Ich glaube, jetzt kriegen wir beide langsam die Kurve

essig hat geschrieben: Es geht um die flächendeckende grundversorgung und darum, dass mobilfunk und sat das problem nicht in ansätzen lösen werden
Der gerne zitierte Universaldienst in der Schweiz z.B. tut jedoch genau dies.
Das ist einer der Gründe, weswegen ich gegen eine Kopie dieses Modells bin.
Ich glaube wir sind uns hier alle völlig einig, das ein Universaldienst auf Schweizer Niveau (384kBit/s und wenns zu teuer wird mit Öffnungsklausel für noch weniger) nicht das Ziel sein kann.
essig hat geschrieben: ... aber bei "angemessener internetzugang" reicht die datenrate als einziges merkmal.
Das Dumme ist nur, dass bisher nirgendwo von "angemessenem Internetzugang" gesprochen wird.
Diese Anforderung ist natürlich vernünftig, aber ich lese sie sonst nirgends. Es heißt z.B. "Breitbandstrategie der Bundesregierung" und wohin man schaut, laufen
Bandbreitendiskussionen, und fast ausschliesslich solche.
Nicht umsonst haben wir die "natürlichen" Datenmengenbegrenzungen der einzelnen Zugangsarten/Bandbreiten einmal zusammengestellt und veröffentlicht.
bkt hat geschrieben:Überblick über die "natürlichen" Mengengrenzen (rechnerisch maximal ladbare Datenmenge) bei den verschiedenen Geschwindigkeiten
64 kBit/s (ISDN-ohne Kanalbündelung) ca. 20 GB/Monat
128 kBit/s (ISDN-mit Kanalbündelung) ca. 40 GB/Monat
1.024 kBit/s ca. 316 GB/Monat
2 MBit/s ca. 630 GB/Monat
6 MBit/s ca. 1.900 GB/Monat = 1.9 TB/Monat
16 MBit/s ca. 5.000 GB/Monat = 5 TB/Monat
bkt hat geschrieben:Da irrt der werte Leser, denn über die "marktüblichen Preise" errechnen sich auch die Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen einer Ausbaumaßnahme. Und wenn dank "Geiz ist Geil" ein Stadtüblicher Preis von 9,95 oder 19,95 (z.B. Congstar) zum marktüblichen Preis wird, dann läßt sich von so niedrigen Einnahmen selbst bei gutwilligster Betrachtungsweise kaum noch vernünftig irgendwo eine Infrastruktur finanzieren, die mehr als 500m von einem Netzknoten entfernt liegt.
essig hat geschrieben:es soll tatsächlich leute geben für die es einen unterschied macht ob 30 oder 60 euro auf der rechnung stehen.
Keine andere Meinung. Darum geht es hier aber garnicht. Sondern darum, dass überhaupt ein technisch akzeptables Angebot verfügbar ist.
Es wird aber immer auch Leute geben, die sich im Leben das eine oder andere Angebot finanziell nicht leisten können, obwohl es durchaus verfügbar ist. Die müssen sich dann auch zwischen Kino und Konzert entscheiden, weil das Geld nur für eins reicht, vom Angebot aber beides möglich wäre.
Selbst mit Universaldienst könnte es der eine oder andere sich aus vorgenannten Gründen trotzdem nicht leisten, wenn dieser "zu hoch" aufgehängt wird.
essig hat geschrieben: die frage wozu du deinen dsl anschluss brauchst und bezahlst obwohl du ja mit deinem 5 gb umts "glänzend zurecht kommst" bleibt unbeantwortet.
Das will ich jetzt mal abstellen. Der Mobilfunk ist meine Mobile Schnittstelle zum Internet, weil ich ja meinen Hausanschluss schlecht mitnehmen kann und von überall aus ins Netz muss. Und den anderen 384er Anschluss hatte ich bereits lange davor, da hängt einfach mein Telefon drann und er hat eine Flatrate die die Kosten nach oben kappt, von vorher über 200€/Monat für CallbyCall per ISDN, auf 30€/Monat, egal wie schlecht er auch immer funktioniert und wie lange er vor sich hin laden muss, damit die eine oder andere Datei auf meinem Rechner landet.
Deshalb ist aus meiner Sicht ja auch der schlechteste DSL Anschluss bereits ein riesiger Gewinn (Für den Nutzer), da er mit seiner Flatrate dessen Kosten enorm dämpft. (Die Telekom hat damit allein an mir pro Monat 170€ Einbuße)
Auch ein riesiger Motivationsfaktor, flächendeckend den DSL-Netzausbau voranzutreiben, oder?
Und sowohl Datenmenge als auch Geschwindigkeit sind nicht meine wirklichen Probleme. Die laufen bei mir beide unter "nice to have" und nicht unter "must". Aber ich bin ja auch der linke Rand der Gaußkurve
essig hat geschrieben:wieso nicht einfach sat als "angemessenen internetanschluss" bewerten und das problem wäre gelöst?
Das war jetzt aber kein Vorschlag, oder?
Zum Schweizer Modell schrieb ich ja etwas weiter oben schon.
Und ich kann mich auch nicht erinnern, dass irgendwo ernsthaft Satellit als Grundversorgungsträger für Deutschland in der Diskussion ist. Das ist einfach nur eine sofort-option, die nunmal da ist. Und sie hat auch etliche Nutzer.
