Welche "bereits vorhandene sehr gute Datenbasis" denn bitteschön?
Es gibt keine bereits vorhandene sehr gute Datenbasis, und es ist auch nicht problemlos möglich, genauer als auf Gemeindeebene darzustellen. Es ist nicht einmal problemlos möglich, auf Gemeindeebene darzustellen. Wo soll sich diese bereits vorhandene sehr gute Datenbasis denn befinden? Wenn bei der Telekom jemand fragt, wieviel Prozent der Haushalte in einem Ortsteil DSL bekommen können, glaubst du, die kennen die Antwort? Woher denn? Klar könnte man die rausbekommen, aber das wäre Arbeit, und die muss irgendwer bezahlen.
macht den bba weitgehend unbrauchbar
Nochmal: unbrauchbar WOZU?
Und wozu sollte er denn deiner Ansicht nach brauchbar sein?
Ich stelle diese Frage doch nicht zum ersten Mal. Wie wär's denn mal mit einer Antwort?
unendlich viele ortsteile die als versorgt dargestellt werden es aber nicht sind oder als unversorgt dargestellt werden obwohl sie es sind
- die Diskussion hatten wir vor fast zwei Jahren schonmal, ich erinnere an
viewtopic.php?f=51&t=4218Nur habe ich diese unendlich vielen Ortsteile bislang noch nicht gesehen. Oder genauer: Ich habe noch nie in diesem Forum einen Hinweis auf einen solchen Ortsteil gesehen, der sich als stichhaltig erwiesen hätte. Es ist nicht so, dass ich nicht danach gesucht habe - allein heute habe ich mehrere geprüft.
Bei Ortsteilen, die versorgt sind, obwohl der BBA anderes behauptet, gibt es ja auch immer noch die Möglichkeit, dass sie seit dem Datenstichtag des aktuellen BBA neu versorgt wurden. Dass ein halbjährlich aktualisierter Datenbestand nach fünf Monaten nicht auf dem aktuellen Stand ist, ist keine besonders vernichtende Kritik. Das hier immer wieder propagierte Gegenteil, nämlich "laut BBA alles versorgt, aber wir haben hier gar kein Breitband-Internet", das habe ich noch nie bestätigt gesehen. (Das heißt: Gesehen schon, so richtig dicke, aber nicht, nachdem es hier geäußert wurde. Und damals lagen die ganzen Verfügbarkeitsprüfungen der Anbieter genauso falsch, also auch der TK-Atlas, der auf der automatisierten Abfrage derselben basierte.)
wenn der bba den anspruch erhebt die breitbandsituation darzustellen und vielleicht auch zu verbessern dann ist es zwingend erforderlich die situation in den ortsteilen halbwegs korrekt darzustellen. das leistet er im moment eindeutig nicht.
Nein, das ist eben nicht notwendig. Ich kann die Breitbandsituation auch in einer einzigen Zahl darstellen: Gesamtverfügbarkeit von Breitband-Internetzugängen ab 1 Mbit bezogen auf die Haushalte in Prozent. Eine einzige Zahl. Das ist eine grobe Zahl, aber sie stellt die Breitbandsituation dar, und sie ist ein Maß, an dem sich Fortschritt messen lässt, dadurch kann sie zur Verbesserung beitragen, insbesondere z.b. durch Benchmarking im internationalen Vergleich, durch Messen an Zielvorgaben, durch Zeitvergleich, durch Kalkulation der verbleibenden Marktgröße für Investoren etc.
Du kannst sagen, das sei nicht gut genug. OK. Aber Tatsache ist, dass es zur Darstellung NICHT zwingend erforderlich ist, die Situation in den Ortsteilen darzustellen. Wünschenswert, sicher. Ob das seriöserweise möglich ist mit den vorhandenen Daten, darüber kann man sich streiten. Aber es ist nicht zwingend erforderlich. Und wenn die Bundesregierung hingegangen wäre und hätte die Berechnung genau dieser einen Zahl in Auftrag gegeben, dann hülfe es nichts, zu schreiben "die Zahl ist falsch" (unter Berufung auf einen anderen als den veröffentlichten Wert der Zahl) und sich bei Widerspruch gegen diese Behauptung dann darauf zu kaprizieren, die Zahl sei ja nutzlos, weil es unverzichtbar sei, genauere Daten aufzuzeigen.
die tollen "zacken" entstehen doch nur wenn ein vorwahlbereich die grenze
einer gemeinde erreicht die wiederum nicht diesem vorwahlbereich angehört.
Nö. Warum sollten sie? Die Zacken folgen oft nicht irgendwelchen Gemeindegrenzen, kann also schon nicht sein. Sie folgen oft auch nicht Vorwahlbereichsgrenzen. Klar folgen sie irgendwelchen Grenzen, aber die muss man erstmal haben. Versuch sie mal zu kriegen. Gibt dir die Telekom nicht? Siehst du, mir auch nicht. Irgendwem haben sie die ja offensichtlich gegeben - aber sie hätten sie nicht "fast jedem" gegeben.
eben weitgehend unbrauchbar da viel zu ungenau
Was wäre denn genau genug? Und genau genug zu welchem Zweck?
Nehmen wir doch mal das Extrembeispiel von einer einzelnen Zahl: Die ist für viele Dinge auch zu ungenau. Aber wenn ich sie erheben möchte, um festzustellen, welcher Prozentsatz der Haushalte unversorgt ist, um diese Information in politischen Entscheidungen nutzen zu können, statt herumraten zu müssen, dann könnte ich das doch als Regierung, oder? Und dafür müsste ich auch Geld ausgeben. Und zwar jedesmal wieder, wenn ich meine, diese Zahl zur Entscheidungsunterstützung zu brauchen. Das wäre aber ziemlich teuer. Wieviel darf mir diese Zahl wert sein? Die Alternative ist Rätselraten, wohlgemerkt.
So, wie bei der Steuerschätzung. Die kostet auch Geld. Die ist auch für viele Zwecke viel zu ungenau. So weiß ich z.B. nach der Steuerschätzung nie, wieviel Steuern ich im nächsten Jahr zahlen muss. Viel zu ungenau, für mich völlig unbrauchbar, diese Steuerschätzung! Der Punkt ist nur: Ich bin gar nicht die Zielgruppe der Ergebnisse dieser Steuerschätzung. Das sind die Politiker. Oder jeder andere, der das Gesamtaufkommen an Steuern abschätzen können möchte. (Banken, Spekulanten, Versicherer, Devisenhändler, evtl. Steuerberater, die lange im voraus gestalten wollen.) Trotzdem wird mir ihr Ergebnis mitgeteilt, obwohl es für mich doch völlig unbrauchbar ist.