisch durchaus an diesem Thema interessiert legt. s.u.
- Die EG-Richtlinie z.b. die 2002/22/EG befassen sich schon jetzt intensiv mit dem Thema. Die EG-Richtlinien sind auch bindend für die Bundesrepublik. Würden wir hier also was erreichen wäre der Bundestag genötigt wenigstens irgendwas zu unternehmen. (natürlich nicht zwangsläufig das was wir hoffen)

... um nur einige wenige zu nennen.


Ich habe mich schonmal ein wenig umgeschaut, was man für die Petiton so alles nutzen könnte.

Die EG Richtlinie 2002/22/EG geht zwar auch davon aus, dass ein Schmalbandanschluss als Universaldienstleistung ausreicht, allerdings steht dort auch folgendes

2002/22/EG hat geschrieben:(25) Die Kommunikationsmärkte entwickeln sich weiter, und
zwar sowohl hinsichtlich der benutzten Dienste als auch
hinsichtlich der technischen Mittel, mit denen sie für die
Nutzer erbracht werden. Die auf Gemeinschaftsebene
festgelegten Universaldienstverpflichtungen sollten daher
regelmäßig überprüft werden, damit eine Änderung oder
Neufestlegung des Umfangs vorgeschlagen werden kann.


hier könnte man einhaken. Wie Governet in der Ersten Petition bereits klar machte (was den Petitionsausschuss nicht interessierte...) gibt es zahlreiche auch belegbare Anhaltpunkte, die besagen, dass sich die Kommunikationsmärkte eben weiterentwickelt haben. Zum Beispiel:

ITU-T G.1010 hat geschrieben:5.3.1 Web-browsing
In this category we refer to retrieving and viewing the HTML component of a Web page, other components e.g. images, audio/video clips are dealt with under their separate categories. From the user point of view, the main performance factor is how quickly a page appears after it has been requested. Delays of several seconds are acceptable, but not more than about 10 seconds.

5.3.8 E-mail (server access)
E-mail is generally thought to be a store and forward service which, in principle, can tolerate delays of several minutes or even hours. However, it is important to differentiate between communications between the user and the local email server and server, to server transfer. When the user communicates with the local mail server, there is an expectation that the mail will be transferred within a few seconds.


--> mit Schmalband nicht möglich!

Oder

governet hat geschrieben:Weiterhin stellt die Breitbandinitiative (http://www.breitbandinitiative.de) - welche durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technik (welchem die Bundesnetzagentur untersteht) unterstützt wird - fest, dass nur ein Breitbandanschluss mit mindestens 256 kbit/s (Downloadgeschwindigkeit) den „Anwender in konkreten Online-Nutzungssituationen weder behindert noch limitiert“. Daher ist davon auszugehen - weil der Benutzer weder behindert noch limitiert wird - dass mindestens dieser Anschluss einen funktionalen Internetzugang bietet.


Auch interessant und wie ich meine weiterverwendbar waren diese Ausführungen von Governet. (Die Zahlen und Rechnungen sind meiner Ansicht nach korrekt durchgeführt worden).

governet hat geschrieben:Laut VATM 15,6 Breitbandanschlüsse (14,9 Mio DSL)
Telekom kann laut eigenen Angaben 94,6 Prozent aller Anschlusskunden mit DSL versorgen (wobei man dies bezweifeln kann / siehe Fruli's Verfügbarkeitsstatistik)

Statistisches Bundesamt 82,438 Mio. Einwohner (2005)
Statistisches Bundesamt 39,178 Mio Haushalte (2005)

§ 13 BGB Verbraucher ist jede natürliche Person, die ein Rechtsgeschäft zu einem Zwecke abschließt, der weder ihrer gewerblichen noch ihrer selbständigen beruflichen Tätigkeit zugerechnet werden kann.

