Studiengebühren schrecken ab

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Studiengebühren schrecken ab

Beitragvon essig » 20.10.2008 12:16

quelle: Studiengebühren schrecken ab

tagesschau hat geschrieben:Insbesondere Frauen und junge Menschen aus bildungsfernen Elternhäusern verzichten der Untersuchung zufolge wegen der Gebühren häufiger auf das Studium. Dagegen lassen sich Kinder aus Akademikerfamilien "deutlich seltener in ihrer Hochschulwahl beeinflussen", stellt das Hochschul-Informations-System (HIS) in der Studie fest.

genau das hat man doch von anfang an billigend in kauf genommen oder gar versucht zu erreichen. wenn jetzt einer der politisch verantwortlichen überrascht und betroffen tut dann hilft wohl nur noch der gute alte rohrstock. gesetze und die damit verbundenen auswirkungen fallen schließlich nicht vom himmel sondern werden gemacht. die studie sollte übrigens gar nicht an die öffentlichkeit geraten...
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Re: Studiengebühren schrecken ab

Beitragvon bru62 » 20.10.2008 17:12

Hab jetzt mal einen schönen Begriff gehört: "interessengesteuerte Politik".

Passt gut dazu, aber auch zum Hauptgegenstand dieses Forums.

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Re: Studiengebühren schrecken ab

Beitragvon Soul-blade » 21.10.2008 14:06

Die Studiengebühr soll ja eig niemanden ausgrenzen sondern dafür sorgen das die leute es sich eben 2 mal überlegen ein studium anzufangen.....
aber natürlich trifft es die falschen den reichen kids kann es scheiß egal sein und können machen was sie wollen wärend ärmere menschen froh sind grade so sich das studium leisten zu können.... also ist die logische folge eben das ärmere kinder nicht so gern studieren weil sie darin eine belastung für sich und ihre familie sehn.
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Re: Studiengebühren schrecken ab

Beitragvon bru62 » 21.10.2008 15:35

Soul-blade hat geschrieben:das ärmere kinder nicht so gern studieren weil sie darin eine belastung für sich und ihre familie sehn.


Und weil sie sich die Belastung schlicht nicht leisten können. Das sind nicht mal die ganz armen (die werden ja meist schon in die Hauptschule abgeschoben), die Anspruch auf Bafög hätten. Schlimm trifft es die, deren Eltern gerade so über der Bafög-Grenze liegen. Das ist die schwindende Mittelschicht. Für die Kinder dieser Haushalte bleibt nur der Studienkredit. Ich halte das für zutiefst ungerecht. Söhnchen und Töchterchen aus reichem Haus steht nach dem Studium noch besser da als die Kinder aus weniger betuchten Haushalten. Wenn das keine soziale Schieflage ist.

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Re: Studiengebühren schrecken ab

Beitragvon Alb-Maulwurf » 21.10.2008 19:23

Ich habe jetzt ja selbst mit dem Studium begonnen (WS08). Bin an der HS-Esslingen Studiengang Technische Informatik (die ersten 4 semester gleichlaufend mit Kommunikationstechnik). Ich habe zwecks Studiengebühren schon mit einigen Profs & Co. geredet. Also so nach dem Motto "merkt Ihr Profs was davon, oder kommt bei euch nix mehr an?". So wie bisher das Feedback kam, gibt es an der HS wohl seit Einführung der Studiengebühren einige Möglichkeiten mehr (modernere Ausstattung und Co). Aber die Dozenten waren bisher nahezu einstimmig der Meinung, dass man auch schon ohne Studiengebühren viele Möglichkeiten hatte, also von diesem Standpunkt aus die Studiengebühren rein theoretisch sinnlos sind. (wobei man natürlich bedenken muss, dass auf dieser Ebene schon nicht mehr allzuviel ankommt von den Geldern...)

Ich selbst treffe zwar nicht in die angesprochene Mittelschicht, aber die Finanzlage zu Hause ist trotz alledem sehr kritisch. Im Moment warte ich noch "erfolgreich" auf meinen Bafög-Bescheid (püntklich beantragt) - das Studium hat aber schon gut begonnen...

Extrem auffällig ist, dass an der Hochschule ganz besonders im Studiengang IT (Technische Informatik/Kommunikationstechnik/Softwaretechnik) viele Studenten mit (leider miserablem) Berufskollegabschluss drin sind. Die Durchfallrate im ersten Semester liegt laut einigen Aussagen von Dozenten bei grob 2/3. Schon nach der ersten Woche hatten einige festgestellt, dass sie wohl im falschen Studiengang sind.

Mich selbst nerven die Studiengebühren gewaltig, aber ich denke unsere verehrte Frau Schavan kann mit "gutem Recht" sagen, die Studiengebühren wären nicht zu heftig, solange eine solche Masse von Studenten so locker mit dem Zaster umgeht (nur weil sie zu faul sind, sich VOR Studienbeginn richtig zu informieren).

Natürlich kann ich mich da jetzt nur auf BW, die Hochschule bzw sogar nur auf meinen Studiengang beziehen - ich weiß nicht, wie es anderweitig aussieht...

Gruß
Alb-Maulwurf

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