Netzneutralität als wichtiges Thema

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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon Meester Proper » 31.07.2013 10:13

Und du prophezeist auch gleich noch den Untergang des Abendlandes ;)
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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon bru62 » 31.07.2013 12:36

Na ja, ich übertreibe nicht so. Aber der Untergang des freien Netzes ist auch schon schlimm genug. Und wie gesagt: Manche werden erst später aufwachen.

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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon bru62 » 04.08.2013 11:14

Mit einem klaren Pro zur Netzneutralität hat sich der Bundesverband IT-Mittelstand (BITMi) zu Wort gemeldet. In einer bei portel.de am 19.07.2013 verbreiteten Meldung heißt es u. a.: "Ein freies Internet ist eine unverlässliche Bedingung für eine moderne Informationsgesellschaft und für einen dynamischen und innovativen Wirtschaftsraum. Beides sehen wir durch den Entwurf der EU-Kommission zur Regulierung der elektronischen Kommunikation gefährdet". Den Unternehmen werde die Chance eröffnet, "sowohl untereinander als auch mit dem Endkunden über Datengeschwindigkeiten, Datenmengen, Übertragungsraten und anderen nicht weiter definierten Qualitätskriterien zu verhandeln." Dadurch könnte die Wahlfreiheit der Kunden eingeschränkt werden. Start-Ups wären der Gnade der Telcos ausgeliefert. Ausdrücklich stellt man sich hinter den Verordnungsentwurf des BMWi und gegen die Kritik daran aus dem BITKOM. Gut so!

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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon bru62 » 04.08.2013 11:22

Für den EU-Entwurf spricht sich dagegen der Verband Ingenieure für Kommunikation (IfKom) aus. In einer bei portel.de am 22.07.2013 verbreiteten Meldung heißt es, dass der "von der EU derzeit in der Abstimmung befindliche Verordnungsentwurf keine „Beerdigung der Netzneutralität“ (sei), sondern eine Regelung, in der technischer Sachverstand und wirtschaftliche Vernunft erkennbar sind." Besonders begrüßt man die vorgesehen Möglichkeit, differenzierte Qualitätsklassen einzuführen, um damit "Bedrohungen für die Sicherheit eines Netzwerks, der Schutz vor Spam oder besonders schwere Fälle von Kapazitätsengpässen" zu begegnen. Das ist sicher kein falscher Ansatz, geht aber m. E. an der Diskussion vorbei. Niemand hat etwas gegen Qualitätsklassen mit denen ein ruckelfreier Empfang von Videos und IPTV oder VoIP sichergestellt werden soll. Das hat als QoS längst in den Netzen Einzug gehalten. Wir verteidigen die Netzneutralität dagegen gegen Versuche, Dienste nicht aus Qualitätsgründen sondern aus Gründen, zusätzlich Profit zu generieren, zu blockieren. Das wäre das Ende des "freien Internets", in dem alle Inhalte allen Nutzern zur Verfügung stehen.

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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon News » 04.08.2013 11:43

Der BITKOM hat noch mal nachgelegt und eine Studie zum Verordnungsentwurf des BMWi in Auftrag gegeben. Zu den Ergebnissen gibt es eine Pressemitteilung vom 24.07.2013:

Netzneutralität: Wettbewerb statt präventiver Regulierung

- Studie zum Verordnungsentwurf des BMWi
- Entwurf verhindert effizientes Management knapper Kapazitäten
- Transparenz für Kunden sicherstellen

Um die Netzneutralität zu sichern und ihre Breitbandziele zu erreichen, sollte die Bundesregierung weiterhin auf einen intensiven Wettbewerb im deutschen Internetmarkt setzen. Für den Erhalt des offenen Charakters des Internet eigne sich der bereits bestehende Rechtsrahmen besser als eine präventive Regulierung. Die deutsche Politik sollte daher auf tiefgreifende gesetzliche Vorschriften wie den aktuellen Verordnungsentwurf des Bundeswirtschaftsministeriums zur Netzneutralität verzichten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Centrums für Europäische Politik (CEP) im Auftrag des Hightechverbands BITKOM. „Die Studie zeigt, dass differenzierte Preis/Leistungs-Pakete im Internet Sinn machen“, sagt BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Ein spezielles Differenzierungsverbot für die Datenübertragung im Internet führe demgegenüber zu Ineffizienzen und Wohlfahrtsverlusten. Das strenge deutsche Wettbewerbs- und Kartellrecht verhindere jetzt schon eine wettbewerbswidrige Diskriminierung gleichwertiger Dienste.

