Portel.de veröffentlicht heute ein Interview mit Frank A. Rothauge (Chef-Analyst von Sal. Oppenheim).
Dieser meint auf Nachfrage, ob der Telekom tatsächlich die finanziellen Mittel für Investitionen fehlen: "Die bisherigen Ausgaben für den VDSL-Ausbau waren schon verlustreich genug und sind für die Eigenkapitalgeber völlig unzumutbar, da sie sich über Jahre hinaus nicht rechnen." Dies betrifft in abgeschwächter Form auch alternative Unternehmen, die trotz dann ja wegfallender TAL-Miete immer noch zu wenig Rendite erwirtschaften könnten. Auch aufgrund der angespannten Wirtschaftskrise und der Kreditklemme hält es Rothauge für wahrscheinlich, dass die Breitbandstrategie der Bundesregierung "kläglich scheitert". Vielmehr erwartet er, "dass der Infrastrukturbasierte Wettbewerb einschlafen wird." Vor allem die Telekom wird wohl nur noch "defensiv" investieren, d.h. nur dort, wo sie Konkurrenz erwartet.
Die Bundesregierung sollte den Ausbau der Glasfasernetze mit KfW-Krediten fördern. Große Bedeutung misst Rothauge den Kommunen zu: "Die Kommunen kalkulieren bei dem Thema ganz anders als die Unternehmen. Bei ihnen steht ja kein bestimmter RoI im Vordergrund, sondern sie wollen ihre Stadt für Bürger und Investoren attraktiver machen, damit ihnen die Einkommens- und Gewerbesteuern erhalten bleiben."
Nach dem zu beobachtenden Konzentrations- und Konsolidierungsprozess in der Branche befragt, meint Rothauge: "Ich kann mir daher sehr gut vorstellen, dass es am Ende in Deutschland nur noch einen großen Mobilfunk Service Provider geben wird."
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