Breko: "Telekom blockiert Breitbandausbau in der Fläche"

Neuigkeiten zum Thema Telekommunikation und Breitband

Re: Breko: "Telekom blockiert Breitbandausbau in der Fläche"

Beitragvon steinplatz » 08.11.2009 20:17

spokesman hat geschrieben:Naja sie wollten für das Pilot möglichst in jedem Landkreis ein Projekt starten, die unterversorgten Ortschaften haben sie den Dempfungsraten entnommen..

Ganz so "blauäuig" schätze ich die E.ON nicht ein. Immerhin kennen sie die Standortdaten jedes anzuschaltenden Telekomverteiler "persönlich". ;)

spokesman hat geschrieben:Nach meinem Wissensstand liegen die Probleme nicht direkt bei encoline..

Richtig, entschuldige meinen ungenauen Ausdruck. Die Gemeinde Ichtershausen stimmt laut encoline dem Leitungsbau derzeit nicht zu.

spokesman hat geschrieben: Ich würde dies eher als Fernmeldebremse bezeichnen, es werden in Infrastrukturbereiche immer mehr Barrieren und Grenzen eingebaut. Es muss doch jedem klar sein, dass es um die Versorgung der Bürger geht und nicht um Schützen von verschiedenen Interessen.

Es geht (leider) nur noch um das Schützen von verschiedenen Interessen. Wieso soll eine Firma einer anderen einen Vorteil einräumen, ohne selbst was davon zu haben? Die AusbauClaims werden nun in D immer in langwierigen und nervigen Verhandlungen mit Mitbewerbern, Kommunen und Interessenvertretern abgesteckt. Und es entsteht,wie du sagst ein Flickenteppich an privaten Netzen, die wieder aufwändig zusammengeschalten werden müssen. Aber das ist ja gewollt; die "Märkte" werdens richten ;)
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Re: Breko: "Telekom blockiert Breitbandausbau in der Fläche"

Beitragvon essig » 08.11.2009 22:03

steinplatz hat geschrieben:Mal abgesehen von dem Arbeitsaufwand für die Telekom, solche Verfügbarkeitspläne für Dritte zu erstellen

das könnte eine schlecht bezahlte halbtagsstelle bewältigen und unter 260.000 mitarbeitern wird sich wohl jemand finden der diesen job übernehmen könnte. selbst wenn man sich diesen "dienst" gut bezahlen lassen würde, würden ihn genügend nutzen. aber nein, seit der privatisierung des staatsunternehmens wird gemauert, blockiert und jede information als strenges geheimnis behandelt. jeder betroffenen kennt das wenn es darum geht die technischen ursachen für die eigene unterversorgung zu ermitteln geschweige denn die eigene dämpfung und so weiter. gemeinden kennen es wenn sie die versorgungssituation der eigenen gemeinde oder die ausbauplanung in erfahrung bringen wollen. alles eine einzige katastrophe die sich nur ein von regierung und bmwi geschützter ex- oder quasi monopolist leisten kann.

steinplatz hat geschrieben:schon mal was von Fernmeldegeheimnis gehört?

jedes kind, jeder chinese und jedes was auch immer kann jeden anschluss auf verfügbarkeit prüfen und entsprechend auswerten. wo sollte dann die von mir angesprochene "straßengenaue verfügbarkeitsstatistik" gegen das fernmeldegeheimnis verstoßen? das fernmeldegeheimnis besagt unter anderen das verbot des unbefugten abhörens und da nimmt es die telekom doch auch nicht so genau. verstoßen unsere verfügbarkeitsstatistiken auch gegen das fernmeldegeheimnis und wenn ja wo?

der breitbandatlas zeigt deutlich welche angst man (regierung, bmwi, telekom) vor genauen verfügbarkeitsstatisitken hat. man bietet einen völlig nutzlosen, sinnfreien, schwammigen breitbandatlas an obwohl die daten auf den haushalt genau vorliegen. warum wohl?

hätte man echten wettbewerb gewollt dann hätte dies einer der ersten schritte sein müssen.
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Re: Breko: "Telekom blockiert Breitbandausbau in der Fläche"

Beitragvon steinplatz » 09.11.2009 22:12

essig hat geschrieben:das könnte eine schlecht bezahlte halbtagsstelle bewältigen und unter 260.000 mitarbeitern wird sich wohl jemand finden der diesen job übernehmen könnte. selbst wenn man sich diesen "dienst" gut bezahlen lassen würde, würden ihn genügend nutzen.

