BundesKartellamt

Positionen, Ziele und Aktionen der Interessenvertretung Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V.

BundesKartellamt

Beitragvon FlappyTM » 23.01.2006 21:28

Moin!

Ich hab gerade in einem anderen thread folgende Statements von Essig gelesen:


ich finde auch, dass ein unternehmen marktwirtschaftlich arbeiten muss, soll, kann, darf [...]. ein bäcker darf doch nicht systematisch und vorsätzlich kleine teure brote an bewohner aus ort a und große günstige brote an bewohner aus ort b verkaufen. und selbst wenn er es dürfte hätte man ihn längst gesteinigt.

im übrigen gibt es für DSL seit ewigkeiten verstärker/repeater. [...]. in deutschland selbst wird die existenz derartiger "dinger" abgestritten. jeder kennt doch den legendären standardsatz aus den dsl ablehnungsschreiben:

"Es gibt keine technischen Hilfsmittel, die es ermoeglichen, die physikalischen Gegebenheiten einer Anschlussleitung auszuschalten oder zu umgehen."

das ist schlicht falsch... sie sind vielleicht unrentabel, zu teuer usw. aber es gibt sie sehr wohl und werden in anderen ländern eingesetzt. nur sind dort situationen so, dass auch um den letzten kunden gekämpft wird. hier ist es ja vielerorts so, dass die telekom den kunden mit isdn/analog behalten wird aber mit dsl verlieren würde... und mit isdn/analog lässt sich zusätzlich bekanntlich ordentlich verdienen...
[...]



Bislang war ich ja immer der Meinung, dass unser für Anliegen in erster Linie die Regulierungsbehörde und in zweiter Linie die Politik zuständig ist. Aber wenn ich mir Essig's Argumentation so anschaue drängt sich mir immer mehr der Verdacht auf, dass auch das Kartellamt zuständig sein könnte. Schließlich wird das Quasi-Monopol der Telekom offensichtlich mißbraucht um Kunden systematisch eine günstige Technologie vorzuenthalten um stattdessen eine teure zu verkaufen. Wenn das durchkäme - das wäre hammerhart.

Aber wie stellt man das jetzt vernünftig an. Ne E-Mail über die Website klingt immer so nach "Hallo, ich weiß ja nicht, ob sie schon wußten, aber....." Rüdiger Hoffmann.
Würde es aber trotzdem versuchen, besser als nix.
Wie sehen die Meinungen zum Thema Kartellamt in diesem Forum aus? Hat jemand Anregungen für ein Schreiben?
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Beitragvon Danny » 23.01.2006 22:37

Na ja, als erstes sollte man es mit einen echten Brief versuchen, sowas kommt immer besser als ne Mail und wirkt irgendwie seriöser... Vielleicht hat einer von Euch noch eine Firma, auf deren Firmenbriefpapier mit entsprechendem Briefkopf würde sich das ganze dann besonders gut machen. :wink:
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Beitragvon FlappyTM » 23.01.2006 23:22

mit Firma und Briefkopf kann ich ohne weiteres dienen. Schließlich kämpfe ich hier ausschließlich für meinen Firmen-DSL Anschluss. Privat hab ich ne 6000er (Bitte keinen Neid). Nur jeden morgen, wenn ich in meine eigenen Firma 10km entfernt fahre verlangsamt sich mein Internet-Zugang ca. um den Faktor 100 und dort verbringe ich den größten Teil meiner Zeit (und will auch irgendwann dorthin ziehen, aber nicht ohne DSL)!!!!

Es kann doch nich angehen, dass jeder der mehr als 4 km von der nächsten Vermitttlungsstelle entfernt wohnt als Hinterwäldler und Volltrottel behandelt wird!

OK, wie auch immer. Firmenpapier und Snail Mail - Mach ich! Brauche aber ncoh weitere inhaltliche Vorschläge.
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Beitragvon Danny » 24.01.2006 00:19

Nuin ja, Du könntest schon mal mit der Wettbewerbsverzerrung anfangen die Aufgrund der viel höheren Kosten, die auf Dich als Firma zukommen, wenn Du wie andere Firmen auch mindestens 12 Stunden Täglich im Intrernet bist, die anderen Firmen aber DSL und die obligatorische Flat haben, anfangen.

Dann könntest Du argumentieren, dass in anderen Ländern schon seit langem Repeater eingestetzt werden, um die Reichweiten zu uberbrücken und auch gleichzeitig mal fragen warum sich die Politik hier in Deutschland immer so schnell von der T-Com verstösten lässt.

Dann könnterst Du noch argumentieren, dass mit erheblichem Druck seitens der Politik, unsere Französischen Nachbarn, nun viel bessere Chancen haben einen DSL Anschluss zu bekommen, als wir hier in Deutschland, auch wenn sie weiter von der Vst entfernt wohnen als 5 km.

