Meinung und Einladung zur Diskussion

Allgemeine Initiativen und Breitband Themen

Meinung und Einladung zur Diskussion

Beitragvon ruhrgebiet » 23.07.2009 17:40

Hallo,

bin durch Zufall beim Surfen auf diese Seite und diesen Thread gestossen.
Ich kann verstehen, dass jeder gerne Breitbandinternet für möglichst wenig Geld haben möchte.
Aber hat man da ein RECHT drauf?? Ich glaube eigentlich nicht.
Das Prinzip nennt sich Marktwirtschaft, und funktioniert nach Angebot und Nachfrage.
Und wenn die Leute "auf dem Land" nicht in großer Mehrheit bereit sind viel (wirklich VIEL) mehr für eine solche Leistung
zu zahlen, als die Leute "in der Stadt" -> Pech gehabt. Dann lohnt es sich für den Anbieter einfach nicht!
Das hat auch nichts mit Menschen 5. Klasse zu tun.
Das Prinzip greift in fast allen Bereichen: Ein Ortsteil hier in der Stadt ist nur wenige hundert Einwohner groß.
Die haben keinen Lebensmittelhändler, keine Pizzeria, keinen Kiosk, kein gar nix! Sollen die das jetzt auch von der Politik fordern?
Klar ist ein Internetanschluss für alle, die jetzt hier aktiv sind, wichtiger als ne Pizza, aber das Prinzip ist das gleiche.
Oder Autobahnen: Es gibt Städte, die sind 50 oder 100km von der nächsten Autobahnanbindung entfernt.
Soll man da jetzt in jedes Kaff ne Abfahrt bauen?
Ich bin der Meinung: Alles hat Vor- und Nachteile!
Auf dem Land hab ich gute Luft, viel Platz und nette Kühe in der Nachbarschaft, muss aber damit Leben keinen Flughafen, keine Autobahn, keine 5 Lebensmitteldiscounter und auch keinen Breitbandinternetzugang zu haben!

Sorry, wenn sich jetzt einige auf den Schlipps getreten fühlen, ist meine Meinung.
Bin aber gerne bereit zu diskutieren :D
Sorry auch, wenn dies der falsche Thread für eine solche Meinungsäußerung ist, hab aber keinen passenderen gefunden.
Bin aber gerne bereit zu diskutieren :D
Zuletzt geändert von essig am 23.07.2009 22:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: DSL per Satellit

Beitragvon Alb-Maulwurf » 23.07.2009 18:10

ruhrgebiet hat geschrieben:Sorry auch, wenn dies der falsche Thread für eine solche Meinungsäußerung ist, hab aber keinen passenderen gefunden.
Bin aber gerne bereit zu diskutieren :D

Der Thread ist eh schon weitgehend verhunzt ;) , falls es länger wird kann man es auch ausgliedern. (Und ich vermute dass es länger wird^^).


Aaaaalso, dann mal los.

ruhrgebiet hat geschrieben:Ein Ortsteil hier in der Stadt ist nur wenige hundert Einwohner groß.
Die haben keinen Lebensmittelhändler, keine Pizzeria, keinen Kiosk, kein gar nix!

Vermutlich holen die ihr Wasser aus dem Bach, schicken Brieftauben, haben Plumsklos, kommunizieren mit Rauchzeichen da kein Telefon uvm. oder nicht?
Lebensmittel, Luxusartikel und Hobby sind das eine - Leben das andere.
Kein Mensch braucht eine Pizza um seinen Job ausführen zu können (manchmal vlt schon, aber nicht gezwungenermaßen ;) ), aber dass ein Telefon MUSS ist, verstehst du wahrscheinlich und stimmst dem zu, oder? Ohne Telefon geht nix mehr.
Doch das Internet wird auch immer wichtiger. Als "Extrembeispiel" ist hier Telearbeit zu nennen.
Wir leben in einer Gesellschaft wo das Internet immer wichtiger wird - und gleichaufzieht (mit beispielsweise Telefon).
Was sollen die Familien machen, die aufs Land gezogen sind, dort ein Haus gebaut haben und jetzt bemerken, dass sie vom Leben abgeschnitten werden? "Pech und zieht in die Stadt"? Und das Haus?

Mehr möchte ich dazu jetzt erstmal gar nicht sagen - ich denke dass viele, viele hier noch Argumente einbringen. Und zwar deutlich bessere als ich.
Ich geh jetzt erstmal grillen!

Freu mich auf die folgende Diskussion! ;)

EDIT: Herzlich willkommen bei geteilt.de übrigens! ;)

Gruß
Alb-Maulwurf

Hühnerknochen Gemüse Gemüse. Diese Linie ist wirklich nur für den Arzt.
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Re: Meinung und Einladung zur Diskussion

Beitragvon essig » 24.07.2009 14:15

auch von mir hallo und herzlich willkommen bei geteilt.de ;)

ruhrgebiet hat geschrieben:bin durch Zufall beim Surfen auf diese Seite und diesen Thread gestossen.

es ist schon erstaunlich wie man beim surfen ausgerechnet auf das thema DSL per Satellit stößt und einen dieses thema derartig motiviert, dass man sich hier anmeldet und die eigene recht kontroverse meinung darlegt. willkommen ist sie dennoch wobei vorab zu befuerchten ist, dass die meisten deine "argumente" einfach nicht mehr hören können und sich dementsprechend nicht an der diskussion beteiligen. wurde ja auch alles bereits mehrfach erklärt also kann man niemanden einen vorwurf machen wenn sich die lust in grenzen hält es jedem einzeln zu vermitteln.

ruhrgebiet hat geschrieben:Ich kann verstehen, dass jeder gerne Breitbandinternet für möglichst wenig Geld haben möchte.

um dein "für möglichst wenig Geld" ging es uns nie und wird es uns auch nie gehen. viel mehr geht es darum die extremen verwerfungen die sich in leistungsunterschieden von 1 zu 1000 beim gleichen preis ausdruecken in den griff zu bekommen und allen menschen annähernd ähnliche lebensbedingungen, möglichkeiten und damit verbundene chancen zu gewährleisten. es geht also nicht um billig billig, nicht um freibier fuer alle und nicht um gleichmacherei sondern nur um ein mindestmaß an fairness und solidarität.

