VATM: Überhöhter TAL-Preis verhindert Breitbandausbau

Neuigkeiten zum Thema Telekommunikation und Breitband

Re: VATM: Überhöhter TAL-Preis verhindert Breitbandausbau

Beitragvon essig » 16.12.2010 13:38

bkt hat geschrieben:A) Schneller Flächen-Ausbau mit VDSL -> dann (Kupfer-)TAL drastisch absenken

B) Flächendeckender FTTH-Ausbau -> dann (Kupfer-)TAL kräftig anheben

theoretisch richtig, praktisch wunschdenken ;)

würde man die tal im ländlichen raum auf 50 euro erhöhen (also kräftig) dann hätte das nur sehr vereinzelt einfluss auf den dortigen ftth ausbau.

bkt hat geschrieben:Ein regulierter Preis orientiert sich übrigens an den Kosten aus den eingereichten Wirtschaftlichkeitsberechnungen zur Erstellung des Netzes.

ein regulierter preis soll aber auch immer lenkende wirkung haben und weicht deshalb sehr oft von den tatsächlichen kosten ab je nach dem welches ziel man erreichen will. in wie weit das für die TAL miete zutrifft...
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Re: VATM: Überhöhter TAL-Preis verhindert Breitbandausbau

Beitragvon bkt » 16.12.2010 13:56

essig hat geschrieben:ein regulierter preis soll aber auch immer lenkende wirkung haben und weicht deshalb sehr oft (???)von den tatsächlichen kosten ab je nach dem welches ziel man erreichen will. in wie weit das für die TAL miete zutrifft...

???
Das wäre dann aber ein politischer motivierter Preis.
Und der ist vor dem Verwaltungsgericht selten zu halten, da ihm die Rechtsgrundlage fehlt. So arbeitet auch die BNetzA nicht. Die ist politische (manchmal auch leider) ziemlich neutral und arbeite schon recht objektiv und bleibt lieber auf der rechtssicheren Seite, "als sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen".
Daher auch die gute Prozeß-Bilanz ;-)
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Re: VATM: Überhöhter TAL-Preis verhindert Breitbandausbau

Beitragvon essig » 16.12.2010 16:23

bkt hat geschrieben:Das wäre dann aber ein politischer motivierter Preis.

ja was denn sonst? ist wie bei hartz4, man kann es so hinrechnen, dass man auf 300 euro kommt und so hinrechnen, dass man bei 500 euro landet, eben ja nach politischen willen und ziel.

bei der tal miete ist es genauso, natürlich MUSS man diese berechnen aber theoretisch kann man jede gewünschte zielmarke erreichen. beim berechnen der tal miete bezieht man sich schließlich nicht nur auf aktuelle zahlen und werte sondern eben auch auf historische als das netz entstanden ist und da hat man einigen spielraum die zahlen hinzubiegen. zu glauben die tal miete wurde in den letzten jahren absolut neutral, objekt und unabhängig festgelegt ist ziemlich gutgläubig.

bkt hat geschrieben:Die BNetzA hat aber eine ausgezeichnete Gerichtsquote und verliert so gut wie nie einen Prozess, weil die Kammerbeschlüsse qualitativ sehr hochwertig sind.

wieso hat das verwaltungsgericht dann 2008 und 2009 entschieden, dass die bnetza die berechnungsmethode schnellstmöglich anpassen muss? oder der europäische gerichtshof im jahr 2008? siehe auch http://www.teltarif.de/arch/2008/kw51/s32355.html und http://www.teltarif.de/tal-entgelte-bun ... 35540.html
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Re: VATM: Überhöhter TAL-Preis verhindert Breitbandausbau

Beitragvon sollner11 » 16.12.2010 16:38

naja, vor dummheit sind die auf nicht gefeit


fakt ist:
der zu geringe tal-preis behindert ja auch all die, die jetzt ausbauen wollen und dann vermieten wollen, also nicht nur den monopolisten
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Re: VATM: Überhöhter TAL-Preis verhindert Breitbandausbau

