Braucht Deutschland ein Breitbandkompetenzzentrum?

Neuigkeiten zum Thema Telekommunikation und Breitband

Braucht Deutschland ein Breitbandkompetenzzentrum?

Beitragvon bru62 » 30.10.2009 18:06

"Obwohl klare Ziele definiert und Mittel zur Förderung bereitgestellt werden, geht es mit dem Breitband-Ausbau in Deutschland nicht so voran, wie es sein könnte.", schreibt Dr. Jürgen Kaack (Leiter des Projektes "T-City Friedrichshafen") in einem Gastbeitrag für portel.de. Gründe dafür macht er nicht in einem fehlenden Universaldienst aus, sondern vor allem in mangelnder Kompetenzbündelung. Deshalb lautet sein Plädoyer: Deutschland braucht die "Einrichtung eines Breitband-Kompetenzzentrums (BBCC) auf Bundesebene". Ziel ist eine "kompetente Information, Beratung, Koordination und operative Unterstützung". Das BBCC sei durch "sowohl mit in den Abläufen der Verwaltung und des Ministeriums vertrauten Managern als auch mit erfahrenen Telekommunikations-Experten zu besetzen, die die „Sprache“ der Anbieter sprechen und Konzepte technologisch und wirtschaftlich bewerten können." Als Beispiel führt er wiederholt sein Projekt an.

Ob wir tatsächlich noch ein "Kompetenzzentrum" auf Bundesebene brauchen (neben der BNetzA), darf wohl mit Grund bezweifelt werden.

Gruß
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Re: Braucht Deutschland ein Breitbandkompetenzzentrum?

Beitragvon Hohndorfer » 30.10.2009 19:50

Das brauchen wir bestimmt nicht! :twisted:
Dann wären die nicht abgerufenen Fördergelder zwar gut angelegt, in neue Beamten Stellen, welche uns aber wieder keinen Nutzen bringen!
Solche Ideen kann nur jemand haben, welcher sich nicht wirklich in die Lage der Schmalbanduser versetzen kann.
Viele Grüße vom Hohndorfer!

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Re: Braucht Deutschland ein Breitbandkompetenzzentrum?

Beitragvon bru62 » 31.10.2009 08:56

Hohndorfer hat geschrieben:Solche Ideen kann nur jemand haben, welcher sich nicht wirklich in die Lage der Schmalbanduser versetzen kann.

Dafür kann er sich gut in die Rolle der Consulter versetzen. Schöne Worte für viel Geld. Darum geht's doch schließlich.

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Re: Braucht Deutschland ein Breitbandkompetenzzentrum?

Beitragvon Haupti76 » 01.11.2009 09:31

Das ist doch nur wieder eine Masche um den UD weiter rauszuzögern. So ein Zentrum wird wieder Geld kosten.
Aber ein Gutes hat es, es sichert Arbeitsplätze und schafft unter Umständen neue. Wie sinnvoll diese sind, wage ich sehr zu bezweifeln.
Die Regierung hätte auch wieder eine Stelle die ihr nach den Mund redet. Ich bin gespannt was die noch alles auf Lager haben.
Ich bin langsam davon überzeugt, daß Deutschland den Universaldienst über die EU aufgebrummt bekommt.
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Re: Braucht Deutschland ein Breitbandkompetenzzentrum?

Beitragvon Alb-Maulwurf » 01.11.2009 10:40

Haupti76 hat geschrieben:Aber ein Gutes hat es, es sichert Arbeitsplätze und schafft unter Umständen neue.

Wenn es nicht wie in anderen, kleineren "BBKZ's" (gefährliche Abkürzung) einfach mit eh schon überarbeiteten, ahnungslosen Leuten besetzt wird, anstatt neue einzustellen.

Ich erwarte nicht dass ein BBKZ irgend etwas ändern würde.
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Re: Braucht Deutschland ein Breitbandkompetenzzentrum?

Beitragvon Haupti76 » 01.11.2009 10:44

Mein Argument mit den Arbeitsplätzen hatte ich aber nicht so ernst gemeint Alb-Maulwurf :)
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Re: Braucht Deutschland ein Breitbandkompetenzzentrum?

Beitragvon spokesman » 02.11.2009 20:37

Haupti76 hat geschrieben:Das ist doch nur wieder eine Masche um den UD weiter rauszuzögern. So ein Zentrum wird wieder Geld kosten.

Sicherlich würde man den UD herauszögern, der Nebeneffekt ist meiner Meinung nach einen weiteren Grund zu schaffen, um zu sagen: "UD nein, wir warten erst auf Wettbewerber und das Breitbandkompetenzzentrum". Ein Großteil der Presse würde das neue Breitbandkompetenzzentrum hochleben lassen und es geht mehr und mehr Zeit ins Land.