ruhrgebiet hat geschrieben:Aber hat man da ein RECHT drauf?? Ich glaube eigentlich nicht.

momentan hat man kein recht darauf, sollte man aber haben. wieso sollte ausgerechnet bei breitband nicht gelten was in vielen anderen bereichen ueblich ist? nur weil du dann fuer deinen anschluss einen euro im monat mehr zahlen muesstest? weißt du wenn man den ländlichen raum nicht mit wasser, strom, straßen, rundfunk, post versorgen muesste dann hättest du vielleicht 100 euro mehr im monat (dafuer aber nichts mehr auf dem tisch).

oder ein anderes beispiel: nehmen wir an du hast bis heute 50.000 euro in die krankenversicherung eingezahlt und nehmen wir an du hast morgen einen unfall mit mehreren operationen und kosten fuer folgeschäden und so weiter. hat man dann ein recht auf versorgung? sollte man alle behandlungen abbrechen sobald das eingezahlte geld aufgebraucht ist? oder macht es schon sinn, dass hier alle gemeindschaftlich eine versorgung gewährleisten? schließlich bist du in diesem fall alles andere als wirtschaftlich. kann man auf alle bereiche der daseinsvorsorge anwenden.

ruhrgebiet hat geschrieben:Das Prinzip nennt sich Marktwirtschaft, und funktioniert nach Angebot und Nachfrage.
Und wenn die Leute "auf dem Land" nicht in großer Mehrheit bereit sind viel (wirklich VIEL) mehr für eine solche Leistung
zu zahlen, als die Leute "in der Stadt" -> Pech gehabt. Dann lohnt es sich für den Anbieter einfach nicht!

es geht doch nicht um konsumgueter oder einfache dienstleistungen sondern um ueberaus wichtige dinge der daseinsvorsorge und das hat man sich einige hundert jahre lang erkämpft und erarbeitet (manche nennen es auch zivilisation) das was du möchtest wuerde viele gebiete und bevölkerungsgruppen zurueck ins mittelalter bomben.

wenn dann musst du das konsequent fortfuehren und "Verkehrs- und Beförderungswesen, Gas-, Wasser-, und Elektrizitätsversorgung, Müllabfuhr, Abwasserbeseitigung, Bildungs- und Kultureinrichtungen, Krankenhäuser, Friedhöfe, Bäder usw." ausschließlich marktwirtschaftlichen ueberlegungen unterwerfen. ist dir klar wohin das fuehren wuerde und zwar nicht nur auf dem land sondern auch in deinem unmittelbaren umfeld? das kann doch niemand ernsthaft wollen. die ländlichen räume wuerden veröden und die ghettoisierung in den städten wuerde sich extrem beschleunigen. blind und getreu nach marktwirtschaftlichen regeln, wenig fuer viele, viel fuer wenige.

das von dir genannte prinzip der marktwirtschaft gab es auch vor 2000, 1000, 500 oder 100 jahren mit den bekannten auswirkungen. wem das gefallen hat der kann gern in ein dritte welt land seiner wahl uebersiedeln. unsere martkwirtschaft wurde irgendwann um eine soziale komponente erweitert und diese wird gerade an allen fronten abgebaut und meinungen wie deine tragen leider dazu bei.

ruhrgebiet hat geschrieben:Das hat auch nichts mit Menschen 5. Klasse zu tun.

womit denn dann? ach ja mit marktwirtschaftlichen prinzipien ;)

ruhrgebiet hat geschrieben:Das Prinzip greift in fast allen Bereichen: Ein Ortsteil hier in der Stadt ist nur wenige hundert Einwohner groß. Die haben keinen Lebensmittelhändler, keine Pizzeria, keinen Kiosk, kein gar nix! Sollen die das jetzt auch von der Politik fordern?

wie kommt man von breitband verfuegbarkeit auf pizza verfuegbarkeit? beides ist egal aus welcher perspektive man es betrachtet nicht vergleichbar. man kann ja auch nicht sagen der dortmunder hat kein recht auf eine medizinische versorgung weil es auch nicht ueberall kioske gibt. wobei es ja nicht mal so ist, dass der von dir genannte stadteil aber auch nahezu jede andere gemeinde keine möglichkeit hätten eine pizza zu bestellen oder lebensmittel einzukaufen. das bisschen mehrauwand schränkt das tägliche leben kaum bis gar nicht ein. fehlendes wasser, strom, telefon, breitband schon. ich hoffe der unterschied ist erkennbar.

ruhrgebiet hat geschrieben:Klar ist ein Internetanschluss für alle, die jetzt hier aktiv sind, wichtiger als ne Pizza, aber das Prinzip ist das gleiche.

eben nicht. es ist nicht nur nicht das gleiche sondern es ist nicht mal vergleichbar. wuesste zumindest nicht wie und wo.

ruhrgebiet hat geschrieben:Oder Autobahnen: Es gibt Städte, die sind 50 oder 100km von der nächsten Autobahnanbindung entfernt.
Soll man da jetzt in jedes Kaff ne Abfahrt bauen?

natuerlich nicht. genauso wenig soll fuer jedes stadtviertel eine eigener autobahnanschluss gebaut werden. wenn du das thema straßennetz schon einbringst dann kann man auch sagen, dass dörfer und städte in teilen ihrer siedlungsfläche straßentechnisch gar nicht voneinander zu unterscheiden sind. wie viele städtische haushalt haben denn eine vierspurige straße oder autobahn vor der tuer? sie muessen sich auch erst von kleinen ueber mittlere straßen bewegen ehe sie zu den großen kommen und brauchen dafuer auf grund des verkehrs oft länger als jemand der sich vom dorf aus losmacht.

ruhrgebiet hat geschrieben:Auf dem Land hab ich gute Luft, viel Platz und nette Kühe in der Nachbarschaft, muss aber damit Leben keinen Flughafen, keine Autobahn, keine 5 Lebensmitteldiscounter und auch keinen Breitbandinternetzugang zu haben!

