Diskussion: Privatisierung der TK-Wirtschaft

Allgemeine Initiativen und Breitband Themen

Diskussion: Privatisierung der TK-Wirtschaft

Beitragvon geisi » 27.02.2012 21:23

EDIT by Meester Proper: Diskussion von hier ausgegliedert.

spokesman hat geschrieben:heute gilt jedoch wer die GF verlegt und beschaltet dem gehört sie und er legt die Preise für den Zugang fest


Na das hoffe ich doch. Wem soll es denn sonst gehören. Und jetzt bitte nicht auf die Fördermittel abstellen. Sonst müssen die Kommunen auch ihre Straßen an das Land zurück geben.
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Re: c´t 6/2012 - FTTH

Beitragvon spokesman » 27.02.2012 23:36

geisi hat geschrieben:Sonst müssen die Kommunen auch ihre Straßen an das Land zurück geben.

mh also das verstehe ich ned. Beim Straßenbau sind ja öffentliche Gelder für öffentliche Aufgaben da, es ist in den meisten Fällen auch klar festgelegt wer was bezahlt bzw. bezahlen kann.

Das Probleme mit der Glasfaser ist ja einfach, dass hier nur schwer ein Markt entstehen kann, wenn nicht jeder einen diskriminierungsfreien Zugang hat. Wir hatten die Thematik eines "unbundling" ja schon besprochen. Es liegt in diesen Fällen einfach in der Natur der Sache, dass ein Anbieter möglich allein Dienste bereitstellen möchte. Wir brauchen da gar nicht auf die Glasfaser zu schauen, wir unterhalten uns und beschweren uns bereits seit Jahren über die Leerrohkapazitäten, welche von der Telekom und Co. nicht freigegeben werden. Die Ausreden sind hier breit angelegt z.B. "es liegt nur ein Leerrohr, das könnten wir später mal gebrauchen" oder "nach unseren Unterlagen ist da kein Leerrohr" und das letzte Beispiel sagen die sogar zu Leuten, die das Leerrohr quasi verlegt haben.

Wir dürfen hier nicht vergessen die Frage zu stellen wem das öffentliche Telekommunikationsnetz eigentlich dienen soll, wenn jetzt die Antwort ist "der Dividendenausschüttung oder dem wirtschaftlich/unternehmerischen Erfolgt", da kann ich nur sagen ,dass man dies vllt. mal überdenken sollte. An einigen Stellen muss es einfach einen Schritt zurück geben um drei Schritt nach vorn zu kommen.
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Re: c´t 6/2012 - FTTH

Beitragvon bkt » 28.02.2012 10:51

spokesman hat geschrieben: An einigen Stellen muss es einfach einen Schritt zurück geben um drei Schritt nach vorn zu kommen.

Anlauf nehmen ;-)
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Re: c´t 6/2012 - FTTH

Beitragvon spokesman » 28.02.2012 17:37

derzeit scheint man zwar mehrere Schritte zu machen, jedoch verläuft man sich eher im Dschungel der Technologien. Mal sehn ob es auf der CeBit etwas neues von den FTTH Herstellern gibt - vllt. könnten wir mal ein Stimmenfang oder so machen, hat jemand ein Diktiergerät - Handy is bei der Geräuschkulisse sicher schlecht..
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Re: c´t 6/2012 - FTTH

Beitragvon geisi » 28.02.2012 18:03

Noch mal zur Erklärung
Ich meine wenn Telekom, Netkom und Co Kabel oder Röhre vergraben gehören sie denen natürlich auch. Das sollte nicht in Frage stehen.
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Re: c´t 6/2012 - FTTH

Beitragvon spokesman » 28.02.2012 21:15

Ja derzeit ist das wohl so.

Bei den von dir genannten Beispielen stelle ich mir persönlich die Zukunft jedoch anders vor. Für mich ist der Energie und TK Bereich aber auch das Postwesen Infrastruktur, welche nicht im Wettbewerb stehen sollte. Bezogen auf die TK ist in erster Linie die Netzinfrastruktur gemeint, würde diese dem Volke gehören, wie es ursprünglich angedacht und der Fall war, dann hätten wir Probleme wie Netzneutralität und Co. sicher nicht in diesem Ausmaß.