Ich kenne derzeit kein aktuelles RechnerProgramm, dass die DSL-Dämpfungswerte für 26 Millionen Anschlüsse mal so nebenbei "ausspuckt". Und ob diese rechnerisch ermittelten Werte, überhaupt einen "nachhaltigen Sinn", sprich Schaltung eines DSL-Anschlusses mit Bandbreite xy ergeben, wage ich auch mal zu bezweifeln. Umsonst werden ja nicht die Leitungen, z.B. bei Geschäftskunden, messtechnisch erfasst. Viel wichtiger sind vielleicht sogar die SNR-Abstände, um einen DSL-Anschluss zum laufen zu bekommen.
Deine platten Aussagen zum Telekom-Personal möchte ich nicht weiter kommentieren, meines Wissens arbeiten bei T in Deutschland weniger als 100.000 Mitarbeiter und nicht unbedingt nur "Komiker".
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Re: Breko: "Telekom blockiert Breitbandausbau in der Fläche"

Beitragvon essig » 10.11.2009 00:24

steinplatz hat geschrieben:Ich kenne derzeit kein aktuelles RechnerProgramm, dass die DSL-Dämpfungswerte für 26 Millionen Anschlüsse mal so nebenbei "ausspuckt".

willst du damit sagen, dass es im telekom konzern keine möglichkeit gibt die aktuelle verfügbarkeit einer straße, eines ortsteils oder einer gemeinde zu ermitteln? wie kalkuliert ihr dann bzw. plant den ausbau? jeder mit zugriff auf eure kontes orka datenbank hat doch alles was er braucht und muss nicht wie bei unseren verfügbarkeitsstatistiken den umweg über öffentliche verfügbarkeitsprüfer gehen.

wie kommst du eigentlich auf 26 millionen anschlüsse?

steinplatz hat geschrieben:Und ob diese rechnerisch ermittelten Werte, überhaupt einen "nachhaltigen Sinn", sprich Schaltung eines DSL-Anschlusses mit Bandbreite xy ergeben, wage ich auch mal zu bezweifeln.

alles ist besser als nichts. 10 jahre lang, und es besteht kaum hoffnung auf besserung, hatte weder der einzelne betroffene (oder kunde) noch eine gemeinde, ein landkreis, ein wettbewerber oder wer auch immer die möglichkeit sich ein bild von der eigenen situation oder den technischen ursachen zu machen. nur mit viel geduld und auf umwegen hat man die möglichkeit an diese "staatsgeheimnisse" zu gelangen. wie sollen breitbandlücken geschlossen werden wenn nicht öffentlich gemacht wird wo diese konkret in welcher form bestehen. mit dem breitbandatlas?

steinplatz hat geschrieben:Deine platten Aussagen zum Telekom-Personal möchte ich nicht weiter kommentieren

nein, nein, nein... mal abgesehen vom vorstand bzw. der oberen führungsebene habe ich große sympathie zu jedem einzelnen telekommitarbeiter. diese können am wenigsten für die probleme und werden zwischen vorstand, aktionären, regierung, bnetza, konkurrenten, gewerkschaften, eu, medien, kunden und wen auch immer aufgerieben. ich habe mich noch nie negativ oder abfällig gegen telekom mitarbeiter geäußert.

meine äußerung bezog sich darauf, dass man nicht unbedingt einen hochqualifizierten gutbezahlten mitarbeiter für diese statistiken einsetzen müsste sondern eine schlecht bezahlte halbtagsstelle (azubi, zeitarbeiter, teilzeitkraft, praktikant usw.) reichen würde.

steinplatz hat geschrieben:meines Wissens arbeiten bei T in Deutschland weniger als 100.000 Mitarbeiter

es sind schon noch 160.000 in deutschland aber im prinzip könnte jeder der insgesamt 260.000 mitarbeitern den job übernehmen.

unter viewtopic.php?p=50611#p50611 ein tagesaktueller beitrag zum thema.

ich bin nach wie vor der meinung, dass man die telekom als ehemaliges staatsunternehmen hätte verpflichten müssen zumindest für schlecht versorgte gebiete straßengenaue oder zumindest ortsteilgenaue verfügbarkeitsstatistiken bereit zu stellen. die regierung reden seit monaten und jahren davon wie wichtig eine gute datenbasis sei um breitbandlücken zu schließen und was bietet man an? den nutzlosen breitbandatlas
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Re: Breko: "Telekom blockiert Breitbandausbau in der Fläche"

Beitragvon steinplatz » 10.11.2009 21:44

essig hat geschrieben:wie kommst du eigentlich auf 26 millionen anschlüsse?

