Bis zu 8 Mrd. Euro sind nach Auffassung der Netzallianz für künftige Breitbandinvestitionen nötig, woher diese kommen sollen geht aus dem heute veröffentlichen Dokument mit dem Namen "Kursbuch - Netzausbau" nicht hervor.
Ziel soll es nach diesem Buch sein, dass eine digitale Spaltung zwischen urbanen und ländlichen Regionen verhindert wird. Flächendeckend gleichwertige Lebensverhältnisse sollen landesweit geschaffen werden. Ähnlich der Diskussion um Werksangaben der Kraftstoffverbrauchswerte kommt die Netzallianz zu einer hohen Netzabdeckung der LTE-Technologie, welche noch immer als Lückenschluss für den ländlichen Raum ins Feld geführt wird. Gleichwertige Lebensverhältnisse unter dem Umstand einer LTE Volumen- und Dienstdrosselung und der Lückenschluss für den ländlichen Raum, schließt sich nach Ansicht der Netzallianz nicht aus.
Falls bei den Lesern bisher noch keine Fragen ergeben haben, so werden sich diese mit großer Sicherheit aus den Leitprinzipien ergeben. Die Leitprinzipien gliedern sich in die Schlagwörter "schnell, modern und nachhaltig". Auf Seite 7, 8 und 9 werden hierzu genauere Erläuterungen vorgenommen. Interessant ist hierbei, dass der Breitbandausbau diesmal unter 5G als modern gilt und mit 4G schnell umgesetzt werden soll, doch das dritte Leitprinzip "Nachhaltigkeit" von LTE und Technologiemix scheinbar nicht profitiert.
Das Wort Volumen kommt findet man an drei Stellen im Text, das Wort Drosselung gar nicht. Durch die Blume findet man jedoch Formulierungen wie die Fortentwicklung von Best-Effort oder qualitätsgesicherte Dienste dynamisch weiterentwickeln, was auch immer diese Formulierungen bedeuten mögen - im schlimmsten Fall sehen wir hier gerade die Sargnägel der Netzneutralität, welche beim Thema LTE und digitale Spaltung auf dem Land schon längst eingeschlagen werden.