ifKom: Breitbandausbau größte Herausforderung der DA

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ifKom: Breitbandausbau größte Herausforderung der DA

Beitragvon bru62 » 20.02.2014 16:57

Der Breitbandausbau ist nach Meinung der Ingenieure für Kommunikation (IfKom) die größte Herausforderung der digitalen Agenda (DA). Das geht aus dieser bei portal-21.de am 18.02.2014 verbreiteten Meldung hervor:

Der flächendeckende Breitbandausbau bleibt nach Auffassung der Ingenieure für Kommunikation (IfKom) die dringendste infrastrukturelle Herausforderung Deutschlands zur Umsetzung der digitalen Agenda. Nur wenn dieses Rückgrat der Informations- und Kommunikationstechnik (ITK) bundesweit in ausreichender Qualität zur Verfügung steht, können die Prozesse der Wirtschaft und der Industrie in der digitalen Welt wettbewerbsfähig umgesetzt werden.

Nach Meinung der IfKom können die hierfür erforderlichen Investitionen in der Fläche bei den geringeren Anschlusszahlen auf dem Land nur mit gemeinsamen Anstrengungen der Wirtschaft und der Politik aufgebracht werden. Nur mit einem Maßnahmenpaket aus ausgewogener Regulierung, genügend Investitionsanreizen und einer gezielten Förderung bzw. Beteiligung durch den Staat sowie einem optimierten Technologiemix aus Glasfaseranbindungen, DSL-Anschlüssen und Funklösungen wird das Ziel einer flächendeckenden Breitbandversorgung bis 2018 annähernd erreichbar sein.

Die IfKom fordern die Bundesregierung auf, diese Herausforderung mit Priorität zu bearbeiten. Nicht nur das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, sondern auch die anderen Ressorts, bei denen die Themen der digitalen Agenda verteilt sind, müssen sich auf eine schnelle politische Weichenstellung verständigen. Zudem muss der Deutsche Bundestag sowohl den Breitbandausbau als auch die anderen mit der digitalen Agenda zusammenhängenden Themen in einem eigenen Ausschuss bündeln.

Zum Stand des flächendeckenden Ausbaus mit Breitbandanschlüssen in problematischen Bereichen der Gewerbegebiete im Bereich der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen informierten sich die IfKom beim Vorsitzenden der Erfahrungs-Gruppe T.I.M.E.S der SIHK zu Hagen, Erik Jäger, der IfKom-Ehrenpreisträger 2014 ist. Nach Auffassung Jägers halten die gegenwärtigen Initiativen nicht den technologischen und wirtschaftlichen Erfordernissen stand. Im Gegenteil. Umfragen und Studien der SIHK haben ergeben, dass sowohl Gewerbegebiete, als auch private Haushalte in ländlichen Regionen deutlich unterversorgt sind. Laut Jäger werden die Folgen hinsichtlich der Wettbewerbsnachteile und der kommunalen Strukturentwicklung eher dramatischer, weil Wirtschaftsunternehmen und Haushalte eine fehlende Breitbandanbindung als Defizite in der Grundversorgung wahrnehmen. Mittelständische Unternehmen können sich nur noch durch extrem teure Sonderlösungen einen ausreichend breitbandigen Anschluss zulegen. Für Filialbetriebe wird ein scheinbar simpler Internet-Anschluss neben den Personal- und Raumkosten zu einem deutlichen Kostenfaktor und Wettbewerbsrisiko. In Einzelfällen ist es bereits zu einem Killerkriterium in der Standortfrage geworden, weil über den Internet-Anschluss getunnelte Rechenzentrum-Verbindungen realisiert werden.

Jäger hat in seiner Arbeit in den Ausschüssen und Erfahrungsgruppen der SIHK die Forderung der Klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) weitergeleitet, dass ein Breitbandanschluss per politischem Dekret zur Grundversorgung der gesamten Bevölkerung werden muss. Wenn die Anbindung obligatorischer Teil der Grundstückserschließung wird, entfällt die Ausrede der Telekommunikationsanbieter, dass eine Erschließung nicht wirtschaftlich sei. Die Aufgabe der Politik und der Kommunen muss sein, gemeinsam mit dem Bund wirtschaftlich tragfähige Konzepte zu entwickeln, die den überfälligen Erfordernissen Rechnung trägt – und zwar sofort!


Das Anliegen der KMU unterstützen wir natürlich. Ein Breitbandanschluss muss per Dekret zur Grundversorgung der gesamten Bevölkerung werden - und zwar sofort!

Gruß
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bru62
ehemals 2. Vorsitzender des Bundesverbandes Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V.

Diskriminierungsfreies "Breitband für alle" wird es nur geben, wenn Menschen sich dafür engagieren.
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