Schnelles Internet in Deutschland besser als im EU-Schnitt

Neuigkeiten zum Thema Telekommunikation und Breitband

Re: Schnelles Internet in Deutschland besser als im EU-Schni

Beitragvon spokesman » 18.03.2014 20:31

ja das meine ich damit, der 87f ist ja quasi nur ein Link auf das "Bundesgesetz", sprich TKG -> und da ist dann der funktionale Internetzugang sicher der Knackpunkt..
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Re: Schnelles Internet in Deutschland besser als im EU-Schni

Beitragvon Rudi Rock » 02.10.2014 15:57

Hallo
In einem anderen Thread hier im Forum (viewtopic.php?f=22&t=11679) wird u. a. gerade der Anspruch auf eine feste oder Funk- Telefonleitung andiskutiert. Ich halte dies für relativ nebensächlich.
Wir Otto- Normalverbraucher bekommen es ja nicht mal hin, uns zu einigen, was ein funktionaler Internetzugang ist.
Einige äußern sich dahingehend, das dies ein Internetzugang ist mit dem einfachste Daten übertragen werden können. Gut, dann gehen wir eben zum 56- er Modem zurück und fahren ab morgen nur noch mit Pferdekutschen und Fahrräder. Dann halten die Brücken wenigstens länger, Flughäfen und Bahnhöfe die wir sowieso nicht mehr bauen können sparen wir uns dann auch, Herr Dobrindt kann eine Pferde- Maut einführen, vielleicht klappt das ja und ganz nebenbei ist unser Internet tipptopp. Ist das aber der Sinn und Zweck einer Universaldienstfestschreibung? Ich glaube kaum!
Der Universaldienst soll die Grundansprüche des Bürgers regeln, was jedoch nur dann einen Sinn ergibt, wenn diese Universaldienstregelung mit der technischen Entwicklung auch Schritt hält bzw. sich am aktuellen alltäglichen Leben orientiert.
Funktional heißt für mich, dass ich das Internet der Zeit entsprechend, mit den Mindestzugangsanforderungen normal nutzen kann. Heute gilt es sicher nicht mehr als allgemeinüblich das Internet nur zum E- Mail abrufen zu nutzen. Ein bisschen mehr ist es sicher und wenn in einigen Jahren u. U. auch Video bzw. HD Filme dazu zählen, dann muss der Mindeststandard weiter angepasst werden.
Aktuell sollte der Standard auf mind. 2 MBit festgeschrieben werden. Dies scheitert jedoch an dem Unwissen der Politiker (z. B. was eine Drosselung auf 384 KBit bedeutet) oder erfolgreicher Lobbyarbeit. Manchmal wirken die Diskussionen der Anbieter und einiger Telefonshop- User in Foren wie: Hilfe, Hilfe, der Kunde will Internet und ich könnte dann Geld verdienen.
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Re: Schnelles Internet in Deutschland besser als im EU-Schni

Beitragvon bru62 » 03.10.2014 14:57

Nun, nach Ansicht der Bundesregierung ist alles, was Breitband ist, nicht unter den Universaldienst zu fassen. Das geht aus der Antwort auf eine kleine Anfrage hervor (mehr hier: http://www.geteilt.de/forum/viewtopic.php?f=22&t=12096). Also ist ein funktionaler Internetzugang nach deren Ansicht also in der Tat auch per Modem herzustellen.
Natürlich ist das Quatsch und das weiß bestimmt auch die Regierung. Sagt man aber etwas anderes, muss man aktiv werden. Man muss ein Verfahren einleiten und weiter verfolgen. Das ist es, was wir nun seit fast zehn Jahren fordern. Und was von den wechselnden Regierungen immer wieder abgelehnt wurde. Bleibt die Frage, was noch zu tun wäre. Wir denken, dass es einer höchstrichterlichen Einschätzung bedarf, die Kriterien eines funktionalen Internetzugangs im Zusammenhang mit Art. 87f GG zu bestimmen. Leider fehlt uns die notwendige Manpower, dies zu verfolgen. Wer uns helfen will, kennt unsere Anschrift ...

