Viele Experten sind sich daher einig, dass der zügige Ausbau der Breitbandinfrastruktur heute zu den zentralen Aufgaben der Standortsicherung in der Bundesrepublik gehört. Übertragungsraten von 50 bis über 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s) werden flächendeckend erforderlich sein, um die künftigen Internetdienste verbreiten und die hierbei anfallenden Spitzenlasten bewältigen zu können. ... Um ihre Vorgaben zu erreichen, vertraut die Bundesregierung auf die Kräfte des Marktes. Die Marktteilnehmer sollen darüber entscheiden, wann sie ihre Netze aufrüsten. Der Bund beschränkt sich auf ergänzende Maßnahmen. ... Schon jetzt lässt sich aber absehen, dass allein durch die Marktkräfte eine sachgemäße, nachhaltige Versorgung der ländlichen Räume nicht sicherzustellen ist. ... Auch die von der Bundesregierung eingeleiteten flankierenden Maßnahmen werden dieses Strukturproblem nicht entscheidend lösen können. ... gibt es derzeit keinen effizienten Mechanismus, mit dem die Einhaltung der den Mobilfunkunternehmen gemachten Auflagen überwacht und durchgesetzt werden kann. Ferner ist bei drahtlosen Breitbandlösungen stets im Auge zu behalten, dass sie auch in Zukunft um Größenordnungen hinter der Leistungsfähigkeit der drahtgebundenen Kommunikation, vor allem der Glasfasernetze, zurückbleiben und dass die Nutzbarkeit der angebotenen mobilen Bandbreite durch die Zahl der simultan aktiven Nutzer reduziert wird (shared medium), so dass die theoretisch mögliche Bandbreite praktisch nur selten erreicht wird. ... Selbst wenn es gelänge, die aufgezeigten Probleme besser als bisher zu bewältigen, fehlt es derzeit noch an praktikablen Visionen und konkreten Konzeptionen, um den Übergang in das Glasfaserzeitalter zu bewältigen. ... Erforderlich sind öffentlich klar kommunizierte Ziele für den Ausbau der unter- und unversorgten Gebiete, Zeit- und Masterpläne, um für hinreichende Effektivität beim Netzausbau zu sorgen. ... Auch wenn die Rahmenbedingungen dafür kompliziert sind, so bieten sie doch den politisch Verantwortlichen genügend Handlungsspielraum zur Initiierung und Umsetzung von Breitbandinvestitionen im ländlichen Raum und damit im Ergebnis für „Breitband für alle".
Ein sehr guter Artikel zur richtigen Zeit!
Gruß