Laut Geschäftsbericht 2008 der Telekom gab es im Inlands-Festnetz 28,6 Mill. Festnetzanschlüsse (Standard- und ISDN). Mittlerweile sollen es wieder 2 Mill. weniger sein. Und jeder dieser Anschlussinhaber hätte ja dann ein berechtigtes Interesse seine DSL-Dämpfung zu erfahren, oder?
Im Geschäftsfeld Festnetz/Breitband wird für Ende 2008 eine Inlands-Beschäftigtenanzahl von ca. 89.000 angegeben. Davon wieder ca. 50.000 in den sogenannten Servicegesellschaften GmbH's.

willst du damit sagen, dass es im telekom konzern keine möglichkeit gibt die aktuelle verfügbarkeit einer straße.....

Wie gesagt, ich kenne keine. Es sei denn du wertest, Kontes Orka manuell aus, dann hast du viel Spaß pro Haus das zu ermitteln. Vom Amt bis zu den KVz geht das noch relativ, aber dann..

ich bin nach wie vor der meinung, dass man die telekom als ehemaliges staatsunternehmen hätte verpflichten müssen zumindest für schlecht versorgte gebiete straßengenaue oder zumindest ortsteilgenaue verfügbarkeitsstatistiken bereit zu stellen.

das müsste dann diskrininierungsfrei für alle Netzbetreiber gelten ;)
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Re: Breko: "Telekom blockiert Breitbandausbau in der Fläche"

Beitragvon essig » 10.11.2009 23:30

steinplatz hat geschrieben:Laut Geschäftsbericht 2008 der Telekom gab es im Inlands-Festnetz 28,6 Mill. Festnetzanschlüsse

plus 8,9 millionen vermieteten tal und 1,8 millionen resale anschlüsse die man mit auswerten könnte und auch müsste um eine aussagekräftige verfügbarkeitsstatistik zu erhalten. macht insgesamt per 30.09.2009 37,9 millionen anschlüsse.

steinplatz hat geschrieben:Und jeder dieser Anschlussinhaber hätte ja dann ein berechtigtes Interesse seine DSL-Dämpfung zu erfahren, oder?

nicht jeder hat interesse an der eigenen dämpfung aber die mit berechtigten interesse (vor allem breitband opfer) durchlaufen beim versuch diese zu erfahren eine odyssee die nur selten von erfolg gekrönt ist. aber es geht primär gar nicht um persönliche anschlussinformationen sondern viel mehr um die informationspolitik im allgemeinen. die bundesregierung hat erkannt, dass eine zuverlässige datenbasis ein wichtiger bausstein ist um breitbandlücken zu schließen und umso erstaunlicher ist es, dass man hier nur redet aber nichts tut. wobei, so erstaunlich ist es dann doch wieder nicht...

steinplatz hat geschrieben:Im Geschäftsfeld Festnetz/Breitband wird für Ende 2008 eine Inlands-Beschäftigtenanzahl von ca. 89.000 angegeben. Davon wieder ca. 50.000 in den sogenannten Servicegesellschaften GmbH's.

im prinzip könnte diese aufgabe von nahezu jedem der 260.000 telekom mitarbeitern erledigt werden aber okay, dann eben von einem der 89.000 aus dem deutschen festnetzbereich.

steinplatz hat geschrieben:Wie gesagt, ich kenne keine. Es sei denn du wertest, Kontes Orka manuell aus

ich bin erschüttert, erklärt aber einiges ;)

was ist so schwer daran, dass eine stelle geschaffen wird an die sich bürgermeister, landräte usw. wenden können um eine straßengenaue (also nicht anschlussgenau) verfügbarkeitsstatistik zu beantragen? die paar hundert bis wenige tausend anschlüsse können doch nach eingabe der gemeinde oder der vorwahl durch ein kleines script aus der kontes-orka datenbank ausgelesen werden. wieso kann geteilt.de solche statistiken anbieten und die telekom/bnetza/bmwi nicht? doch nicht weil sie nicht können sondern weil es ausdrücklich nicht gewollt ist. die telekom fürchtet konkurrenten im sicher geglaubten ländlichen raum und die regierung fürchtet die wahrheit.