Ich kann die Telekoms und Co. auch nicht als Unternehmen betrachten wie ein Handwerksunternehmen in dritter Generation, besonders nicht da die Telekoms und Co. durch eine Unternehmerleistung im klassischen Sinne groß geworden ist. Ein weiterer Punkt ist z.B. meine Sicht auf die Infrastruktur, welcher der Allgemeinheit dienlich sein muss und dementsprechend wie auch Straßen öffentlich verzeichnet werden muss - hier fehlt deutlich die Transparenz. Unter dem Decknamen der Betriebsgeheimnisse bekommt man hier als Bürger und wohl kleinste Einheit dieser Gesellschaft kein Einblick in die Infrastruktur, welche man doch selbst mit trägt und nutzt.

Davon ausgehend, dass meine Meinung hierzu deutlich geworden ist spreche ich jetzt nicht zusätzlich den Energiebereich und die Atomkraft an, denn auch hier haben wir ein ähnliches Katz und Maus Spiel, welches nur wenigen etwas bringt aber diesen dann richtig. Ich freue mich auf Antworten ;)
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Re: c´t 6/2012 - FTTH

Beitragvon geisi » 28.02.2012 21:31

Willkommen im Sozialismus. :twisted: Wo ist die Grenze?

Und der Vergleich der Telekom mit Handwerksunternehmen hingt wohl ein wenig. Daimler und Co sind hier wohl der richtige Vergleich.

Im Gegensatz zur Straße hat sich Deutschland hier aber anders entschieden. Bei der Energie insbesondere Strominfrastruktur ist doch die Infrastruktur auch nicht bzw. nicht vollständig in öffentlichen Besitz. Was hier richtig oder falsch ist kann jedoch schnell in eine Gesellschaftsdiskussion ausarten. Wie sieht es denn bei den Beispielen in anderen westlich geprägten Industrieländern aus?
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Re: c´t 6/2012 - FTTH

Beitragvon spokesman » 28.02.2012 23:27

geisi hat geschrieben:Willkommen im Sozialismus. :twisted: Wo ist die Grenze?

tja die Grenze ist bei mir erreicht, die letzten Jahr haben mir eindrucksvoll gezeigt, dass das gesamte System in Frage gestellt werden muss - ich hoffe die angebliche Demokratie in unserem Land hält diese Frage und Arbeit daran aus. Mir stellt sich im übrigen hier nicht nur die Frage nach Breitbandanschlüssen. Es muss auch die Frage gestellt werden, wie in einer so hochtechnisierten Welt so wenig für Regionen getan wird, welche von unsere derzeitige Gesellschaft mit dem derzeitigen System völlig ausgebeutet wird. Wenn man sich Textilfabriken in Bangladesch anschaut und sagt dann sagt wir haben mit den Geschehnissen aus dieser Region nichts am Hut, dem kann ich einfach nicht zustimmen - auf der Suche nach Gründen für eine derartige Entwicklung muss alles hinterfragt werden auch unser guter alter Turbokapitalismus. An der Stelle sei empfohlen doch mal in der Geschichte zu suchen, ähnliche Modell gab es bereits auch von deutschem Boden aus - leider..
-> ihr seit euch doch auch die Haken wund gelaufen, ob das im Sinne eines funktionierenden Marktes ist?

geisi hat geschrieben:Und der Vergleich der Telekom mit Handwerksunternehmen hingt wohl ein wenig. Daimler und Co sind hier wohl der richtige Vergleich.

nein er hinkt nicht, denn Canonical oder Apple bauen auch keine Straßen (Netz), sie nutzen sie. Daimler nutzt die Straße, sie bauen und unterhalten sie nicht. Google möchte ich jetzt nicht als Beispiel anführen, wir haben bereits gesehen, dass google sehr wohl Infrastruktur inne hat - und das beunruhigt mich sehr, jedoch nicht aus wettbewerbsrechtlicher Sicht. Obwohl man klar sagen kann, dass sich hier eine Verzerrung ergibt - eine Verzerrung, welche im Energiemarkt bereits zum unbundling geführt hat - sicher nicht der Idealzustand, jedoch besser als zuvor.

geisi hat geschrieben:Im Gegensatz zur Straße hat sich Deutschland hier aber anders entschieden.

wer ist eigentlich Deutschland? Derzeit habe ich das Gefühl, dass ich es nicht bin.

