Ich finde ja die Titelwahl sehr treffend
BREKO hat geschrieben:Zur Wiederaufnahme der parlamentarischen Beratungen nach der Sommerpause appelliert der Bundesverband Breitbandkommunikation e. V. (BREKO) an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages auf die Einführung eines Breitband-Universaldienstes zu verzichten. „Es wäre für das Vertrauen in den Investitionsstandort Deutschland nachhaltig schädlich, den seit 1998 eingeschlagenen Weg einer wettbewerblichen Erschließung des Telekommunikationssektors zu verlassen und mit dem Breitband-Universaldienst einen staatlich verordneten Monopolausbau zu reanimieren“, warnt BREKO-Präsident Ralf Kleint.
Wer sowas behauptet ist ein Brunnenvergifter.
Ich frage mich da doch sofort, warum ein Breitbanduniversaldienst das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Schweiz nicht schädigte, das Vertrauen in den Standort Deutschland aber schon ?
Die Schweiz hat übrigens in Europa (nicht in der EU) trotz Universaldienst mit einen der den besten Glasfaserausbauten in Anschlüssen pro Haushalt.
(Laut dem BAKOM werden bis 2015 etwa 20 % aller Häuser in der Schweiz Glasfaseranschlüsse zur Verfügung stehen)
golem.de hat geschrieben:Regionale Glasfasernetzbetreiber hatten in Deutschland bis zum Jahresende 2010 zwar 602.000 Haushalte oder Gebäude mit Glasfaseranschlüssen versorgt, aber nur 151.500 zahlende Kunden gefunden. 40 Prozent dieser Glasfaseranschlüsse basierten auf FTTH, 60 Prozent hatten eine FTTB-Architektur, wurde im Februar 2011 bekannt.
pressetext4joomla-Content für Webseiten hat geschrieben:Die Schweiz hat jetzt die Chance, innerhalb weniger Jahre zu den führenden Glasfaser-Nationen aufzusteigen. Zu dieser Einschätzung kommt der Schweizer Verkabelungsspezialist Reichle & De-Massari (R&M) angesichts aktueller Markt- und Produktentwicklungen. Das Engagement der Netzbetreiber verstärke den Trend zur Glasfaser. Auch auf den letzten Metern innerhalb der Wohnung sieht R&M keine Hindernisse für eine Breitbandversorgung.
"Durchgängige Glasfaserversorgung ist kein Wunschdenken, sondern eine logische Konsequenz - zumindest für Agglomerationen, Städte und grössere Gemeinden", sagt R&M CEO Martin Reichle. Mittelfristig kann nur eine ultraschnelle Breitband-Infrastruktur, basierend auf Glasfasern, den Betrieb des Internets mit seinen multimedialen Diensten sicherstellen. Ein leistungsfähiges Glasfasernetz zählt zur Schlüsselinfrastruktur jedes Wirtschaftsstandortes. Der Glasfaseran-schluss für zu Hause - Fiber To The Home (FTTH) - wird zum Massenmarkt. Mit FTTH lassen sich Übertragungsgeschwindigkeiten von 100 Megabit pro Sekunde für jedes Gebäude realisieren. FTTH bietet alles in allem mehr Leistungsreserven, Möglichkeiten und Zukunftssicherheit.
Der Weg ist frei - Wettbewerb am Netzzugang sichergestellt
Die Schweiz hat in international vorbildlicher Weise bereits vieles für den Generationswechsel vom alten Kupfer-Telefonnetz zum Glasfasernetz getan", lobt R&M die Resultate der FTTH Ar-beitsgruppe welche das BAKOM initialisiert hat. Das in Zusammenarbeit von Netz-, Diensteanbietern und der Industrie in der Arbeitsgruppe entstandene Schweizer Vier-Fasern-Modell für FTTH-Anschlüsse bei Endkunden fördert Kooperation und Wettbewerb gleichermassen. Durch Kooperationen beim Verkabeln und gemeinsamen Standards - z.B. für Schnittstellen und Steckdosen - können die Netzbetreiber Kosten sparen. Sind mehrere Fasern bereit gestellt, hat der Endkunde auch bei FTTH die Wahlfreiheit des Providers. Entbündelung und Wettbewerb am Netzzugang, wären somit sichergestellt. Langwierige regulatorische Streitigkeiten würden damit verhindert.
Doch zurück zu den Bremsern...
BREKO hat geschrieben:Der BREKO-Präsident verweist darauf, dass von allen Marktteilnehmern in den gut dreizehn Jahren seit der Liberalisierung rund 93,2 Mrd. Euro in den Aufbau einer leistungsfähigen Telekommunikationsinfrastruktur investiert wurden, davon mehr als die Hälfte durch alternative Anbieter: „Ein vergleichbares Investitionsvolumen wäre im Monopol ebenso wenig erreicht worden wie das gegenüber 1998 deutlich niedrigere Endkundenpreisniveau und die hohe Innovationsdynamik“, so Kleint weiter.
