Sehr geehrter Herr Hartung!
Vielen Dank für Ihre Antwort. Natürlich hat auch ein Bürgermeister Anspruch auf Urlaub...
Dennoch muss ich Ihr Schreiben kritisieren. Ich möchte Ihnen nicht unterstellen, dass Sie keine Kompetenz in Sachen Wirtschaftspolitik hätten, dafür kenne ich Sie bzw. Ihre Biografie nicht, dennoch scheint Ihnen entgangen zu sein, dass die Deutsche Telekom immer noch zu ca. 15% im Besitz des Bundes ist, der damit nach der KFW-Bank zweitgrößter Aktionär des Unternehmens ist.
Da der Bund seine Ausgaben noch immer zu einem Großteil aus Steuergeldern finanziert, sollte der Bürger schon ein wenig Hilfe des Staates erwarten können. Immerhin wird der Staat bei der Auszahlung der Dividenden gut entlohnt.
Im Übrigen sollten Sie bitte nicht so vermessen sein und Ihren Bürgern eine fehlende Kompetenz in Sachen Marktwirtschaft unterstellen. Einige haben sogar Betriebswirtschaft studiert und arbeiten erfolgreich in angesehenen Unternehmen.
Weiterhin sollte Ihnen als Bürgermeister auch bekannt sein, dass eine gut ausgebaute Infrastruktur maßgeblich zu einem Zuzug neuer Bürger führt. Ich zähle eine gut ausgebaute DSL-Versorgung ebenso zur Infrastruktur wie eine Schwimmhalle, einen Sportplatz oder einen neuen Kindergarten. Leider ist es scheinbar schwieriger für unsere Stadtväter, sich mit Unternehmen wie der Deutschen Telekom herumzuschlagen, als z.B. mit Lebensmittel-Discountern, die ja derzeit wie Pilze aus unserem schönen Hohen Neuendorfer Boden sprießen.
Ich möchte Sie noch einmal daran erinnern, dass nur berufstätige Bürger und liquide Unternehmen Steuern zahlen können. Wenn Sie also den Anspruch haben, Hohen Neuendorf wirtschaftlich besser voran zu bringen und das Umfeld attraktiver gestalten zu wollen, sollten Sie also auch Augen auf die "anderen" Bereiche der Infrastruktur haben. Im Übrigen wird von den Bürgen auch nicht erwartet, dass die Stadt den Ausbau bezahlt. Es ist lediglich Ihr Engagement gefordert, diese Firmen zu einem Ausbau des DSL-Netzes zu bewegen.
Zu der Veranstaltung im Juni kann ich nichts sagen. Leider wurde auf der Seite
http://www.hohen-neuendorf.de kein entsprechender Hinweis platziert bzw. habe ich diesen aufgrund der Unübersichtlichkeit des Portals nicht gefunden. Auch eine Auswertung der Sitzung wird nicht erwähnt.
Das Amtsblatt von Hohen Neuendorf ist leider nur ein Bestandteil eines umfangreichen Werbeprospektes, welches ich aus nachvollziehbaren Gründen nicht in meinem Briefkasten haben will. Somit ist Ihr leider einziger Informationsweg zu mir versperrt.
Als ich Anfang 2006 in die Siedlung nach Borgsdorf gezogen bin, zog mein Nachbar gerade aus. Grund: Als selbstständiger Unternehmer muss er online erreichbar sein. Das war schon 2006 nicht möglich. Er lebt und arbeitet jetzt wieder in Berlin und zahlt auch dort seine Steuern.
Mit freundlichen Grüßen,
xxx