Beitragvon Meester Proper » 16.12.2010 16:54

Und der VATM legt nach, mit einer Pressemitteilung heute, am 16.12.2010, veröffentlicht auf portel.de:
Pressemitteilung „VATM: „Entgelte für TAL müssen um 30 Prozent sinken"" hat geschrieben:VATM: „Entgelte für TAL müssen um 30 Prozent sinken“
Vierthöchster Mietpreis für die „Mutter aller Vorprodukte“ in Europa


Köln, 16.12.10-13:45 - „Der Mietpreis für die TAL ist eine der wichtigsten Stellschrauben im deutschen Telekommunikationsmarkt. Immer noch liegt das monatliche Entgelt auf einem künstlich hohen Niveau. Es orientiert sich auch nach zwölf Jahren an einem Kostenmodell, das völlig zu Unrecht allein auf Neubaukosten basiert. Und das, obwohl das über Jahrzehnte errichtete alte Kupfernetz der Telekom weitestgehend abgeschrieben ist und eben nicht mehr neu gebaut oder ersetzt wird“, sagt VATM-Präsident Gerd Eickers.

Auch bei der Berücksichtigung der Eigenkapitalverzinsung müsse nachgebessert und das vergleichsweise äußerst geringe Risiko beim Kupfer-netzausbau einbezogen werden. „Wir müssen zumindest auf einen guten europäischen Durchschnittspreis kommen – gerade auch aufgrund unserer Mengenvorteile im größten europäischen Markt. Das heißt: Das Entgelt muss um rund 30 Prozent auf etwa sieben Euro gesenkt werden.“

Im März 2011 wird die Bundesnetzagentur das neue Monatsentgelt für die TAL (TAL) – im üblichen Zwei-Jahres-Rhythmus – bekannt geben. „Für den TK-Markt ist es entscheidend, dass die Regulierungs-behörde ein Entgelt festlegt, das den Vorgaben der Gerichte gerecht wird und die tatsächliche Wettbewerbssituation besser als bisher berücksichtigt“, unterstreicht Alain D. Bandle, Vorstandsvorsitzender der Versatel AG, die nach der Telekom das zweitgrößte Glasfasernetz insbesondere in den Städten Deutschlands besitzt.

Der monatliche TAL-Mietpreis, den die Wettbewerber an den Ex-Monopolisten überweisen müssen, beträgt derzeit in Deutschland 10,20 Euro – und ist damit der vierthöchste in Europa. In den vergangenen Jahren ist das Entgelt nur minimal gesenkt worden (2005: 10,65 Euro). Der Durchschnitt der zehn EU-Länder mit den preisgünstigsten Mietpreisen für die so genannte Letzte Meile liegt nach neuesten Zahlen von Cullen International hingegen derzeit bei 6,67 Euro. Bei laut Dialog Consult schätzungsweise rund 9,5 Millionen vermieteten TAL bedeutet das heutige Preisniveau Belastungen von jährlich über 300 Millionen Euro und entsprechende Wettbewerbsnachteile.

Die eindeutigen Vorgaben des Europäischen Gerichtshofes (2008) und des Verwaltungsgerichts Köln (2010) sprechen für eine deutliche Absenkung des Entgeltes. Das bestätigt ein aktuelles Gutachten von Prof. Dr. Jürgen Kühling, Universität Regensburg, das im Auftrag des VATM erstellt wurde. „Es besteht klarer Handlungsbedarf bei der Regulierungsbehörde“, so der Rechtsexperte. „Es gibt ein rechtskräftiges Urteil, dass die TAL-Preisfestlegung für die Jahre 1999 bis 2001 neu erfolgen muss – auf Basis eines Mix aus Wiederbe-schaffungs- und historischen Kosten. Die Bundesnetzagentur muss also für diesen Zeitraum ohnehin ein neues Berechnungsmodell aufsetzen. Zudem ist dieses Urteil auch für künftige Entgeltentscheidungen wichtig“, sagt Prof. Kühling. Die Regulierungsbehörde sollte jetzt das Modell für die nächste TAL-Entscheidung im März 2011 anpassen, um diese von vorneherein auf sichere juristische Füße zu stellen. Prof. Kühling: „Da dies sehr aufwändig ist, müssten die Vorarbeiten für die nächste TAL-Preisfestlegung jetzt unverzüglich beginnen.“

