Am Donnerstagabend fand nun schließlich die Veranstaltung statt, der Fraktionsvorsitzende Ralf Holzschuher MdL war leider verhindert, nicht der einzige Ausfall an diesem Abend. So übernahm schließlich
Sören Kosanke MdL die Einführung und die generelle Moderation der Veranstaltung. Bevor jedoch der Vodafone Vertreter seinen kleinen Vortrag begann, wurde der Ort
Sören in Schleswig-Holstein als
Musterbeispiel für einen zuschussfreien Breitbandausbau vorgestellt und betont wie schnell doch Google Earth dort lade. Anscheinend reichte trotzdem nicht die Fachkompetenz des Moderierenden aus, um zwischen Megabyte und Megabit zu unterschieden, so dass das Plenum die zu erst erwähnten 111 Megabyte/s als maximale Bandbreite völlig richtig bemängelte und zu 111 Megabit/s korrigierte.
Schließlich stellte Tom Witzschel den Vodafone D2 LTE-Ausbau in Brandenburg vor, wichtigste Details waren unter anderem
- LTE800 max. 50 Mbit/s bei 5-10 km Reichweite, LTE2600 max. 100 Mbit/s
- Mittlere Bandbreiten von 16 Mbit/s würden bei LTE800 erreicht
- Man arbeitet zur Zeit an der Glasfasererschließung der zentralen Richtfunksammelpunkte
- Sehr bald soll auch Telefonie über LTE kommen
- Mehrere 100 Mbit/s sind im Richtfunkbereich möglich
Danach gab es kurz Zeit Fragen zu stellen, dann folgte der Vortrag von Karl-Heinz Laudan, Deutsche Telekom. Die wesentlichsten Details bestanden aus folgendem:
- Die Auslandsgrenzen sind kritisch zu betrachten, da dort oftmals die Freqenzen noch in Benutzung sind, bis 40/50 km kann es Probleme geben, hier ist eine gesonderte Feinplanung notwendig
- Zusätzlich zu den Grundkosten beim Tarif Call & Surf via Funk wird eine Routermiete von 4,95/9,95 € erhoben
- Weiterhin wurde im Vortrag keine Volumenbegrenzung genannt, diese kam erst auf Nachfrage zum Vorschein
- Deutschlandweit sollen 2011 2500 zusätzliche UMTS-Standorte erschlossen werden und rund 1700 LTE-Standorte
Nach dem Vortrag gab es ebenfalls Fragezeit, dann folgte der Vortrag von Anne Jost von Telefonica O2, diese erschien als Vertretung zu Markus Haas, der leider wichtige Termine in München wahrnehmen musste, zusätzlich erschien sie zu spät. Im Vortrag konzentrierte sie sich darauf, englische Begriffe so englisch wie möglich auszusprechen. Danach gab es ein paar Informationen aus dem Ministerium für Wirtschaft und Europa des Landes Brandenburg durch Dr. Carsten Enneper. So soll Ende März die neue Breitbandstrategie inklusive des Entwicklungskonzeptes Glasfaser Brandenburg 2020 vorgestellt werden. Dieses soll für
10-15 Jahre gelten, darin sind weniger Fördermittel für den Ausbau vorgesehen, außerdem soll dieses nur für Gebiete gelten, in denen nur eine Versorgung mit Bandbreiten unterhalb von 6 Mbit/s möglich ist. Die Leerrohrförderung ist auf dem Weg, genauere Details konnten aber nicht genannt werden.
In der darauffolgenden Diskussion ging es um die
Störproblematik bzgl. der Digitalen Dividende (Lausitzer Kabel, ANGA vs. Telekom), um Leerrohrförderung und um die Frage bzgl. LTE vs. Förderung, die nicht klar und deutlich beantwortet werden konnte.
Dr. Michael Luthardt (DIE LINKE) bemängelte die fehlende Beratung allgemein, keiner könnte wirklich Auskunft geben.
Sven Weller von der
Piratenpartei forderte von der Landesregierung eine garantierte Versorgung mit Breitband-Anschlüssen. Leider wurde bei vielen Fragen die fehlende Sachkompetenz lokaler Breitbandverantwortlicher aus Kommunen, Landkreisen etc. deutlich, so gab es die Frage, ob man denn noch Leerrohre verlegen sollte, wenn LTE doch kommt. Weiterhin wurde die fehlende Beratung bei der Leerrohrverlegung bemängelt. Im Schlusswort forderte der Telekom-Vertreter mehr Optimismus der Bürger beim Breitband-Ausbau. Leider war die Veranstaltung zum größten Teil Werbeplattform für die Mobilfunkbetreiber und Ort der Selbstbeweihräucherung. Dennoch wurden im anschließenden Gespräch am Buffet kritische Stimmen betreffend der Breitband-Strategie der Landesregierung laut, auch aus den Regierungsparteien, dies aber nur hinter dem Rücken.