Rudi Rock hat geschrieben:Funktional heißt für mich, dass ich das Internet der Zeit entsprechend, mit den Mindestzugangsanforderungen normal nutzen kann. Heute gilt es sicher nicht mehr als allgemeinüblich das Internet nur zum E- Mail abrufen zu nutzen. Ein bisschen mehr ist es sicher und wenn in einigen Jahren u. U. auch Video bzw. HD Filme dazu zählen, dann muss der Mindeststandard weiter angepasst werden.
Auch dazu haben wir bereits detaillierte Vorarbeit geleistet: http://www.geteilt.de/forum/viewtopic.php?f=47&t=10531.

Gruß
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Re: Schnelles Internet in Deutschland besser als im EU-Schni

Beitragvon Dino75195 » 06.10.2014 20:06

Hallo zusammen, es tut sich was bei der Mindestbandbreite...

Bis jetzt hat es immer geheißen 1 Mbit/s reicht.
Zitat: "Nun hat die Agentur diese Grenze auf immerhin 30 MBit/s angehoben."


Der Abschnitt ist auch der Hammer:
"Es war jedoch nicht die Bundesnetzagentur, die die Regeländerung aus eigener Einsicht vorangetrieben hatte. Zu diesem längst überfälligen Schritt hatte sie erst die Oldenburger EWE Tel per Antrag drängen müssen."
Quelle: http://www.heise.de/netze/meldung/Bunde ... 62543.html


Ist mir schon länger aufgefallen das die Bundesnetzagentur sehr lange an alten Infos und Vorgehensweisen hängt...

Gruß Robert
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Re: Schnelles Internet in Deutschland besser als im EU-Schni

Beitragvon Rudi Rock » 07.10.2014 11:51

Leider ist dies auch ein gutes Beispiel dafür, das weder sachliche Argumente, noch technische Notwendigkeiten oder Fachkompetenz die Spielregeln bestimmen.
Danke für die Infos im vorhergehenden Beitrag an Bru62.
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Re: Schnelles Internet in Deutschland besser als im EU-Schni

Beitragvon spokesman » 09.10.2014 20:52

Rudi Rock hat geschrieben:Wir Otto- Normalverbraucher bekommen es ja nicht mal hin, uns zu einigen, was ein funktionaler Internetzugang ist.
und selbst wenn der Otto Normal Verbraucher eine Definition für einen funktionalen Internetzugang hat, dann bringt es in unserer Gesellschaft nichts, wenn der Otto Normalverbraucher es nicht schafft die Stimmen zu bündeln. Mit dem geteilt.de e.V. versuchen wird diese Bündelung hinzubekommen - teilw. konnten wir in den letzten Jahren schon Erfolge verzeichnen, wir haben es nicht nur geschafft unsere Stimmen zu bündeln, wir haben es sogar geschafft diese gemeinsame Stimme an die richtigen Stellen zu tragen - die Wahrnehmung unserer Stimme bei den Entscheidungsträgern ist hier der besondere Knackpunkt.. man braucht hier einfach Ausdauer und mehr Mitstreiter.. (das kann man schon als Aufruf verstehen ;) )
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Re: Schnelles Internet in Deutschland besser als im EU-Schni

Beitragvon Rudi Rock » 20.10.2014 20:35

Hallo
BGH unterstützt Anspruch auf Internet!
Robert versucht ja immer wieder eine Sammelklage anzustoßen. Vielleicht sollte man dies ernsthaft auch angehen. Bis zu einem Urteil wird der Weg zwar steinig sein, andere aber evtl. gleichzeitig unter Zugzwang gesetzt, so das dann Tatsachen einem Urteil zuvorkommen.
https://www.facebook.com/pages/Stoppt-d ... 6593019789
Viele Grüße
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Re: Schnelles Internet in Deutschland besser als im EU-Schni

Beitragvon bru62 » 21.10.2014 14:53

Wir diskutieren die Klage-Variante gerade im vereinsinternen Forum. Wer da nicht Mitglied ist, kann das gern werden. Gemeinsam kommen wir dem Ziel sicher näher, als jeder für sich. Im Übrigen: Wenn hier Links auf andere Seiten eingestellt werden, wäre es nett, wenn dies auf Gegenseitigkeit basiert. geteilt.de kann man auch liken.

Gruß
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Re: Schnelles Internet in Deutschland besser als im EU-Schni

Beitragvon grapevine » 21.10.2014 15:15

bru62 hat geschrieben:Wir diskutieren die Klage-Variante gerade im vereinsinternen Forum. Wer da nicht Mitglied ist, kann das gern werden.