„Durch den künstlich hohen Preis für die Letzte Meile wird aus unserer Sicht zudem aktiv in die Wettbewerbsfähigkeit der TK-Anbieter gegenüber den Kabelnetzbetreibern eingegriffen“, so der VATM-Präsident. Nicht zuletzt dadurch konnten die Kabelnetzbetreiber ihren Neukundenanteil in 2010 mit 0,8 Millionen auf 47,1 Prozent (Schätzung Dialog Consult) deutlich erhöhen. Das TAL-Entgelt müsse sich an der Realität orientieren. „Durch den Verlust von Kunden, aber auch den hohen Vorproduktpreis selbst, gehen den Wettbe-werbern Millionen von Euro verloren, die dann nicht für Investitionen zur Verfügung stehen. Die Telekom selbst hat keinen Anreiz zu investieren, da sie weiterhin rund eine Milliarde Euro pro Jahr TAL-Miete von den Wettbewerbern für ein weitestgehend abgeschriebenes Netz einnehmen kann“, betont der VATM-Präsident. In 2010 haben die Wettbewerber mit rund 3,7 Milliarden Euro fast 60 Prozent der Investitionen in TK-Sachanlagen gestemmt und sind gewillt, den Breitbandausbau weiter voranzutreiben.

Mit Blick auf die Breitbandstrategie der Bundesregierung und den IT-Gipfel Anfang Dezember, wonach bis Ende 2014 75 Prozent der Haushalte über Anschlüsse mit Übertragungsraten von mindestens 50 Mbit/s verfügen sollen, sagt Bandle: „Für die erfolgreiche Umsetzung eines flächendeckenden Breitbandausbaus und die Schaffung eines Glasfasernetzes in Deutschland ist eine enorme Investitionssumme erforderlich. Kein Unternehmen kann diese alleine aufbringen.“ Eine Absenkung der TAL-Entgelte sei für fairen Wettbewerb und somit für Investitionen möglichst vieler TK-Unternehmen unabdingbar.

Auch der Preis für den Teil der letzten Meile vom grauen Kasten am Gehwegrand (Kabelverzweiger) bis zum Kunden, die so genannte KVz-TAL, liege mit 7,21 Euro als Bestandteil der TAL-Gesamtmiete (10,20 Euro) besonders hoch. Diese KVz-TAL spielt beim VDSL-Ausbau eine besonders wichtige Rolle. „Mit einer konsistenten Absenkung des Mietpreises auch für die KVz-TAL könnte man eine positive Sogwirkung erreichen, damit alternative Carrier in den VDSL-Ausbau investieren können“, so der Versatel-Chef.

Stichwort: TAL (TAL)

Die TAL (TAL) – auch Letzte Meile genannt – stellt innerhalb des Telefonnetzes die Verbindung zwischen der Ortsvermittlungs-stelle (Hauptverteiler) des Netzbetreibers und dem Netzabschluss (TAE) beim Teilnehmer dar. Überwiegend wird die Verbindung vom Hauptverteiler über den Kabelverzweiger (KVz), den Schaltkasten am Gehweg-rand, zu den Anschluss-dosen (TAE) beim Teilnehmer geschaltet. In den meisten Fällen besteht die TAL aus einer Kupfer-Doppelader (CuDa) und ist somit DSL-fähig. Die Kupfer-TAL muss teilweise Entfernungen von fünf Kilometern und mehr überbrücken und ist dann aus physikalischen Gründen praktisch nicht mehr für breitbandige Anwendungen nutzbar. Im Zuge des Glasfaserausbaus (VDSL, FTTB, FTTH) wird die Kupferleitung mittel- und langfristig zunehmend durch Glasfaserstrecken ersetzt werden. Die Wettbewerber mieten die Kupfer-TAL zu einem von der Bundesnetzagentur regulierten Preis vom Ex-Monopolisten, der Telekom Deutschland GmbH.
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Re: VATM: Überhöhter TAL-Preis verhindert Breitbandausbau