Artikel 2 k) 2002/21/EG
Teilnehmer: jede natürliche oder juristische Person, die mit einem Anbieter öffentlich zugänglicher elektronischer Kommunikationsdienste einen Vertrag über die Bereitstellung derartiger Dienste geschlossen hat;

Aus beiden Definitionen kann man entnehmen, dass nur wirklich diejenigen Verbraucher sind, die auch tatsächlich einen Internetzugangsdienst nutzen bzw. ein Rechtsgeschäft zur Nutzung dieses abgeschlossen haben.

Laut (N)Onliner-Atlas gibt es 58,2 % der Bürger die das Internet nutzen und damit auch nur 58,2% Verbraucher bzw. Teilnehmer.

39,178 Mio * 94,6 % = 37,062388 Mio.
39,178 Mio – 37,062388 Mio. = 2,115612 Mio. (die kein DSL bekommen können)
2,115612 * 58,2% = 1,231286184 Mio. (die Internet nutzen, aber kein DSL bekommen können)
39,178 * 58,2% = 22,801596 Mio. (die Internet nutzen)
22,801596 - 1,231286184 = 21,570309816 Mio. (die Internet nutzen abzüglich der Internetnutzer, die kein DSL bekommen können)

Damit sind es 20,339 Mio Haushalte, die das Internet genutzt haben (dabei sind diejenigen 1,231 Mio rausgerechnet, die kein DSL nutzen können)

Damit macht DSL mit 14,9 Mio einen Anteil der Internetnutzer von: 73 %. (Breitband sogar noch mehr)

Nach Artikel 4 (2) 2002/22/EG:
...zu berücksichtigen sind dabei die von der Mehrzahl der Teilnehmer vorherrschend verwendeten Technologien und die technische Durchführbarkeit.

73 % der Haushalte, die das Internet nutzen und damit auch die Mehrzahl der Teilnehmer, die das Internet auch tatsächlich (laut Definition Verbraucher und Teilnehmer, siehe oben) nutzen, besitzen einen DSL Anschluss.



Um nur einige wenige zu nennen. Da, soweit ich das sehe, eine Online-Massenpetition direkt beim EP nicht möglich ist schlage ich diesmal auch einen anderen Weg vor die Petition anzugehen. Und zwar hoffe ich, dass jemand für dieses / oder mit diesem Forum ein Script realisieren kann, bei dem jeder die Petition vor der Absendung zeichnen kann. Wir sammeln dann meinetwegen 1-2 Monate die Unterschriften und senden die Petition dann gezeichnet von allen Petenten per Post an das EP.
Das macht die Sache für Mitzeichnende wesentlich übersichtlicher, hier gab es an der Bundestagspetition zu Recht Kritik.


So was haltet Ihr jetzt überhaupt davon. Bin ich völlig Größenwahnsinnig, oder hab ich überlesen, dass es sowas schon gab?




Links
- nähere Informationen zu Petitonen beim EP: H I E R
- Beispiel einer Petiton an das EP: H I E R
- Zusammenfassung Aktionsplan E-Europe: H I E R
- Richtlinie 2002/22/EG: H I E R
- ITU-T G.1010: H I E R
Zuletzt geändert von FlappyTM am 09.08.2007 12:29, insgesamt 5-mal geändert.
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Beitragvon essig » 28.03.2007 00:37

wow. eindrucksvolle und willkommene rückmeldung ;)

Und zwar hoffe ich, dass jeman für dieses / oder mit diesen Forum ein Script realisieren kann, bei dem jeder die Petition vor der Absendung zeichnen kann. Wir sammeln dann meinetwegen 1-2 Monate die Unterschriften und senden die Petition dann gezeichnet von allen Peteten per Post an das EP.

wenn ein normaler formmailer reicht dann ist das in 5 minuten erledigt und wenn nicht dann wird sich aber sicher jemand finden der da hilft. wenn wir genau wissen wie die unterzeichnung ablaufen soll dann ist die realisierung das kleinste problem. wir müssen eine lösung finden die einfach, schnell und vertrauenswürdig genug ist um genutzt zu werden aber gleichzeitig vom EP ernstgenommen werden kann. aber all das bekommen wir als initiative gemeinsam hin.