Wie gut so ein Kompetenzzentrum auf Länderebene funktioniert zeigen die Beispiele:
Firmen wie die Sacoin GmbH können nach eigenen Aussagen mit den jetzigen Kontakten zum Land Thüringen und der Initiative Thüringen Online keinen Ausbau starten, viele Bürgermeister und Landräte runden in Thüringen das schlechte Bild ab.

OTZ: Wolfram, Bgm. Probstzella hat geschrieben:DSL-Anschlüsse sind der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Thüringen stellt weniger als ein 300stel der Kosten bereit und verspricht den Ausbau.


-> mit dem Breitbandkompetenzzentrum würde also nun nicht nur die Landesregierung mit ihrer Breitbandinitiative den Ausbau versprechen sondern auch der Bund mit Breitbandkompetzenzentrum - der 11.11.2009 is doch noch gar nicht..
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Re: Braucht Deutschland ein Breitbandkompetenzzentrum?

Beitragvon essig » 02.11.2009 23:51

Braucht Deutschland ein Breitbandkompetenzzentrum?

na klar brauchen wir das. neben dem bmwi und dem bmelv und beides dann noch 16 mal auf länderebene hat man doch nur noch die breitbandinitiativen und breitbandkompetenzzentren der einzelnen länder und die hunderten regionalen initiativen auf kreis- und gemeindeebene. die bnetza nicht zu vergessen. ein gutes dutzend lobbygruppen runden das ganze ab. wenn man das ganze noch komplizierter, undurchsichtiger, ineffizienter, handlungsunfähiger machen will um zeit zu schinden dann beschneidet man einfach die kompetenzen bestehender institutionen (bnetza) und gründet neue die man nach belieben besetzten kann.

selbst wenn man mit einem BBKZ tatsächlich für uns positive ziele verfolgen würde, hat man nach 10 jahren digitale spaltung alles gesehen, erlebt, gehört und gelesen um nicht nur skeptisch sein zu dürfen sondern zu müssen. man braucht ziele, strategien, gesetztesänderungen, rahmenbedingungen und instrumente die das problem lösen und keine die es verwalten. ein BBKZ wird wenn man nichts grundlegendes ändern nur zu letzterem in der lage sein können.
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Re: Braucht Deutschland ein Breitbandkompetenzzentrum?

Beitragvon Winternightsky » 05.11.2009 12:25

Nunja, wenn man sich mal den komplett existenten Bundesapparat ansieht, dann sollte man überlegen ob man nicht eine Subdivision in der BNetzA gründet die sich nur mit:

- Telekommunikation i.S.v. Telefon, Internet, Datennetzen, Kabelnetzen, etc. beschäftigt

gründet und diese mit entsprechenden Mitteln und Richtilinien versorgt.

Desweiteren sollte man den Wartungsmarkt endgültig mal liberalisieren, d.h. das Wartungsmonopol für die Netzinfrastruktur der Telekom entziehen und somit anderen Providern e.g. Vodafone die Möglichkeit geben selbst Infrastruktur aufzubauen, d.h. bspw. FTTB / FTTH
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Re: Braucht Deutschland ein Breitbandkompetenzzentrum?

Beitragvon bru62 » 05.11.2009 16:39

Winternightsky hat geschrieben:Desweiteren sollte man den Wartungsmarkt endgültig mal liberalisieren, d.h. das Wartungsmonopol für die Netzinfrastruktur der Telekom entziehen und somit anderen Providern e.g. Vodafone die Möglichkeit geben selbst Infrastruktur aufzubauen, d.h. bspw. FTTB / FTTH

Denkst du, irgend jemand hindert Vodafone u.a. daran, eigene Infrastruktur aufzubauen? Die könnten sie dann auch warten. Sogar für alle anderen Anbieter, die diese TAL dann vielleicht mieten. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass die Infrastruktur gar nicht mehr in ein Telekommunikationsunternehmen gehört. Sie hat vielmehr netzneutral und am (meine Meinung) besten in staatlicher Hand zu sein. "Open Access" ist das Schlüsselwort der Zukunft.

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Re: Braucht Deutschland ein Breitbandkompetenzzentrum?

Beitragvon Winternightsky » 05.11.2009 19:37

lass mich kurz überlegen ... ach ja, da war doch was ... die Postreform ... und hmmm ... war die Infrastruktur schonmal in staatlicher Hand ... hmmm .. JA ... und weiter hmmm .... ob die Bundesnetzagentur wohl damals die Wartungshohheit einfach so ohne vergabeverfahren an die Telekom übergeben hat so nach dem motto "die wissen schon was sie tun" lass mich überlegen ... JA !
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