Glasfasertag MV und SH

Glasfasertag MV und SH

Beitragvon spokesman » 23.11.2011 18:28

Die Länder Mecklenburg-Vorpommern (MV) und Schleswig-Holstein (SH) werden zusammen am 24.11.2011 im Kloster Zarrentin den ersten Glasfasertag bestreiten, durch Bernd Holter als Leiter der Koordinierungstelle Breitband wurde bereits deutlich gemacht, dass seiner Ansicht nach schnelle Breitbandverbindungen auf dem Land nur per Technologiemix zu erreichen sind.

MV und SH stehen vor ähnlichen Problemen, jedoch kann SH schon einige Projekte vorzeigen, welche die Glasfaser in den Mittelpunkt setzen und auch für MV sicher interessant wären, so die Berliner Morgenpost.

Interessant an dieser Stelle könnte sicher der Beitrag von David Zimmer der Firma INEXIO werden, da dieser Anbieter bisher nur im süd-westen des Landes tätig ist, würde ich schon gern hören was er zu MV zu sagen hat.

Deutlich wird jedoch auch, dass der Sponsor Alcatel-Lucent nicht aus Wohlwollen diesen Glasfasertag unterstützt, wenn Bundesländer für ihre eigenen Konferenzen bereits Sponsoren benötigen läuft meiner Meinung nach einiges falsch in diesem Land. Da passt es sehr ins Bild, das angeblich den Kommunen verpflichtende Verbände wie der VKU die unbegrenzten Möglichkeiten von Stadtwerken vorstellen.

btw: 2 Kaffeepausen sind auch nicht schlecht..
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Re: Glasfasertag MV und SH

Beitragvon copy » 30.11.2011 20:07

Das ist aber nur die Meinung von Bernd Holter.

Glasfasertag abhalten und dann etwas von Technologiemix reden.

Gruß Copy
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Re: Glasfasertag MV und SH

Beitragvon spokesman » 02.12.2011 07:38

glaub mir, dass ist nicht nur seine Meinung, wenn die Wirtschaft der Politik diese Masche als Königsweg verkaufen kann um nicht Glasfaser bis ans Haus legen zu müssen und an mehr Frequenzen zu kommen (besonders für die Ballungsräume) vertreten noch mehr diese Ansicht..
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Re: Glasfasertag MV und SH

Beitragvon bkt » 02.12.2011 09:33

spokesman hat geschrieben:glaub mir, dass ist nicht nur seine Meinung, wenn die Wirtschaft der Politik diese Masche als Königsweg verkaufen kann um nicht Glasfaser bis ans Haus legen zu müssen und an mehr Frequenzen zu kommen (besonders für die Ballungsräume) vertreten noch mehr diese Ansicht..

Das ist nicht "seine Meinung" sondern ein akzeptieren der aktuellen Realität (ohne einen gesetzlich vorgeschriebenen Universaldienst).
Wenn ich mir die Karte des Breitbandindex für MVP anschaue, dann können einem glatt die Tränen kommen. Da haben sie überhaupt keine andere Wahl als auf Technologiemix zu setzen.

Auch muss man zwischen kurzfristigen Lösungen (zum möglichst schnellen Erreichen der Grundversorgung) und der langfristigen Ausbauplanung trennen.
Jetzt gleich Glasfaser für alle ist und bleibt ein Traum (mit oder ohne UD).

Trotzdem muss man über die Strategie für die langfristige flächendeckende LWL-Erschliessung heute reden, um es planen zu können.
Daher besteht zwischen beidem (Glasfasertag und Technologiemix) überhaupt kein Widerspruch.
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Re: Glasfasertag MV und SH

Beitragvon copy » 02.12.2011 13:55

Gut das Weihnachten vor der Tür steht, wir können uns alle etwas wünschen.