Laut Studie sind auch Produktdifferenzierungen der Internet Provider gegenüber Endkunden wie etwa Volumentarife ordnungspolitisch unproblematisch – solange nicht ein einzelner Provider den Markt beherrscht. Der starke Wettbewerb auf dem deutschen Markt und die Telekommunikationsregulierung verhinderten allerdings eine solche marktbeherrschende Stellung. Qualitätsdifferenzierung und unterschiedliche Preise würden helfen, Kundenwünsche spezifischer zu befriedigen und verhinderten, dass Gelegenheitssurfer für die sogenannten Heavy User mitbezahlen. Volkswirtschaftlich unsinnig und mit privaten Investitionen nicht zu leisten wäre ein so starker Ausbau der Netzkapazitäten, dass selbst in absoluten Spitzenzeiten alle Daten und Dienste von allen Nutzern reibungslos und ohne Verzögerungen abgerufen werden können. „In der Debatte über Netzneutralität wird häufig vergessen, dass die Internet-Infrastruktur nicht mit Steuermitteln, sondern privaten Investitionen in Milliardenhöhe ausgebaut wird“, so Rohleder.

Wichtig ist laut Studie die Transparenz für Verbraucher und Unternehmenskunden: Die Provider sollten ihre Kunden vor Vertragsabschluss in standardisierter Form über netzneutralitätsrelevante Vertragsaspekte informieren. Dazu gehören beispielsweise Datenlimits, tatsächliche Übertragungsgeschwindigkeiten oder mögliche Einschränkungen der Geschwindigkeiten.

Gesicherte Qualitätsklassen sind aus BITKOM-Sicht notwendig, um die Güte neuer Internet-Dienste zu garantieren und innovative Services und Geschäftsmodelle zu ermöglichen. „Inhalte-Anbieter und Endkunden müssen zu vernünftigen Preisen garantierte Qualitäten einkaufen können, die über die bislang üblichen, meist nicht garantierten Maximalbandbreiten hinausgehen“, sagt Rohleder. Solche Leistungen sind derzeit nur über so genannte „Standleitungen“ am Markt verfügbar – zu Preisen, die oft um den Faktor 10 bis 100 höher liegen als im VDSL-Bereich.

Die Studie kann unter http://www.bitkom.org/de/themen/54882_76822.aspx heruntergeladen werden.
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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon Nenunikat » 04.08.2013 12:30

Der BITKOM hat noch mal nachgelegt und eine Studie zum Verordnungsentwurf des BMWi in Auftrag gegeben.
...

Wie nachfolgend gezeigt wird, haben wir hier wohl wieder mal eine Studie zur Selbstbeweihräucherung und zur Verteidigung der eigenen Interessen.
...
Zu den Ergebnissen gibt es eine Pressemitteilung vom 24.07.2013:

Netzneutralität: Wettbewerb statt präventiver Regulierung

- Studie zum Verordnungsentwurf des BMWi
- Entwurf verhindert effizientes Management knapper Kapazitäten
- Transparenz für Kunden sicherstellen

Um die Netzneutralität zu sichern und ihre Breitbandziele zu erreichen, sollte die Bundesregierung weiterhin auf einen intensiven Wettbewerb im deutschen Internetmarkt setzen.
...


Welcher intensive Wettbewerb außerhalb der Ballungszentren?
...
Für den Erhalt des offenen Charakters des Internet eigne sich der bereits bestehende Rechtsrahmen besser als eine präventive Regulierung.
Die deutsche Politik sollte daher auf tiefgreifende gesetzliche Vorschriften wie den aktuellen Verordnungsentwurf des Bundeswirtschaftsministeriums zur Netzneutralität verzichten.
...