Eine solche Behauptung kann man immer gut in den Raum stellen, da sie sich jedem Nachweis der Richtigkeit entzieht. Es sei denn es gäbe ein Parallel-Universum, wo der Fall gerade ausprobiert wurde
BREKO hat geschrieben:„Ohne den Druck des Wettbewerbs wäre heute in Deutschland noch kein einziger Glasfaseranschluss geschaltet"
Die Behauptung ist nicht nur krass, sondern auch falsch, weil es bereits ohne Wettbewerb Glasfaseranschlüsse (z.B. OPAL und HYTAS) gab sowie Glasfasertrassen für kommerzielle Anbindungen.
BREKO hat geschrieben:„Alle Untersuchungen zu den Kosten eines flächendeckenden Glasfaserausbaus gehen von einer Deckungslücke in zweistelliger Milliardenhöhe aus. Wenn die Politik die Telekommunikationswirtschaft zwingt, diese Deckungslücke zu schließen, werden die Unternehmen, die daraufhin überhaupt noch im Markt verbleiben, gar keine andere Wahl haben, als die Kosten an die Endkunden weiterzugeben...
...
wenn die Dividenden nicht sinken sollen.
Das Ganze nennt sich "Privatisierung der Gewinne & Solidarisierung der Verluste."
BREKO hat geschrieben:Albers sieht die Alternative in einem marktgetriebenen und an der tatsächlichen Nachfrageentwicklung orientierten Ausbau:
Das war ein Versprecher. Sollte heissen "
den tatsächlichen Gewinnerzielungsmöglichkeiten" orientierten Ausbau.
BREKO hat geschrieben:“Die sehr ehrgeizigen Ziele der Breitbandstrategie des Bundes, die bis 2014 eine Versorgung von 75 Prozent der Haushalte mit mindestens 50 MBit/s vorsieht, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit durch den Markt erreicht werden. Bereits Ende 2010 konnten nach den Feststellungen der Bundesnetzagentur gut 40 Prozent der Haushalte über einen solchen Highspeed-Anschluss verfügen.“
Für ungefähr 30 Prozent der Haushalte mit einem klassischen DSL-Anschluss ist auch VDSL mit bis zu 50 MBit/s verfügbar. Über aufgerüstetes TV-Kabelnetz stehen für rund 13 Millionen Haushalte Datenraten von bis zu 100 MBit/s bereit
Zu dumm nur, dass es zum großen Teil die selben Haushalte sind. Das ist eben der hochgelobte Wettbewerb. In Ballungszenten, der Kampf um "die Sahnetortenstücke" und auf dem Land interessiert sich niemand für "die Krümel".
Was ich allerdings eher nicht verstehe ist, dass obwohl 40% der Haushalte bereits bis zu 50MBit/s haben könnten (technische Verfügbarkeit gegeben), weniger als 1% diese Anschlüsse auch geordert haben.
Dass spricht derzeit dann doch eher gegen einen verstätkten Hochgeschwindigkeitsausbau.
Zumal wenn man bedenkt, dass die Zahlungsbereitschaft der "Geiz ist geil-Generation" so schlecht ist, dass nur 31% bis zu 5 Euro mehr für einen solchen Zugang ausgeben würden und 33% überhaupt nichts zusätzlich bezahlen wollen, gegenüber ihrem derzeitigen Preis.
BREKO hat geschrieben:Laut jüngsten Zahlen des Bundeswirtschaftsministeriums war Ende 2010 eine Breitbandversorgung von mindestens 1 Mbit/s für 98,3 % aller deutschen Haushalte verfügbar. „Das bedeutet im Umkehrschluss, dass etwa 500.000 Haushalte nicht versorgt waren. Diese sehr überschaubare Zahl ist mit dezidierten, der jeweiligen Situation angepassten Maßnahmen ...
.. soll heissen - zusätzlichen staatlichen Fördermitteln ...
BREKO hat geschrieben:... weitaus besser ans Hochleistungsnetz zu bringen als mit einem ‚planwirtschaftlichen‘ Universaldienst
Planwirtschaft und Universaldienst in einem Satz.
Das Gespenst der Kommunismus geht um ...
Schon blöd, wenn einem die echten Beispiele ausgehen.
Da muss man eben haarige Teile konstruieren. Irgendwas gruseliges, zum Fürchten, womit man die ahnungslosen Abgeordneten schön erschrecken kann.