Sie ist aber in keiner einzigen Förderrichtlinie als förderfähige Technologie enthalten, was die Anbieter seit langem erheblich stört.
essig hat geschrieben:bkt hat geschrieben:Na das ist doch endlich mal was Reales. Nicht so theoretisch wie viele andere Beiträge, die nur pauschale Forderungen aufmachen
ein grund mehr seine eigentliche frage zu beantworten. ist er abnormal wenn er mit den 3/5 gb nicht zurecht kommt oder ist er nur zeitgemäß? mit 2-3 teenagern im haushalt können 3 oder 5 gb volumen schnell mal den familiären frieden stören.
bkt hat geschrieben:Ich kenne das aus meinem eigenen Haushalt auch, 384kBit/s gibt der Anschluss her. Darüber läuft ein Voip-Telefon, sowie zu Spitzenzeiten 3 verschiedene Rechner von 3 verschiedenen Personen. Und bisher hat sich noch keiner die Kugel gegeben. Übrigens werden natürlich auch sämtliche Updates darüber geladen. Woher sollen sie sonst auch kommen?
mit volumenbegrenzung fast undenkbar aber vielleicht betreibst du deshalb ja den dsl anschluss neben dem umts anschluss. ist ja auch okay so.
Es gibt ja auch noch andere Hobbys, als stundenlang vor dem Computer zu hocken

Und zu der unterschiedlichen Nutzung der beiden Anschlüsse schrieb ich ja schon.
essig hat geschrieben:bkt hat geschrieben:Also nicht gerade, wenn man selber surfen möchte. Das kann er alles nachts machen, wenn man schläft.
...oder soll der "trick" zeigen wie man mit niedriger datenrate besser zurecht kommt? rechner nachts laufen lassen damit man am tag halbwegs normal surfen kann?
Du hast verstanden. Das Beste aus den gegebenen Möglichkeiten machen.
essig hat geschrieben:Es geht im ersten schritt erst mal nur darum zu klären welche bedingungen ein zeitgemäßer internet hausanschluss haben muss und da reicht eben nicht nur die datenrate. würde man das volumen als kriterium aufnehmen dann ergibt sich ein völlig neues bild der versorgungssituation und das will man vermutlich nicht wo man doch so nah an den 100% ist. im zweiten schritt müsste dann dieser definierte zugang (z.b. 2 mbit datenrate, 20 gb volumen, <100 ms ping) flächendeckend angeboten werden. wenn jemand mehr oder weniger leistung möchte dann ist das jedem seine sache aber wenn man eine grundversorgung gewährleisten will dann muss diese auch definiert sein und da reicht eben nicht nur die datenrate.
Da versucht jemand die Quadratur des Kreises.
Bisher ist es noch keinem gelungen, eine statistisch verwertbare Erhebung hinzubekommen, die den fachlichen Ansprüchen bezüglich Menge und Qualität der Stichproben auch nur annähernd entspricht, so dass man eine verlässliche Aussage daraus ableiten könnte. Alles was es bisher gibt, sind nicht repräsentative Stichprobenerhebungen, da sich aus einer Befragung von z.B. 2000 Leuten nicht auf 82Mio schliessen läßt. Das wäre/ist in höchstem Maße unseriös.Es fliessen soviele Randparameter, die das Nutzungsverhalten beeinflussen, ein, dass da unter Umständen eine Schätzung aus dem Bauch heraus bessere Ergebnisse ergibt.
Versucht doch nur einmal innerhalb der Initiative einen einheitlichen und einvernehmlichen Rahmen für den ersten Schritt zusammenzubekommen.
essig hat geschrieben:(z.b. 2 mbit datenrate, 20 gb volumen, <100 ms ping)
Ist das hier z.B.Konsenz?
Warum 20gb und nicht 10gb oder 40gb?
Und woher kommten die <100ms ping und wieviel latenz soll zulässig sein?
Und warum nicht symmetrisch? Die Urlaubsfotos hochladen wurde doch schon benannt. Und die sind runtergeladen genausogroß wie hochgeladen.
Und vergessen wurde die Verfügbarkeitsanforderung. 98%, 99% ??? (Damit steigen die Betriebskosten am schnellsten)
Es wäre also schön, wenn man das Zustandekommen dieser Werte noch untersetzen könnte, damit man einigermaßen sicher sein kann, dass man sich im Zentrum der Gauß-Kurve befindet und nicht zu nahe an einem der Ränder. Sonst muß man diese Werte nächste Woche schon wieder ändern. Und auf so kurzlebige Anforderungen kann man keine Strategien aufbauen.
Denn wie gesagt, dass könnten ja durchaus sinnvolle Bedingungen für den ersten Ausbau-Schritt sein. Und der hat eine Verweildauer von geschätzt 2 Jahren wenigstens.
Und der wichtigste Punkt: Wieviel sollen diese Anforderungen realistisch betrachtet kosten dürfen?
Hat hier eigendlich jemand ein I-Phone in Benutzung? Da jammern die Mobilfunkbetreiber alle im Chor, dass diese Geräte die Mobilfunk-Netze "zumachen". Da wäre meine Frage ob es bei den Geräten auch eine Volumensbegrenzung gibt und wenn, wie hoch die ist?