Wenn die bereits vorhandene und aktive Regulierung ausreichen würde, wäre die Diskussion zu dem Thema erst garnicht so in Gang gekommen und kein Anbieter würde sich überlegen, ob er in Zukunft Dienste anbietet, die das Potential zur Gefährdung der Netzneutralität, der Offenheit des Internets haben.
...
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Centrums für Europäische Politik (CEP) im Auftrag des Hightechverbands BITKOM. „Die Studie zeigt, dass differenzierte Preis/Leistungs-Pakete im Internet Sinn machen“, sagt BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Ein spezielles Differenzierungsverbot für die Datenübertragung im Internet führe demgegenüber zu Ineffizienzen und Wohlfahrtsverlusten. Das strenge deutsche Wettbewerbs- und Kartellrecht verhindere jetzt schon eine wettbewerbswidrige Diskriminierung gleichwertiger Dienste.
...

Weil ja alles bisher so gut läuft, gibt es auch gar keine Einschränkungen für bestimmte Internet-Anbindungen - speziell mobile Anbindungen, die manche durch den so tollen Wettbewerb sonst nicht Versorgte als Alternative nutzen...
...
Laut Studie sind auch Produktdifferenzierungen der Internet Provider gegenüber Endkunden wie etwa Volumentarife ordnungspolitisch unproblematisch – solange nicht ein einzelner Provider den Markt beherrscht.
...

Da es in bestimmten Region immer noch die Einschränkung auf einen Anbieter gibt, kann man so eine Marktbeherrschung nicht in Abrede stellen. Selbst wenn Reseller das Netz dieses einen Anbieters nutzen können, sind diese Reseller in bestimmten Bereichen an die Festlegungen des Anbieters gebunden.
Der starke Wettbewerb auf dem deutschen Markt und die Telekommunikationsregulierung verhinderten allerdings eine solche marktbeherrschende Stellung.
...

Sind diejenigen, die soetwas schreiben, auch mal aus ihrem Ballungszentrum herausgekommen?
..
Qualitätsdifferenzierung und unterschiedliche Preise würden helfen, Kundenwünsche spezifischer zu befriedigen und verhinderten, dass Gelegenheitssurfer für die sogenannten Heavy User mitbezahlen.
...

Wenn man die Preise für unbeschränkte Zugänge in einer Höhe festlegt, die für Normalverdiener problematisch werden, dann hilft so eine Differenzierung nur bedingt.
...
Volkswirtschaftlich unsinnig und mit privaten Investitionen nicht zu leisten wäre ein so starker Ausbau der Netzkapazitäten, dass selbst in absoluten Spitzenzeiten alle Daten und Dienste von allen Nutzern reibungslos und ohne Verzögerungen abgerufen werden können.
...

Das zu Spitzenzeiten verschiedene Dienste nur mit eingeschränkter Leistung nutzbar sind, haben wir auch bisher schon und dies wird im allgemeinen von der Mehrheit der Privatkunden auch akzeptiert.
Der Grund für die Einschränkungen liegt außerdem nicht immer an der Übertragungs-Infrastruktur, sondern immer mal wieder u.a. an der Server-Infrastruktur der Inhalte-Anbieter.
Wenn man allerdings in Zukunft die Infrastruktur zuweit hinter dem gängigen Bedarf hinterherhängen lässt, kann die Akzeptanz merklich abnehmen.
...
„In der Debatte über Netzneutralität wird häufig vergessen, dass die Internet-Infrastruktur nicht mit Steuermitteln, sondern privaten Investitionen in Milliardenhöhe ausgebaut wird“, so Rohleder.
...

Dass letztendlich der Kunde die Infrastruktur über seine Zahlungen finanziert und bei manchen Kunden die Infrastruktur im notwendigen Umfang erst garnicht ankommt, wird von anderen Leuten vergessen. Einen Grund, dem Kunden nur eingeschränkte Infrastrukturen zur Verfügung zu stellen, kann ich aus der Vorfinanzierung durch den Anbieter nicht erkennen.
...
Wichtig ist laut Studie die Transparenz für Verbraucher und Unternehmenskunden: Die Provider sollten ihre Kunden vor Vertragsabschluss in standardisierter Form über netzneutralitätsrelevante Vertragsaspekte informieren. Dazu gehören beispielsweise Datenlimits, tatsächliche Übertragungsgeschwindigkeiten oder mögliche Einschränkungen der Geschwindigkeiten.
...