doch man hat flughäfen, autobahnen, lebensmittelgeschäfte, bibliotheken, schulen, ärzte und alles was du dir sonst noch vorstellen kannst nur eben vielleicht nicht ganz so nah aber dennoch verfueg- und erreichbar. was denkst du denn wie oft ich darunter gelitten habe, dass ich zum flughafen 25 minuten fahren muss? oder zum schwimmbad 10 minuten während man in der stadt vielleicht nur die hälfte braucht? noch nie, denn ALLES ist mehr oder weniger schnell und guenstig verfueg- und erreichbar. strom, wasser, telefon, muell, abwasser, post ebenfalls alles kein problem nur breitband bleibt DIE eine große ausnahme.

wobei auch in den anderen bereichen eine negative entwicklung zu beobachten ist und dies von leuten zu verantworten ist die deine meinung vermutlich weitgehend teilen.

ruhrgebiet hat geschrieben:Sorry, wenn sich jetzt einige auf den Schlipps getreten fühlen, ist meine Meinung.

da fuehlt sich sicher niemand auf den schlips getreten und so ganz neu ist uns deine meinung ja nun auch nicht.


mit deiner meinung den strom, wasser, breitbandausbau allein marktwirtschaftlichen kriterien zu ueberlassen nimmst du bewusst in kauf, dass der ländliche raum aber auch manch städtische siedlung verschwinden wird. breitband kommt dann erst gar nicht und strom und wasser werden nicht mehr erneuert da unwirtschaftlich. schöne neue welt...
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Re: Meinung und Einladung zur Diskussion

Beitragvon ruhrgebiet » 24.07.2009 17:25

essig hat geschrieben:momentan hat man kein recht darauf, sollte man aber haben. wieso sollte ausgerechnet bei breitband nicht gelten was in vielen anderen bereichen ueblich ist? nur weil du dann fuer deinen anschluss einen euro im monat mehr zahlen muesstest? weißt du wenn man den ländlichen raum nicht mit wasser, strom, straßen, rundfunk, post versorgen muesste dann hättest du vielleicht 100 euro mehr im monat (dafuer aber nichts mehr auf dem tisch).

oder ein anderes beispiel: nehmen wir an du hast bis heute 50.000 euro in die krankenversicherung eingezahlt und nehmen wir an du hast morgen einen unfall mit mehreren operationen und kosten fuer folgeschäden und so weiter. hat man dann ein recht auf versorgung? sollte man alle behandlungen abbrechen sobald das eingezahlte geld aufgebraucht ist? oder macht es schon sinn, dass hier alle gemeindschaftlich eine versorgung gewährleisten? schließlich bist du in diesem fall alles andere als wirtschaftlich. kann man auf alle bereiche der daseinsvorsorge anwenden.


Sehe ich nicht ganz so. Wenn die von dir aufgeführten Dinge nicht zwangsweise allen zum gleichen Preis zur Verfügung gestellt würden,
müsste ich weniger pro Monat für diese Dinge aufwenden. Aber mien Kotlett hätt ich trozdem:
Der "Bauer auf dem Land" müsste mehr dafür zahlen, also würde mein Kotlett mehr kosten, und in meinem Geldbeutel wär am Monatsende genau das gleiche. ;-)
Zur Krankenkasse: Erstens sehe ich zwischen Gesundheit und Internet eine riieesen groß klaffende Lücke. Zweitens ist es bei Krankenkasse so, dass das Risiko geteilt wird. Ich weiss halt heute noch nicht, ob ich übermorgen krank werde und von meinem gezahlten Geld Leistungen erhalte, oder jemand anderes.
Beim Breitbandinternet nach euren Vorstellungen wird nicht das Risiko, sondern die Kosten geteilt: Die Menschen die Infrastrukturbedingt günstiger wohnen zahlen für die anderen mit.

ruhrgebiet hat geschrieben:Das Prinzip nennt sich Marktwirtschaft, und funktioniert nach Angebot und Nachfrage.
Und wenn die Leute "auf dem Land" nicht in großer Mehrheit bereit sind viel (wirklich VIEL) mehr für eine solche Leistung
zu zahlen, als die Leute "in der Stadt" -> Pech gehabt. Dann lohnt es sich für den Anbieter einfach nicht!

essig hat geschrieben:es geht doch nicht um konsumgueter oder einfache dienstleistungen sondern um ueberaus wichtige dinge der daseinsvorsorge und das hat man sich einige hundert jahre lang erkämpft und erarbeitet (manche nennen es auch zivilisation) das was du möchtest wuerde viele gebiete und bevölkerungsgruppen zurueck ins mittelalter bomben.


Ihr bewertet das Internet anscheinend sehr hoch (s. Vergleich mit den Krankenkassen), ich sehe darin aber einfach eine Dienstleistung.
Millionen Menschen bewältigen das Leben freiwillig ohne Internet ohne dabei gleich ins Mittelalter zurück zu fallen.

essig hat geschrieben:wenn dann musst du das konsequent fortfuehren und "Verkehrs- und Beförderungswesen, Gas-, Wasser-, und Elektrizitätsversorgung, Müllabfuhr, Abwasserbeseitigung, Bildungs- und Kultureinrichtungen, Krankenhäuser, Friedhöfe, Bäder usw." ausschließlich marktwirtschaftlichen ueberlegungen unterwerfen. ist dir klar wohin das fuehren wuerde und zwar nicht nur auf dem land sondern auch in deinem unmittelbaren umfeld? das kann doch niemand ernsthaft wollen. die ländlichen räume wuerden veröden und die ghettoisierung in den städten wuerde sich extrem beschleunigen. blind und getreu nach marktwirtschaftlichen regeln, wenig fuer viele, viel fuer wenige.


Wenn man eure Forderungen konsequent fortführt, dann muss man dies in die andere Richtung tun (Stichwort Pizza ;-) ).
Die Frage ist: Wo zieht man die Grenze? Ich zieh Sie vor dem Internet, weil dies nicht annähernd vergleichbar ist mit Wasser oder Schule etc., sondern eine Dienstleistung.

essig hat geschrieben:das von dir genannte prinzip der marktwirtschaft gab es auch vor 2000, 1000, 500 oder 100 jahren mit den bekannten auswirkungen. wem das gefallen hat der kann gern in ein dritte welt land seiner wahl uebersiedeln. unsere martkwirtschaft wurde irgendwann um eine soziale komponente erweitert und diese wird gerade an allen fronten abgebaut und meinungen wie deine tragen leider dazu bei.