governet ist momentan leider stark mit anderen sehr wichtigen dingen beschäftigt und wird erst in einigen wochen wieder ein wenig zeit für die initiative haben aber vielleicht kann er bis dahin schon den einen oder anderen hinweis geben.

oder hab ich überlesen, dass es sowas schon gab?

wer hätte das denn machen sollen? wenn du es hier nicht gefunden hast dann gab es das auch noch nicht :lol:

inhaltlich kann ich leider kaum zum thema beitragen aber wenn ich sonst irgendwie helfen kann dann gerne ;)
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Beitragvon dachscher » 28.03.2007 16:05

Ich fand es damals auch sehr enttäuschend, was aus unser Petition geworden ist. Viel enttäuschter war ich jedoch, wie wenig Leute von geteilt.de sich beteiligt hatten. Alle wollen DSL, aber dafür muss man was tun. Nur darauf zu warten, bis sich etwas von alleine tut, ist mit Sicherheit der falsche Weg.

Das mit der EU ist garnicht so schlecht. Jeder hat doch schon mal von einer EU-Richtlinie gehört, die in deutsches Recht umgewandelt werden musste oder muss. Über Sinn oder Unsinn einer solchen Richtlinie im allgemeinen kann man streiten.

Aber warum sollten wir dies nicht für uns nutzen? Notfalls muss ein gesetzlicher Zwang her, um etwas zu erreichen. Das genau bekommt man doch immer von der T-Com zu hören, wenn man sich darüber aufregt, das man kein DSL bekommen kann, denn hier pocht die T-Com ja darauf, das sie dazu nicht verpflichtet ist.
Das mag ja so stimmen, aber der gesetzliche Rahmen hierfür wurde zu Zeiten geschaffen, in denen dies noch keine Rolle spielte. Aber alles entwickelt sich weiter und hier ist dann der Gesetzgeber gefordert, den Rahmen entsprechend anzupassen. Warum sollte es nicht auch im Bereich der Telekommunikation erfolgen?

Wer sich jetzt fragt, warum man ein privates Unternehmen zu etwas zwingen sollte, sollte sich überlegen, woher das Monopol der T-Com kommt. Denn hier sind wir wieder an dem Punkt, das man eben nicht alles privatisieren sollte ( siehe hier auch im Forum den Beitrag zu Bahn und T-Com ). Man hätte damals das Leitungsnetz insgesamt in Händen des Bundes lassen sollen. Die T-Com wäre dann eben auch nur ein Diensteanbieter, wie fast alle anderen auch. Vielleicht wären wir dann schon weiter.

Also ein klares JA von mir für eine solche Petition.

Zur technischen Seite kann ich mich nicht äußern, da habe ich Null Ahnung.
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Beitragvon M0rGu3 » 28.03.2007 18:57

essig hat geschrieben:
Und zwar hoffe ich, dass jeman für dieses / oder mit diesen Forum ein Script realisieren kann, bei dem jeder die Petition vor der Absendung zeichnen kann. Wir sammeln dann meinetwegen 1-2 Monate die Unterschriften und senden die Petition dann gezeichnet von allen Peteten per Post an das EP.

wenn ein normaler formmailer reicht dann ist das in 5 minuten erledigt und wenn nicht dann wird sich aber sicher jemand finden der da hilft.
Hätte sogar schon ne Idee wer das machen könnte ;)

Also falls es darum geht, das Ganze zu speichern und zum Schluss eine Liste mit Informationen zu den Peteten zu bekommen, wäre das sicherlich kein Problem.
Aber ich glaube FlappyTM kann uns am besten sagen was er sich gedacht hat ;)
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Beitragvon Betamax » 28.03.2007 19:22

Wenn ihr dann wirklich eine Petition startet, kann ich euch vielleicht kostenlos einen oder sogar ein paar Werbeplätze auf hochfrequentierten Seiten geben. Könnt ja dann nochmal auf mein Angebot zurückkommen ;)

lg
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Beitragvon FlappyTM » 29.03.2007 06:37

