langsamer Abschied von der Flatrate?

Neuigkeiten zum Thema Telekommunikation und Breitband

langsamer Abschied von der Flatrate?

Beitragvon bru62 » 27.06.2012 16:35

Es sieht so aus, als stünde Internetnutzern einiges an Ungemach ins Haus. Vor dem Hintergrund der ständig steigenden Netzlast und den hohen Kosten für Kapazitätserweiterungen sehen die Provider offenbar in einer Begrenzung der Volumen von Breitbandzugängen eine Lösung. So berichtet pressetext.com am 27.06.2012 aus den USA, dass der dortige Anbieter Comcast ein solches Verfahren testet. Der Volumen-Verbrauch wird in Echtzeit ermittelt. Bezahlt wird, was verbraucht wird. "Wer unter fünf Gigabyte bleibt, erhält fünf Dollar als Belohnung, wer mehr konsumiert, muss Strafzahlungen leisten.", heißt es im Bericht. Es darf spekuliert werden, wann auch andere Provider, vielleicht bald auch hierzulande, auf den Zug aufspringen. Das Internet, wie wir es kennen, wird dann Geschichte sein. So glaube ich.

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Re: langsamer Abschied von der Flatrate?

Beitragvon UltimateSpinDash » 27.06.2012 16:45

Der Sinn von einer Flatrate ist doch das man soviel verbrauchen kann wie man will, und man immer das gleiche zahlt. Dann sollte auch das Geld zur Schaffung der entsprechenden Kapazitäten vorhanden sein.
Verfügbarkeit: Laut Vefügbarkeitstest Telekom DSL 16000, geschaltet werden konnte aber trotzdem nichts.
Funk DSL über die Firma Paracom, bis zu 50 GB, Geschwindigkeit schwankend zwischen 6000-16000 kbit/s.
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Re: langsamer Abschied von der Flatrate?

Beitragvon bru62 » 27.06.2012 16:50

UltimateSpinDash hat geschrieben:Dann sollte auch das Geld zur Schaffung der entsprechenden Kapazitäten vorhanden sein.
Das schmälert aber dann wohl die Dividende. Und die ist ganz offenbar das oberste Kriterium aller Überlegungen.

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Re: langsamer Abschied von der Flatrate?

Beitragvon Haupti76 » 27.06.2012 19:05

vielleicht sollte man die flatrate-preise generell anheben. was ist mit dem unternehmer der von berufswegen viel traffic verursacht? der wird bestraft weil er damit arbeiten muß?

mit einem flächendeckenden glasfasernetz lassen sich die bandbreiten problemlos an den bedarf anpassen. aber diese infrastruktur muß erstmal geschaffen werden. und in diesem punkt drehen wir uns im kreis.
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Re: langsamer Abschied von der Flatrate?

Beitragvon Fehler20 » 29.06.2012 13:37

Vielleicht noch ein anderer Aspekt: Die aktuellen Breitbandanschlüsse lassen sich auch viel besser "missbrauchen" als z.B. ein DSL 6000er Anschluss, einfach weil man potentiell viel mehr Traffic generieren kann. Auf diesen Zug springen dann auch Firmen auf, welche früher die Unternehmensanschlüsse füt 3 bis 5 stellige Stummen kaufen mussten, weil eben VDSL/DOCSIS auf dem Papier ähnliche Leistung bietet. Und da jetzt immer mehr Dienste auf den Markt kommen, die leider nicht sehr netzfreundlich agieren (Streaming von Live-TV ohne eine Plattform wie Entertain etwa) versuchen die Provider halt dagegen anzukommen.
Ein Beispiel: 10 MBit Syncron kosten bei der Telekom momentan als Unternehmensanschluss ca. 790€ . Der VDSL Anschluss mit gleicher SLA (Entstörfrist ...) 65€.

Bei Privatkundenanschlüssen war es halt öftes so, dass bei Spitzenlast die Gesamtleistung der Anschlüsse nach unten ging, weil nicht genug Bandbreite am Backbone da war. Dieses Verhalten hat aber zu viel (irgendwo) berechtigter Kritik geführt und nun versuchen die Provider sich halt abzusichern/den Kunden auf andere Art und Weise darauf hinzuweisen.

Die Kalkulation der Provider bei Privatanschlüssen ist nunmal, dass in der Regel nichts übertragen wird und nur selten wirklich Traffic erzeugt wird. Nur diese Kalkulation ist für Streaming oder starken Filesharerer-Gebrauch halt nicht mehr machbar. Von einem kleinen Provider weiß ich, dass dieser ungefähr 1,5€ pro GB Traffic in seinem Netz zahlen musste (ist allerdings schon ein Jahr her). Wenn da ein Kunde dann 100GB Traffic/Monat erzeugt, dann hat dieser Provider ein Problem.

Die Regelung von "Strafzahlungen" finde ich zwar absolut nicht gelungen, aber Drosseln weit über dem durchschnittlichen Traffic werden auf lange Sicht eingeführt werden müssen, alleine schon um den Unternehmensanschlüssen eine Daseinsberechtigung zu geben (welche auch schonmal gerne einen Anstoß für einen Ausbau waren ;-).

Man muss sich dann aber auch an die "goldene Handschlag" Regelung von z.B. 1und1 erinnern, welche PowerUser so aus ihrer Kalkulation entfernt haben. Also früher gabs sowas auch schon!

Bzgl der "Glasfaser löst alles": Nein! Weil die Netzlast dadurch ja noch weiter steigt. Man kann glaube ich sagen, dass fast alle breitbandigen Anschlüsse in D als Backbone eine Glasfaser Infrastruktur haben. Nur die Daten müssen ja auch irgendwo hin: Wenn man jetz mal den Preis am DE CIX (ein Verein, keine Firma!) für z.B. eine 200 Mbit Anbindung nimmt (im Extremfall also für nur 2 100 MBit Anschlüsse) bezahlt man dort nur für die Anbingung schon im besten Fall 200€. Dadrin sind dann aber noch nicht die Kosten für die Glasfaser bis zum Übergabepunkt, CallCenter, Motem beim Kunden, Kosten für das Peering usw.
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Re: langsamer Abschied von der Flatrate?

Beitragvon Anonymer » 30.06.2012 13:03

Das ist ja so wie beim Webhosting wenn man über sein Traffic kommt.
Ich habe mal eben in mein Router geguckt in Mai habe ich 33764 MB (32.97266 GB) verbaucht und in April 23217MB (22.67285 GB).
Das sind die Daten von Download und Upload
Also mit 5 GB würde ich nicht hinkommen.
Herr Obermann hat ja auf der Cebit 2012 groß seinen Clund Service angeprießen und da endsteht ja auch relatief auch ein großen Traffice verbraucht an.
Und jetzt stelle ich mir die frage wie das funktionieren soll?
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