Grundsätzlich ist dies erst einmal gut und hilft den Kunden bei der Auswahl, welche diese auch haben.
Die anderen Kunden können nur wählen zwischen "akzeptieren" und "keine Breitband-Anbindung".
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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon bru62 » 04.08.2013 13:42

Sehr gut analysiert. Man sieht übrigens an den verschiedenen Wortmeldungen sehr gut die unterschiedliche Interessenlage. Die Interessen der Verbraucher werden da wohl nicht reflektiert. Gut, dass es da uns und viele andere Verbündete gibt. Wir müssen lauter werden, finde ich.

Gruß
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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon grapevine » 05.08.2013 16:21

Ja, ihr müsst lauter werden. Und vielleicht differenzierter.

Nenunikat hat geschrieben:
Welcher intensive Wettbewerb außerhalb der Ballungszentren?


Der Wettbewerb in den meisten Regionen Deutschlands ist sehr intensiv. Die Preisentwicklung, die Angebotsentwicklung und die Verschiebungen der Marktanteile sind sehr starke Indikatoren dafür.

Dann gibt es Regionen, da existiert "kein" Wettbewerb, und es gibt Regionen, da gibt es "keinen" Anbieter. Und bei einem Netz, zu dem es keinen Zugang gibt, sind Fragen nach Neutralität und Nutzungsbeschränkungen so relevant wie der Bau von Autobahnen auf dem Mond.

Die Regulierungsziele der (deutschen) Telekommunikationsgesetzgebung (§ 2) -- und danach muss sich eine Netzneutralitätsverordnung richten -- stehen zum Teil miteinander im Konflikt. Da sind Prioritäten gefragt.

Nenunikat hat geschrieben:Wenn die bereits vorhandene und aktive Regulierung ausreichen würde, wäre die Diskussion zu dem Thema erst garnicht so in Gang gekommen und kein Anbieter würde sich überlegen, ob er in Zukunft Dienste anbietet, die das Potential zur Gefährdung der Netzneutralität, der Offenheit des Internets haben.

In den Diskussionen geht es um Bruchstücke von Lösungsansätzen für ein Problem (Finanzierung von Infrastruktur), das tatsächlich vorhanden ist. Eine Verhaltensweise wegzuregulieren, nur weil irgendwelche Leute Meinungen äußern, halte ich für übertrieben. Vor allem, weil der Verordnungentwurf, der im Raum stand, das noch nicht einmal in eurem Sinne getan hätte.

Das klingt mir zu sehr gefühlig, denn welche "vorhandene und aktive Regulierung" reicht denn nicht aus? Wie ich bereits gesagt habe, wären nach meiner Einschätzung auch heute schon manche Pläne unter Aspekten des Wettbewerbsrechts justiziabel. Es ist allerdings nicht verboten, über illegale Pläne nachzudenken.

Nenunikat hat geschrieben:
...
„In der Debatte über Netzneutralität wird häufig vergessen, dass die Internet-Infrastruktur nicht mit Steuermitteln, sondern privaten Investitionen in Milliardenhöhe ausgebaut wird“, so Rohleder.
...

Dass letztendlich der Kunde die Infrastruktur über seine Zahlungen finanziert und bei manchen Kunden die Infrastruktur im notwendigen Umfang erst garnicht ankommt, wird von anderen Leuten vergessen. Einen Grund, dem Kunden nur eingeschränkte Infrastrukturen zur Verfügung zu stellen, kann ich aus der Vorfinanzierung durch den Anbieter nicht erkennen.

Das ist falsch. Kunden finanzieren keine Infrastruktur. Kunden zahlen für die Nutzung einer Leistung, und ihre Zahlungen sind in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang mit der Nutzung fällig. Also dann, wenn die Investitionen schon getätigt sind. Die Zahlungen der Kunden sind keine Finanzierung, sondern im Lebenszyklus einer Investition ihr Gegenstück.