M0rGu3 hat geschrieben:
essig hat geschrieben:
Und zwar hoffe ich, dass jeman für dieses / oder mit diesen Forum ein Script realisieren kann, bei dem jeder die Petition vor der Absendung zeichnen kann. Wir sammeln dann meinetwegen 1-2 Monate die Unterschriften und senden die Petition dann gezeichnet von allen Peteten per Post an das EP.

wenn ein normaler formmailer reicht dann ist das in 5 minuten erledigt und wenn nicht dann wird sich aber sicher jemand finden der da hilft.
Hätte sogar schon ne Idee wer das machen könnte ;)

Also falls es darum geht, das Ganze zu speichern und zum Schluss eine Liste mit Informationen zu den Peteten zu bekommen, wäre das sicherlich kein Problem.
Aber ich glaube FlappyTM kann uns am besten sagen was er sich gedacht hat ;)


Hmm, soweit ich das bisher gelesen habe gibt es keine direkten Vorgaben für eine EU-Online-Massen-Petition. Die gehen dort von "Signatures" also Unterschriften aus. Ich denke jedoch, wenn wir den vollständigen Namen Anschrift, Land, IP-Adresse und Datum/Uhrzeit erfassen sollten die Daten als valide anerkannt werden. Ich werde das aber nochmal genauer recherchieren. Falls andere sich in diesem Punkt auch noch schlau machen wäre das natürlich nur von Vorteil. ;-)
Dabei fällte mir grad noch auf, dass natürlich jeder EU Bürger die Petition zeichnen könnte. Ist hier jemand gut in Fremdsprachen?
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Beitragvon FlappyTM » 29.03.2007 07:16

Weiterhin habe ich mir Gedanken gemacht, wie so eine Petition aussehen könnte. Ich denke, dass wir unser Anliegen in der letzten Petition auch zu abstrakt dargestellt haben. Daher schlage ich vor die EU-Petition in einer ganz klaren Aussage zusammenzufassen und diese dann erst ausführlich zu Begründen. Das könnte dann in etwas so aussehen.:

Anliegen der Petition
Das Europäische Parlament möge eine gesetzliche Grundlage schaffen, die es jedem EU-Bürger ermöglicht das Internet von seinem Wohnsitz aus als universelles Informationsmedium in angemessener Qualität* zu einem für den Endnutzer erschwinglichem Preis zu nutzen.
Es wird vorgeschlagen dies beispielsweise durch die Aufnahme von Breitband-Internet-Anschlüssen als Universaldienstleistung in die Richtlinie „2002/22/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES“ zu realisieren.


* Erläuterung


Begründung:
Hier erfolgt eine Ausführliche Begründung, warum ein Internetanschluss nach Angabe der Petenten unerlässlich für die Informationsgleichheit in Europa ist und warum ein Schmalbandanschluss, wie er zurzeit als Universaldienstleistung festgelegt ist, diesem unmöglich gerecht wird.
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Beitragvon catbert » 29.03.2007 07:42

FlappyTM hat geschrieben:Weiterhin habe ich mir Gedanken gemacht, wie so eine Petition aussehen könnte. Ich denke, dass wir unser Anliegen in der letzten Petition auch zu abstrakt dargestellt haben. Daher schlage ich vor die EU-Petition in einer ganz klaren Aussage zusammenzufassen und diese dann erst ausführlich zu Begründen. Das könnte dann in etwas so aussehen.:

Anliegen der Petition
Das Europäische Parlament möge eine gesetzliche Grundlage schaffen, die es jedem EU-Bürger ermöglicht das Internet von seinem Wohnsitz aus als universelles Informationsmedium in angemessener Qualität* zu einem für den Endnutzer erschwinglichem Preis zu nutzen.
Es wird vorgeschlagen dies beispielsweise durch die Aufnahme von Breitband-Internet-Anschlüssen als Universaldienstleistung in die Richtlinie „2002/22/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES“ zu realisieren.


