86920 Denklingen (Dörfer am Rande des Ruins)

86920 Denklingen (Dörfer am Rande des Ruins)

Beitragvon bru62 » 23.12.2009 17:47

Die Augsburger Allgemeine berichtet heute auch am Beispiel Denklingens über die finanziellen Nöte der Kommunen. Dieses Dorf wird im nächsten Jahr statt drei Millionen nur noch 86.000 Euro Gewerbesteuern einnehmen. Da müsse so manche Investition liegen bleiben. "Wie kann eine Gemeinde noch in Infrastruktur investieren - etwa den auf dem flachen Land immer wichtiger werdenden Standortfaktor Breitband-Datennetz?", wird im Artikel gefragt. In der Tat: Eine Frage, die sich nicht nur bayerische Gemeinden stellen werden. Da darf schon mal spekuliert werden, wieviel Fördermittel ungenutzt liegen bleiben werden, weil die Kommunen die erforderlichen Eigenmittel nicht aufbringen. Hauptsache die Magenta-Dividende stimmt.

Übrigens ist Denklingen selbst nach dem Breitbandatlas der Bundesregierung weitestgehend unterversorgt. Und das wird wohl auch auf absehbare Zeit so bleiben.

Frohes und auch nachdenkliches Fest
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Re: 86920 Denklingen (Dörfer am Rande des Ruins)

Beitragvon sollner11 » 18.11.2010 18:15

dafür machen Sie jetzt ein FTTH

http://www.denklingen.de/sites/aktuelles/dsl.htm
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Re: 86920 Denklingen (Dörfer am Rande des Ruins)

Beitragvon spokesman » 18.11.2010 22:51

Danke für den wirklich interessanten Link und auch danke an die Gemeinde Denklingen, welche derartige Folien jedem Bürger über das Internet zugänglich macht.

Die Geimeinde übernimmt hier den kompletten Glasfaserausbau für ca. 2Mio €, weiter Geimeinden zahlen ca. 1,7Mio€ hinzu, weiter errichtet die Gemeinde auch das "Technikhaus" in dem LEW Telnet die aktive Technik unterbringt, welche auf das gemeindeeigene Netz aufgeschaltet wird. Zu dem Projekt gibt es eine ausführliche Erläuterung des Rathauses.

Vorteile der FTTH-Erschließung
Glasfaserausbau in Denklingen hat geschrieben:a) Glasfaseranbindung für jedes Haus
b) 1 zentraler Technikstandort, keine dezentralen Multifunktionsgehäuse
c) Geringe Störanfälligkeit von Glasfasernetzen
d) Telefonie, Internet und TV (Kabel- und IP-TV möglich)
e) Mittelfristig Nutzung von Diensten unterschiedlicher Anbieter über einen Anschluss möglich (Open Access)
f) Glasfasernetz befindet sich im Eigentum der Gemeinde Denklingen und es bietet mittelfristig die Möglichkeit von Mieteinnahmen
g) Glasfaserkabel ermöglichen auch zukünftig ausreichende Datenübertragungsraten
h) Produktivitätsverlauste für Unternehmen werden vermieden
i) Die Gemeinde Denklingen schafft mit der Umsetzung dieser Lösung einen wesentlichen und nachhaltigen Standortvorteil


Kosten für die Geimeinde für die Glasfasererschließung zu jedem Haus
Kosten der Glasfasererschließung hat geschrieben:a)
Gemeindeteil Denklingen
2.082.000 Euro
b)
Gemeindeteil Epfach
850.000 Euro
c)
Gemeindeteil Dienhausen
140.000 Euro
d)
Weitere Weiler und Einöden
779.000 Euro
e)
Passive Anlagenteile des zentralen Technikstandortes
275.000 Euro
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Re: 86920 Denklingen (Dörfer am Rande des Ruins)

Beitragvon sollner11 » 19.11.2010 10:07

vielleicht sollte man noch klarer herausstellen, dass:

... das kommunale netz, dann wirklich im besitz der gemeinde/bürger ist
... der wert der angeschlossenen immobilie steigt

ich finde das die konsequenteste form der problemlösung auf dem land (woanders natürlich auch)
bei allen anderen varianten wird zwar das löbliche ziel der versorgung durch eigenanteile gemeinde+förderung unterstützt, aber es ist keine investition in eigene werte der gemeinde

natürlich muss man dabei die möglichkeiten der gemeinden im auge behalten, aber denklingen ist sicher nicht starnberg, größtes argument ist hier sicher die überzeugung und nicht die volle gemeindekasse
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Re: 86920 Denklingen (Dörfer am Rande des Ruins)

Beitragvon sollner11 » 02.02.2011 10:06

merkur-online.de

Verzögerungen im Projekt:
nach EU stellt der gemeindliche Glasfaserausbau eine verbotene Zuwendung dar
Entscheidung zu eventueller Sondergenehmigung in 4 bis 6 Monaten
Behörden gepennt
LEW-Telnet gepennt (wieso eigentlich)
Deutschland gepennt

negativer Nebeneffekt:
Verzögerung stellt wieder alles in Frage

zufällig wird wohl LTE im Einzugsbereich ausgebaut
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Re: 86920 Denklingen (Dörfer am Rande des Ruins)

