marktbeherrschung der telekom

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marktbeherrschung der telekom

Beitragvon essig » 05.12.2005 16:21

in einigen themen wurde bereits darüber spekuliert, wie wohl die zukunft der telekom aussieht. ich bin der meinung, dass sie sich aus strategischen gründen nach außen hin über den drohenden wettbewerb besorgt zeigt aber intern alles unglaublich fest im griff hat.

:idea: anmerkung zum ewigen thema freier wettbewerb: gäbe es diesen hätte die telekom immernoch oder wieder 100% marktanteil. man kann einen monopolisten nicht einfach auf den markt loslassen und glauben, dass alles gut wird. es bedarf regulierung bei einem solchen projekt. in wie weit diese regulierung erfolgreich war kann jeder selbst beurteilen.

durch die privatisierung unterliegt die telekom nun den kartellrechtlichen bestimmungen. diese besagen z.b., dass ein unternehmen kein anderes übernehmen darf, wenn dadurch ein marktanteil von mehr als 33% entsteht. da die telekom momentan weit, weit über den 33% liegt, darf (könnte aber locker) sie keine mitbewerber kaufen. diese option scheidet also im moment zumindest aus. sie kann aber auf anderen wegen dafür sorgen, dass sie ihren extremen marktanteil halten kann. ein beispiel ist z.b. die umts versteigerung im jahre 2000. die preise für die lizenzen wurden in solch astronomischen höhen getrieben (6 lizenzen zu je 8 milliarden euro = 48 milliarden für den staat), dass viele anbieter vorzeitig aussteigen (z.b. debitel) mussten, manche ihre lizenz wieder abgegeben haben (mobilcom) und andere bis heute an den 8 milliarden derartig zu knabbern haben, dass man sie als angeschlagen bezeichnen kann. ersteigert haben diese damals übrigens: T-Mobile, Vodafone, MobilCom, E-plus, O2 und Quam (welche sich so glaube ich ebenfalls zurückziehen mussten). es gibt also auch andere effektive möglichkeiten in den markt einzugreifen ohne gesetzliche regelungen zu missachten.

unterm strich würde ich sagen, dass die telekom auch in den nächsten jahrzehnten nicht unter 33% marktanteil fallen wird. die haben ganze hundertschaften die sich genau darum kümmern. nicht der markt entscheidet sondern das marktbeherschende unternehmen innerhalb der gesetzlichen rahmenbedingungen.
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Beitragvon Powie » 05.12.2005 16:39

ja das ist so richtig. Aber ich glaube die Telekom ist gerade deutlichst angeschlagen. Gerade weil VoIP auf dem Plan tritt, weil UMTS, UMTS Flatrates für Daten und Sprache kommen.
Sehen wir uns mal "Congster" an, die Billigmarke, ich kann mir nicht vorstellen das diese "erfolgreich" ist, ist sie doch immer noch teurer als die günstigen. T-Online muss bei DSL Flatrates auf Preise herunter, das wollte sie sicher niemals. Deshalb versucht ja T-COM gerade die Reintegration der Tochter. Was sie damit alles genau bezwecken tut, ist mir nicht klar, aber rehin theoretisch könnte sie damit den Knaller loslassen und sagen: wer Anschluss hat hat Internet, Flatrate = 0€.... So abwegig finde ich das nicht, und es würde den meisten alternativen Providern über Nacht den Garaus machen.
Obwohl die TCOM aktuell am DSL Anschluss noch verdient, durch VoIP ist eine Konkurrenz entstanden die dem Festnetz die Kunden wegfrisst, und das wird den rosanen empfindlich weh tun.
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Beitragvon essig » 05.12.2005 16:56

würde mich wirklich gern täuschen und mich für alle freuen wenn die telekom tatsächlich angeschlagen wäre. vielleicht ist es ja auch so. nur traue ich dem ganzen irgendwie nicht. eher so ein gefühl ;)

ich denke übrigens, dass sich die telekom intern von der festnetztelefonie bereits verabschiedet hat. bekommen sie ihren investitionsschutz, dann gibt es überall wo es sich lohnt triple play. die leerrohre liegen ja zufällig schon. glasfaser rein und ab gehts. wenn die anderen anfangen die erdarbeiten zu planen, laufen schon die ersten werbespots für tcom triple play.

was das im moment mit t-online als tochter der telekom und congster als tochter von t-online auf sich hat habe ich auch noch nicht ganz durchschaut. ich weiß auch nicht woher ich das habe aber ich traue diesem ganzen "pseudo" wettbewerb nicht recht.
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