Durch Zufall habe ich mich zu Euch durchgestöbert und bin begeistert, hier Leidensgenossen zu finden!
Auch ich bin Internetgenervt!
Ich wohne zwar nicht im Havelland, aber auch in meinem neuen/alten Wohnort Friedrichshain(Felixsee) gibt es massive Probleme mit der Verbindung zur Aussenwelt. Was die Kommunikationsmöglichkeiten in unserem Wohnort betrifft, kann man mit einer Wüste vergleichen: weder DSL noch UMTS sind möglich. Der Handy-Empfang beschränkt sich auf Vodafone 70% . Das fällt mir umso schwerer, da ich die vergangenen 10 Jahre in Süddeutschland verbracht habe, wo das Internet zum Tagesablauf dazu gehörte wie Essen und Trinken.
Jetzt lebe ich wieder da, wo ich einmal aufgewachsen bin, fühle mich "pudelwohl"... und mache mir langsam Gedanken darüber, wie es mit mir und unserem Örtchen einmal weiter gehen soll? Die ansässigen Firmen und Handwerker die es hier gibt sind immer mehr benachteiligt, weil sie keine Anbindung ans Netz haben. Junge Leute wandern aus, weil kein DSL zur Verfügung steht. Von Innovation und Wettbewerbsfähigkeit ist nichts zu sehen. Alternativen gibt es nicht. Der Ort stirbt langsam aus. Ringsum sind die "Städtchen" und "Örtchen" zumindestens so versorgt, dass eine Flatrate möglich ist. Die Kabel enden irgendwo kurz vor unserem Ortseingangschild, oder sind nicht dafür ausgelegt, um DSL zu übertragen, obwohl es gar nicht lange her ist das sie verlegt wurden. (?)
Als ich beschlossen habe, wieder vom "Westen" in den "Osten" zu gehen, habe ich manch lange Gesichter gesehen. "Wie kannst Du denn..?" und "Dort sind doch alle Arbeitslos!". Egal! Mich hat es in die Heimat zurück gezogen. Hat auch alles gut geklappt! Ich habe einen guten Job, hab meine Freunde, meine Familie wieder und ein Haus und einen riesiegen Garten dazu. Soviel zu Plan A.
Froh bin ich darüber, dass ich meinen Broterwerb nicht mehr als Grafiker verdienen muss. Mir würden ohne DSL garantiert graue Haare dabei wachsen- die Übertragung von großen Dateien kann hier schon mal Tage dauern. Was zählt es dann, wenn ich zum Telefonieren mit meinen Kunden übers Firmenhandy mal aufs Hausdach steigen muss? Dummerweise ist mein Chef nämlich nicht bereit, mir einen separaten Vodafone-Handy-Vertrag zu sponsoren, nachdem er mir schon eine UMTS-Karte spendiert hat, weil in Felixsee kein DSL zur Verfügung steht.
Die kann ich auch gut gebrauchen, wenn ich 4 Tage in der Woche als Außendienstler in ganz Deutschland unterwegs bin. Allerdings hilft die mir bei meinem Home-Office-Tag herzlich wenig, wenn ich ins Internet muss. Die Kosten, die entstehen, weil es in Felixsee kein DSL und auch kein UMTS gibt, trage ich alleine. Das auch die Stromrechnung dabei in die Höhe schiesst, weil man stundenlang im Netz hängt, tut schon weh... aber noch schöner ist die rote Karte von meiner Firma, da ich wegen der schlechten Datenübertragung ständig aus unserem System geschmissen werde und nicht arbeiten kann.
Ich telefoniere ständig mit der Telekom, verstehe auch ihre Beweggründe.
Aber ich bin nicht bereit, mich mit irgendwelchen Ausreden abspeisen zu lassen. Ich möchte nicht wissen, wie es nicht geht- ich möchte wissen, wie es geht. Unterschriftensammlungen wurden schon gemacht. Eine spontane Wurfzettel-Aktion brachte schon ein paar Einträge beim breitbandatlas-brandenburg (Danke für diese Aktion!).
Was kann ich noch tun?
Es kann doch nicht sein, das Regionen von Brandenburg aussterben, weil sie von der Aussenwelt abgeschnitten werden!
mit Grüssen aus der Lausitz
die Internetgenervte
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