Es fehlt einfach die zukunftsweisende Koordination. Es sollen Bandbreiten von bis zu 100 Mbit realisiert werden, wieso gibt es eine Grundversorgung von 2 Mbit.
Die Förderung der Grundversorgung steht der Realisierung höherer Bandbreiten auf den platten Land im wege. Kurz es werden Steuergelder einmal mehr zum Fenster heraus geworfen. In den letzten Jahren kommt es mir so vor, das sich überhaupt nichts in Richtung Bürgernähe / Breitband passiert, Es werden offizielle Stellen geschaffen die Koordinieren sollen, aber was ist konkret geschehen, sehr wenig.

Die gesellschaftliche Entwicklung geht völlig in eine falsche Richtung, da zukunftsweise Infrastrukturmaßnahmen den Wettbewerb preisgegeben werden und unsere Volksvertreter sich gerne von den Lobbisten verwöhnen lassen, Häppchen und sekt und gegenseitiges auf die Schulter klopfen und das auf den Rücken und zu lasten der Bürger.

Macht Licht wo es dunkel ist.
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Re: Glasfasertag MV und SH

Beitragvon bkt » 02.12.2011 14:20

copy hat geschrieben:Es fehlt einfach die zukunftsweisende Koordination.

Amen. ;-)

Das wäre eine typische Bundesaufgabe.
Aber in einem Land, wo der FÖDERALISMUS gross geschrieben wird und mit Klauen und Zähen verteidigt, und wo kommunale Selbstverwaltung dazu führt, das jeder eigene Fehler erfinden darf, sind alleine dies zwei riesige Felsbrocken, die einem (schnellen) Erfolg im Wege liegen.
http://www.dataport.de/ueber-uns/publikationen/Seiten/datareport-2011-2/2011-2-zusammenarbeit.aspx hat geschrieben:Standortnachteil durch föderale Struktur
In den meisten anderen EU-Staaten stellt sich die Situation anders dar. Weil sie zentral organisiert sind und es weniger selbstständige Verwaltungen gibt, können diese bereits jetzt ... mit anderen Verwaltungen direkt und unmittelbar zusammenarbeiten. Während die zentral organisierten Staaten der EU folglich in der Regel über ihre innere Staatsorganisation selbst entscheiden können, ist dieses in Deutschland nur ausnahmsweise und nicht rechtssicher möglich.



copy hat geschrieben:Es sollen Bandbreiten von bis zu 100 Mbit realisiert werden, wieso gibt es eine Grundversorgung von 2 Mbit.

Weil das eine "nice to have" und das andere "must" ist.
Und weil nach geltendem europäischem Rechtsrahmen ein UD mit 100 MBit/s im Umlageverfahren unzulässig ist. Im Zuschussverfahren auf Steuerzahlerkosten aber nicht zu bezahlen.

copy hat geschrieben:Die Förderung der Grundversorgung steht der Realisierung höherer Bandbreiten auf den platten Land im wege.

Das ist ja der selbe Quatsch, wie ihn der BITKOM oder VATM usw. verbreiten, wenn sie über Universaldienst reden.

Ob eine solche Förderung einer weiteren Entwicklung im Wege steht, hängt ausnahmslos von den Fördermittelgebern und der Qualität ihrer Förderrichtlinien ab. Es kann so sein, wenn ahnungslose Amateure eine solche Richtlinie zusammenschustern ODER die Fördermittelgeber sich nicht die Mühe machen (wollen) ihre Richtlinien strategisch zu gestalten.

Niemand schreibt vor, dass ein Ausbau in einer Gegend in der es noch keine Grundversorgung gibt nicht auch zu einem Hochgeschwindigkeitsnetz führen darf.
Die Kosten zwischen Funk und Kabel unterscheiden sich im wesentlichen um die Größe TIEFBAUKOSTEN.
Wenn aber ohnehin gegraben wird, dann kann auch gleich ein Hochgeschwindigkeitsnetz gelegt oder wenigstens vorbereitet werden.

Und wenn aus Kostengründen erstmal nur ein Richtfunkzubringer möglich ist, versperrt dies doch niemandem den Weg, später, etwa im Mitbau bei anderen Maßnahmen, diesen Zubringer durch Glasfaser abzulösen.

Man muss
1) es nur wollen
2) daran denken
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