Also ich sehe Marktwirtschaft von heute nicht vergleihbar mit MArktwirtschaft vor 2000 Jahren.
Und diese soziale Komponente find ich zwar auch gut, aber nicht über alle Maßen für alles. Da sind wir schnell bei der Linken, die Deutschland bestimmt innerhalb von 4 Jahren zu einem Dritte-Welt-Land degradieren würde!

ruhrgebiet hat geschrieben:Das Prinzip greift in fast allen Bereichen: Ein Ortsteil hier in der Stadt ist nur wenige hundert Einwohner groß. Die haben keinen Lebensmittelhändler, keine Pizzeria, keinen Kiosk, kein gar nix! Sollen die das jetzt auch von der Politik fordern?


essig hat geschrieben:wie kommt man von breitband verfuegbarkeit auf pizza verfuegbarkeit? beides ist egal aus welcher perspektive man es betrachtet nicht vergleichbar. man kann ja auch nicht sagen der dortmunder hat kein recht auf eine medizinische versorgung weil es auch nicht ueberall kioske gibt.

Das versteh ich nicht?!?

essig hat geschrieben: wobei es ja nicht mal so ist, dass der von dir genannte stadteil aber auch nahezu jede andere gemeinde keine möglichkeit hätten eine pizza zu bestellen oder lebensmittel einzukaufen. das bisschen mehrauwand schränkt das tägliche leben kaum bis gar nicht ein. fehlendes wasser, strom, telefon, breitband schon. ich hoffe der unterschied ist erkennbar.


Lebensmittel oder Pizza etc. sind dort ohne eigenes Automobil definitiv nicht möglich!

ruhrgebiet hat geschrieben:Klar ist ein Internetanschluss für alle, die jetzt hier aktiv sind, wichtiger als ne Pizza, aber das Prinzip ist das gleiche.

essig hat geschrieben:eben nicht. es ist nicht nur nicht das gleiche sondern es ist nicht mal vergleichbar. wuesste zumindest nicht wie und wo.

Dann gehts dir ähnlich wie mir bei deinem Vergleich mit Wasser, Strom oder Gesundheit.
Du scheinst sehr geil aufs Inet zu sein :shock:


ruhrgebiet hat geschrieben:Auf dem Land hab ich gute Luft, viel Platz und nette Kühe in der Nachbarschaft, muss aber damit Leben keinen Flughafen, keine Autobahn, keine 5 Lebensmitteldiscounter und auch keinen Breitbandinternetzugang zu haben!

essig hat geschrieben:doch man hat flughäfen, autobahnen, lebensmittelgeschäfte, bibliotheken, schulen, ärzte und alles was du dir sonst noch vorstellen kannst nur eben vielleicht nicht ganz so nah aber dennoch verfueg- und erreichbar. was denkst du denn wie oft ich darunter gelitten habe, dass ich zum flughafen 25 minuten fahren muss? oder zum schwimmbad 10 minuten während man in der stadt vielleicht nur die hälfte braucht? noch nie, denn ALLES ist mehr oder weniger schnell und guenstig verfueg- und erreichbar. strom, wasser, telefon, muell, abwasser, post ebenfalls alles kein problem nur breitband bleibt DIE eine große ausnahme.

Dann ist doch alles in Ordnung. Du brauchst doch nicht aufs Inet verzichten. Du musst nur länger auf nen Seitenaufbaui warten als in der Stadt.
Und ebenso wie in Kleinkleckersdorf nur 200 Bücher, in Dortmund aber 20.000 verfügbar sind, kannst du halt einige breitbandige Dienste des Netzes wie youtube nicht nutzen. Und youtube ist ja wohl nicht so wichtig, als das sich die Politik drum kümmern muss, oder?

essig hat geschrieben:mit deiner meinung den strom, wasser, breitbandausbau allein marktwirtschaftlichen kriterien zu ueberlassen nimmst du bewusst in kauf, dass der ländliche raum aber auch manch städtische siedlung verschwinden wird. breitband kommt dann erst gar nicht und strom und wasser werden nicht mehr erneuert da unwirtschaftlich. schöne neue welt...


Ich will doch nicht verbieten, dass die Leute auf dem Land genaug Bandbreite für youtube, kino.to etc haben.
Die müssen halt mehr zahlen, und schon werden Firmen dort Internetanschlüsse hinbauen!
Und selbst wenn nicht: Nur wegen geringer Bandbreite (die es übrigens auch hier in Städten für eine beachtliche Prozentzahl der Leute gibt), habe ich noch nie erlebt, dass jemand umzieht! Oder ist Breitband jetzt zum Lebensmittelpunkt der ländlichen Bevölkerung geworden?
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Re: Meinung und Einladung zur Diskussion

Beitragvon Haupti76 » 24.07.2009 17:54

Ich schließe mich Euch, Alb-Maulwurf und essig voll an! Das Schlimme ist tatsächlich daß noch mehr solche Menschen gibt mit solchen Ansichten. Ein Mensch davon sitzt in unseren Stadtrat und ich darf mich im August in der Stadtratsitzung mit ihm auseinandersetzen. Na immerhin habe ich es geschafft daß man sich überhaupt mit unseren Dorf befasst. Das ist ja schon was Wert. ;)
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Re: Meinung und Einladung zur Diskussion

Beitragvon Haupti76 » 24.07.2009 18:08

Ich gehe mal davon aus daß "Ruhrgebiet" in einen Ballungsgebiet lebt und bestens versorgt ist.
Über solche Menschen rege mich mich auch nicht so auf. Wenn man mal in die Welt schaut, haben auch andere Länder verstanden wie wichtig eine vernünftige Breitbandinfrastruktur ist. Und Gottsei Dank gibt es auch in der deutschen Politik auch welche die das verstanden haben. Für uns Betroffene muß man auch sagen, daß wir nicht "Breitband" erfunden haben. Der Markt macht ja selbst daraus eine Selbstverständlichkeit. Er sieht selbst wie der Bedarf an Bandbreite steigt. Dienste wiederum werden ihm angepaßt.
Oder mal was ganz anderes: Haste mal versucht über ISDN bei Ebay zu bieten??? :lol:

Was aber auch Wichtig ist: Herzlich Willkommen bei geteilt.de ;)
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Re: Meinung und Einladung zur Diskussion

Beitragvon M0rGu3 » 24.07.2009 20:50

Haupti76 hat geschrieben:Haste mal versucht über ISDN bei Ebay zu bieten??? :lol:

Gut, dass du das ansprichst ;) Ich hab mal ne Zeit lang versucht, mit meinem 56k-Modem mitzuhalten. Entweder hab ich bedeutend mehr als der Nächstbeste gezahlt oder ich habs halt nicht geschafft. Weil wenn ich Glück hatte konnte ich bieten bevor die letzte Minute angebrochen war und dann noch einmal vor den letzten 30 Sekunden. Nicht wie andere in den letzen 10 Sekunden.

