Breko: Forcierung des Glasfaserausbaus durch Open Access

Neuigkeiten zum Thema Telekommunikation und Breitband

Breko: Forcierung des Glasfaserausbaus durch Open Access

Beitragvon News » 12.03.2010 17:12

Pressemitteilung vom 12.03.2010

Forcierung des Glasfaserausbaus in Deutschland durch Open Access Geschäftsmodelle

BREKO Mitgliedsunternehmen investieren in Glasfaserausbau zunehmend auch in regionalen und ländlichen Ausbaugebieten


Ziel von Wirtschaft und Politik ist es, die Breitbandversorgung in Deutschland signifikant zu verbessern: Bereits im Jahre 2010 sollen alle bundesdeutschen Haushalte mit einem Breitbandanschluss von mindestens 1 MBit/s versorgt sein; und ab dem Jahr 2014 sogar 75 % der Haushalte mit einer Bandbreite von 50 MBit/s. Der Ausbau der Glasfasernetze stellt dabei die Schlüsseltechnologie zur Umsetzung dieser Breitbandziele dar. Um diese Breitbandversorgung zu erreichen, müssen Investitionen in die Glasfaserinfrastruktur in Höhe von rund 30 Mrd. € vorgenommen werden. Es besteht Einigkeit darüber, dass dieses Investitionsvolumen nicht von einem einzelnen oder einigen wenigen Marktteilnehmern geschultert werden kann. Vielmehr müssen möglichst viele Marktteilnehmer in Netzinfrastruktur investieren. Hier werden die traditionell investitionsfreundlichen Unternehmen des Bundesverbandes Breitbandkommunikation (BREKO) einen signifikanten Beitrag leisten.

Die im BREKO organisierten Telekommunikationsunternehmen investieren zunehmend auch in regionalen Netzausbaugebieten und im ländlichen Raum. „Open Access-Geschäftsmodelle schaffen die Möglichkeit, hohe Investitionen in den Glasfaserausbau auch in DSL-unterversorgten Gebieten rentabel zu gestalten und leisten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Ziele der Breitbandinitiative der Politik, betont Stephan Albers, Geschäftsführer des BREKO. „Die alternativen Netzbetreiber, die sich für den Glasfaserausbau bis hin zum Hausanschluss (FTTB/H) entscheiden, gehen ein sehr hohes Investitionsrisiko ein, denn der Investitionsbedarf für einen Hausanschluss liegt im Durchschnitt bei rund 2.000 Euro, betont die Präsidentin des Verbandes, Erna-Maria Trixl. „Gleichzeitig“ - so führt sie weiter aus - „haben die investierenden Unternehmen ein hohes Interesse daran, Dritten Zugang zu Ihrem Netz zu geben, um die Auslastung der Netze zu erhöhen und damit den Return on Investment zu beschleunigen“.

Allein die in 2009 im BREKO initiierten FTTB/H-Projekte beinhalten ein Investitionsvolumen von über 250 Mio. Euro. Die Modalitäten für die Gewährung des Netzzugangs werden zwischen den Marktteilnehmern festgelegt. Dabei muss eines klar sein: Regulatorische Vorgaben für die Art und Weise des Netzzugangs werden eindeutig die Investitionsbereitschaft der alternativen Netzbetreiber reduzieren. Daher vertritt der BREKO dezidiert einen marktgetriebenen Ansatz ohne Restriktionen und Vorgaben für die investierenden, alternativen Netzbetreiber. „Wir bringen Open Access auf eine ganz einfache Formel: Open Access Geschäftsmodelle im Netzausbau beinhalten die Bereitstellung von Netzzugang für Dritte zur Forcierung des Glasfaserausbaus in Deutschland“, betont Stephan Albers.

Diese Open Access Geschäftsmodelle lassen das bestehende Regulierungsregime unberührt. Die Deutsche Telekom unterfällt auch zukünftig der Zugangs- und Entgeltregulierung, solange ihre Marktbeherrschung festgestellt wird. Da die Voraussetzungen für eine regionale Marktabgrenzung nach wie vor nicht gegeben sind, ist die Deutsche Telekom auch im Markt für Breitbandzugänge weiterhin marktbeherrschend und u.a. zum Zugang zu VDSL-Vorleistungsprodukten verpflichtet. Mit Open Access ist daher nicht die bestehende Netzinfrastruktur der Deutschen Telekom gemeint, die zum Großteil zu Monopolzeiten errichtet, aus öffentlichen Mitteln finanziert wurde und vollständig abgeschrieben ist. Eine ex-ante Regulierung der Vorleistungsprodukte des Exmonopolisten ist daher zur Sicherstellung fairer Wettbewerbsbedingungen auch in zukünftigen Netzen geboten.
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Re: Breko: Forcierung des Glasfaserausbaus durch Open Access

