Telekom macht Ernst mit Glasfaser bis ins Haus

[tuxmaster]

golem.de 03.09.2010

schnipp

Ifa 2010
Die Telekom beginnt, ihre Ankündigung zu Fibre to the Home umzusetzen. Das erfuhr Golem.de von den Ausrüstern. Deutschland liegt hier im europäischen Vergleich weit zurück: Nur 140.000 Kunden haben direkten Glasfaseranschluss in der Wohnung.

Das Versprechen der Deutsche Telekom vom März 2010, Glasfaser bis ins Wohngebäude zu legen, ist "keine reine Ankündigung". Das sagte Hartwig Tauber, Director General bei FTTH Council Europe, auf der Ifa im Gespräch mit Golem.de. "Das dürfte umgesetzt werden. Ich habe bereits die ersten Aufträge gesehen", so Tauber. Das FTTH Council Europe ist eine Branchenorganisation, in der Konzerne wie Alcatel-Lucent, Cisco, Ericsson, Motorola, Nokia Siemens Networks, Huawei und Glasfaserkabelhersteller zusammengeschlossen sind.

Link zum Artikel: http://www.golem.de/1009/77697.html

Wieder mal nur Marketing Geblubber

[john-boy]

Danke für die Info

Das bedeutet doch nur... das diejenigen mit guter Versorgung (DSL 16k, VDSL) noch besser versorgt werden.
Ist ja aber auch die logische Konsequenz auf die Ankündigung der Stadtwerke selber Glasfaseranschlüsse zu vermarkten.

Bringt für die Masse im speziellen Landbevölkerung wieder mal gar nichts

MfG
John

[essig]

genau so ist es geplant. ftth für die ballungsräume und funk/sat/dsl für den rest. politik und verwaltung haben sich damit längst abgefunden und streben weder offiziell noch inoffiziell eine flächendeckende glasfaserversorgung an. man gibt sich mit 75% zufrieden und der rest hat eben pech gehabt zumindest die nächsten 10-20 jahre. natürlich kann man glasfaser nicht über nacht ausrollen aber allein das ziel einer flächendeckenden versorgung wäre beruhigend, davon ist man aber wie schon geschrieben weit entfernt. es gab mal wenige tage lang das ziel (50 mbit für alle bis 2018) aber davon hat man sich schnell distanziert.

der glasfaserausbau der nächsten jahre und die damit verbundenen möglichkeiten für die nutzer einerseits und die notdürftige versorgung des ländlichen raum und der kleineren städte mit dsl, funk und sat andererseits werden die digitale spaltung nicht nur erhalten sondern tiefer werden lassen. die einen werden für 15 gb datenvolumen und 21 mbits die sie sich mit allen anderen in der zelle teilen müssen, schlappe 50 euro zahlen müssen. damit kann man dann aber noch nicht telefonieren oder fernsehen und viele andere dienste sind ebenfalls nicht nutzbar. die anderen sind im volumen nicht begrenzt, bekommen 100 mbit und zahlen dafür vermutlich auch nicht mehr. telefon und fernsehen natürlich inklusive.

bereits heute sind viele dienste mit sat und funk einfach nicht nutzbar (egal ob wegen zu hohem ping oder zu geringer datenrate oder zu geringen inklusivvolumen) und das wird sich in den nächsten jahren verschärfen. beispiele dafür gibt es dutzende.

[spokesman]

Vllt. kommen noch vergessene Wohn- und Gewerbegebiete zur Erschließung in Ballungsräumen hinzu, jedoch wird sich die Telekom auch hier erst nach "Fördermitteln bzw. Kooperationspartnern" umschauen, die IFA ist wirklich eines der perfekten Beispiele um die besten Lobbyisten in Aktion zu sehen.

Von den Medien wir dann alles schön objektiv gesendet ohne Zusammenhänge zu verknüpfen, obwohl dies unsere heutige Gesellschaft mehr als nötig hat. Nur sehr selten wird besonders im TV aber auch in Print und Onlinemedien in Zusammenhängen brichtet, wenn dies im TV mal der Fall ist dann zu Sendezeiten nach 22Uhr.

In den letzten Monaten scheinen zumindest die Öffentlich Rechtlichen ein erhöhtes Augenmerk auf Zusammenhängende Berichte zu werfen, wie hier bei scobel, von den Privaten können wir dies wohl nicht erwarten..

[Nenunikat]

Ein erstes FTTH-Mini-Projekt soll es in Dresden-Striesen/Blasewitz geben, wo GPON seit kurzem im Einsatz ist und bestimmte Häuser noch nicht mit der FTTB-Technik versorgt wurden, weil nur 4 Kunden (Haushalte) oder weniger am "Kasten" hängen.

[copy]

Wie sooft, hat die Telekom Ernst gemacht mit irgendwelchen Ausbaumaßnahmen, letztendlich wurde nur dort ausgebaut oder diese bessere Technik dort installiert wo der ROI in kurzer Zeit erreicht wurde, bzw. wird. Im Klartext wer schon hatte bekommt eben noch mehr. Somit haben wir Gebiete die überversorgt sind und Gebiete die einfach in die Röhre schauen.

Unser Gesellschaft lebt angeblich in einen Hochtechnologieland, das heißt auch dass jedem diese Hochtechnologie in ausreichenden Maße zur Verfügung stehen muß und nicht nur einigen.

Zeitgemäße Kommunikation zu gewähren ist eine Infrastrukturmaßnahme, nur wenn der Staat, aus welchen Gründen auch immer, seine Pflicht gegenüber der Gesellschaft aufgibt und Infrstrukturmaßnahmen den Wettbewerb preisgibt und bewußt die Augen vor den Folgen verschließt, muss sich dieser nicht wundern, das die akzeptanz gegen null läuft. Gleichzeitig nimmt dieser Staat, findigen Bürgern durch Regularien und Auflagen selbst einen Weg zu verwirklichen.

Die Entwicklung die eingeschlagen wurde ist nicht mehr Rückgängig zu machen. Es wird sich nichts ändern, eher wird die Kluft noch größer als bisher.
Ein Beispiel ist teilweise werden Autobahnen schon privatiesiert, die Betreiber bekommen einen Löwenanteil an den Mautgebühren, natürlich wird nur dort investiert wo ein hohes LKW aufkommen ist. da stellt sich die Frage, wenn es sich für diese *Investoren* lohnt dort zu investieren, wieso lohnt es sich nicht für den Staat dort zu investieren.

Das Gemeinwohl wird stück für stück abgebaut.

Gruß copy