Es ist natürlich denkbar, dass erwirtschaftete Überschüsse -- aus der Vergangenheit -- zur Finanzierung neuer Investitionen genutzt werden. Aber von allen denkbaren Geldquellen sind sie nur eine. Und man braucht nicht viel Phantasie, um die Größe dieser Quelle abzuschätzen: Die TK-Branche hat in Deutschland im Jahr 2012 laut BNetzA ca. 58 Milliarden Umsatz gemacht. Die Deutsche Telekom (inkl. Auslandsaktivitäten) hatte im Jahr 2012 eine Umsatzrendite von -9%, 2011 lag sie bei 0,95% und im Vorjahr bei 2,72%.
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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon Nenunikat » 06.08.2013 13:08

grapevine hat geschrieben:...
Der Wettbewerb in den meisten Regionen Deutschlands ist sehr intensiv.
...
Dann gibt es Regionen, da existiert "kein" Wettbewerb, und es gibt Regionen, da gibt es "keinen" Anbieter.
...

Genau dies meinte ich mit "Welcher intensive Wettbewerb außerhalb der Ballungszentren?".
Natürlich trifft dies nicht zu 100 Prozent zu, da es auch in Ballungsgebieten noch "Problemstellen" geben wird und mancher ländliche Ort mit Hilfe von Subvention usw. endlich mal in der Breitband-Jetztzeit angekommen ist.
grapevine hat geschrieben:...
Und bei einem Netz, zu dem es keinen Zugang gibt, sind Fragen nach Neutralität und Nutzungsbeschränkungen so relevant wie der Bau von Autobahnen auf dem Mond.
...

Eben. Aber bestimmte Lobbyisten tun so, als wenn es der Wettbewerb schon richtet - und zwar richtig gut, weil der Wettbewerb ja intensiv ist.
Leider aber nicht überall.
(Was hilft mir der intensive Wettbewerb in der nächsten Großstadt, wenn ich immer noch keine zeitgemäße Breitbandanbindung habe?)
grapevine hat geschrieben:...
Die Regulierungsziele der (deutschen) Telekommunikationsgesetzgebung (§ 2) -- und danach muss sich eine Netzneutralitätsverordnung richten -- stehen zum Teil miteinander im Konflikt. Da sind Prioritäten gefragt.
...

Es steht dort aber sicherlich nirgendwo, dass wegen einem besseren Wettbewerb, wegen günstigerer Breitband-Infrastruktur usw. die Internet-Versorgung nach Gust der Anbieter beliebig eingeschränkt werden soll...

Wenn es stellenweise einen intensiven Wettbewerb gibt und stellenweise nicht, kommt man ggf. um regionale Regulierungen nicht herum.
(Das hat dann aber mit dem Thema "Netzneutralität" eher weniger zu tun.)
grapevine hat geschrieben:...
Nenunikat hat geschrieben:Wenn die bereits vorhandene und aktive Regulierung ausreichen würde, wäre die Diskussion zu dem Thema erst garnicht so in Gang gekommen und kein Anbieter würde sich überlegen, ob er in Zukunft Dienste anbietet, die das Potential zur Gefährdung der Netzneutralität, der Offenheit des Internets haben.

In den Diskussionen geht es um Bruchstücke von Lösungsansätzen für ein Problem (Finanzierung von Infrastruktur), das tatsächlich vorhanden ist. Eine Verhaltensweise wegzuregulieren, nur weil irgendwelche Leute Meinungen äußern, halte ich für übertrieben. Vor allem, weil der Verordnungentwurf, der im Raum stand, das noch nicht einmal in eurem Sinne getan hätte.

In der Pressemitteilung geht es darum, dass die aktuelle Regulierung schon ausrechen würde - und nicht darum welche Meinung manche Leute zum Thema Netzneutralität haben.
Natürlich ist unschwer zu erkennen, dass man als Anbieter lieber weniger "Netzneutralität" haben will, damit man weniger Infrastrukturkosten hat oder mehr Einnahmen für die sonst eher gleiche Infrastruktur. (Das "oder" ist hier wichtig.)
Dass der Verordnungentwurf wohl kaum das Non-Plus-Ultra für so ein nicht gerade einfaches Thema wird, dürfte unsere übereinstimmende Meinung sein.
Dass das Thema "Netzneutralität" aber nur wegen ein paar leuten diskutiert wird und eigentlich gar kein reales Problemfeld darstellt, dies sehe ich nicht so.
Die Verlockung ist schon vorhanden, hier als Anbieter zusätzlich mit Einschränkungen bzw. "Optimierungen" sich mehr Vorteile zu verschaffen und die Kunden mit den Folgen dann zu übervorteilen, weil einzuschränken.
Dass, was dagegen spricht bzw. wirkt, dieser Verlockung dann auch nachzugeben, ist nicht viel und ggf. auch nicht lange ausreichend wirksam.
grapevine hat geschrieben:...
Das klingt mir zu sehr gefühlig, denn welche "vorhandene und aktive Regulierung" reicht denn nicht aus?
...