geisi hat geschrieben:Bei der Energie insbesondere Strominfrastruktur ist doch die Infrastruktur auch nicht bzw. nicht vollständig in öffentlichen Besitz.

eigentlich ist da nichts mehr in staatlicher Hand, große Netze gehören 50Hertz und Co. kleinere Netze gehören E.ON Thüringer Netze und Co. klar gibt es hier Kommissionsverträge. Beim Aus- und Umbau der Netze sind jedoch die Unternehmen am Drücker, das meint man zumindest - Zuschüsse von staatlicher Seite gibt es natürlich. Und schon hier gibt das System mit zu wenig Transparenz zu viel Entscheidungsgewalter der Bürger an sogenannte Experten ab, welche sich am Ende Bauverträge von Megaprojekten zuschanzen oder sonst was passiert. Beispiele gibt es auch hier genug Achtung-Hochspannung, VDE 8 um mal Beispiele mit Thüringer Beteiligung zu bringen, natürlich aber auch S21..

geisi hat geschrieben:Wie sieht es denn bei den Beispielen in anderen westlich geprägten Industrieländern aus?

so ähnlich wie bei uns, man muss ja Wettbewerbsfähig bleiben - was das genau heißt können sicher nur die wenigsten Bürger beantworten. Um hier aber ein Info zu liefern sei folgender Link genannt. Besonders Länder mit einer geringen Einwohnerzahl scheinen beim Ausbau von FTTH Netzen schnell und flexibel eine große Abdeckung zu schaffen. Die könnte daran liegen, dass die Einwohnerdichte enger ist, mehr Geld vom Staat kommt, die Risikobewertung bei der Finanzierung eine andere ist oder oder oder. Dies kann als Erfolg herbeigeführt werden, jedoch scheint dies bei uns die letzten 10, 15 Jahre nicht so funktioniert zu haben - es gab/gibt zu wenig kleine Anbieter und wenn diese jetzt (letzten 5 Jahre) aktiv sind müssen die eben auch erst bei Null anfangen. Hier noch eine schöne PM, welche zeigt wie wichtig Politik in diesem Bereich wirken kann, die bei uns aber nicht passiert.

Frankreich:
Priviatisierung der "france telecom" + Börsengang

Litauen:
Privatierung der "Lietuvos Telekomas"

Norwegen:
erst staatliche Aktiengesellschaft, Privatisierung+Börsengang "Telenor"

Schweden, Finnland und weitere Skandinavische Länder haben ebenfalls Konzerne an der Börse als "Versorger", Übernahmemeldungen von fance telekom und Co. gibt es hier immer mal zu lesen. Besonders in den östlichen Länder kann man schön beobachten wie die Liberalisierung um sich greift, wenn der EU-Beitritt vor der Tür steht. An der Stelle ein Blick auf die Aufgaben eines Staatsunternehmens in Bezug auf die TK-Versorgung. Weiter unten in diesem Artikel sieht man weitere Kritikpunkte an dem Status Quo. Diese können in kleineren Ländern natürlich wesentlich weniger ausgeprägt sein - an der Stell möchte ich auch sagen, dass ich mit unseren regionalen Betreibern wie RIKOM GmbH oder Ilm Provider usw. sehr zufrieden bin, bei der Netkom schwimmen da schon mehrere Fragen mit..
mit dem Blick auf Deutschland sieht man Bestrebungen von regionalen Betreibern, LTE, vereinzelt Stadtwerke/Zweckverbände usw. jedoch gibt es auch heute keine Garantie und im Betrieb aus Sicht der Bürger/Kunden mehr Fragen als Antworten, Stichwort Drosselung in Bezug Mobilfunk aber auch Netzneutralität IPTV, Vermischung von Diensteanbietern und Infrastrukrurbetreibern -> hier auch Konflikte zwischen den Betreibern uvm.


somit trifft die Befürchtung von dir, welcher ich freudestrahlend entgegen blicke schneller zu als gedacht ;)
da freue ich mich, dass wir hier so eine gute Diskussionskultur pflegen und die Themen beim Namen benennen.
geisi hat geschrieben:Was hier richtig oder falsch ist kann jedoch schnell in eine Gesellschaftsdiskussion ausarten.
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Re: c´t 6/2012 - FTTH

Beitragvon bru62 » 01.03.2012 18:50

geisi hat geschrieben:Willkommen im Sozialismus. :twisted: Wo ist die Grenze?