Beitragvon bkt » 16.12.2010 21:59

essig hat geschrieben:wieso hat das verwaltungsgericht dann 2008 und 2009 entschieden, dass die bnetza die berechnungsmethode schnellstmöglich anpassen muss? oder der europäische gerichtshof im jahr 2008? siehe auch http://www.teltarif.de/arch/2008/kw51/s32355.html und http://www.teltarif.de/tal-entgelte-bun ... 35540.html

Ich habe nichts von 100% geschrieben ;-)

Und die EU ist eine ganz besondere Veranstaltung, Was die machen kann man gut finden, muß man aber nicht ... (z.B. keine ordentliche Universaldienstregelung)
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Re: VATM: Überhöhter TAL-Preis verhindert Breitbandausbau

Beitragvon bkt » 16.12.2010 22:07

sollner11 hat geschrieben:naja, vor dummheit sind die auf nicht gefeit


fakt ist:
der zu geringe tal-preis behindert ja auch all die, die jetzt ausbauen wollen und dann vermieten wollen, also nicht nur den monopolisten

Ich schrieb schon mal, dass der TAL Preis nur für Kupfer gilt. Deshalb ist ja das mit dem Wiederbeschaffungswert so umstritten, denn wer baut heute noch Kupfer-TAL neu ?

Und für NGA gibt es noch keine Festlegung. Das wird doch auch allseits beklagt, wenn auch aus verschiedenen Gründen.
Die einen wollen eine Festlegung und die anderen wollen die Festlegung, dass es keine geben wird.

Da der TAL-Preis im wesentlichen aus den eingereichten Unterlagen der Antragsteller ermittelt wird, ist die TELEKOM zum großen Teil selber Schuld am Ergebnis. Falsche Unterlagen eingereicht ;-)

Außerdem wird vor der Kammerentscheidung meist auch noch eine Anhörung durchgeführt, wo alle Betroffenen Seiten zu Wort kommen. Da speisen ja auch der VATM und andere immer ihre eigenen "Gutachten" ein.
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Re: VATM: Überhöhter TAL-Preis verhindert Breitbandausbau

Beitragvon essig » 16.12.2010 23:05

wenn ein einfaches verwaltungsgericht die "qualitativ sehr hochwertig" arbeitende bnetza zurecht rückt und darauf hinweisen muss, dass sich das berechnungsmodel stärker an den tatsächlichen historischen kosten und nicht an theoretischen wiederbeschaffungskosten orientieren muss dann müsste es doch dämmern oder?

in gebieten wo bis heute kein 1 mbit dsl verfügbar ist müsste man die tal auf einen euro senken. zwar nicht mein favorit aber es wäre immerhin mal eine maßnahme. würde dort wo nötig den ausbau vorantreiben und wettbewerb schaffen.
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Re: VATM: Überhöhter TAL-Preis verhindert Breitbandausbau

Beitragvon sollner11 » 17.12.2010 06:29

bkt hat geschrieben:Ich schrieb schon mal, dass der TAL Preis nur für Kupfer gilt. Deshalb ist ja das mit dem Wiederbeschaffungswert so umstritten, denn wer baut heute noch Kupfer-TAL neu ?


klingt logisch, war mir aber nicht klar

warum ist das überhaupt ein problem?
m.net legt die einfach um

achso .. wenn mal konkurrenz, da wäre telekom im vorteil

d.h.
tal (auch ne verglasfaserte) muss immer umgelegt werden, und sie muss den reellen kosten entsprechen

d.h.
die cu-tal muss billig sein
die glasfaser-tal muss teuer sein

d.h.
telekom is gegen alles
die neuen sind zerstritten (breko, buglas,vatm)

d.h.
hier muss ein verein her, der allen zeigt, wo es langgeht
(die fünfte kraft im land)
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Re: VATM: Überhöhter TAL-Preis verhindert Breitbandausbau

Beitragvon stanleys » 17.12.2010 13:46

bkt hat geschrieben:...
A) Schneller Flächen-Ausbau mit VDSL -> dann (Kupfer-)TAL drastisch absenken

B) Flächendeckender FTTH-Ausbau -> dann (Kupfer-)TAL kräftig anheben und FTTH-Ausbau mit Open-Access-Auflage und reguliertem (LWL-)TAL-Preis für alle Anbieter versehen.
...


