+++ Telekom Festnetzinfrastruktur soll ausgegliedert werden

[essig]

einige hatten beim lesen der überschrift vermutlich ein unerklärliches glücksgefühl welches sich nun aber auf österreicher reduziert. es geht also nicht um die deutsche telekom sondern die telekom austria, alles andere käme ja auch einem wunder gleich.

man plant also tatsächlich die TA festnetzinfrastruktur plus 6500 mitarbeiter in eine neue gesellschaft auszugliedern, welche dann den ausbau eines modernen glasfasernetzes übernehmen soll. die TA würde also zu einem "normalen" wettbewerber werden der wie alle anderen marktteilnehmer im gleichen netz dienste anbieten kann.

man hat sich ja in deutschland kaum noch getraut über eine netzausgliederung nachzudenken da es viel zu abwegig erschien aber das politische ziel der SPÖ entspricht fast vollständig meinen vorstellungen und gibt neuen grund zur hoffnung.

meiner meinung nach ist eine trennung von netz und diensten die entscheidende voraussetzung für eine wirkungsvolle erweiterung des universaldienstes und die lösung der probleme.

QUELLE: http://diepresse.com/home/wirtschaft/ec ... 9/index.do

[Haupti76]

Kaum zu glauben daß es sowas gibt. Deutschland dürfte noch Welten von dieser Überzeugung entfernt sein.
Universaldienst wird bei uns doch nur als Notlösung gehandelt. Aber vielleicht könnte man deutsche Politiker
mit diesen Ereignis konfrontieren? Es könnte aber auch ein weitere Bestandteil werden um Druck nach oben auszuüben.

[steinplatz]

Die Idee klingt gut, mal sehen was unsere Nachbarn draus machen. Aus dem Artikel erkennt man ja noch nicht, ob die TelekomAustria selbst so einem "Verkauf ihres kompletten Festnetzes" zustimmen würde.

[essig]

Aus dem Artikel erkennt man ja noch nicht, ob die TelekomAustria selbst so einem "Verkauf ihres kompletten Festnetzes" zustimmen würde.

das stimmt aber dafür kann man folgende klärende zeile finden auf die am ende wohl alles hinauslaufen wird:

Voraussetzung für den Deal wäre eine genaue Bewertung der TA-Infrastruktur. Dieser Preis würde dann den Kosten für die Beamten samt Pensionslasten gegenübergestellt.

aktionäre sind eben keine familienunternehmer die über generationen denken und dem unternehmen tief verbunden und verpflichtet sind. aktionäre steigen ein und steigen aus und sind vielmehr an kursgewinnen und dividendenausschüttung in überschaubaren zeiträumen interessiert. wenn eine netzausgliederung den aktionären mehr vorteile als nachteile bringt, wieso nicht? das müssen nicht nur pensionslasten sein sondern auch mit entsprechender regulierung kann man eine ausgliederung herbeiführen. bei den stromnetzen gibt es ja ähnlich überlegung.

übrigens hält die ÖIAG (verwaltet die beteiligungen der republik österreich an verstaatlichten und teilverstaatlichten unternehmen) 27,37 % der telekom austria, was von vorteil sein dürfte (in deutschland 31,70 %).