26 neue DSL-Richtfunkmasten in Brandenburg

Re: 26 neue DSL-Richtfunkmasten in Brandenburg

Beitragvon essig » 26.08.2010 11:58

robse hat geschrieben:Die erste halb-offiziell versenkte Anlage steht laut rbb-Sendung "Klartext" vom 25.08.2010 in Bad Wilsnack herum. Mein aufrichtiges herzliches Beileid. Der BM sah nicht glücklich aus...

die sendung kann man sich (breitband vorausgesetzt) auch unter http://www.rbb-online.de/klartext/archi ... erfer.html ansehen. ist schon bezeichnend was da passiert aber letztendlich nur die fortgesetzte orientierungs- und machtlosigkeit der letzten 11 breitbandjahre.

robse hat geschrieben:Die Einschläge kommen näher. Kann jemand die MAZ-Meldung vom 26.08.2010 objektiv zusammen fassen? Ich würde den Bogen wohl mit unpassenden Zynismus überspannen...

habe da das gleiche problem ;)

auch dieser artikel zeigt wie überfordert man mit der problematik ist. zu glauben man könne die in den ballungsräumen galoppierenden breitbandentwicklung (glasfaser, lte urban) und die damit verbundene immer größer werdende digitale spaltung mit den bisher eingesetzten instrumenten (förderung, (des)information, atlanten, propaganda) entgegenwirken, dem ist nicht mehr zu helfen. die frage ist nur ist es dummheit oder absicht?

oder der vorschlag das steuergeld nicht in vor ort förderung sondern in (breitband)forschung zu stecken, als wäre das klüger. die regierung denkt zu oft sie könne probleme lösen indem sie dort wo der markt versagt oder kein interesse zeigt mit steuermittel eingreift siehe bankenkrise, abwrackprämie usw. anstatt dem markt einfach neue den erfordernissen angepasste rahmenbedingungen zu geben. in der tk-branche werden jahr für jahr mehrere milliarden verdient, es liegt also weder am fehlenden geld oder technischen möglichkeiten sondern lediglich am nicht vorhandenen politischen willen.
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Re: 26 neue DSL-Richtfunkmasten in Brandenburg

Beitragvon tjobbe » 26.08.2010 12:14

essig hat geschrieben:....
auch dieser artikel zeigt wie überfordert man mit der problematik ist. zu glauben man könne die in den ballungsräumen galoppierenden breitbandentwicklung (glasfaser, lte urban) und die damit verbundene immer größer werdende digitale spaltung mit den bisher eingesetzten instrumenten (förderung, (des)information, atlanten, propaganda) entgegenwirken, dem ist nicht mehr zu helfen. die frage ist nur ist es dummheit oder absicht?

oder der vorschlag das steuergeld nicht in vor ort förderung sondern in (breitband)forschung zu stecken, als wäre das klüger. die regierung denkt zu oft sie könne probleme lösen indem sie dort wo der markt versagt oder kein interesse zeigt mit steuermittel eingreift siehe bankenkrise, abwrackprämie usw. anstatt dem markt einfach neue den erfordernissen angepasste rahmenbedingungen zu geben. in der tk-branche werden jahr für jahr mehrere milliarden verdient, es liegt also weder am fehlenden geld oder technischen möglichkeiten sondern lediglich am nicht vorhandenen politischen willen.


Ich denk mal auf Lokaler Ebene ist das Problem erkannt, nur lernen die Gemeindevertreter ja in der tagtäglichen Praxis, dass man sich selten gegen das "Von Oben Prinzip" erfolgreich wehren kann. MAn ist ja mangels finanzieller Bewegungsmöglichkeit von ZUschüssen aus öffentlichen Fördertöpfen abhängig und man beisst nicht die Hand, die einen füttert.