Zudem sagtest du, in einem Vorort ist ein Automobil unerlässlich. Bei uns wohl nicht? Warum sollte dann bei uns die Internetverbindung halb so langsam und doppelt so teuer sein?

Außerdem, dein Kotelett-Vergleich hinkt auch. Bei uns im Ort (ca. 700 Einwohner) gibt es einen Bauer, die anderen sind auch nur Angestellte. Bekommen Angestellte jetzt auch mehr weil sie vom Dorf sind? Oder sollen wir lieber wieder Bauern werden?

Haupti76 hat geschrieben:Das Schlimme ist tatsächlich daß noch mehr solche Menschen gibt mit solchen Ansichten.

Oh ja, manchmal hört man solche Sachen wie: "Was, du hast kein DSL? Warum denn das?" - "Weils bei uns sowas nicht gibt." - "Was, warum gibts sowas nicht? Kann ich nicht verstehen." Es gibt genug Leute, die denken, wenn sie die Telekom-Werbung sehen, dass jeder jetzt VDSL mit 50MBit/s bestellen kann. Ich meine, selbst wenn es verfügbar wäre, würde ich es nicht bestellen, aber DSL2000 wäre für mich mittlerweile Minimum. Nur bezahlen andere für ihre DSL2000-Flatrate 10€ und ich bezahle für meinen UMTS-5GB-Volumentarif 40€. Und das auch nur, weil ich das Glück habe, neben der Autobahn zu wohnen.
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Re: Meinung und Einladung zur Diskussion

Beitragvon essig » 25.07.2009 00:45

ruhrgebiet hat geschrieben:Wenn die von dir aufgeführten Dinge nicht zwangsweise allen zum gleichen Preis zur Verfügung gestellt würden, müsste ich weniger pro Monat für diese Dinge aufwenden. Aber mien Kotlett hätt ich trozdem: Der "Bauer auf dem Land" müsste mehr dafür zahlen, also würde mein Kotlett mehr kosten, und in meinem Geldbeutel wär am Monatsende genau das gleiche.

beim schreiben hoffte ich noch, dass man meine randbemerkung "(dafuer aber nichts mehr auf dem tisch)" richtig einordnet und dann kommst du mit der kotelett diskussion. es geht natuerlich NICHT um eine handvoll bauern sondern um einige millionen menschen in betroffenen unwirtschafltichen gebieten. vielleicht kennst du ja sogar einige von "denen" oder bist gar mit ihnen verwandt? wieso sollten die kein recht oder anspruch auf strom, wasser, telefon, breitband haben? erklär das denen nach 10 jahren diskriminierung mal so offen wie du es hier tust...

ruhrgebiet hat geschrieben:Zur Krankenkasse: Erstens sehe ich zwischen Gesundheit und Internet eine riieesen groß klaffende Lücke.

riieesen groß klaffende Lücke? liegt vielleicht daran, dass es zwei unterschiedliche dinge sind. dennoch miteinander weitaus besser vergleichbar als breitband mit pizzeria.

ruhrgebiet hat geschrieben:Zweitens ist es bei Krankenkasse so, dass das Risiko geteilt wird. Ich weiss halt heute noch nicht, ob ich übermorgen krank werde und von meinem gezahlten Geld Leistungen erhalte, oder jemand anderes. Beim Breitbandinternet nach euren Vorstellungen wird nicht das Risiko, sondern die Kosten geteilt: Die Menschen die Infrastrukturbedingt günstiger wohnen zahlen für die anderen mit.

beim gesundheitssystem werden also die gesamtkosten nicht unter den beitragszahlern aufgeteilt? die beiträge erhöht man also immer dann wenn das risiko steigt? ich dachte immer das passiert weil die kosten steigen.

ruhrgebiet hat geschrieben:Ihr bewertet das Internet anscheinend sehr hoch (s. Vergleich mit den Krankenkassen), ich sehe darin aber einfach eine Dienstleistung.

du wuerdest es keinen monat ohne aushalten. die einzelnen bereiche der daseinsvorsorge bewertet jeder unterschiedlich aber dass breitband "wichtig" ist ist zwischenzeitlich sogar in höchsten regierungskreisen angekommen. das es fuer dich nur eine einfache verzichtbare diensleistung ist liegt sehr wahrscheinlich daran, dass diese fuer dich stets ausreichend verfuegbar war und das thema an dieser stelle fuer dich beendet scheint. dinge wie armut und hunger sind dir vermutlich auch völlig egal solange du nicht davon betroffen bist und die die betroffen sind sind natuerlich selbst schuld.

ruhrgebiet hat geschrieben:Die Frage ist: Wo zieht man die Grenze? Ich zieh Sie vor dem Internet, weil dies nicht annähernd vergleichbar ist mit Wasser oder Schule etc., sondern eine Dienstleistung.

dann hast du irgendwas verpasst. wie schon geschrieben ist bei jedem das eine wichtiger als das andere aber das internet ganz allgemein als normale verzichtbare und weniger wichtige dienstleistung abzutun erinnert eher an leute die es selbst nie genutzt haben oder sich nie mit der thematik beschäftigt haben. deine grenze ist im fall internet bereits relativ klar und unstrittig definiert.

ruhrgebiet hat geschrieben:Also ich sehe Marktwirtschaft von heute nicht vergleihbar mit MArktwirtschaft vor 2000 Jahren.

deine vorstellungen erinnern dennoch eher an die marktwirtschaft der letzten jahrhunderte.

ruhrgebiet hat geschrieben:Und diese soziale Komponente find ich zwar auch gut, aber nicht über alle Maßen für alles.

wo findest du sie denn gut?

ruhrgebiet hat geschrieben:
essig hat geschrieben:wie kommt man von breitband verfuegbarkeit auf pizza verfuegbarkeit? beides ist egal aus welcher perspektive man es betrachtet nicht vergleichbar. man kann ja auch nicht sagen der dortmunder hat kein recht auf eine medizinische versorgung weil es auch nicht ueberall kioske gibt.

