89312 Günzburg (erneute Studie)

[spokesman]

Nach einer erneuten Befragung aller Ortsteile mit Bürger und Unternehmen leitete die Stadt Günzburg für alle Stadtteile und das 7km entfernte Riedhausen erneut ein Markterkundungs- und Auswahlverfahren ein, Ziel soll es sein Anbieter für den Ausbau aller betroffenen oder einzelner Gebiete in die Region zu locken. Aufgrund der Förderbedingungen darf auf Anbieter- und Technologieneutralität nicht verzichtet werden, die Stadt möchte und muss das billigste Angebot nehmen.

Das Markterkundungsverfahren läuft noch bis 04.04.10, Angebote der Anbieter sollen bis spätestens 25.04.10 bei der Breitbandpatin Daniela Rossmanith vorliegen, sie sondiert die Angebote und stellt sie öffentlich dem Stadtrat zur Verfügung.

Falls eine finanzielle Beteiligung der Stadt nicht abzuwenden ist möchte man sich jetzt schon nach Möglichkeiten umsehen, diese Mittel bereitstellen zu können, zunächst möchte man aber erst die Fristen abwarten, wurde heute von der Augsburger Allgemeinen berichtet.

[bru62]

Nun hat der Stadtrat beschlossen, die Stadt mit ihren sieben Stadtteilen komplett "aus der Luft" zu versorgen. Das berichtet am 25.09.2010 die Augsburger Allgemeine. Durch die Stadt wird einmal mehr die bayerische Förderrichtlinie heftig kritisiert: "Wir müssen hier in Günzburg eine Versorgung von sieben Stadtteilen und der Kernstadt gewährleisten und können maximal einen Förderhöchstbetrag von 100 000 Euro erhalten. Kleine Gemeinden haben bei 70 Prozent Anteil staatlicher Förderung den gleichen Förderhöchstbetrag, müssen jedoch in den meisten Fällen ein viel kleineres Gebiet versorgen.", so Oberbürgermeister Gerhard Jauernig. Unter Beachtung der Technologieneutralität hätte kein anderes Angebot mit der Funklösung mithalten können. Die Entscheidung findet in der Einwohnerschaft wohl keine große Befürwortung. Besonders in Riedhausen formiert sich bereits Widerstand. "Diese Entscheidung ist ein Rieseneklat. Wir werden uns weiter voll für Kabel einsetzen", wir ein Bewohner zitiert.

Gruß

[bru62]

Mit seiner Entscheidung hat der Stadtrat scheinbar die "Rechnung ohne den Wirt" gemacht. In einer offenbar emotionsgeladenen Informationsveranstaltung gab es unter den Anwesenden teils großen Unmut über die beschlossene Funklösung durch die Firma Skytron. Die Bürger wollen DSL über Glasfaser und keinen Funk. Das berichtet am 22.10.2010 die Augsburger Allgemeine. Nachdem die Unterschiede zwischen der Bürger- und der Veraltungsmeinung auch durch die Ausführungen des Skytron-Geschäftsführers nicht beseitigt werden konnten und gut die Hälfte der Gäste schon gegangen waren, gab es das Basta in Form folgender Worte eines Stadtrates: "Wir wollten im Stadtrat eine Lösung, die schnell für alle Bürger verfügbar und zudem wirtschaftlich ist. Und Sie wollen die Firma nur zerpflücken. Aus gewissen Zwängen können wir nicht raus. Lassen Sie doch ein bisschen Zuversicht walten. Wir sind der Meinung, wir haben was auf den Weg gebracht. Das müssen Sie einfach mal akzeptieren."

Gruß