Die gesamte "vorhandene und aktive Regulierung" verhindert nicht, dass über den Einsatz von Angeboten nachgedacht wird, die mit "Netzneutralität" nicht viel zu tun haben und diese gefährden. (Beispiel "Managed Services") Wenn die "vorhandene und aktive Regulierung" die Aushöhlung der Netzneutralität verhindern würde, könnte die Telekom bzw. andere zwar weiter darüber nachdenken, es aber nicht umsetzen. Eine Ankündigung von "Managed Services" hätte sich die Telekom dann sparen können - und wohl auch gespart.
grapevine hat geschrieben:...
Wie ich bereits gesagt habe, wären nach meiner Einschätzung auch heute schon manche Pläne unter Aspekten des Wettbewerbsrechts justiziabel. Es ist allerdings nicht verboten, über illegale Pläne nachzudenken.
...

Nachdenken nicht, aber umsetzen schon.
Wenn schon mehr oder wenig über so etwas nachgedacht wird, ist es umso weniger falsch, darüber nachzudenken, wie genau illegales bzw. justiziables Handeln verhindert oder wenigstens eingeschränkt wird.
grapevine hat geschrieben:...
Das ist falsch. Kunden finanzieren keine Infrastruktur. Kunden zahlen für die Nutzung einer Leistung, und ihre Zahlungen sind in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang mit der Nutzung fällig. Also dann, wenn die Investitionen schon getätigt sind. Die Zahlungen der Kunden sind keine Finanzierung, sondern im Lebenszyklus einer Investition ihr Gegenstück.
...

Natürlich finanzieren die Kunden die Infrastruktur nicht selbst - nicht direkt.
Soweit hast Du ja recht - nur darum ging es mir nicht. Denn ich habe ja auch geschrieben "letztendlich".
Die Kosten und der Aufwand, welcher durch die Finanzierung entstehen, bezahlen neben anderen Kosten die Kunden mit seinen Beträgen an den Anbieter.
(Egal ob relativ direkt oder eher um viele "Ecken" und längerfristig - ggf. über verschiedene Umwege.)
Dass setzt natürlich voraus, dass auch zahlende Kunden da sind. Dann aber kommt das Geld letztendlich von ihnen (den Kunden) - auch wenn sie nichts mit den Finanzierungsverträgen zu tun haben und die Kosten für die Investitionen erst einmal von anderer Stelle bezahlt wurden (= Finanzierung).

Dass mit den Einnahmen von den Kunden alles mögliche bzahlt und ggf. auch mal "querfinanziert" wird, ist bekannt.
Ebenso, dass manche neuen Investitionen auch aus den Einnahmen schon vorhandener bzw. älterer Infrastruktur mit bezahlt werden.
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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon bru62 » 18.08.2013 09:42

Rolle rückwärts im BMWi! Wie eigentlich nicht anders zu erwarten, hat man nun nach dem Abflauen des öffentlichen Protestes fast klammheimlich einen neuen Verordnungsentwurf vorgelegt, der sicher nicht die Kritik des BITKOM und anderer Lobbyisten finden wird.

Wie heise.de am 08.08.2013 berichtet, unterscheidet der neue Entwurd "klar zwischen dem traditionellen, "offenen" Internet, in dem Datenpakete gemäß dem "Best Effort"-Prinzip "grundsätzlich gleich behandelt werden" sowie davon "logisch getrennten Netzen" mit separaten Angeboten ("Managed Services")." Ein "Zwei-Klassen-Netz wird eindeutig vorgezeichnet." Zwar werden Anbieter verpflichtet, Datentransfers nicht willkürlich einzuschränken und eigene Inhalte nicht zu bevorzugen. Auch soll es unzulässig sein, mit Anbietern Verträge über bevorzugten Transport zu schließen. All das gilt aber nicht für "managed Services", die gegen Entgelt bevorzugt behandelt werden dürfen. "Denn eine 'inhaltsneutrale, an technischen Erfordernissen orientierte Transportklassifizierung' wird nicht als 'willkürliche Verschlechterung von Diensten' gewertet, 'solange dem Endnutzer Wahlmöglichkeiten erhalten bleiben'", heißt es im Bericht.