Das versteh ich nicht?!?

du schreibst es gibt keinen anspruch auf breitband denn schließlich gibt es auch nicht ueberall pizzerien und kioske. heißt dass dann auch, dass es keinen anspruch auf krankenversorgung, strom, wasser, telefon gibt nur weil es nicht ueberall pizzerien und kioske gibt? mit anderen worten bin ich nach wie vor der meinung, dass die verfuegbarkeit von breitband und kiosken nicht in ansätzen vergleichbar sind.

ruhrgebiet hat geschrieben:Lebensmittel oder Pizza etc. sind dort ohne eigenes Automobil definitiv nicht möglich!

internet ist ohne computer/handy auch nicht möglich wenn du weißt was ich meine. sind in diesem stadtteil fuer die ohne auto öffentliche verkehrsmittel verfuegbar? gibt es "noch" telefon um sich eine pizza zu bestellen?

ruhrgebiet hat geschrieben:Dann gehts dir ähnlich wie mir bei deinem Vergleich mit Wasser, Strom oder Gesundheit.
Du scheinst sehr geil aufs Inet zu sein

das kann jeder fuer sich entscheiden ob internet nun eher in der gruppe pizzerien, kioske, handtaschen einzuordnen ist oder eher bei wasser, strom, telefon. ich bin auf das internet nicht mehr oder weniger geil wie andere leute auf ihre tageszeitung, telefon, briefe, buecher, arbeit, fernsehen, radio, kneipe, brettspiele und und und... wozu brauchst du eigentlich internet?

ruhrgebiet hat geschrieben:Dann ist doch alles in Ordnung. Du brauchst doch nicht aufs Inet verzichten. Du musst nur länger auf nen Seitenaufbaui warten als in der Stadt. Und ebenso wie in Kleinkleckersdorf nur 200 Bücher, in Dortmund aber 20.000 verfügbar sind, kannst du halt einige breitbandige Dienste des Netzes wie youtube nicht nutzen.

es geht weniger um den langsameren seitenaufbau sondern mehr darum, dass immer mehr dienste gar nicht oder nur eingeschränkt nutzbar sind. ich bin mit auto oder bahn in 30-40 minuten in der erfurter bibliothek und habe zugriff auf 500.000 medien also alles kein problem. wer kein auto hat oder öffentliche verkehrsmittel nicht nutzen möchte könnte das internet nutzen aber nun ja.

ruhrgebiet hat geschrieben:Und youtube ist ja wohl nicht so wichtig, als das sich die Politik drum kümmern muss, oder?

mit sicherheit nicht wobei es keine gute diskussionsgrundlage ist wenn man das internet auf youtube reduziert.

ruhrgebiet hat geschrieben:Ich will doch nicht verbieten, dass die Leute auf dem Land genaug Bandbreite für youtube, kino.to etc haben.

deine eigenen prioritäten werden deutlicher aber diese haben nicht zwangsläufig mit denen der betroffenen zu tun. leute ohne breitband haben sicher kein beduerfnis nach kino.to . die wären schon froh wenn sie per email mal ein bild verschicken oder empfangen könnten oder ihre kinder ohne zeitticker fuer die schule im internet recherchieren könnten

ruhrgebiet hat geschrieben:Und selbst wenn nicht: Nur wegen geringer Bandbreite (die es übrigens auch hier in Städten für eine beachtliche Prozentzahl der Leute gibt), habe ich noch nie erlebt, dass jemand umzieht! Oder ist Breitband jetzt zum Lebensmittelpunkt der ländlichen Bevölkerung geworden?

du lebst ja auch auf einer breitbandinsel der glueckseeligen und scheinst diesbezueglich relativ wenig bezug zur realität haben. natuerlich gibt es menschen und unternehmen die ihre standortentscheidung von der breitbandverfuegbarkeit abhängig machen. es wäre extremst unglaubwuerdig wenn du glaubhaft machen wolltest, dass du bei deinem nächsten umzug keinen wert darauf legen wirst ob breitband verfuegbar ist. natuerlich wirst du deine entscheidung auch von der breitbandverfuegbarkeit abhängig machen, so wie es tausende andere auch tun.
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Re: Meinung und Einladung zur Diskussion

Beitragvon Haupti76 » 25.07.2009 11:56

Das macht richtig Spaß mitzulesen. :lol: essig reg Dich nicht zu sehr auf! Manche Menschen muß man einfach ziehen lassen.
Jedem seine Meinung. Ich lasse sie ihm. Zum Glück gehört er mit solchen Ansichten zur Minderheit. ;)
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Re: Meinung und Einladung zur Diskussion

Beitragvon Haupti76 » 26.07.2009 08:14

Ruhrgebiet, ich empfehle Dir auf folgenden Link mal Seite 43 zu lesen, was die CDU von Breitbandanschlüssen hält. So ziemlich am Ende der Seite.
Das ist das Regierungsprogramm der CDU für die nächsten 4 Jahre. Vielleicht hilfts ja. ;)

http://www.veronika-bellmann.de/content ... 282%29.pdf

Viele Grüße
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Re: Meinung und Einladung zur Diskussion

Beitragvon essig » 26.07.2009 11:59

Haupti76 hat geschrieben:essig reg Dich nicht zu sehr auf! Manche Menschen muß man einfach ziehen lassen.
Jedem seine Meinung. Ich lasse sie ihm.

