Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Neuigkeiten zum Thema Telekommunikation und Breitband

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon rezzler » 17.08.2013 14:20

Meester Proper hat geschrieben:Der Landkreis Marburg-Biedenkopf wird bis 2015 flächig mit VDSL2(-Vectoring) ausgebaut. Dies geht aus einer Pressemitteilung hervor.

Fast alle Haushalte im Landkreis können mit einer Internetversorgung von bis zu 100 MBit/s rechnen

Allein durch den VDSL-Ausbau sind wir im Stande, mehr als 95 Prozent der Haushalte mit Bandbreiten von 25 bis 50 MBit/s zu versorgen

Im Fall der (Vectoring., Anm. von mir)Freigabe durch die Bundesnetzagentur garantiert die Telekom diese Bandbreiten für 94 Prozent aller Haushalte im Landkreis.

Schön und gut, aber wie hat es das "flächendeckend" da rein geschafft?

Wenn man die Bewohnerzahlen nimmt (Landkreis 241.279 minus 72.433 von Marburg=168846) und davon 5 % nimmt müssen rund 8000 Einwohner also auch nach dem Ausbau mit weniger als 25 MBit/s vorlieb nehmen.
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Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon Meester Proper » 17.08.2013 14:26

Wo steht denn flächendeckend?
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Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon rezzler » 17.08.2013 14:31

Meester Proper hat geschrieben:Wo steht denn flächendeckend?

Marburg-Biedenkopf – „Im April 2013 haben wir die Ausschreibung für eine flächendeckende Versorgung mit kabelgebundenem Internet auf den Weg gebracht. Vier Monate später, am heutigen Tag, ist der Vertrag mit der Deutschen Telekom AG unter Dach und Fach.

Okay, es steht nicht, das der Vertrag sich auf die Ausschreibung 2013 bezieht, aber anhand der Reihenfolge in der PM vermute ich das einfach mal...
Die Telekom AG hat in dem Vertrag zugesichert, dass der Ausbau des kompletten Landkreises mit 25 bis 50 MBit/s innerhalb von zwei Jahren erfolgen wird.

Edit (noch ein Zitat gefunden):
Damit wird der Landkreis Marburg-Biedenkopf im Jahr 2015 der erste Landkreis in Hessen sein, der eine wirklich flächendeckende Versorgung vorweist.
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Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon Meester Proper » 17.08.2013 14:35

Die Frage ist doch, wie viel hätte es noch gekostet, diese berechneten 8000 Haushalte anzuschließen? Sicherlich unverhältnismäßig mehr, als die Kosten pro Haushalt bei den restlichen 95%.
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Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon rezzler » 17.08.2013 14:54

Meester Proper hat geschrieben:Die Frage ist doch, wie viel hätte es noch gekostet, diese berechneten 8000 Haushalte anzuschließen? Sicherlich unverhältnismäßig mehr, als die Kosten pro Haushalt bei den restlichen 95%.

Gehe ich mit, aber entweder hat dann jemand bei der Pressemitteilung geschlampt oder die Telekom hat nicht mitbekommen, das sie wirklich 100% liefern muss.

Ãœbrigens habe ich 8000 Einwohner, nicht Haushalte geschrieben :)
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Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon Meester Proper » 17.08.2013 16:07

rezzler hat geschrieben:Gehe ich mit, aber entweder hat dann jemand bei der Pressemitteilung geschlampt oder die Telekom hat nicht mitbekommen, das sie wirklich 100% liefern muss.
Die Aussage kam von
Landrat Fischbach
- eine absolut 100%ige Versorgung wird es niemals geben, da es immer einzelne Häuser geben wird, die weit von den restlichen Siedlungszentren entfernt sind.
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Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon snapper11 » 17.08.2013 18:12

Hallo,
bei uns im Landkreis Waldeck-Frankenberg wird gerade der Bedarf für den Ausbau abgefragt, es ist soo schwierig die Leute zu mobilisieren sich hier zu melden. Ich fürchte fast das wird ne knappe Geschichte ob wir überhaupt genug Bedarf nachweisen können. Mann das ist Bitter. :|
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Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon News » 21.08.2013 19:25

Der BREKO frohlockt und sieht Vectoring auf der Zielgeraden. Das geht aus einer Pressemitteilung vom 21.08.2013 hervor:

Vectoring auf der Zielgerade
Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO e.V.) begrüßt wichtige Impulse der EU-Kommission zum Bestandsschutz beim Vectoring

Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO e.V.) unterstützt die Vorschläge der EU-Kommission, den Bestandsschutz mit dem Vorliegen eines Ersatzprodukts zeitlich zu verknüpfen. Die Brüsseler Behörde hatte kürzlich ihre Stellungnahme zum Beschlussentwurf der Bundesnetzagentur veröffentlicht. Dabei griff die Kommission unter anderem die Forderung des BREKO auf, den Bestandsschutz auf alle Investitionen auszudehnen, die bis zur Verfügbarkeit des beim Vectoring als Ersatz für die physikalische Entbündelung von der Telekom anzubietenden Bitstromprodukts von den Wettbewerbern getätigt werden. Nach Angaben der Telekom wird ein derartiges Bitstromprodukt aber frühestens 2016 zur Verfügung stehen, nachdem der Ex-Monopolist die hierzu im NGA-Forum der Bundesnetzagentur gemeinsam entwickelte Standardisierung Ende 2012 überraschend aufgekündigt hatte.