DIe Stadt Xanten hat das Spannungsfeld in dem sich dir Gemeinden bewegen schön zusammen gefasst (PDF im posting zu Veranstalltung BAd Sassendorf verlinkt)

weiße Flecken sind nicht umsonst weiße Flecken -i.d.R. daher auch nicht viele Versorgerinteressiert, sehr wenig Wettbewerb = Kommunen sind froh, wenn überhaupt was passiert


und

aufwändiges Verfahren –angesichts der kommunalen Finanzlage aber sind hohe Förderquoten ein lohnenswerter Anreiz


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Re: 26 neue DSL-Richtfunkmasten in Brandenburg

Beitragvon robse » 26.08.2010 12:51

tjobbe hat geschrieben:Ich denk mal auf Lokaler Ebene ist das Problem erkannt, nur lernen die Gemeindevertreter ja in der tagtäglichen Praxis, dass man sich selten gegen das "Von Oben Prinzip" erfolgreich wehren kann. MAn ist ja mangels finanzieller Bewegungsmöglichkeit von ZUschüssen aus öffentlichen Fördertöpfen abhängig und man beisst nicht die Hand, die einen füttert.


Dies mag in vielen Gemeindeverwaltungen und Gemeindevetretungen so sein. Die erwähnte Anlage in der MAZ ist aber ein ganz anderes Kaliber. Und die wurde seitens einer abgewählten Verwaltungsspitze an einen Standort seines damaligen BM-Wahl-Konkurrenten als Wahlgeschenk einer Landesregierung gegen jedes bessere technische Wissen und Verständniss und bis in die GV-Sitzungen ins Protokoll aufgenommene Vorbehalte über den konkreten Standort unserer-/meinerseits verplombt! Aus der Kiste kann sich keiner mehr rauswinden...

Zumal einfach auch mal Fraktionsvorsitzende im Landtag offensichtlich nicht blassesten Schimmer haben :!: [...]So seien mit dem Internet-Ausbau in Wustermark/Elstal (Havelland) 2800 Teilnehmer erreicht worden. [...] Ich kann bald nicht mehr :D

tjobbe hat geschrieben:angesichts der kommunalen Finanzlage


Weiß eigentlich jemand, was hier in BRB los ist? Seit vorgestern gibts in Wuselmark weder die Fertigstellung des Schulausbaus noch das Fahrgestell :!: des benötigten Feuerwehrautos. Von einem weiteren BB-Ausbau in der Gemeinde sind wir aktuell auch mit der Anlage Lichtjahre entfernt. Hey, wir sprechen teilweise vom gelobten HYTAS-Land Elsental!
Zuletzt geändert von robse am 26.08.2010 12:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 26 neue DSL-Richtfunkmasten in Brandenburg

Beitragvon tjobbe » 26.08.2010 12:55

@Robse: war mir schon klar ;)

Was ich nur andeuten will ist, dass die jenigen, die den Druck haben, das Problem schon klar sehen und je weiter nach oben man kommt es immer "abgehobener wird"
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Re: 26 neue DSL-Richtfunkmasten in Brandenburg

Beitragvon Meester Proper » 26.08.2010 14:48

bru62 hat geschrieben:Von 200 unversorgten Gemeinden blieben dann nur 40 übrig. Betroffen seien 10.000 Haushalte, ca. ein Prozent der Bevölkerung. Genannt werden Werneuchen und Stechlin.
Wobei Werneuchen nicht irgendwo in der Pampa liegt, sondern 10-12 km von Berlin entfernt.
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Re: 26 neue DSL-Richtfunkmasten in Brandenburg

Beitragvon robse » 26.08.2010 15:41

Meester Proper hat geschrieben:Wobei Werneuchen nicht irgendwo in der Pampa liegt, sondern 10-12 km von Berlin entfernt.

Und da hast Du indirekt auch schon mal die bisher unbeantwortete Frage nach der Aktualität des Sperrbereichs der DD... Wieder etwas gelernt :roll:
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Re: 26 neue DSL-Richtfunkmasten in Brandenburg

Beitragvon Meester Proper » 26.08.2010 15:52

Wobei das Gebiet nicht wirklich als komplett unversorgt gelten kann, T-Mobile und Vodafone haben dort mächtig das UMTS Netz ausgebaut, bezüglich Netzabdeckung und Bandbreite. Es müsste eig. im gesamten Gemeindegebiet möglich sein per UMTS relativ breitbandig ins Netz zu gehen, spätestens mit ner Richtantenne. Außerdem ist im Stadtgebiet der WiMAX Anbieter dasNetz.ag tätig.

