E-Plus darf Datendienste im 900 MHz-Bereich betreiben

[Meester Proper]

Die Bundesnetzagentur hat nach einem Antrag von E-Plus die Nutzung des bisher nur für Sprachtelefonie genutzte 900-Megahertz-Frequenzbandes auch für drahtloses Breitband-Internet (UMTS/LTE/etc.) freigegeben. Alle Mobilfunkanbieter können diese Flexibilisierung beantragen.

Ab sofort darf E-Plus an 25 Standorten auf diesen Frequenzen Internet anbieten, berichtet heute, am 16.12.2010 „Welt Online“.

Als erstes sollen Standorte in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz profitieren. Benachbarte Frequenzen dürfen dabei nicht gestört werden, ähnlich wie im Bereich der Digitalen Dividende bei 800 MHz.

Pressemitteilung „E-Plus darf 900-MHz-Frequenzen für Datenübertragung nutzen" (portel.de)

[bkt]

Damit kommt Schwung in den Markt, da E-Plus ohne Auflagen sofort mit weit-tragenden LTE-Angeboten dort auflaufen kann, wo die anderen mit den 800er Frequenzen erst nach Auflagenabarbeitung hin dürfen. Das wird ja interessant.

[Meester Proper]

Das Unternehmen stützt sich bei 900 Megahertz auf vorhandene Technik, die heute bereits in den Mobilfunknetzen genutzt wird.

Das hört sich für mich mehr nach UMTS900 an. Obwohl LTE900 auch möglich wäre.

[bkt]

Das Unternehmen stützt sich bei 900 Megahertz auf vorhandene Technik, die heute bereits in den Mobilfunknetzen genutzt wird.

Das hört sich für mich mehr nach UMTS900 an. Obwohl LTE900 auch möglich wäre.

LTE wäre die bessere Wahl, da ein technischer Evolutionsschritt weiter. Das Zellpumpen von UMTS fällt hier weg und die Übertragungsqualität ist höher.

[essig]

da E-Plus ohne Auflagen sofort mit weit-tragenden LTE-Angeboten dort auflaufen kann, wo die anderen mit den 800er Frequenzen erst nach Auflagenabarbeitung hin dürfen.

das dürfen die anderen drei dann aber auch

und die mit 900 mhz versorgten gebiete dürften sogar an die versorgungsverpflichtung der 800 mhz frequenzen angerechnet werden.

[bkt]

da E-Plus ohne Auflagen sofort mit weit-tragenden LTE-Angeboten dort auflaufen kann, wo die anderen mit den 800er Frequenzen erst nach Auflagenabarbeitung hin dürfen.

das dürfen die anderen drei dann aber auch

und die mit 900 mhz versorgten gebiete dürften sogar an die versorgungsverpflichtung der 800 mhz frequenzen angerechnet werden.

Das ist doch schön.
Es hilft aber den Anbietern nur wirklich weiter, wenn damit gemeldete Orte versorgt werden. Die Versorgung mit LTE in DSL-versorgten Gebieten bringt anrechnungstechnisch 0 Punkte.

[essig]

Es hilft aber den Anbietern nur wirklich weiter, wenn damit gemeldete Orte versorgt werden. Die Versorgung mit LTE in DSL-versorgten Gebieten bringt anrechnungstechnisch 0 Punkte.

wie meinst du das? kannst du das am beispiel von thüringen kurz erklären?

[bkt]

Erfurt Innenstadt: VDSL + Kabel Deutschland + UMTS 7.2 + PrioGruppe 4
Eine Versorgung dort mit LTE 800/900 bringt keine anrechenbare Versorgung, da ein bereits versorgtes Gebiet eine Zweit/Drittversorgung erhält.

Eisenach Innenstadt: DSL + Kabel Deutschland + PrioGruppe 3
Eine Versorgung dort mit LTE 800/900 bringt keine anrechenbare Versorgung, da ein bereits versorgtes Gebiet eine Zweit/Drittversorgung erhält.

Thangelstedt: VDSL (E.ON/Netkom) + PrioGruppe 2
Die Versorgung dieses Ortes kann sich jeder Anbieter (bereits ohne eigenen Aktivität) anrechnen lassen. Ein LTE-Angebot dort bringt keine darüber hinausgehende anrechenbare Versorgung, da sie für diesen Ort eine Zweitversorgung darstellt.

Schwarza: VDSL (E.ON/Netkom) + PrioGruppe 2
Die Versorgung dieses Ortes kann sich jeder Anbieter (bereits ohne eigenen Aktivität) anrechnen lassen. Ein LTE-Angebot dort bringt keine darüber hinausgehende anrechenbare Versorgung, da sie für diesen Ort eine Zweitversorgung darstellt.

Die übrigen Orte der Gemeinde Blankenhain PrioGruppe 2
> Alt- und Neudörnfeld > Blankenhain > Drößnitz > Egendorf > Großlohma > Hochdorf > Keßlar > Kleinlohma > Kottenhain > Krakendorf > Lengefeld > Loßnitz > Lotschen > Meckfeld > Neckeroda > Niedersynderstedt > Obersynderstedt > Rettwitz > Rottdorf > Saalborn > Söllnitz > Tromlitz > Wittersroda
sind im Zweifel noch nicht erschlossen (wenn ich jetzt nichts übersehen habe).

Der Ausbau eines Anbieters dort würde zu einer (zusätzlichen und daher) anrechenbaren Versorgung für alle Anbieter führen.

[Meester Proper]

LTE wäre die bessere Wahl, da ein technischer Evolutionsschritt weiter. Das Zellpumpen von UMTS fällt hier weg und die Übertragungsqualität ist höher.

E-Plus wird HSPA+ an den 25 Standorten einsetzen, berichtet teltarif.de. Ähnliches findet man im Artikel von heise online.

[Meester Proper]

Teltarif.de berichtet heute erneut über das Thema und stellt klar: E-Plus wird ersteinmal HSPA+ auf diesen Frequenzen einsetzen, LTE900 wäre ebenfalls möglich gewesen.