Enthalten sein soll allerdings weiterhin das Verbot des "Routerzwanges".

Alles in allem ein weitere (Ent)täuschung aus dem FDP-Ministerium. Nachdem auch aus Brüssel zuletzt ähnliche Entwurfe bekannt wurden, kann man nun offenbar nur noch auf die Bundestagswahl hoffen ...

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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon grapevine » 19.08.2013 09:34

Was war denn die Zielvorstellung? Wenn sie so war, dass

a) das Internet das einzige Datennetz ist, das Anbieter betreiben dürfen
und
b) in diesem Internet kein Dienst "besser" funktionieren darf, als das mit Best-Effort möglich ist,

dann muss man der FDP schon fast dankbar sein, dass sie für solch einen Käse nicht zu haben ist.

Für mich ist die Kernfrage eine andere: Warum hat bisher keine Partei, von der man typischerweise eine ausgewogenere Haltung zwischen Wirtschafts- und Verbraucherinteressen erwartet, einen besseren Vorschlag vorgelegt?

Vielleicht ist Netzpolitik doch nur ein Feigenblatt für eine junge, vernetzte Wählergruppe.
Und vielleicht hat es einigen gedämmert, dass man mit einem primitiven Verständnis von Netzneutralität -- einer diffusen Angst vor einem Zweiklassennetz, mit Ottonormalverbrauchern, die von profitgierigen Anbietern gemolken werden -- zwar Politik machen kann, aber keine Verordnung.
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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon Nenunikat » 19.08.2013 13:24

grapevine hat geschrieben:Was war denn die Zielvorstellung? Wenn sie so war, dass

a) das Internet das einzige Datennetz ist, das Anbieter betreiben dürfen
und
b) in diesem Internet kein Dienst "besser" funktionieren darf, als das mit Best-Effort möglich ist,
dann muss man der FDP schon fast dankbar sein, dass sie für solch einen Käse nicht zu haben ist.
...

Bleibt die Frage, wer so etwas gefordert haben soll?
Es geht nicht darum, beispielsweise Standleitungen zu verbieten.
Es geht auch nicht darum, keine Geschäftskunden-Angebote machen zu dürfen, wo bestimmte Parameter vertraglich festgelegt werden.
Es geht aber u.a. darum, dass es nicht sein kann, dass bestimmte Dienste nach einiger Zeit nur noch über zubuchbare "Zusatzpakete" vernünftig nutzbar sind, weil letztendlich nur noch dieser Weg vernünftig angebunden wird. Dass dies schwierig in gesetzliche Texte zu bringen ist, weil es schwer abzugrenzen ist, dürfte unstrittig sein. Diensteklassen sind hier vielleicht ein hilfreiche Einordnungsmöglichkeit.
Es geht ja eben nicht darum, Internet-Nutzer zu behindern. Es geht nur darum, zu verhindern, dass bestimmte Angebote nur noch über diese Zusatzpakete vernünftig nutzbar sind und dass sich die Anbindung dieser Dienste für alle, die diese Zusatzpakete nicht nutzen, nicht bewußt immer mehr verschlechtert.
grapevine hat geschrieben:...
Für mich ist die Kernfrage eine andere: Warum hat bisher keine Partei, von der man typischerweise eine ausgewogenere Haltung zwischen Wirtschafts- und Verbraucherinteressen erwartet, einen besseren Vorschlag vorgelegt?
...

Vielleicht ist das Thema - vor allem in der Abgrenzung - eben nicht so einfach, dass man da mal mit einer schnellen Anordnung Politik machen kann...
grapevine hat geschrieben:...
Vielleicht ist Netzpolitik doch nur ein Feigenblatt für eine junge, vernetzte Wählergruppe.
Und vielleicht hat es einigen gedämmert, dass man mit einem primitiven Verständnis von Netzneutralität -- einer diffusen Angst vor einem Zweiklassennetz, mit Ottonormalverbrauchern, die von profitgierigen Anbietern gemolken werden -- zwar Politik machen kann, aber keine Verordnung.

