vermaschte Funknetze

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vermaschte Funknetze

Beitragvon Casandro » 09.03.2007 19:29

Warum baut man nicht mehr vermaschte Funknetze?

Die Idee ist in etwa die. Jeder Teilnehmer des Netzes gibt das Netz weiter. So kann man sehr schnell mit sehr wenig Geld große Netze aufbauen.

Um dies zu machen benötigt jeder Teilnehmer eine Funknetzkarte (gibts ab etwa 12 Euro), sowie ein Programm namens olsrd [1].
Auf Wunsch kann ich da noch einen erklärenden Text dazu schreiben.

Dies ist der erste Schritt. So hat man schon mal ein schnelles internes Netz mit Ping-Zeiten weit unterhalb denen von DSL.
Im zweiten Schritt kann man ein oder mehrere Internetzugänge einrichten. Das kann im Prinzip jeder Teilnehmer machen, auch sehr kurzzeitig.

Der große Vorteil dieser Lösung ist, dass es keine zentralen Knoten gibt, die ausfallen können. Jeder Teilnehmer muss einfach sich so gut wie möglich um seinen Knoten kümmern.
Wenn einzelne Knoten ausfallen, funktioniert das Netz aber trotzdem noch.

[1] http://www.olsr.org/index.cgi?action=download
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Beitragvon velofreak » 13.04.2007 15:22

Ganz so simpel ist dann doch nicht. Mit einer internen Funknetzkarte kannst Du zwar ein Mesh-Netz bei Dir zu Hause aufbauen, aber nicht bei Entfernungen größer als sagen wir mal 50 m. Und der Rechner müsste ständig laufen. Du brauchst eine externe Antenne, die möglichst weit oben, möglichst freistehend und mit Sichtverbindung zum nächsten Netzknoten am Haus angebracht wird.
Z.B. wie bei mir zu Hause http://wiki.leipzig.freifunk.net/Node_245.1 . Mit dieser Installation verbinde ich mich mit mehreren anderen Nodes im Bereich von 100-300m. Die Kosten pi mal Fensterkreuz: 54 Euro für den WRT54GL, 22 Euro Antenne, 15 Euro Kabel auf den Dachboden, 12 Euro Strom im Jahr. Windows als Hostbetriebssystem bereitet bei OLSR-Betrieb oft Probleme. Sehr empfehlenswert ist auch eine externe Firewall, die problematische Dinge erst gar nicht auf das Rechnersystem gelangen lässt und Dein privates Netz abschottet.

Aus diesen und anderen Gründen wird derzeit fast immer ein separates "Funkgerät" auf Linux-Basis (http://wiki.leipzig.freifunk.net/Hardware verwendet. Sehr sicher, sehr stabil und mit bunten Lämpchen. :D

Die Pingzeiten liegen aufgrund der WLAN-Technik oberhalb von DSL, bei großen Netzen mit vielen Hops ein Vielfaches davon.

Das ist aber fürs surfen, streamen, mailen in der Praxis zu vernachlässigen, Speed-Chatter und Netzshooter dagegen haben da bestimmt ein Problem.

Bei uns läufts jetzt recht gut seit August 06 und das spricht sich im Ort rum.

Für eine wirklich mobile und flexible Vermaschung ist die Soft- und Hardware noch nicht soweit, also ohne stationäre Nodes gehts noch nicht.

Dranbleiben!
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