steinplatz hat geschrieben:das müsste dann diskrininierungsfrei für alle Netzbetreiber gelten

stimmt
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Re: Breko: "Telekom blockiert Breitbandausbau in der Fläche"

Beitragvon spokesman » 11.11.2009 09:42

essig hat geschrieben:was ist so schwer daran, dass eine stelle geschaffen wird an die sich bürgermeister, landräte usw. wenden können..

gibt es doch schon dsl-ausbau [at] telekom [dot] de da man aber von hier nur unzureichende Informationen erhält, hatte man sich dies auch sparen können.

steinplatz hat geschrieben:das müsste dann diskrininierungsfrei für alle Netzbetreiber gelten

Diskriminierung hin oder her, seit Jahren werden Bürger und Kunden diskriminiert, da kräht dann kaum ein Hahn nach.
Wichtig ist Wettbewerb, der Bürger/Kunde kommt dann erst auf den hinteren Plätzen an die Reihe.
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Re: Breko: "Telekom blockiert Breitbandausbau in der Fläche"

Beitragvon bru62 » 16.11.2009 16:33

Wieder einmal steht die Schließung der letzten weißen Flecken unmittelbar bevor. Das Verwaltungsgericht Köln hat heute den Eilantrag der Deutschen Telekom abgewiesen. Das geht aus einer bei Portel veröffentlichten Meldung hervor. BNetzA-Chef Kurth feierte das als so: "Wir haben jetzt hinreichende Klarheit und Sicherheit für alle investitionsbereiten Wettbewerber, die sog. weiße Flecken über einen Schaltverteiler erschließen wollen. Ich hoffe, dass die Deutsche Telekom die Schaltverteiler-Entscheidung der Bundesnetzagentur nunmehr unverzüglich und vollständig umsetzt. Gleichzeitig appelliere ich an sie, auf diese Weise gemeinsam mit den Wettbewerbern den Ausbau bisher nicht oder nur unzureichend versorgter Gebiete mit schnellen Internetanschlüssen zügig voranzutreiben und so ein wichtiges Anliegen der Breitbandinitiative der Bundesregierung umzusetzen."

Was mir auffällt, sind die von mir im Zitat fett dargestellten Worte. Da fällt mir nichts mehr ein ...

Gruß
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Re: Breko: "Telekom blockiert Breitbandausbau in der Fläche"

Beitragvon News » 16.11.2009 16:34

Natürlich ist da sofort auch der VATM mit einer PM am Start:

„Wichtige Entscheidung für Breitbandausbau auf dem Land“

„Mit seiner Entscheidung zu den Schaltverteilern hat das Verwaltungsgericht Köln den Weg für den Breitbandausbau auf dem Lande weiter geebnet“, begrüßt VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner das Urteil der Kölner Kammer im Eilverfahren. Sie hat einen Antrag der Deutschen Telekom AG (DTAG) gegen die Anordnung der Bundesnetzagentur zurückgewiesen, nach der die DTAG den Wettbewerbern so genannte Schaltverteiler zur Verfügung stellen muss. Bei den Schaltverteilern handelt es sich um einen neuen Zugangspunkt zum Hauptkabel zwischen Hauptverteiler und Kabelverzweiger.

„Damit ist jetzt eine wichtige Blockade der Telekom gelöst und die Rechtslage klar. Die Bundesnetzagentur muss nun auf die Umsetzung bestehen, unabhängig von einem möglichen Hauptsacheverfahren“, betont Grützner. „So können die Wettbewerber endlich einen wichtigen Bestandteil der Breitbandinitiative nutzen und die Schließung der weißen Flecken weiter vorantreiben.“

Nach der Anordnung der Regulierungsbehörde im März dieses Jahres hatte die DTAG die Entscheidung zunächst grundsätzlich begrüßt und sogar als wichtige Investitionsmöglichkeit für die Wettbewerber gelobt. Dann verweigerte sie jedoch den interessierten Wettbewerber-Unternehmen einen Vertragsabschluss und ging gerichtlich gegen die Anordnung der Bundesnetzagentur vor.