Nur per Festnetz gibt es nichtmehr als 64/128 kbit/s aufgrund HYTAS94 FTTD im gesamten Ortsnetz/Gemeindegebiet 033398 und ebenso im Nachbarortsnetz 033394.
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Re: 26 neue DSL-Richtfunkmasten in Brandenburg

Beitragvon Meester Proper » 23.09.2010 20:18

In der Kleinen Anfrage 843 vom 21.09.2010 mit dem Thema „Verwendung der Konjunkturpaket-II-Mittel für die Breitbandversorgung im Land Brandenburg – Errichtung von 26 Richtfunkstrecken" fragt die CDU-Fraktion (namentlich Rainer Genilke) im Landtag Brandenburg nocheinmal ganz genau nach:

Zum Beispiel, nach dem aktuellen Stand der Versorgung und zukünftigen Perspektiven (Frage 1-2, 8-10), falschen (?) Aussagen bzgl. Wustermark/Elstal (Frage 5 - Anzahl der angeschlossenen Teilnehmer laut Kleiner Anfrage 670 [PDF, 34 KB]), dem UMTS-Projekt in der Uckermark (Frage 15) und noch vielem mehr.

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Re: 26 neue DSL-Richtfunkmasten in Brandenburg

Beitragvon Meester Proper » 05.11.2010 22:03

Bereits am 26.10.2010 traf die Antwort auf die Kleine Anfrage 843 [PDF, 51 KB] ein, leider bringt diese keine wirklich neuen Erkenntnisse:

  1. Der aktuelle Stand der Richtfunkprojekte liegt in der Antwort auf die Kleine Anfrage 670 zu Grunde, zusätzlich wird noch darauf hingewiesen,
    • dass die Anlagen in Casekow, Mescherin und Gartz voraussichtlich im November 2010 errichtet werden
    • dass die Errichtung der Anlage in Lieberose von dem Beginn der Revisionsarbeiten an dem in Aussicht genommenen Standort des Windrades abhängt
    • dass die Inbetriebnahme der Anlagen in Bückwitz und Bad Wilsnack von Entscheidungen der Kommunen in Landkreis Prignitz abhängt, die sich auf Kreisebene in einer Arbeitsgemeinschaft um eine Gesamtlösung bemühen
  2. Die Anschlusszahlen werden erst Ende 2010 mit der Beantwortung der Großen Anfrage 6 zur Verfügung gestellt
  3. Die Angaben in der Antwort auf die Kleine Anfrage 670 entsprechen nicht dem derzeitigen Stand, da die Ortsnetzbetreiber erst nach und nach begonnen haben, die Ortsnetze aufzuschalten
  4. Der Landesregierung sind keine technischen Probleme bei der Endkundenverteilung bekannt
  5. Zum Fall Wustermark/Elstal: Der Chef der Staatskanzlei beantwortete die dazu gestelte Frage bereits in der mündlichen Anfrage 330
  6. Die Analyse der Endkundenverteilung erfolgte durch die jeweiligen Ortsnetzbetreiber als Teil der Wirtschaftlichkeitsprüfung
  7. Die Angabe bzgl. des Potenzial der anschließbaren Haushalte in der Kleinen Anfrage 670 beruhen auf den von den Ortsnetzbetreibern gemachten Angaben, eine genauere Angabe der tatsächlichen Endkundenzahl läßt sich frühestens nach einem Betriebsjahr machen
  8. Fördermittel für Gemeinden die vom Richtfunkprojekt der Staatskanzlei profitieren gibt es, wenn die zu fördende Maßnahme eine Erweiterung oder Ergänzung darstellt, also eine weitere selbständige Maßnahme darstellt
  9. Die 342.000 Euro Planungsreserve werden für die Förderung des Ausbaus in der Uckermark genutzt
  10. Bei der Einzelmaßnahme für 170.000 Euro handelt es sich um eine Maßnahme im Amt Brüssow, dieses erarbeitet für das eigene Gebiet und für angrenzende Gemeinden einen Förderantrag
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