Habt ihr euch abgestimmt ? :D
http://www.onlinekosten.de/news/artikel ... oder-nicht
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Re: VATM: Überhöhter TAL-Preis verhindert Breitbandausbau

Beitragvon News » 21.12.2010 11:17

Auch der BREKO fordert in einer Pressemitteilung die Absenkung der TAL-Miete und sieht darin die Voraussetzung eines verstärkten Glasfaserausbaus:

Breko fordert deutliche Absenkung der TAL-Entgelte

Bonn, 20.12.2010-09:25 - Die Entgelte für die Teilnehmeranschlussleitung (TAL) der Telekom Deutschland, die die Wettbewerber monatlich für die "letzte Meile" zu ihren Kunden an den Ex-Monopolisten zahlen, werden im Frühjahr 2011 durch die Bundsnetzagentur (BNetzA) turnusmäßig neu festgelegt. In Deutschland werden bereits mehr als 10 Millionen Telefon- und Breitbandanschlüsse der Wettbewerber mit Hilfe der TAL realisiert. Allein die Mitglieder des Bundesverbandes Breitbandkommunikation e.V. (Breko) haben über 6 Millionen TALs gemietet.

Der neue Präsident des Breko, Ralf Kleint, betont: "Das richtige Signal für raschen Glasfaserausbau auch und gerade in der Fläche ist eine deutliche Absenkung der TAL-Entgelte. Die Mitgliedsunternehmen des Breko werden dann den Glasfaserausbau deutlich intensiver vorantreiben und bei der Erreichung der Breitbandziele der Bundesregierung mithelfen können." Gerade die alternativen Telekommunikationsanbieter sind zu Investitionen in bislang unterversorgten, ländlichen Gebieten bereit. Allein die Breko-Unternehmen haben im Jahr 2010 rund 1,5 Mrd. Euro in den Glasfaserausbau, vor allem in die so genannten "weißen Flecken" investiert.

Fest steht: In den nächsten Jahren werden nicht in alle Häuser in Deutschland Glasfaseranschlüsse gelegt werden können. Daher ist der Breko der Überzeugung, dass für den schnellen und wirtschaftlich tragfähigen Glasfaserausbau bis zum Endkunden Zwischenschritte erforderlich sind. Ein solcher Zwischenschritt ist die Verlegung von Glasfasern bis zum Kabelverzweiger (KVz), den "grauen Verteilerkästen" am Straßenrand. Hierdurch wird die Kupferstrecke zum Kunden so kurz, dass Bandbreiten von 50 MBit/s möglich werden. "Der regulierte Preis für die Miete der KVz-TAL (die "allerletzte Meile") hat damit besonderen Einfluss auf die wirtschaftlich tragfähige Realisierung leistungsfähiger Breitbandanbindungen. Die deutliche Absenkung der KVz-TAL ist daher eine wichtige Stellschraube für die Forcierung des Glasfaserausbaus in Deutschland", führt Breko-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers aus. Hinzu kommt, dass die Telekom Deutschland durch die hohen Einnahmen aus ihrem alten Kupfernetz keinerlei Anreize erhält, selbst in eine moderne Glasfaserinfrastruktur zu investieren. Gleichzeitig werden den Wettbewerbern die Finanzmittel entzogen, die sie für eigene Infrastrukturinvestitionen benötigen.