„In letzter Sekunde wollte die DTAG so verhindern, dass die Wettbewerber diesen neuen sinnvollen und wirtschaftlichen Zugangspunkt zum Netz nutzen, um bisher nicht oder nur unzureichend versorgte ländliche Gebiete an das schnelle Internet anzuschließen“, so Grützner. Die Verweigerungshaltung der Telekom bei den Schaltverteilern habe gerade dort, wo technisch sogar ein breitbandiger Festnetzanschluss auf dem Land realisierbar wäre, schwer geschadet.

„Zahlreiche Unternehmen warten jetzt nur auf den Startschuss, mit den neuen Schaltverteilern loslegen zu können. Sobald die Gründe für die Entscheidung des VG Köln vorliegen, wird der VATM eine eigene Arbeitsgruppe zum Thema Schaltverteiler einrichten. Wir werden alles daran setzen, den Breitbandausbau per Funk, aber auch per Festnetz auf dem Lande weiter voranzubringen“, kündigt der VATM-Geschäftsführer an.
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Re: Breko: "Telekom blockiert Breitbandausbau in der Fläche"

Beitragvon News » 16.11.2009 16:37

Und auch der Breko hat was zu vermelden:

Wichtiger Etappensieg Richtung Schaltverteiler
Gericht lehnt Eilantrag der Deutschen Telekom ab


Bonn, 16.11.2009 – Die Wettbewerber der Deutschen Telekom haben einen wichtigen Etappensieg errungen. Der Eilantrag der Deutschen Telekom ist abgelehnt worden. Der Zugang zum Schaltverteiler versetzt alternative Carrier in die Lage, ländliche Gebiete mit Breitband wirtschaftlich zu erschließen. Der Schaltverteiler wird an einem Ort errichtet, der vor der Verzweigung der Hauptleitung in die jeweiligen Kabelverzweiger liegt und hat damit eine entscheidende Multiplikatorfunktion für den schnellen und effektiven Breitbandausbau. Bereits im März 2009 hatte die Bundesnetzagentur der Telekom auferlegt, Wettbewerbern den Zugang zu ihren Schaltverteilern zu gewähren.

Die Entscheidung, die Teilnehmeranschlussleitung am Schaltverteiler zu ermöglichen, ist ein wichtiger Baustein für die Umsetzung der Breitbandinitiative der Bundesregierung. Allerdings habe sich der Ex-Monopolist bis heute wenig kooperativ verhalten. Das hatte der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO), der über 30 alternative Carrier vertritt, wiederholt scharf kritisiert.

"Nach der Klarstellung des Gerichts muss es nun darum gehen, die Regulierungsanordnung der Bundesnetzagentur schnell umzusetzen. Wir sind optimistisch, dass die Telekom diesen Prozess nicht weiter verzögert", sagt Stephan Albers, Geschäftsführer des BREKO und ergänzt: „Mit dem Netzausbau zum Schaltverteiler können viele unserer Mitgliedsunternehmen beim Breitbandausbau auf dem Lande jetzt richtig Gas geben.“
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Re: Breko: "Telekom blockiert Breitbandausbau in der Fläche"

Beitragvon spokesman » 16.11.2009 17:16

Jeder Verband meldet eine siegreiche Schlacht, dabei ist ohne Universaldienst und Open Access jeder Krieg schon längst verloren.
Und somit ist wieder eine Meldung geschaffen, welche eine ähnliche Wirkung hat wie die der Digitalen Dividente.
Einige Landräte und Kommunalpolitiker werden dies aufnehmen und somit wieder Verantwortung von sich schieben können,
die Arbeitsgrundlagen vieler Initiativen wird somit geschwächt..
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Re: Breko: "Telekom blockiert Breitbandausbau in der Fläche"

Beitragvon Nenunikat » 17.11.2009 13:25

spokesman hat geschrieben:Jeder Verband meldet eine siegreiche Schlacht, dabei ist ohne Universaldienst und Open Access jeder Krieg schon längst verloren.
Und somit ist wieder eine Meldung geschaffen, welche eine ähnliche Wirkung hat wie die der Digitalen Dividente.
Einige Landräte und Kommunalpolitiker werden dies aufnehmen und somit wieder Verantwortung von sich schieben können,
die Arbeitsgrundlagen vieler Initiativen wird somit geschwächt..

