Viro hat geschrieben:Mal Rechnen:
In den ersten 9 Jahren DSL stieg die Bandbreite in Ballungsgebieten von 768 Kbit auf 50 Mbit (100Mbit von Netcologne und Wilhelm.tel mal vernachlässigt).
Das ist also der Faktor 65,104.
In den nächsten 9 Jahren wird sich die Geschwindigkeit dann in Richtung 3 Gbit bewegen, wenn der Faktor ähnlich bleibt.
Während also die Ballungsgebiete mit 3000 Mbit surfen gibts auf dem Land 50 Mbit.
Mal ehrlich. Das würde auch ohne zu investierende Steuermilliarden passieren. Diese Geschwindigkeit fällt sozusagen als Nebenprodukt an. Insofern ist die obige Aussage nicht das Papier wert auf dem sie steht oder modern ausgedrückt ist die Aussage nicht den Strom wert, den man benötigt um die Zeichenketten in Speicherbits zu schreiben.

Da mache ich doch mal eine Gegenrechnung auf:
Von 2000 bis nun (- also fast 2009) ist die Bandbreite in bestimmten ländlichen Gegenden und bei mir von max. 64 KBit/s auf 64 KBit/s gestiegen. Das ist dann also der Faktor 1.
[Ironie an]
Der Fortschritt scheint da massiv mitgewirkt zu haben und die entsprechenden Politiker haben diese rasante Beschleunigung massiv unterstützt.
[Ironie aus]
Wenn dann in 10 Jahren auf einmal 50 MBit/s vorhanden sein soll, wäre dies eine wirkliche Steigerung im Vergleich zu dem bisher Erlebten.
Solche Ausbau-Aussagen der Bundesregierung höre ich zwar gerne - nur - die Bundesregierung baut ja nicht selber aus.
Genauso wenig, wie sie direkt Arbeitsplätze schafft.
Sie kann nur für die passenden Bedingungen und Regulierungen sorgen.
Deshalb sind konkrete Festlegungen zu Bedingungen und Regulierungen im TK-Bereich das wesentlich Interessantere.
Die Aussage "bis 2018 50 MBit/s" bedeutet für mein Verständnis: Der Breitbandbedarf als Thema ist bei der Bundesregierung mehr oder weniger angekommen. Mehr bedeutet es erst mal nicht.
Die einzige konkrete Maßnahme, welche mit erwähnt wurde, ist die fraglos notwendige Festlegung auf das Leerrohre-Verlegen. Ansonsten haben wir erst mal nur Ankündigungen.
Wenn ich dann anderswo das Gefühl bekomme, dass beispielsweise man im Bundeswirtschaftsministerium immer noch der Ansicht zu sein scheint, dass mit entsprechenden Informationen der Ausbau sogar ohne Subventionen gehen soll, dann bleibe ich immer noch mächtig skeptisch über die Aussichten.
Wenn alles so bleibt, wie bisher, dann haben wir auch in 10 Jahren vielleicht immer noch max. 64 KBit/s.
Woher du (Viro) da die Gewissheit nimmst, dass die ländlichen Gegenden auf einmal für die TK-Unternehmen strategisch interessant werden sollen und es ganz ohne Subventionen und Regulierungsänderungen gehen soll, ist für mich ein Rätsel.
Dem Markt sind die ländlichen Gegenden egal. Da kann nach dem Markt-Verständnis der TK-Unternehmen auch weiterhin alles beim Alten bleiben. Gewinn wird da keiner erwartet und deshalb auch nicht nennenswert investiert.
Manche Politiker scheinen ja vielleicht doch langsam zu begreifen, dass der Markt allein nicht die Lösung ist.
(Anderswo musste es erst mächtig krachen, um für die notwendige Aufmerksamkeit zu sorgen - siehe Banken usw.)
Eine ggf. massive Verbilligung der TK-Technik über die nächsten Jahre durch Weiterentwicklung usw. macht da derzeitig mehr Hoffnung ...
... - erleben was verhindert.
"Grenzen gabs gestern" - heute gibts Verhinderungen.