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Allgemeine Initiativen und Breitband Themen

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Beitragvon euregia » 04.03.2010 12:42

Hallo an die Leser im Forum,

ich möchte mich und meine Motivation hier im Forum zu schreiben, kurz erläutern: Die Leipziger Messe veranstaltet aller 2 Jahre die euregia, einen Kongress mit angebundener Ausstellung zum Thema Standort- und Regionalentwicklung. Die nächste Veranstaltung findet vom 25. bis 27. Oktober im Congress Center Leipzig statt. Bitte versteht mich nicht falsch - ich möchte hier keinesfalls ausschließlich Werbung für diese Veranstaltung machen. Vielmehr würde ich mich freuen, wenn ich ein paar Anregungen erhalten würde - habe mich aber auch hier im Forum schon über etliche Themen informiert.

Kernzielgruppen der Veranstaltung sind Regionalmanager - also mehr oder weniger "Berater" der Regionen und Vertreter der Kommunen - also Bürgermeister, Planer etc. und das insbesondere aus ländlichen Räumen. Es spricht aus unserer Sicht viel dafür, dass Thema Breitband im rahmen der bestehenden Veranstaltung ebenfalls mit zu beleuchten. Gern könnte ihr euch auch auf unserem Internetauftritt weiter informieren http://www.euregia-leipzig.de.

Die KISA hat hier bereits Interesse signalisiert, wir werden auch unsere Partner die Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume und das SMUL ebenfalls dazu befragen, um ggf. gemeinsam eine Veranstaltung/Forum/Informationsplattform zu organisieren. Die letzten Tage habe ich ein wenig zum Thema recherchiert und bin u.a. auf dieses Forum gestoßen, wo - wie ich finde - ein sehr reger Austausch stattfindet. Daher wollte ich das Thema hier auch ansprechen - zumal ich auch gelesen habe, dass vor kurzem erst eine Tagung von diesem Forum organisiert wurde...

Freue mich sehr über Anregungen!

Vielen Dank und Grüße
Steffi Weichhold
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Re: euregia

Beitragvon bru62 » 04.03.2010 17:49

Hallo und herzlich willkommen bei geteilt.de.

Ich denke, es ist in der Tat nötig, das Thema Breitband in der Veranstaltung an vorderster Stelle zu platzieren. Der (schnelle) Zugang zum Internet ist ein ganz klarer Standortvorteil. Es spricht leider nicht viel dafür, dass die Ziele der Bundesregierung, bis zum Jahresende für jeden einen Mindeststandard zur Verfügung zu stellen, in Erfüllung gehen. Wenn du dich bereits über unsere Konferenz informiert hast, weißt du das. Deshalb muss man auf eurer Veranstaltung darüber reden. Wenn geteilt.de-Mitglieder als Diskussionspartner erwünscht sind, werden wir unseren Teil sicher gern beitragen.

Wenn du mehr Informationen brauchst, melde dich bitte.

Gruß
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Re: euregia

Beitragvon spokesman » 04.03.2010 18:30

Ja danke für die Info, wäre wirklich interessant und ein toller Vorschlag. Leider muss ich gleich kritisch hinterfragen warum das Thema erst jetzt auf die Agenda kommt, jetzt nach über 10 Jahren Marktlösungen, über 10 Jahre Vertröstungen von Politik und Wirtschaft..

Nach der Konferenz habe ich mich mit essig und brino noch bis 0030 Uhr über Bereich wie den Fachdienst Regionalentwicklung und Wirtschaftsförderagenturen unterhalten, es werden seit Jahren Gewerbe- und Wohngebiete ohne ausreichende Anbindung gebaut, gerade in diesen Moment werden wieder Straßen versiegelt ohne Leerrohre und ohne einen Gedanken vieler Bürgermeister, Regionalentwickler, Stadtwerke, Tiefbauämter und Wirtschaftsförderer an Breitband, Leerrohre und Fiber to the Home (Glasfaser bis ins Haus).