ich rege mich wirklich nicht auf und auch wenn ich ruhrgebiets meinung nicht wirklich teile ist er dennoch ein angenehmer da sachlicher diskutant. auch wenn ich mich wiederhole aber ich möchte es nochmal sagen: wir fordern weder freibier fuer alle und zwar sofort noch absolute gleichmacherei und andere utopische modelle. stattdessen fordern wir neben anderen voraussetzungen in allererster linie eine strategie der bundesregierung die erkennen lässt, dass eine faire also in preis und leistung vergleichbare breitbandversorgung angestrebt wird. dies ist im moment nicht erkennbar, ganz im gegenteil. die mut- bis hilflose breitbandstrategie der bundesregierung wird natuerlich hier und da wirken aber flächendeckend wird sie das problem festigen und nicht lösen.

uns ist auch klar, dass es seine zeit dauern wird und gerade deshalb drängen wir auf eine klare zielstellung der bundesregierung im sinne einer flächendeckenden glasfaserversorgung bis (zum beispiel) 2020. dies lehnt die bundesregierung noch ab und rettet sich stattdessen mit "hoffnungsträgern" wie wll, powerline, sat, wimax, digitale dividende ueber die jahre. das ist opium fuers volk.

wie man das ganze dann erreicht und umsetzt wird man sehen, modelle gibt es schließlich genug und liegen fertig in den entsprechenden schubläden. momentan fehlt es wirklich nur am politischen willen denn die aktuelle zielvorgabe 50 mbit bis 2014 fuer 75 % der bevölkerung und die restlichen 25 % muessen schauen wie sie mit irgendwas zwischen 1 und 50 mbit, meist volumenbegrenzt oder mit extremen ping auskommen werden. die 75 % 50 mbit in 5 jahren hätte die wirtschaft vermutlich auch so erreicht da bedarf es keiner breitbandstrategie der bundesregierung. diese hätte man fuer die verbleibenden 25 % gebraucht aber nun ja.

75 % sind 60 millionen und die erreicht man bereits wenn man 1500 gemeinden versorgt. bleiben fast 11.000 uebrig.
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Re: Meinung und Einladung zur Diskussion

Beitragvon vsven » 26.07.2009 13:15

Jetzt muss ich mich doch mal melden.
@ruhrgebiet; Ich denke Dein Vergleich oder der Ansatz der Diskussion hinkt an allen Ecken und Enden. Du redest als hättest Du sehr schlechte Erfahrungen mit dem Land und seinen Leuten gemacht.
Auch scheint in Deinen Augen die Stadt das Schlaraffenland schlechthin zu sein.

Sei es drum. Eventuell wirst Du später einer anderen Überzeugung sein.

ruhrgebiet hat geschrieben:Auf dem Land hab ich gute Luft, viel Platz und nette Kühe in der Nachbarschaft, muss aber damit Leben keinen Flughafen, keine Autobahn, keine 5 Lebensmitteldiscounter und auch keinen Breitbandinternetzugang zu haben!

Dem widerspreche ich. Gute Luft, na ja müsste mal einer messen kommen. Manchmal stinkts ein wenig, aber nicht nach Kühen oder so, Die Nachbarn haben keine.
Autobahn ist in 1,5 Minuten von hier zu erreichen. (Mit dem Fahrrad)
Bäcker, Fleischer, & Co fahren bis vor meine Haustür, erreichbar in 5 Sekunden. Das mach mal nach!
Auch das amerikanische Restaurant ist 15 Minuten entfernt, Kino, Schulen und alles was man sich denken kann.
Sicher sind das auch glückliche Gegebenheiten. Nur um Dein Vorurteil zu entkräften.

ruhrgebiet hat geschrieben:Klar ist ein Internetanschluss für alle, die jetzt hier aktiv sind, wichtiger als ne Pizza, aber das Prinzip ist das gleiche.

Pizza ist lecker, vor allem selbst gemachte. Hast Du das mal versucht?
Ich überlege gerade ob ich mir Heute Abend nicht eine Bestelle.
Internet benötige ich für meine tägliche Arbeit, nicht zum daddeln. Bin nicht der Spieler. (keine Geduld)
Auch Filmchen und so brauch ich nicht. (Keine Zeit)

ruhrgebiet hat geschrieben:Und wenn die Leute "auf dem Land" nicht in großer Mehrheit bereit sind viel (wirklich VIEL) mehr für eine solche Leistung
zu zahlen, als die Leute "in der Stadt" -> Pech gehabt. Dann lohnt es sich für den Anbieter einfach nicht!

Viele sind dazu bereit!
Nur weshalb sollte es nun unbedingt so sein?
Weshalb bewirbt den eine "Große Amerikanische Fast Food Kette" Ihre Produkte mit Bio und Landluft, der "Bauer" um die Ecke den ja jeder kennt und dem man vertrauen kann. Dieser Bauer würde auch gerne das Internet nutzen um seinen Betrieb zu "beflügeln". Das ist Marktwirtschaft. (Um mal nicht von Koteletts zu reden.)
Ebenso wäre Internet für Kindergärten und Schulen sehr wichtig. Sollen diese Schulen mehr dafür bezahlen? Dann zahlst Du es trotzdem wieder drauf!! Davor hast Du doch so sehr Angst. Hmm... wie kann man das nur lösen.
Denk mal drüber nach.
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Re: Meinung und Einladung zur Diskussion

Beitragvon bru62 » 30.07.2009 18:26

Der Thread ist zwar schon etwas alt, aber ich will halt auch meinen Senf noch dazugeben, wenn gleich das Meiste schon gesagt ist.

Aus meiner Sicht ist Internet heute aus zwei Gründen ein Bestandteil der Daseinsvorsorge:

1. Informationsfreiheit

Nach Art. 5 GG hat jeder das Recht, sich aus allgemein verfügbaren Quellen zu informieren. Informationsangebote verlagern sich aber zunehmend ins Internet. Es gibt zwar noch Presse und Rundfunk/TV. Doch dort wird das Angebot immer mehr auf reine Kurzinformation beschränkt. Es gibt kaum noch einen Zeitungsartikel und kaum noch eine Nachrichtensendung, ohne dass darin auf weiterführende Informationen im Web verwiesen würde. Das heißt, wer sich umfassend informieren will, ist auf das Internet angewiesen. Wenn man sich aber die Informationsbereitstellung im Web anschaut, stellt man schnell fest, dass sich die Präsentation und die Inhalte selbst nicht an niedrigen Bandbreiten, sondern eher an mittleren und höheren orientieren. Zudem werden immer mehr Inhalte audiovisuell angeboten. Deshalb ist ein Breitbandanschluss ohne Volumenbegrenzung Voraussetzung zu einer uneingeschränkten Grundrechtsausübung.