Beitragvon spokesman » 13.03.2010 21:48

BREKO hat geschrieben:Vorteile einer Mitgliedschaft im BREKO

- Bündelung der Kräfte zur Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen
- Interessenvertretung gegenüber Politik, EU, BNetzA, Bundeskartellamt und
Öffentlichkeit
- Schlagkräftige Lobbyingorganisation
- Aktuelle und frühzeitige Information seiner Mitglieder
- Aktive Pressearbeit
- Plattform zur Information und Diskussion
- Synergien nutzen

es hat wohl einen Grund warum "- Synergien nutzen" auf dem letzten Platz steht

BREKO hat geschrieben:Allein die in 2009 im BREKO initiierten FTTB/H-Projekte beinhalten ein Investitionsvolumen von über 250 Mio.

Diese Bemühungen sind angesichts dieser Aussage:
BREKO hat geschrieben:Um diese Breitbandversorgung zu erreichen, müssen Investitionen in die Glasfaserinfrastruktur in Höhe von rund 30 Mrd. € vorgenommen werden.
als schlechter Witz zu bezeichnen, selbst wenn man die Investmittel mit den VATM zusammen legt, kommen die Unternehmen auf max. 1Mrd € (und das wird schon ganz der Wahrheit entsprechen) - demnach würde es als 30 Jahre dauern teilweise FTTB und ein paar FTTH Projekte zu realisieren, das soll nun bis 2014 erfolgen? Hier können/wollen die Unternehmen der Verbände max. 4Mrd € bereitstellen, sollen 26Mrd € gefördert werden?

Wir werden sehen wo die etwas seltsam anmutenden Töne ihre Anwendung finden - geschrieben und gesprochen ist schnell, gegraben aber nicht.
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Re: Breko: Forcierung des Glasfaserausbaus durch Open Access

Beitragvon Haupti76 » 14.03.2010 17:49

Es hilft alles nichts wenn keine gesetzliche Regelung dazu kommt. Mit dieser Regierung wird das nicht der Fall sein. Das wissen wir alle.
Selbst tägliche Argumente von dipl. Ingenieuren, Professoren oder wer auch immer können diese Regierung nicht überzeugen.
Und ich unterstelle mal, man will sich auch nicht überzeugen lassen. Denn täglich zeichnet sich die Regierung von Ignoranz aus.
Die einzige Waffe die wir normal sterblichen Bürger haben, sind die Wahlen. Also sollten die Leute aufm Land bewußt die Partei wählen,
die glaubhaft eine gesetzliche Mindestversorgung voran bringen will. Notfalls müsse man die Wahl komplett darauf herunter reduzieren.
Wenn das tatsächlich alle Betroffenen machen würden, wäre das ein herber Schlag für diese Regierung. Wenige dürften das in diesen
Verhältnis nicht sein, um darauf verzichten zu können.
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Re: Breko: Forcierung des Glasfaserausbaus durch Open Access

Beitragvon HeinzHaraldF » 14.03.2010 22:35

Hi

Durch Wahlen etwas zu verändern ist unwahrscheinlich und dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Viele Leute empfinden eine mangelhafte Internetanbindung als störend, aber nicht lebensnotwendig und konzentrieren sich daher bei Wahlen auf andere Themen (Arbeitsplätze, Umweltschutz, Überwachung und mehr Geld in der eigenen Tasche). Dies ist auch legitim und anders werden sich wohl meistens nur junge Leute entscheiden. Zweitens wissen außer den Forenmembern hier und einige aus deren Bekanntenkreis kaum etwas über die Lügengespinnste aus Berlin. Drittens merken viele Betroffene gar nicht wie langsam ihr Internet wirklich ist, denn sie sind nichts anderes gewohnt. In meiner Nachbarschaft wollte ich mich mal umhören ob Interesse an unserer Initiative besteht, da kam nur wieso, unser Internet ist doch ganz schön schnell, nur am Anfang dauert es manchmal ein wenig länger bis die Seiten laden, aber dann gehts richtig los. Die Leute dachten sie haben einen 6Mbit/s Anschluss (das war aber nur der Tarif), in Wirklichkeit sind es 768Kbit/s und mit dem langsamen Beginn beim Surfen meinten sie die Zeit bis zum erfolgreichen Sync ihres Modems. Viertens, wem willst du seine Versprechungen glauben, das geht doch schon beim Herrn Blüm los:"Die Renten sind sicher", also glauben kannst du wohl niemanden. Und solange vom BMWi die Parole ausgegeben wird das wir schon alle versorgt sind, besteht doch kein Bedarf an irgendwelchen Ausbauten und genutzt werden diese hohen Bandbreiten sowieso nicht (Aus den Ausführungen von Dr. Henkel auf unserer BBK). ;)