Wie bru62 schon geschrieben sind wir als bundesweiter Initiative gern bereit hier aufzuklären und an einem Verbesserungsprozess mitzuwirken, auch die Initiativen im regionalen Bereich unseres Forum werden in diese Richtung immer aktiver, kommunale Versorger stehen derzeit besonders im Mittelpunkt der Diskussion - Daseinsvorsorge statt Profitgier, Bürger statt Kunde sind hier die Gedanken der Stunde - Pläne zur finanziellen Umsetzung schwirren den meisten Mitstreitern schon im Kopf herum, gern geben wir diese Ideen weiter ;)
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Re: euregia

Beitragvon essig » 05.03.2010 14:08

das man sich die breitbandversorgung nicht schon 2002, 2004, 2006, 2008 zum thema gemacht hat muss man so hinnehmen aber dass es auch dieses jahr keinen schwerpunkt bilden wird ist teil des problems. stattdessen wirken die schwerpunkte für 2010 irgendwie beliebig:

o Die neue Klimazukunft
o Soziale Gerechtigkeit in Regionen (neu) organisieren
o Mit neuen Förder- und Finanzierungsmodellen vertraut werden

das mag alles wichtig sein aber zumindest die ersten beiden punkte brennen den bürgermeistern, planern und so weiter vielleicht nicht so unter den nägeln wie die breitbandversorgung ihrer bürger und unternehmen. man muss das thema breitband viel offensiver angehen und weniger als problem und mehr als chance für kommunale strukturen begreifen. euer beitrag hier scheint ja ein erster schritt zu sein von dem zu hoffen bleibt, dass ihm viele weitere folgen. auf eurer internetseite findet sich viel über das klima aber nichts über breitband und das obwohl dieses thema nicht besser zu euch passen könnte. ein teil der problemlösung liegt in der kommunalisierung der infrastruktur - also an die arbeit ;)
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Re: euregia

Beitragvon euregia » 09.03.2010 15:05

Hallo,

vielen Dank für eure Rückmeldungen. Auf das Angebot der Diskussionspartner komme ich ggf. gern zurück.

Warum das Thema bei uns erst jetzt aufgegriffen wird, ist eine gute Frage… Und wenn ich so drüber nachdenke, muss ich gestehen, dass es mir jetzt auch merkwürdig vorkommt. Erklärungsversuch: Da wir eher als Vermittler fungieren und keine eigenen Themen einbringen, sind wir auf den Input unserer Partner angewiesen und von denen kam in dieser Richtung so gar nichts. Außerdem hab ich das Gefühl, dass das Thema „erst“ seit 1 bis 2 Jahren so richitg an die Öffentlichkeit vordringt – hat vielleicht mit der Zielsetzung Ende 2010 und der Erkenntnis zu tun, dass das Ziel nicht erreicht werden kann.

Vielleicht noch kurz zu unseren Schwerpunktthemen, da hier eine Frage aufkam: Wir orientieren uns stark an Themen, die auch die EU mit ihren Fördermitteln bedient. Die Begriffe sind bewusst sehr weit gefasst, damit wir möglichst weite Problemfelder abbilden können. Unter „Soziale Gerechtigkeit“ sehe ich insbesondere die demographische Entwicklung mit all ihren Folgen auf Infrastruktur, Versicherungssysteme etc. da fällt bürgerschaftliches Engagement besonders in ländlichen Regionen aber auch die Breitbandversorgung hinein. Würden wir die Themen „genau“ und „klar“ benennen, könnten wir nicht so viele Querverbindungen abbilden.

Zu guter Letzt, Danke für die aufmunternden Worte. Wir sind hier schwer am recherchieren und Kontakte knüpfen.

Eine konkrete Frage zur Finanzierung habe ich noch: Wie sieht die Finanzierung in der Regel für die Kommunen aus? Gibt es konkrete Banken, die Kommunen in diese Richtung ansprechen können? Habe kürzlich irgendwo gelesen, dass Kredite der KfW ggf. für den Breitbandausbau benutzt werden können?