2. Auswirkungen des demografischen Wandels

Ich will es einmal an meinem eigenen Beispiel darstellen. Als ich 1997 aus Land zog (ISDN wurde gerade flächendeckend vermarktet, von DSL hat noch niemand gesprochen), gab es in meiner Gemeinde (ca. 2500 Einwohner) eine Schule, eine Post, häufige Busverbindungen in die nächste Stadt usw. Heute gibt es davon nichts mehr. Ein Bus fährt eigentlich nur noch, um Schüler zu transportieren. Nach 18.00 Uhr ist Feierabend. Kinder aus unserer Gemeinde besuchen mit anderen Kindern Schulen im weiteren Umkreis. Um sich nach dem Unterricht zu treffen, gemeinsam zu lernen oder sich auszutauschen, müssen sie zunehmend auf virtuelle Treffpunkte ausweichen. Nicht umsonst erleben soziale Netzwerke einen solchen Boom. Aber auch Erwachsene sind immer mehr auf das Web als Einkaufs- und Serviceplattform angewiesen. Auch hier geht es aber nicht um Textinfos, sondern auch diese Angebote richten sich an den durchschnittlich verfügbaren Bandbreiten aus. Ohne Breitband (oder mit Volumengrenze) erlebt man einen klaren Verlust an Lebensqualität. Es geht dabei übrigens auch um ein Verfassungsgut: "Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse".

Wir haben lange gebraucht, um dies (und alle bereits genannten Argumente) an die verantwortlichen Politiker heranzutragen. Als ich meine Bürgerinitiative gegründet habe, dachten manche noch an Penecillin, wenn ich von Breitband sprach. Über die Notwendigkeit eines schnellen Internetzugangs brauchen wir glücklicherweise heute nicht mehr diskutieren. Es geht eher um die Umsetzung.

Argumentationen zum "Warum" des Breitbandes für ländliche Räume haben wir schon zigmal geführt. Komischerweise melden sich immer mal wieder Leute, für die DSL völlig selbstverständlich ist. Und die erklären dann, dass es andere doch nicht so dringend brauchen. Schwer zu verstehen ...

Gruß
______________
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Diskriminierungsfreies "Breitband für alle" wird es nur geben, wenn Menschen sich dafür engagieren.
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Re: Meinung und Einladung zur Diskussion

Beitragvon Hohndorfer » 01.08.2009 16:14

ruhrgebiet hat geschrieben:Das Prinzip nennt sich Marktwirtschaft, und funktioniert nach Angebot und Nachfrage.
Und wenn die Leute "auf dem Land" nicht in großer Mehrheit bereit sind viel (wirklich VIEL) mehr für eine solche Leistung
zu zahlen, als die Leute "in der Stadt" -> Pech gehabt. Dann lohnt es sich für den Anbieter einfach nicht!
Das hat auch nichts mit Menschen 5. Klasse zu tun.
Das Prinzip greift in fast allen Bereichen: Ein Ortsteil hier in der Stadt ist nur wenige hundert Einwohner groß.
Die haben keinen Lebensmittelhändler, keine Pizzeria, keinen Kiosk, kein gar nix! Sollen die das jetzt auch von der Politik fordern?
Klar ist ein Internetanschluss für alle, die jetzt hier aktiv sind, wichtiger als ne Pizza, aber das Prinzip ist das gleiche.
Oder Autobahnen: Es gibt Städte, die sind 50 oder 100km von der nächsten Autobahnanbindung entfernt.
Soll man da jetzt in jedes Kaff ne Abfahrt bauen?
Ich bin der Meinung: Alles hat Vor- und Nachteile!
Auf dem Land hab ich gute Luft, viel Platz und nette Kühe in der Nachbarschaft, muss aber damit Leben keinen Flughafen, keine Autobahn, keine 5 Lebensmitteldiscounter und auch keinen Breitbandinternetzugang zu haben!


Nichts für Ungut...
Entweder kennst du die vermeintlichen ländlichen Gebiete nur aus dem Fernseher a la Rosamunde Pilcher, dann würde ich dich vielleicht verstehen, oder du teilst Ansichten welche sich an die Jahre von vor 1940 orientieren.
Ich weiß nicht ob du überhaupt ein Recht hast den Namen und die Umstände "auf dem Land" uns zu erläutern!
Wenn man von Fortschritt spricht, ist dieser gerade auf dem Land min. genauso hoch technologisiert wie in Großstädten, wenn nicht sogar höher, weil hier die Menschen noch zum Teil selbständig handeln müssen als wie in der Stadt, wo stumpfsinnigkeit dominiert.
Aber zum eigentlichen Thema zurück.
Ich kann aus meinem Umkreis nur sagen, wir haben hier 1Pizzaria, 7 der größten Lebensmitteldiscounter, 2 Autobahnanschlüsse in 15km Entfernung welche durch 4spurige Schnellstraßen erreicht werden können, Linienverkehr von Bus und Bahn, 2 Landmärkte bei dem man das frische Kotelett jeden Tag erwerben kann. Und das innerhalb von 10km²
Ein Auto wäre auch nicht unbedingt erforderlich.
Welche Großstadt kann mir das auf einer vergleichbaren Fläche bieten?? ;)
Achso und ich wohne in keiner Stadt und habe aber trotzdem nur DSL mit 384kbit/s.... :evil:
Bevor du Behauptungen aufstellst ohne wirkliche Hintergründe zu wissen oder alles über einen Kamm zu scheren, sollte man zumindest ein gewisses Maß an Toleranz und Belehrbarkeit mitbringen.
Viele Grüße vom Hohndorfer!

Initiative "Breitband für Hohndorf" im Internet!

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Re: Meinung und Einladung zur Diskussion

Beitragvon Haupti76 » 01.08.2009 17:43

Mann, die Diskussion ist echt Klasse! ;) Schade daß man von Ruhrgebiet nichts mehr hört??!! :?
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