* Erläuterung


Begründung:
Hier erfolgt eine Ausführliche Begründung, warum ein Internetanschluss nach Angabe der Petenten unerlässlich für die Informationsgleichheit in Europa ist und warum ein Schmalbandanschluss, wie er zurzeit als Universaldienstleistung festgelegt ist, diesem unmöglich gerecht wird.


Sehr gute Idee. Nur in der Universaldienstrichtlinie steht ja eigentlich schon drin, dass jeder Bürger von seinem Wohnsitz aus zu einem erschwinglichen Preis ein Anrecht auf einen sogenannten funktionalen Internetzugang hat. Die Kommission bzw. die Mitgliedsstaaten setzen das halt nur nicht um.

Aber dennoch eine Petition würde die vielleicht mal zum Nachdenken anregen. Der Verweis auf die G.1010 ist sehr gut. Die macht eindeutig klar, dass Schmalband nicht ausreicht. (Übrigens wird bald auch ein erster Teil einer DIN-Norm zur Klassifizierung von Internetzugängen in das Veröffentlichungsverfahren eingereicht, die auch auf die G.1010 referenziert. Sobald es was Offizielles gibt, werde ich es hier posten.) Die Kommission sollte bei der Petition auch auf ihre eigenen Veröffentlichungen hingewiesen werden. In der "List of Standards" (die gemäß Rahmenrichtlinie erstellt wird und die Mitgliedsstaten verpflichtet die Benutzung der dort genannten Standards zu fördern) wird ausdrücklich die G.1010 unter dem Stichwort Grade of Service genannt. Das sollte in der Petition erwähnt werden.

Ich kann gerne die korrekten Referenzen und sonstige Verweise raussuchen und einen Textbaustein liefern.

Der Zeitpunkt für eine Petition ist übrigens momentan sehr gut geeignet, da innerhalb der Kommission an einer Überarbeitung der Universaldienstrichtlinie gearbeitet wird. Ein Rahmenpapier mit Anweisungen zur Änderung soll bis Ende Sommer diesen Jahres vorliegen. Ein wesentlicher Punkt wird sein, den Zugang zum öffentlichen TK-Netz neu zu beschreiben. Da könnte man was zu einkippen.

Gruß
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Beitragvon FlappyTM » 29.03.2007 20:08

Eventuell könnte wir auch die Platform

http://www.petitiononline.com

nutzen. Die Petition wäre dort leicht zu finden und es ist davon auszugehen, dass die Daten valide erfasst werden. Hat jemand Erfahrungen mit dem Verein?
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Beitragvon M0rGu3 » 29.03.2007 20:43

FlappyTM hat geschrieben:Hmm, soweit ich das bisher gelesen habe gibt es keine direkten Vorgaben für eine EU-Online-Massen-Petition. Die gehen dort von "Signatures" also Unterschriften aus. Ich denke jedoch, wenn wir den vollständigen Namen Anschrift, Land, IP-Adresse und Datum/Uhrzeit erfassen sollten die Daten als valide anerkannt werden. Ich werde das aber nochmal genauer recherchieren. Falls andere sich in diesem Punkt auch noch schlau machen wäre das natürlich nur von Vorteil. ;-)
Das wäre schonmal sicher nicht schwer zu lösen. Aber frag lieber nochmal nach ;)
FlappyTM hat geschrieben:Dabei fällte mir grad noch auf, dass natürlich jeder EU Bürger die Petition zeichnen könnte. Ist hier jemand gut in Fremdsprachen?
Naja, Englisch bekomm ich wohl hin, Französisch eventuell auch noch.
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Beitragvon governet » 29.03.2007 21:30

FlappyTM hat geschrieben:Hat jemand Erfahrungen mit dem Verein?