Na ja, ich hoffe hier werden sich noch mehr Argumente einfinden, wenn ertstmal ein paar mehr Leute darauf aufmerksam geworden sind, also morgen früh. :wink:

Bis dann Danny
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Beitragvon essig » 24.01.2006 14:40

wichtig bei der ganzen angelegenheit ist das gesetz gegen wettbewerbsbeschränkungen. § 19 behandelt dort den missbrauch einer marktbeherrschenden stellung, aus welchem z.b. hervorgeht:

- die missbräuchliche ausnutzung einer marktbeherrschenden stellung ist verboten
- ein unternehmen ist marktbeherrschend, wenn es einen marktanteil von mindestens 33 % hat.
- drei oder weniger unternehmen, die zusammen einen marktanteil von 50 % erreichen
- fünf oder weniger unternehmen besteht, die zusammen einen marktanteil von 66 % erreichen

unstrittig ist, dass in vielen marktsegmenten eine marktbeherrschenden stellung erreicht wird. die frage ist nur ob diese "missbräuchlich ausgenutzt" wird oder einfach nur ausgenutzt wird ohne missbräuchlichen charakter zu haben... keine ahnung, kenne mich da leider nicht wirklich aus...

würde mich trotzdem freuen wenn du denen einfach eine anfrage schickst in der du um aufklärung bittest.
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Beitragvon Danny » 24.01.2006 14:44

Nun ja, ich bin mir sicher, dass die T-Com schon Ihre marktbeherrschende Stellung ausnutzt, nur bleibt sowas immer schwer zu beweisen. Vor allem, wenn die Regierung kein Interesse an einen Aufklärung hat... :wink:
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Beitragvon FlappyTM » 24.01.2006 18:06

Danke für eure Tipps. Werde die Sache in nächster Zeit in Angriff nehmen und euch weiter informieren.

Ich bin zwar fest davon überzeugt, dass es nichts bringen wird :cry: , aber ich bin trotzdem ungemein gespannt auf die Antwort und allein das ist es wert. :idea:

Nun ja, ich bin mir sicher, dass die T-Com schon Ihre marktbeherrschende Stellung ausnutzt, nur bleibt sowas immer schwer zu beweisen. Vor allem, wenn die Regierung kein Interesse an einen Aufklärung hat...


--> Genau daran arbeiten wir hier doch alle, oder sehe ich etwas falsch? Es wird wohl kaum ein Gerichtsverfahren aufgrund eines Briefes gegen die TCOM eingeleitet werden. Es geht doch vielmehr darum möglichst viele Leute an den möglichst den richtigen Stellen über die Problematik in Kenntnis zu setzen. Viel mehr können wir mit den hier vorhanden Mitgliederzahlen wohl noch nicht erreichen. Aber jeder Schritt in die richtige Richtung ist besser als Stehenbleiben.
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Beitragvon Danny » 24.01.2006 18:34

Da muss und will ich Dir voll und ganz Recht geben, alles ist besser als nichts tun, nur ist nichts tun leider dass, was die meisten Betroffenen tun. Wenn die meisten das machen würden, was wir bis jetzt gemacht haben, hätten wir villeicht schon eine Lösung, aber so... :?
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Beitragvon Morpheu5 » 26.01.2006 18:24

Schließlich wird das Quasi-Monopol der Telekom offensichtlich mißbraucht um Kunden systematisch eine günstige Technologie vorzuenthalten um stattdessen eine teure zu verkaufen. Wenn das durchkäme - das wäre hammerhart.


So hätte ich es nicht besser ausdrücken können.
Aber andere frage:
Warum ist ISDN so teuer? Ich meine warum muss man für eine Technologie mehr Geld bezahlen, die langsamer als DSL ist?
Normalerweise müsste ISDN schon viel billiger oder etwa nicht?!
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Beitragvon Xardas » 26.01.2006 19:31

Morpheu5 hat geschrieben:
Schließlich wird das Quasi-Monopol der Telekom offensichtlich mißbraucht um Kunden systematisch eine günstige Technologie vorzuenthalten um stattdessen eine teure zu verkaufen. Wenn das durchkäme - das wäre hammerhart.


So hätte ich es nicht besser ausdrücken können.
Aber andere frage:
Warum ist ISDN so teuer? Ich meine warum muss man für eine Technologie mehr Geld bezahlen, die langsamer als DSL ist?
Normalerweise müsste ISDN schon viel billiger oder etwa nicht?!



na ja ... das is doch ganz einfach
bei den schmalen Leitungen braucht es vieeeel mehr von den kleinen, grünen Männchen die die Pakte durchschieben müssen und anstrengender is das ja auch ... von daher is das eben so :roll:

btw. sicher wird die Tcom auch dafür eine Erklärung haben
um daran nichts ändern zu müssen
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Beitragvon FlappyTM » 30.01.2006 18:20

Ich bins nochmal.
Habe zwischenzeitlich schon befürchtet, dass das Kartellamt uns sowieso wieder direkt an die RegTP verweist, aber ich habe hier: http://www.ri-on.de/Publikation/onlineflyer/leseproben/leseprobe_telekommunikationsrecht.pdf gefunden, dass das Kartellamt durchaus mit zuständig sein kann und zusammen mit der RegTP ein Lösung finden muß. (Generell gesprochen, ob's in Bezug auf DSL klappt habe ich so meine Zeweifel).

Wers genau wissen will kann unter der oben geanntenen URL auf Seite 14 "b. Verhältnis zum Bundeskartellamt" nachlesen. (Kopieren von Inhalten erlaubt das PDF nicht).
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Beitragvon FlappyTM » 30.01.2006 21:27

So, der Brief ist dann soweit fertig und auch recht gut geworden - denke ich. Gibt es hier jemanden, der ihn vielleicht nochmal korrektur lesen möchte / Könnte?
Will Ihn hier aber nicht einfach so posten.
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Beitragvon M0rGu3 » 30.01.2006 21:55

Di kannst ihn mir mal schicken, schadet nichts :wink:
Eure Mitarbeit ist gefragt!
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Beitragvon barty » 31.01.2006 08:26

Ja nur her damit... :wink:
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Beitragvon Xardas » 31.01.2006 09:46

jo, denn schick mal bitte :wink:
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