Danke und Grüße
Steffi
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Re: euregia

Beitragvon bru62 » 09.03.2010 17:16

euregia hat geschrieben:Wie sieht die Finanzierung in der Regel für die Kommunen aus?

Das ist in jedem Bundesland etwas anders. Ich kenne es ziemlich genau für Sachsen. Da gibt es z.B. keine KPII-Mittel für Breitband (in anderen Bundesländern, wie NRW aber schon). Das meiste Geld steht über die Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) bereit. Außerdem gibt es aus den EFRE- und GRW-Töpfen Geld. Das alles ist recht verwirrend, vor allem -wie gesagt-, weil es in jedem Land anders ist. Von KfW-Krediten habe ich noch nichts gehört. Mehr zu Sachsen findest du hier: http://www.breitbandberatungsstelle-sachsen.de/breitband/idx.asp

Gruß
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Re: euregia

Beitragvon spokesman » 09.03.2010 17:21

Danke für die weitere Teilnahme an der Diskussion, viele stellen bei kritischen Anmerkungen gleich auf stur und machen zu.

Das Breitbandthema hat in den letzten Jahren besonders durch die Arbeit der Initiativen und der technischen Entwicklung, besonders im Bereich der Dienste an Fahrt gewonnen.

In einigen pfiffigen Gemeinden und Städten geht der Trend bei der Infrastrukturversorgung in Richtung der Rekommunalisierung, dies betrifft besonders den Gas-, Strom- und Wasserbereich. Bisher wurden diese Bereich durch den Universaldienst festgelegt und jeden zur Verfügung gestellt - das System läuft gut, warum hier was änder. Leider schaut es mit dem Thema Breitband anders aus, die Regierung sieht hier kein Handlungsbedarf und weicht von ihrer Breitbandstrategie nicht ab.

Die neuen Glasfasernetze bis zum Haus (FTTH) sind in jedem Fall finanzierbar, Konzerne und private Firmen müssen Netzinvestitionen in 2-3 Jahren abschreiben, Stadtwerke oder bzw. kommunale Betreibergesellschaften können bei der Energieversorgungsinfrastruktur hier 20 Jahre als Ziel ausgeben. Nach den ersten FTTH Projekten in Deutschland rechnet man in den Städten von 4-6 Jahren auf dem Land von 6 bis 12 Jahren.

euregia hat geschrieben:Wie sieht die Finanzierung in der Regel für die Kommunen aus? Gibt es konkrete Banken, die Kommunen in diese Richtung ansprechen können?

Eine Finanzierung von Projekten, welche durch Stadtwerke oder Überlandwerke getätgigt werden muss, wird von Banken völlig anders eingestuft als Investitionen eines privaten Unternehmens. Die Stadt Coburg investiert in den nächsten 4 Jahren bis zu 50Mio € in eigene Glasfaserinfrastruktur, die kommunalen Betreiber haben natürlich noch weitere wesentliche Vorteile gegenüber den privaten..

Der DStGB hat zum Theme Rekommunalisierung in Bezug auf die anstehenden Konzessionsverträge in Ostdeutschland hierzu ein umfangreiches Dokument veröffentlicht, welches eine Vielzahl von Beispielen beinhaltet.

-> die derzeitige Finanzierung der Länder/BUND/EU mit Fördermittel kann man kaum als eine solche benennen, es sind Fördermittel und Zuschüsse von Gemeinden, die heutige Projekte des Marktes auf den Weg bringen - ohne dieser Mittel gibt es quasi 0 Verbesserung -> die Kommunen werden hier natürlich nicht am Gewinn beteiligt, obwohl sie oftmals einen hohen Eigenanteil tragen müssen..

euregia hat geschrieben:Wir sind hier schwer am recherchieren und Kontakte knüpfen.

wir stehen dem natürlich positiv gegenüber

mfg alex
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