Beitragvon sollner11 » 13.04.2011 19:18

schade um ein interessantes projekt

Um den gewünschten Bürgerentscheid gegen das aktuelle Glasfaserprojekt, das die Gemeinde Denklingen derzeit plant, und für einen günstigeren VDSL-Anschluss durchzusetzen, wären eigentlich „nur“ 201 Unterschriften notwendig gewesen, nämlich die geforderten zehn Prozent der Wahlberechtigten. Stattdessen haben mehr als viermal so viele Denklinger die in der Unterschriftensammlung gestellte Frage „Sind Sie für eine bedarfsgerechte VDSL-Breitbandversorgung aller Ortsteile unter Einbeziehung der bestehenden Kupferverkabelung?“ mit ihrer Unterschrift und mit „Ja“ beantwortet.



oder doch nicht?
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Re: 86920 Denklingen (Dörfer am Rande des Ruins)

Beitragvon spokesman » 13.04.2011 20:07

Da fragt man sich wer nun die Gegenaktion angezettelt hat? Es sollen 2 Initiatoren sein, abgegeben wurde die Unterschriftensammlung jedoch von Anton Stahl, Stephan Egner, Helmut Maier, Tobias Huber und Erwin Waibl. Angeblich wussten die Leute nicht was sie unterschreiben, ob sie es bei der Unterschriftenaktion wussten?

Richtig rund geht es in den Kommentaren, leider werde ich als Externer über den Ablauf nicht so richtig schlau. Wichtig ist es die Bürger bei derartigen Infrastrukturprojekten ausführlich zu informieren - schaut man sich auf der Gemeinde-Website die Informationen an kann man hier sicher Zweifel haben. Wo bleiben hier die Bürgerversammlungen oder Ideenwettbewerbe, falls hier keine Vorschläge gekommen wären, hätte man den eingeschlagenen Kurs gut durchziehen können.

Ich denke eine Gewinnbeteiligung wäre hier ein weiteres gutes Argument für einen flächendeckenden Glasfaserausbau gewesen, weiter stellt die symetrische Möglichkeit 1Gbit/s für Geschäftskunden ein weiteres Plus dar - jeder Kritik zum trotz ist der FTTH Ausbau für mich der Goldweg (nach dem derzeitigen Informationsstand). Vllt. hilft hier ein transparenter Faktencheck, wenn die Bürger dann gegen FTTH stimmen wird eben VDSL gebaut und später oder gar nicht FTTH.. -> auch die Folgen müssen diskutiert werden..
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Re: 86920 Denklingen (Dörfer am Rande des Ruins)

Beitragvon bru62 » 20.05.2012 09:42

Zumindest für den Ortsteil Dienhausen scheint der VDSL-Traum nun ausgeträumt. Dies geht aus einem Bericht der Augsburger Allgemeinen vom 16.05.2012 hervor. Die Telekom hätte die Errichtung eines Schaltverteilers "final abgelehnt". Das Thema soll nun auf einer Gemeinderatssitzung aufbereitet werden.

Gruß
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86920 Denklingen Breitbandausbau durch MNET

Beitragvon Dino75195 » 17.09.2013 10:47

Hallo zusammen,

ist schon erschreckend zu lesen wie Glasfasernetze von vielen Seiten torpediert werden...
2020 werden viele Gemeinden erneute schauen, ob 50-100 Mbit/s (und das nicht flächendeckend) ausreichen, wenn man sich die Bandbreitenentwicklung so anschaut.


Zur Aktuellen Versorgungslage habe ich folgende Infos gefunden:
Laut dem Bericht vom 30.1.12 wurde ein Kooperationsvertrag mit der Firma M-Net geschlossen.

Laut der Verfügbarkeitshomepage von MNET sind Stand 17.9.2013 folgende Ortsteile versorgt:

Denklingen (Hauptort)
Dienhausen
Epfach

Welche Ortteile nicht versorgt sind bzw. welche genauen Geschwinidigkeiten möglich sind, lässt sich nicht ohne weiteres herausfinden. Wer nahe am DSLAM wohnt hat bei MNET Glück und kann 50 Mbit/s buchen.

Gruß Robert
Speedport Smart 4
Telekom VDSL Vectoring mit 70 Mbit/s (Danke Telekom das es immer noch so langsam ist)
AMD Ryzen 5 5600X, 6x 3.70GHz 32 GB RAM 24" TFT

Initiative für
"Schnelleres DSL in Weichs und allen Ortsteilen"
http://www.dsl-weichs.de (Webseite inzwischen abgeschalten)
DSL 16000 ist in Weichs verfügbar seit 20.6.2011
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