In der Vergangenheit hat die BNetzA die Entgelte für die TAL auf der Grundlage der Wiederbeschaffungskosten des Kupfernetzes der Telekom Deutschland berechnet. Breko-Präsident Kleint erläutert: "Die TAL-Berechnungsgrundlage haben wir immer wieder kritisiert, denn das "alte" Kupfernetz ist fast vollständig abgeschrieben." Das Verwaltungsgericht Köln, der Europäische Gerichtshof sowie verschiedene Gutachten bestätigen, dass bei der Festlegung des TAL-Entgeltes die tatsächlichen Kosten zu berücksichtigen sind. "Die Berücksichtigung der tatsächlichen Kosten" - so appelliert Albers an die Bundesnetzagentur - "muss eine spürbare Absenkung der KVz-TAL zur Folge haben und wird sich somit positiv auf den Glasfaserausbau in Deutschland auswirken."
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Re: VATM: Überhöhter TAL-Preis verhindert Breitbandausbau

Beitragvon bkt » 21.12.2010 11:39

News hat geschrieben:Auch der BREKO fordert in einer Pressemitteilung die Absenkung der TAL-Miete und sieht darin die Voraussetzung eines verstärkten Glasfaserausbaus:

Breko fordert deutliche Absenkung der TAL-Entgelte

Bonn, 20.12.2010-09:25 - ..."Die Berücksichtigung der tatsächlichen Kosten" - so appelliert Albers an die Bundesnetzagentur - "muss eine spürbare Absenkung der KVz-TAL zur Folge haben und wird sich somit positiv auf den Glasfaserausbau in Deutschland auswirken."


Das betrifft aber nur den FFTN/C-Ausbau.
Der FTTB/H-Ausbau bleibt dadurch auf der Strecke... :-(

Ich bin für Erhöhung der Cu-TAL, damit sich der FTTH-Ausbau schneller rechnet.
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Re: VATM: Überhöhter TAL-Preis verhindert Breitbandausbau

Beitragvon sollner11 » 21.12.2010 12:34

ich eigentlich auch

nur wer mietet eine glasfaser-tal an, die ein anderer gerade gelegt hat?
wirtschaftlich (also mit hoher Miete) geht das eigentlich nicht

bleibt also nur, dass die hohe CU-TAL-Miete Dritte davon abhält, bei Telekom zu mieten und gleich auf eigenes FTTH geht

kompliziert
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Re: VATM: Überhöhter TAL-Preis verhindert Breitbandausbau

Beitragvon Tristan72 » 21.12.2010 14:23

Realistisch betrachtet erfolgt der FTTx Ausbau kurz- und mittelfristig in Form von FTTC, daher kann ich die Argumente von Breko und VATM gut nachvollziehen.

Langfristig wäre ein FTTH Ausbau zwar wünschenswert aber ist im privaten Bereich doch eher Wunschdenken.
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Re: VATM: Überhöhter TAL-Preis verhindert Breitbandausbau

Beitragvon essig » 21.12.2010 14:59

bkt hat geschrieben:Ich bin für Erhöhung der Cu-TAL, damit sich der FTTH-Ausbau schneller rechnet.

ich würde da differenzieren denn eine erhöhung der kupfer tal miete würde wenn überhaupt nur in ballungsräumen den ftth ausbau vorantreiben. im ländlichen raum hätte eine erhöhung der kupfer tal nur den effekt, dass die telekom diese gebiete noch verbissener in dem zustand belässt in dem sie heute sind und schön über die tal abkassiert (falls es dann überhaupt noch mieter der tal gibt). eine hohe tal im ländlichen raum würde diese gebiete auch für wettbewerber nicht automatisch attraktiver machen.

wie kommt man nur darauf, dass ohnehin schon "unwirtschaftliche" gebiete plötzlich attraktiver werden nur weil man die tal miete erhöht? in vielen gebieten wäre eine hohe kupfer tal eine reine gelddruckmaschine die sowohl wettbewerb als auch den ausbau eliminieren würde. nichts grundsätzlich gegen eine höhere kupfer tal aber im ländlichen raum würde dies zum neuen alten telekom monopol führen (vom jetzigen quasi monopol).
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