Ich hoffe, du meinst nicht, dass spokesman hier die Wiederkehr der DDR betreibt? Es ist erschreckend, wenn in diesem Land jeder, der sich Gedanken über die Zustände macht und berechtigte Kritik äußert, gleich in die DDR/Stasi-Ecke gestellt wird. Erschreckend und absurd zugleich. Aber offenbar wirksam. Mit der DDR/Stasi-Keule kann man jeden Disput über Alternativen zum heutigen System niedermachen. Es lebe der freiheitliche Kapitalismus, zu dem es keine Alternative gibt (geben darf?). Fragt sich nur, wie lange die Menschen sich für dumm verkaufen lassen ...

Gruß
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Re: c´t 6/2012 - FTTH

Beitragvon geisi » 01.03.2012 19:15

Wehe dem der Sozialismus immer mir DDR oder noch schlimmer mit der Stasi assoziiert, das ist m.E. auch nicht besser als etwaige Lobeslieder auf den Kapitalismus. Verallgemeinerungen und Pauschalierung ist kein probantes Mittel zu argumentieren. Und ich habe mit dem Fragezeichen und dem Smili versucht darzustellen dass es sich hier zum einen um eine Frage zum anderen um eine gewollte Uebertreibung handelt. Immer schoen auf dem Teppich bleiben auch wenn mann hier nicht 100% eure Meinung vertritt

Ferner ist die Frage in welchem Gesellschaftssystem die Menschen fuer dumm verkauft werden bzw inzwischen wurden.
Zuletzt geändert von geisi am 01.03.2012 19:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: c´t 6/2012 - FTTH

Beitragvon bru62 » 01.03.2012 19:32

Na, da ist ja alles gut. Ich wollte dir nicht zu nahe treten, aber gern wissen, wie's gemeint ist. Und klar sind hier nicht alle 100 % einer Meinung. Ist auch kein Problem.

Gruß
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Re: c´t 6/2012 - FTTH

Beitragvon spokesman » 01.03.2012 22:00

der Frage von bru62 kann ich mich nur anschließen.

Im Übrigen bin ich gegen jede Form von Geheimdienstaktivitäten ;)

auch wenn man einer anderen Meinung ist, so stellt dies für mich kein Problem dar, jedoch wollte ich an der Stelle einfach versuchen meine Argumente darzulegen, ich hoffe es ist ein Stück weit gelungen.
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Re: c´t 6/2012 - FTTH

Beitragvon geisi » 01.03.2012 22:24

Um die Frage noch mal zu beantworten, nein ich meine nicht das spokesman die Wiederkehr der DDR zu betreiben, aber die Thesen gehen in die Richtung Alles Eigentum gehört dem Volke. Und dieser sozialistische Feldversuch ist nun mal gescheitert.

Warum Ihr aber immer Sozialismus mit DDR und Stasi in Verbindung bringt verstehe ich nur begrenzt. Oder war die Frage eher will spokesmann wieder Sozialismus. Das könnte mann ggf. aus den Thesen schlussfolgern. Die Frage müsstes du beantworten.

Und was soll jetzt schon wieder Geheimdienstaktivität?
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Re: c´t 6/2012 - FTTH

Beitragvon rezzler » 01.03.2012 22:34

geisi hat geschrieben:Um die Frage noch mal zu beantworten, nein ich meine nicht das spokesman die Wiederkehr der DDR zu betreiben, aber die Thesen gehen in die Richtung Alles Eigentum gehört dem Volke. Und dieser sozialistische Feldversuch ist nun mal gescheitert.

Wir/Ich wollen ja nicht gleich alles vervolken, aber bei Infrastruktursachen ists mindestens ne Überlegung wert. Gabs ja auch beim kapitalistischen Klassenfeind ( :lol: ), als Bundespost. Wobei ich ja doch froh bin, das es die so nicht mehr gibt und eine "Verstaatlichung" des Telefonnetzes auch irgendwie skeptisch sehe, da ich befürchte, das dann ein ähnlicher Moloch wie damals entsteht.
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Re: Diskussion: Privatisierung der TK-Wirtschaft

Beitragvon spokesman » 01.03.2012 23:16

geisi hat geschrieben:Alles Eigentum gehört dem Volke.

nein geht er nicht, ich habe doch deutlich beschrieben wie etwas derartiges aussehen könnte und dieses Szenario hat sich auf die Infrastruktur bezogen und nicht auf ALLES.