Klick ;)
Die Anmeldung einer Petition dauert ein bis 2 Tage:
    wenn du freigeschaltet bist, dann stehen dir auch Funktionen zur Verwaltung zur Verfügung,
    man kann die Zeichnungen verstecken oder sichtbar machen (bei Erstellung der Petition kannst du das einstellen, nachher nicht mehr) (die Anzahl der Zeichner, wird aber immer dargestellt),
    den Text kannst du nachher nicht mehr ändern
    anzeigen der Zeichner-Liste im Admin-Bereich geht auch (z. B. zum Ausdrucken), die bieten, wenn ich mich recht erinnere sogar einen Service fürs Drucken an (kostenpflichtig).
    du kannst Zeichner löschen (falls Spam)
    an mehr erinnere ich mich jetzt nicht


Nutze aber keine E-Mail-Adresse die du oft brauchst, da ziemlich viel Spam-Spider/Bots die Seite abgrasen.

Tja, wie Catbert schon schrieb, sieht die Universaldienstrichtlinie vor, dass die Staaten sie erweitern können, aber seit der Petition beim Bundestag, wissen wir ja, was davon gehalten wird.

Ein Problem, welches ich sehe, ist, dass die Richtlinien für alle EU-Staaten gelten (auch wenn sie nicht immer verbindlich sind in großen Teilen) und so einige EU-Staaten nicht die Voraussetzungen bieten, dass man überall flächendeckendes Breitband vorschreibt, da soweit ich weiß, die EU dies nach der Breitbandpenetration entscheidet (und die ist in Deutschland sowie vielen anderen Staaten nicht hoch genug, wobei man diesen Bewertungsmaßstab der Breitbandpenetration sehr kritisieren kann, da er soweit ich weiß, folgendermaßen berechnet wird: Breitbandanschlüsse/Einwohnerzahl ). Auch wird von der EU-Kommission für nicht so leicht erschließbare Gegenden die Sat-Möglichkeit favorisiert, womit dann in Deutschland fast 100%ige Breitbandversorgung (dank 2-Wege-System) herrscht. Zudem gibt es selbst in den Standards immer Ausnahmeregelungen um die Unternehmen nicht zu stark zu belasten. Selbst die Schweiz läßt Ausnahmen zu, in ihrer Universaldienstleistungsverordnung für Breitband.

Wenn nicht unsere eigene Regierung ein einsehen hat und Gelder für einen flächendeckenden Breitbandausbau zur Verfügung stellt, wird das nichts mit einer 100%igen Versorgung von funk- oder kabelgebundenen Breitbanddiensten, da kann die EU noch so viel vorschreiben, es wird immer Ausnahmeregelungen in ihren Richlinien und Standards geben.

Aber einen Versuch ist es auf jedenfall wert!!!
Gruß Governet
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Beitragvon essig » 30.03.2007 00:31

Eventuell könnte wir auch die Platform

http://www.petitiononline.com

auch wenn bereits zwei petitionen von uns dort laufen würde ich in diesem fall die unterzeichnung nicht dort sondern aus verschiedenen gründen (seriosität, datenschutz usw.) bei geteilt.de abwickeln. das technische wie und die umsetzung ist dann schnell erledigt sobald der inhaltliche teil in sack und tüten ist.
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Beitragvon FlappyTM » 02.04.2007 06:33

governet hat geschrieben:Auch wird von der EU-Kommission für nicht so leicht erschließbare Gegenden die Sat-Möglichkeit favorisiert, womit dann in Deutschland fast 100%ige Breitbandversorgung (dank 2-Wege-System) herrscht. Zudem gibt es selbst in den Standards immer Ausnahmeregelungen um die Unternehmen nicht zu stark zu belasten. Selbst die Schweiz läßt Ausnahmen zu, in ihrer Universaldienstleistungsverordnung für Breitband.