Hallo Bernd,

das interessiert mich zwar, aber prinzipbedingt tauge ich da höchstens für die Gegenargumente. Wen möchtet ihr denn verklagen? Die Bundesrepublik?
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Re: Schnelles Internet in Deutschland besser als im EU-Schni

Beitragvon bru62 » 21.10.2014 15:50

grapevine hat geschrieben:Wen möchtet ihr denn verklagen? Die Bundesrepublik?
Ins Auge gefasst ist eine Verfassungsbeschwerde wegen Nichteinhaltung von Art. 87 f. Wir müssen das aber noch gründlicher erörtern.

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Re: Schnelles Internet in Deutschland besser als im EU-Schni

Beitragvon Rudi Rock » 18.11.2014 12:58

In Deutschland wird es auch höchste Zeit für eine Anpassung des Telekommunikationsgesetzes, explizit hier die Universaldienstverordnung §§ 78 bis 80.
Funktionaler Internetzugang ist offensichtlich ein sehr dehnbarer Begriff. Einen Sinn ergibt dieser jedoch nur, wenn er auch seinen Zweck erfüllt.
Wer behauptet, dass 384 oder gar 56 KBit/s funktional sind, der muss sich auch sagen lassen, das tropfendes Wasser aus der Wasserleitung, irgendwann auch das Becken gefüllt hat. Es dauert eben.

Ist das aber funktional? Ist es der Sinn einer Verordnung, in ihr den Anspruch auf Wasserversorgung festzulegen, wenn es dann nur tropfenweise raus kommt?

Breitband und Mindestmaß an Bandbreite sind zwei verschiedene paar Schuhe die viele nicht voneinander trennen. Mindestmaß heißt für mich, es wird eine allgemeine / normale Bandbreite bereitgestellt, mit der eine normale Internetnutzung möglich sein muss. Hört sich sicher einfach an, ist aber leider nicht so.
Die Reaktionen auf den Beitrag „Anpassung der TKG – Universaldienstverordnung“ https://www.facebook.com/groups/105033926200068/
zumindest sind ja leider eher bescheiden.
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Re: Schnelles Internet in Deutschland besser als im EU-Schni

Beitragvon spokesman » 18.11.2014 13:43

ich denke wir sind uns einige wie wir Breitband definieren könnten, zumindest haben wir in der Diskussion um die TKG-Novellierung (ich denke die Threads und Papiere sind hierzu bekannt..) eine geschlossene Meinung vertreten und diese, wenn auch nicht mit hundertprozentigem Erfolg, an die Abgeordneten des Bundestages herangetragen. Aktuell darf es uns nicht verwunden, dass die Abgeordneten der CDU und die SPD durch verschiedene Zwänge das Thema gekonnt aussitzen und andere Themen in den Vordergrund holen.

Die Frage ist jetzt natürlich, ob wir das als Initiative so durchgehen lassen wollen oder einen weiteren Anlauf in Richtung Universaldienst unternehmen möchten. Der geteilt.de e.V. hat dies auf der letzten JHV bestätigt und möchte sich (so zumindest mein Vorschlag) in den nächsten rechtlich beraten lassen. Wer sich hier beteiligen möchte ist gern gesehen und ehrlich gesagt wird jede helfende Hand gebraucht, denn einen neuen Tiefstpunkt Inaktivität haben wir leider erreicht, so hart aber ehrlich müssen wir das sagen und feststellen. Ich denke dem zuletzt genannten Punkt bedarf es keiner weiteren Erklärung, was jedoch nicht heißen soll, dass ich diese Diskussion umschiffen möchte. Ich denke jedoch, dass es sich bereits herumgesprochen hat, dass viele Vereinsmitglieder mit Familie, Arbeit und meistens mehrere ehrenamtlicher Funktionen oder gar der Funktion in politischen Gremien völlig ausgelastet sind. Hinzu kommt sicher die Abwanderung viele Forenmitglieder, welche jetzt bei telekom-hilft oder ähnlichen Plattformen dem Support der Telekom unter den Arm greifen, sich an den Ursachen dadurch aber wenig zu ändern scheint - bestes Beispiel und für mich Gipfel der Frechheit war in diesem Jahr "Tarife für ländliche Gebiete: Kundenworkshop 27.5.2014".
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