Es könnte natürlich auch die Telekom als Monopolist weiter Infrastrukturbetreiber sein, ganz nach dem derzeitigen Modell, jedoch hätten wir hier weiter den Status Quo und eben keine gleichen Bedingungen für einen Wettbewerb auf einer vorhandenen Infrastruktur. Lösungsvorschläge hab ich hier noch keine gehört, selbst wenn eigentlich alle einen Universaldienst wollen und mir eine Truppe wie die Landesgruppe Thüringen quasi schriftlich bestätigt, dass sie für den UD Stimmen und dies auch mündlich wiederholen, dann tritt aber das Gegenteil ein - was wollen wir dann mit einem solchen System, wo soll ich/wir hier ansetzen?

geisi hat geschrieben:Warum Ihr aber immer Sozialismus mit DDR und Stasi in Verbindung bringt verstehe ich nur begrenzt. Oder war die Frage eher will spokesmann wieder Sozialismus. Das könnte mann ggf. aus den Thesen schlussfolgern. Die Frage müsstes du beantworten.

das hattest du ja irgendwie selbst angestoßen:
geisi hat geschrieben:Willkommen im Sozialismus. :twisted: Wo ist die Grenze?

oder zumindest in den Raum gestellt..
geisi hat geschrieben:Und ich habe mit dem Fragezeichen und dem Smili versucht darzustellen dass es sich hier zum einen um eine Frage zum anderen um eine gewollte Uebertreibung handelt.
und nach deinen Aussagen war es eine gewollte Übertreibung - wie soll man das jetzt auffassen und interpretieren? Leider ist jetzt irgendwie die Sachdiskussion in eine Diskussion über eine wohl falsch gemeinte/verstandene Zeile verrutscht. Ich habe versucht meine Eindrücke darzulegen und auch herauszustellen warum ich dieser Ansicht bin - bezogen auf diese Argumente hab ich bisher noch nichts herauslesen können, welches sie entkräftet, bessere Vorschläge scheint es auch nicht zu geben.

rezzler hat geschrieben:Wobei ich ja doch froh bin, das es die so nicht mehr gibt und eine "Verstaatlichung" des Telefonnetzes auch irgendwie skeptisch sehe, da ich befürchte, das dann ein ähnlicher Moloch wie damals entsteht.
Gut auch hier gibt es natürlich verschiedene Weg um nach Rom zu kommen, man könnte sich jetzt bei der Aufteilung der Infrastrukturbereiche an anderen staatlichen Organen orientieren und z.B. sagen dies sei Ländersache, halte ich aber für keine gute Variante. Ich wollte mit diesem Punkt auch keine Diskussion darüber anstoßen, wie die Bundespost war oder agiert hat, sicher muss man hier eine Fehleranalyse betreiben - ich würde jedoch erst vorschlagen einige Formulierungen zu treffen wie ein solches Organ künftig aussehen sollte. Heute haben wir sicherlich eine völlig andere Ausgangssituation, läge künftig der Netzbetrieb und der Infrastrukturausbau in staatlicher Hand, so könnte jeder Provider zu Preis x Kapazität mieten und dann sein Angebot machen - der Preis x sollte sich an den derzeit regulierten Preisen orientieren. Sicher müsste man jetzt berechnen in wie weit diese aktuell und tragbar sind, vllt. müssen sie 1-2 Euro angehoben werden (um auch den BB-Ausbau auf dem Land zu finanzieren oder aber auf FTTH umzurüsten) oder er wird gesenkt, da der Betrieb durch den vermehrten Einsatz neuer Technik und Glasfaseranschlüsse weniger kostet.

geisi hat geschrieben:Und was soll jetzt schon wieder Geheimdienstaktivität?

naja der Begriff ist gefallen (egal von wem) und ich hab kurz meine Meinung dazu dargelegt, da die Stasi ein Geheimdienst im In- und Ausland war und nur gegen die Bürger gearbeitet hat, möchte ich mich klar davon distanzieren.
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