Das wir mal wieder Probleme mit der Sat-Variante bekommen, daran habe ich auch schon gedacht. Sie bietet ja tatsächlich eine Abdeckung von nahezu 100%. Bleibt aber die Frage was mit dem "für den Endnutzer erschwinglichem Preis" ist?
Es ist zwar eine schwache Hoffnung, aber vermutlich wäre es wirtschaftlicher eine Dorf mit 1000 Einwohnern zu verkabeln als jedem einen subventionierten Sat-Anschluss zu verpassen.
Außerdem habe ich mit Absicht das Thema "Universaldienstleistung" nur als Beispiel einer Lösung angeführt. Natürlich wäre uns auch geholfen, wenn gezielt die Erschließung bisher unerschlossener Gebiete gefördert würde. Oder wenn es regulatorische Maßnahmen geben würde, die den TK-Unternehmen auferlegt für einen Schmalband-Anschluss auch nur den Preis zu verlangen, den er Wert ist (siehe powies schmalbandstory). Dann wäre SOFORT ein Anreiz geschaffen weiter auszubauen - und genau dieser Anreiz fehlt doch.
OK, mag sein, dass das jetzt alles nicht so durchdacht ist, aber was ich sagen will ist, dass wir uns nicht auf die "Universaldienstleistung" versteifen möchten. Sagen wir in der Petition doch einfach, was wir "das Volk" eben wollen und warum! Breitband für alle zum fairen Preis!


Eine Frage hätte ich dann aber doch noch. Ich habe viel mehr Bedenken, das wir uns lächerlich machen könnten. Etwa nach dem Motto "Oh nein, geteilt.de hat SCHON WIEDER eine Petition". Sind meine Bedenken berechtigt? Und wenn ja, wie kann man dem Vorbeugen?
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Beitragvon Viro » 02.04.2007 09:05

Hallo,
ich klink mich auch mal ein in das Gespräch.


FlappyTM hat geschrieben:Eine Frage hätte ich dann aber doch noch. Ich habe viel mehr Bedenken, das wir uns lächerlich machen könnten. Etwa nach dem Motto "Oh nein, geteilt.de hat SCHON WIEDER eine Petition". Sind meine Bedenken berechtigt? Und wenn ja, wie kann man dem Vorbeugen?


Seriösität. So gut wie möglich vorbereiten und das ganze hieb und stichfest machen. Wenn jemand (EU) denkt:" Oh nein, geteilt.de hat schon wieder eine Petition", dann ist das doch im Prinzip genau richtig. Wenn dann aber die Leute die das sagen im nächsten Moment erkennen, dass diese Petition wirklich gut ausgearbeitet ist, haben wir den Effekt den wir wollten.
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Beitragvon essig » 02.04.2007 12:38

FlappyTM hat geschrieben:Oh nein, geteilt.de hat SCHON WIEDER eine Petition

petitionen und wahlen sind die einzigen möglichkeiten wie wir politisch einfluß nehmen können. da wir auf die nächsten wahlen noch warten müssen bleiben für "zwischendurch" nur petitionen. wegen mir könnte nach jeder abgelehnten petition eine auf die begründung hin modifizierte neue petition raus gehen. für "die" ist doch das thema mit einer ablehnung erledigt und deshalb halte ich es für wichtig und nötig dran zu bleiben. wir haben ein recht darauf petitionen zu stellen und ein recht darauf, dass diese stets gleich geprüft und behandelt werden. wenn ich rückblickend überlege wie das mit governets bundestagspetition gelaufen ist: erst hängt man unsere petition an eine andere nichtöffentliche petition an und macht unsere somit ebenfalls nichtöffentlich... nur über den weg einer massenpetition konnte man dies halbwegs umgehen... dann die aus meiner sicht völlig unzureichende begründung der ablehnung... da müsste man auch nochmal ansetzten damit governets mühe nicht ganz umsonst war.

die politik egal auf welcher ebene kennt uns nur selten bis gar nicht und das muss sich unbedingt ändern. 614 bundestagsabgeordneten stehen gerade mal 21 schreiben von uns entgegen wofür wir mehr als ein jahr brauchten. ich befürchte nicht, dass wir nerven sondern dass wir viel zuwenig nerven ;)

bleib bitte an der sache dran und sag was du brauchst. dann weg damit, reaktion abwarten und umgehend darauf mit einer angepassten petition reagieren ;)
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