Gründe der Breitband-Misere

Allgemeine Initiativen und Breitband Themen

Gründe der Breitband-Misere

Beitragvon governet » 08.05.2006 16:02

Hab ich mal vom Onlinekosten-Forum übernommen:

1. Die Politik und die Bundesnetzagentur:

    Sie machen keinen Druck auf die Unternehmen, bzw. fördern sie kein Stück, damit sie Anreize haben, dass mehr ausgebaut wird
    (so wie es auch in anderen europäischen Staaten möglich ist).
    Die Linzenzvergabe von Wimax dauert viel zu lange
    Sie versprechen immer nur und tun nix (Flatrate für alle, daran kann ich mich gut erinnern)
    Wo sind Merkels Milliarden die sie zur CeBit versprochen hatte und die in den Netzausbau gehen sollten
    Diensteleister und Netzbetreiber wurden zur Zeit der Privatisierung der Telekom nicht aufgesplittet
    UMTS sollte nur 75 % ausgebaut werden (Bevölkerungsanteil) anstatt gleich hundert zu fordern
    Schmalband-Flat sollte eingeführt werden, aber man hat den "Schwanz eingezogen" (hätte weiterausbau gefördert, siehe ST-FRIACO-Studie)
    (Chronischer) "Geldmangel" des Staates
    das Fernseh-Kabelnetz wurde zu lange bei der Telekom gelassen und hätte deutlich schneller abgespalten werden müssen. Dadruch konnte sich diese alternative Breitbandanbindung nicht entwickeln.
    etc.

2. Bundespost:

    Der Osten musste viel zu schnell aufgebaut werden, so dass man nicht mehr an die Zukunft gedacht hat

3. Telekom:

    sie investiert nur sehr wenig in den Netzausbau (wenn man mal die Investitionen mit dem Werbeetat vergleicht)
    Sie nutzt nicht wirklich die Möglichkeiten des Netzes aus (wenn man an die baldige Erhöhung der Dämpfung denkt) - hat aber wohl aber damit zu tun, dass man bestimmte Qualitätsmerkmale einhalten muss (glaub das ist gesetzlich vorgegeben), was andere Anbieter wohl nicht brauchen
    Nichteinführung von alternativen DSL-Arten I-DSL, RA-DSL usw.
    sie braucht immer zu lange um zu Testen (Dämpfungserhöhung, A-DSL2+, Wimax, V-DSL)
    Nichteinführung Schmalband-Flat (hätte Weiterausbau gefördert)
4. Alternative Anbieter:

    kommen langsam nicht mehr in Bewegung und bauen kaum weiter aus, da sie immer mehr auf Resale-DSL bauen
    Nutzen keine Strukturfonds der EU um weiter ausbauen zu können
    bauen auch nur in Metropolen

5. Kapitalismus - Marktwirtschaft:

    alle wollen nur noch riesige Gewinne machen auf Kosten der Arbeitnehmer und Kunden
    Kunden wollen nur noch "Geiz ist GEIL"
    Kunden gehen immer mehr zu Mobil statt zu Festnetz ("Telekom verliert 100.000 Anschlüsse pro Monat")


http://www.onlinekosten.de/forum/showth ... 33&page=15 (ziemlich weit unten)

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Beitragvon akrstn » 08.05.2006 19:26

Anmerkung zu 2.

Der Netzausbau im Osten ist nur von der Bundespost, sondern auch von der privatisierten Telekom durchgeführt worden (bei mir 1998). Es war wohl weniger das Problem, dass es zu schnell gehen musste, als das es möglichst wenig kosten sollte. Und da hat man halt Glasfaser verlegt, auch wenn die Entwicklung bereits die damit verbundenen Probleme erkennen ließ.

Anmerkung zu 5.

Die Telekom verliert inzischen 150.000 Kunden pro Monat. Sie merkt aber auch nicht, dass ein Teil der Verluste auf fehlende DSL-Verfügbarkeit zurückzuführen ist. Es gibt ja doch die eine oder andere Alternative. Allein in meinem Kollegenkreis sind (mich eingerchnet) im letzten halben Jahr 3 vom Festnetz abgewandert, da sie inzwischen alternative Zugänge verwenden. Für die Telekom wären sie nicht einmal unbedingt verloren, da die Alternativen meist eine Notlösung sind.
Das Interessante dabei: Hat man seinen Festnetzanschluss erst einmal los, dann geht keine Verfügbarkeitsabfrage mehr. Wann wohl die T-Com darauf kommt, dass man mit DSL vielleicht auch Kunden gewinnen kann, wenn man es denn auch anbieten kann.
MfG
AKrstn

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Beitragvon governet » 08.05.2006 19:40

akrstn hat geschrieben:Anmerkung zu 2.
Und da hat man halt Glasfaser verlegt, auch wenn die Entwicklung bereits die damit verbundenen Probleme erkennen ließ.

Anmerkung zu 5.

Die Telekom verliert inzischen 150.000 Kunden pro Monat.
Das Interessante dabei: Hat man seinen Festnetzanschluss erst einmal los, dann geht keine Verfügbarkeitsabfrage mehr. Wann wohl die T-Com darauf kommt, dass man mit DSL vielleicht auch Kunden gewinnen kann, wenn man es denn auch anbieten kann.


Zu 2. Sehr weitsichtig dann von der T-Com. Sie hat schon sehr weit in die Zukunft gekuckt. In 50 Jahren werden dann auch Glasfasergebiete ausgebaut. :wink:

Zu 5. Sind es doch schon so viele. Tja die Abfrage muss sie dann wohl mal überarbeiten.

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