Primitiv, diffus, nur in ein paar Köpfen herumgeisternde Ideen - wenn es so wäre, könnte dies doch mit entsprechend klaren Ansagen der Anbieter aus der Welt geschaffen werden. Warum fällt dies denn denjenigen so schwer, die mit künftigen "Managed Services" werben?
Wenn es angeblich keine Netzpolitik braucht, weil ja alles von selbst bestens läuft, warum muss es da erst einen Aufschrei im Internet geben, der dann zu einer Abmilderung der geplanten Einschränkungen führt?
Zu vergessen, dass in solchen Zusatzangeboten für eigentlich schon über das Standardangebot erreichbare Dienste schon ein ausreichendes Mißbrauchs-Potential durch gleichzeitige, (ggf. relative) Verschlechterung der Standard-Zugänge steckt, könnte man ebenso als primitiv bzw. diffus ansehen.
... - erleben was verhindert.
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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon Dino75195 » 19.08.2013 13:38

Danke Nenunikat für deinen Beitrag!


mal wieder ein Beispiel aus der Praxis, in dem Fall geht es um Ingress und um Mobile Internetnutzung...
Vodafone: Prepaid-Tarif für "Ingress"-Spieler - 600 MB Datenvolumen bei Aufladung
http://www.onlinekosten.de/news/artikel ... -Aufladung

Dort sieht man ja schon wo der Weg hin führt, Extra Freivolumen für einige Firmen.
Und genau sowas blüht uns auch im Festnetzbereich.

Ob in dem Fall von Ingress zu Vodafone Geld geflossen ist? :shock:
Aber ganz sicher kann sich ein 0815 Spiele Anbieter nicht so einfach freikaufen.

Aber schauen wir mal in ein paar Jahren, wie sich das entwickelt.
Von der FDP hab ich nichts anderes erwartet :roll:


Gruß Robert
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"Schnelleres DSL in Weichs und allen Ortsteilen"
http://www.dsl-weichs.de (Webseite inzwischen abgeschalten)
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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon Dino75195 » 21.08.2013 09:28

Sony und Telekom kündigen Breitband-Kooperation für PS4 an
http://www.digitalfernsehen.de/Sony-und ... 996.0.html


Hier mal was zum lesen, leider sind noch nicht genug Informationen drin, ob das über Managed Service laufen wird und ob die Drosselung dann für die Playstation 4 aufgehoben wird...
zumindest soll es ein Bundle mit 200 Mbit/s Internetanschluss und Playstation 4 geben.
Natürlich nur bis zu 200 Mbit/s.
Zumindest steht fest, dass die neue Internet Konsolen nur mit hohen Geschwindigkeiten ihr volles Potenzial entfalten können.

Das wird keine schöne neue Internet-Welt. Wie sich das genau entwickelt wird sich erst in einigen Jahren zeigen.
Genaue Preise zum Thema Playstation 4 und der Kooperation mit der Telekom wird erst in einigen Monaten veröffentlicht.

Gruß Robert
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Re: Netzneutralität als wichtiges Thema

Beitragvon bru62 » 27.08.2013 17:15

Richard Sietmann von heise.de berichtet am 23.08.2013 über eine Veranstaltung des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI), auf der eine Studie zur "Netzneutralität im internationalen Vergleich", insbesondere in Deutschland, der EU, Frankreich, den Niederlanden und den USA, vorgestellt wurde. Als das "das Strengste, was es in diesem Zusammenhang gibt", werden die Regelungen in Slowenien bezeichnet. Dort ist es den Anbietern verboten, Dienste zu blockieren oder zu verlangsamen (mit einigen begründeten Ausnahmen). Ebenfalls unzulässig ist eine Preisdifferenzierung für einzelne Dienste. In Deutschland sei das Problem keine "Massenthema", obwohl es eins sein sollte. Herausgearbeitet wurden vier Schwerpunkte der Debatte: 1. wer soll regulieren, 2. wer soll den Netzausbau bezahlen, 3. ist Netzmanagement sinnvoll für wissenschaftlichen Fortschritt und 4. wie fließen Grundwertdiskussionen, z. B. zur Informationsfreiheit mit ein. Aus der Beantwortung dieser Fragen erwartet man auch eine Befruchtung der Diskussion in Deutschland.

Gruß
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bru62
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