als "außenstehender" geht man immer davon aus, dass berlin zu 100% dsl fähig ist und sich dazu noch unzählige alternativanbieter tummeln
Jo, das ist der allgemeine Irrglauben. Hauptstadt=Fortschritt. Nix is.
Berlin ist DSL technisch noch weit hinter mancher deutschen Kleinstadt,
es ist aber recht unterschiedlich verteilt.
Im Westteil gibts relativ viele DSL Anschluesse, aber auch dort gibts grosse Gebiete, die mittels Glasfaser ausgebaut wurden. Auch reichlich
Randgebiete sind DSL-frei.
Noch schlimmer ist es im Osten Berlins. Ganze Bezirke sind ohne DSL, weil nach der Wende dort mit Glasfaser ausgebaut wurde - und das obwohl man schon wusste, dass das nicht der grosse Wurf ist.
Betroffen sind nicht nur Randlagen, sondern Wohngebiete mit Hochhaeusern und zehntausenden Einwohnern, z.B. grosse Teile Pankows,
Marzahn Hellersdorf, Hohenschönhausen, Hellersdorf, etc. pp.
Im Telekom Atlas Berlin ist die Rede von immerhin "Hiervon sind in den so genannten OPAL-Gebieten zum 31.01.2005 noch ca. 66.000 T-Com-Anschlüsse betroffen.", dabei handelt es sich nur um die in Glasfasergebieten betroffenen Haushalte. Zusaetzlich kommen noch die
nicht erreichbaren wegen zu grosser Entfernung zur Vermittlungsstelle und so weiter. Alles in allem geh ich davon aus, dass bestimmt ein knappes viertel aller Berliner Anschluesse nicht mit DSL erschlossen ist.
Die sich tummelnden Alternativen gibts leider auch bloss in der Werbung.
Wer nicht mit T-DSL angeschlossen werden kann, kann es auch nicht mit
Arcor, Versatel oder Alice. WLAN Netze sind im Versuchsstadium (es gibt wohl zwei oder drei Antennenstandorte, kann man knicken), auch die Versorgung per Kabel-TV ist nicht wirklich vorhanden.
Also, gibt auch inmitten der "gross"deutschen Hauptstadt Flaechen, da surft man wie vor 20 Jahren.
Und was viel schlimmer ist: Telekom tut nichts, um den Zustand zu aendern.