Mfg
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Re: Breko: Forcierung des Glasfaserausbaus durch Open Access

Beitragvon Haupti76 » 15.03.2010 14:29

hmm ja, da hast Du wahrscheinlich Recht. :( Vielleicht kam jetzt meine Hilflosigkeit zum Vorschein und ich hab mich jetzt
an ein Strohhalm geklammert. Aber ganz ehrlich, wen kann man wirklich noch glauben? Irgendwie hat man das Gefühl man rennt gegen
Windmühlen.

Grüße zurück :)
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Re: Breko: Forcierung des Glasfaserausbaus durch Open Access

Beitragvon HeinzHaraldF » 15.03.2010 14:55

Hi
Es bleibt ja immer noch die Hoffnung das nicht alle Entscheidungsträger so agieren und man sich auf deren Ausssagen berufen kann. Und wenn ein paar Leute sich so engagieren wie Herr Kaßbohm oder Herr Dr. Derek Meier, dann passiert vielleicht doch noch etwas positives. Und uns als kleine, aber wichtige Figuren in diesem Spiel darf man auch nicht vergessen, denn jeder von uns kann etwas bewirken. Auch wenn es nur die Telekom-Hotliner sind, die in regelmäßigen Abständen von mir eine Schulung in Sachen RAM bekommen (und ich meine nicht die Speicherbausteine) oder ein paar Bürgermeister oder Landräte die man motivieren kann mal etwas in Sachen Ausbau zu unternehmen.
Aber wieder zurück zu den Spaßbremsen vom BMWi, die lassen sich in ihrer sturen Denkweise nicht im geringsten beeindrucken. Ein Versuch sie von den falschen Zahlen die sie verbreiten abzubringen schlug fehl, die anderen Zahlen stimmen nicht, die wären falsch erhoben (z.B. durch Befragung unkundiger Teilnehmer). Selbst auf der Cebit waren es nur 5 Meter die zwischen der Wahrheit und der Traumvorstellung des Ministeriums lagen, diese Strecke lag zischen den Ständen der Landesinitiativen (mit den fast korrekten Zahlen) und dem des BMWi. Diese Strecke war aber mit unüberwindlichen Hindernissen gespickt, so dass man an seinen "genauen" Zahlen festhalten konnte. Der neue Breitbandatlas soll ja vom TÜV erstellt werden, mal sehen was dort für Ergebnisse zu erwarten sind, 115% Versorgung oder mehr?

Mfg
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Re: Breko: Forcierung des Glasfaserausbaus durch Open Access

Beitragvon spokesman » 15.03.2010 19:01

HHF hat geschrieben:Und wenn ein paar Leute sich so engagieren wie Herr Kaßbohm

ich glaube Herr Kaßbohm hat auch eine gewisse Zeit gebraucht, bis er sich Themen wie Leerrohre, FTTH, Open Access, PPP oder gar UD geöffnent hat

Ich hoffe er schlägt jetzt andere Wege und Denkweisen ein. Eine Kehrtwende wird er bei der Politik jedoch nicht in die Wege leiten können, nicht in Thüringen und erstrecht nicht auf Bundesebene. Sicherlich sind hier andere Bundesländer weiter, vllt. auch weil die Initiativen entsprechende Empfehlungen gegeben haben, zufrieden oder gar stolz sollte man auf die derzeitigen Projekte jedoch nicht sein. BW und Niedersachsen schieben eine Leerrohrstrategie an, Initiativen fordern diese schon seit mehreren Jahren, Open Access, PPP und ähnliche Realisierungsmodell gibt es schon seit einer halben Ewigkeit, der UD setzt all dem nur die Krone auf.

Die Wahlen sind sicherlich eine Möglichkeit um Druck aufzubauen, mit genügend Engagement kann man im eigenen Wahlkreis schon einiges an Druck machen - der Aufwand ist hoch, die Erfolge minimal - einer richtet meist wenig aus, also mehr Arbeiten oder die Arbeit auf mehrere Mitstreiter verteilen - da die 2te Variante meist nicht vorhanden ist, kommt nur Nr. 1 in Frage. Hierzu ist Durchhaltevermögen und enormer Kraftaufwand gefragt, im Regionalen Bereich von geteilt.de kristalisieren sich in letzter Zeit öfter derartige Persönlichkeiten heraus..
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