Ich würde nicht sagen, dass die Ablehnung des Eilantrages nichts bringt - aber sie löst natürlich nicht die grundlegenden Probleme und sie bringt Glasfaser-Gebieten überhaupt nichts. Eine gewisse Anzahl von Telekom-Konkurrenten und deren dann eventuelle Kunden kann dieser Schritt etwas bringen.
Die anderen Betroffenen warten weiter, und weiter, ...
...
Ob Landräte und Kommunalpolitiker oftmals überhaupt den Hintergrund der Schaltverteiler-Verfügung richtig verstehen ... ?
... - erleben was verhindert.
"Grenzen gabs gestern" - heute gibts Verhinderungen.
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Re: Breko: "Telekom blockiert Breitbandausbau in der Fläche"

Beitragvon spokesman » 17.11.2009 16:34

Nenunikat hat geschrieben:Ich würde nicht sagen, dass die Ablehnung des Eilantrages nichts bringt

Das sage ich ja auch nicht, darum ist es ja eine gewonnene Schlacht ;)
Ich bin voll deiner Meinung, gesamtgesehen bringt uns diese Erungenschaft recht wenigt, von schnelleren Ausbau kann kaum die Rede sein.

Nenunikat hat geschrieben:Ob Landräte und Kommunalpolitiker oftmals überhaupt den Hintergrund der Schaltverteiler-Verfügung richtig verstehen ... ?

tja die meisten wohl leider nicht, obwohl es zu ihren Aufgaben gehört, wenn Probleme auftreten. In den meisten Fällen wird ja nicht mal der zuständige Fachdienst angewiesen dort Know How aufzubauen und event. nach gewinnbringenden Lösungen für alle zu suchen, schade eigentlich.
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Re: Breko: "Telekom blockiert Breitbandausbau in der Fläche"

Beitragvon News » 17.11.2009 17:22

Hier noch der Vollständigkeit halber die PM der BNetzA:

Bundesnetzagentur gewinnt Eilentscheidung zu Schaltverteilern
Kurth: "Breitbandausbau in ländlichen Gebieten jetzt zügig vorantreiben"


Das Verwaltungsgericht (VG) Köln hat einen gerichtlichen Eilantrag der Deutschen Telekom AG (DT AG) abgelehnt, mit dem sich das Unternehmen gegen die von der Bundesnetzagentur angeordnete Verpflichtung zur Errichtung sog. Schaltverteiler gewandt hatte. Gegen diese Anordnung der Bundesnetzagentur hatte die DT AG einstweiligen Rechtsschutz beantragt, der nunmehr abgelehnt wurde.

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, begrüßte die Entscheidung des VG Köln: "Wir haben jetzt hinreichende Klarheit und Sicherheit für alle investitionsbereiten Wettbewerber, die sog. weiße Flecken über einen Schaltverteiler erschließen wollen. Ich hoffe, dass die Deutsche Telekom die Schaltverteiler-Entscheidung der Bundesnetzagentur nunmehr unverzüglich und vollständig umsetzt. Gleichzeitig appelliere ich an sie, auf diese Weise gemeinsam mit den Wettbewerbern den Ausbau bisher nicht oder nur unzureichend versorgter Gebiete mit schnellen Internetanschlüssen zügig voranzutreiben und so ein wichtiges Anliegen der Breitbandinitiative der Bundesregierung umzusetzen."

Die Bundesnetzagentur hatte Anfang März diesen Jahres eine erste Entscheidung bekannt gegeben, die Wettbewerbern der DT AG eine einfachere Erschließung und Versorgung "weißer Flecken" mit schnellen Internetanschlüssen ermöglichen soll. Danach muss die DT AG ihren Wettbewerbern den Zugriff auf die Teilnehmeranschlussleitung (TAL), die sog. "letzte Meile", auch an einem Schaltverteiler gewähren. Mit der Zugangsmöglichkeit zur TAL an einem Schaltverteiler verkürzt sich die Länge der Leitungen zwischen der aktiven Technik des Anbieters und dem Endkunden, wodurch eine Internetversorgung mit hoher Bandbreite erst möglich wird. Darüber hinaus wird durch die Bündelung der erforderlichen DSL-Technik an nur einem zentralen Punkt die Erschließung ländlicher Gebiete einfacher. Insbesondere entfallen die ansonsten notwendige Anbindung jedes einzelnen Kabelverzweigers und die dafür erforderlichen, aufwändigen Tiefbauarbeiten.
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