Der aktuelle Beschlussentwurf der Bundesnetzagentur sieht demgegenüber für solche Gebiete, in denen die Telekom mit einer parallelen Festnetzinfrastruktur, z. B. der Kabelnetzbetreiber, im Wettbewerb steht und Vectoring einsetzen möchte, eine Kündigungsmöglichkeit des Ex-Monopolisten bereits dann vor, wenn der Wettbewerber die VDSL-Leitung erst nach der kurz bevorstehenden formalen Veröffentlichung der Regulierungsverfügung bei der Telekom bestellt hat. Zwischen dem Zeitpunkt, bis zu dem ein Bestandsschutz gewährt würde und der Standardisierung des ersatzweise anzubietenden Bitstromprodukts würden danach mindestens zweieinhalb bis drei Jahre liegen, in denen eine erhebliche Investitionsunsicherheit zulasten der Wettbewerber bestünde.

Die EU-Kommission hat sich vor diesem Hintergrund dafür ausgesprochen, den Bestandsschutz und den qualifizierten Bitstromzugang zeitlich zu synchronisieren und alle Investitionen der Wettbewerber von der Kündigungsmöglichkeit auszunehmen, die bis zur Einführung des Bitstromprodukts getätigt worden sind.

„Die Beschlusskammer hat im Vectoringverfahren eine technisch, rechtlich und ökonomisch komplexe Thematik zügig und gründlich aufgearbeitet und schließlich im Dialog mit den Marktteilnehmern für den Fall des Erstausbaus eines Gebietes eine interessengerechte Lösung gefunden“, resümiert BREKO-Präsident Ralf Kleint. „Es wäre sehr wünschenswert, wenn die Bundesnetzagentur den Hinweisen der Kommission ebenso offen begegnet und durch deren Umsetzung auch für einen ausreichenden Bestandsschutz sorgt. Dies würde nicht nur zur notwendigen Investitionssicherheit beitragen, sondern dazu führen, dass Wettbewerber Investitionsentscheidungen in den VDSL-Ausbau vorziehen und so das Ausbautempo noch einmal deutlich beschleunigen.“ Mangels der heute noch nicht marktreif verfügbaren vectoringfähigen Endgeräte, mache es auch aus der technologischen Perspektive Sinn, die marktgetriebenen Investitionen abzusichern.
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Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon Dino75195 » 22.08.2013 16:40

Dino75195 hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich weiß nicht ob das bei uns schon irgendwo steht, AVM hat eine Stellungnahme zum Thema Vectoring abgegeben.

Dort steht das alle aktuellen Fritz Box Modelle für VDSL2 (Fritz!Box 7490, 7390, 7360,3370 und 3390) VDSL-Vectoring vollständig unterstützen.

Ich find das sehr gut, da kann man ein Gerät kaufen, was später dann auch unterstützt wird.

Gruß Robert


In der Labor Version kann VDSL Vectoring mit der Fritz Box 7390 ab jetzt getestet werden. ;)

Zitat AVM 22.8.2013:
DSL:
NEU: Support für VDSL-Vectoring (G.Vector, Full Support)


Das ist doch spannend, hab leider noch keinen Anbieter der VDL Vectoring anbietet :)
Warten wir gespannt, bis die ersten Anbieter VDSL Vectoring ermöglichen :D

Gruß Robert
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Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon rezzler » 22.08.2013 18:41

Dino75195 hat geschrieben:Das ist doch spannend, hab leider noch keinen Anbieter der VDL Vectoring anbietet :)
Warten wir gespannt, bis die ersten Anbieter VDSL Vectoring ermöglichen :D

Ich hätte trotzdem lieber nen Glasfaseranschluss :?
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Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon bru62 » 31.08.2013 17:33

Die Bundesbetzagentur hat nun die endgültige Entscheidung zum Vectoring bekannt gegeben und dazu am 29.08.2013 folgende Pressemitteilung heraus gegeben:

Bundesnetzagentur gibt endgültige Vectoring-Entscheidung bekannt
Homann: "Unternehmen sollen Breitbandausbau zügig vorantreiben"

Die Bundesnetzagentur hat heute ihre endgültige Entscheidung für die Einführung der Vectoring-Technologie im Netz der Telekom Deutschland GmbH (Telekom) bekannt gegeben. Anfang Juli hatte die Bundesnetzagentur der EU-Kommission im üblichen Verfahren einen Entscheidungsentwurf zur Stellungnahme vorgelegt. Dieses Verfahren ist nun abgeschlossen.

"Ich begrüße sehr, dass die EU-Kommission grünes Licht für unsere Entscheidung gegeben hat. Die Bundesnetzagentur hat in einem zügigen, transparenten und intensiven Beschlusskammerverfahren ausgewogene und verlässliche Rahmenbedingungen für die Einführung der Vectoring Technologie in Deutschland geschaffen. Es liegt jetzt an allen investitionswilligen Unternehmen, die sich daraus ergebenden Chancen für den Aus- und Aufbau von modernen TK-Netzen, insbesondere auch in ländlichen Gebieten, zu nutzen und den für unser Land wichtigen Breitbandausbau gemeinsam zügig voranzutreiben", betonte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.

Mit dem Vectoring-Verfahren sind im heute bestehenden kupferbasierten Teilnehmeranschlussnetz höhere Übertragungsraten möglich, als dies bisher bei der schon fortgeschrittenen VDSL-Technik der Fall ist. Durch das Vectoring wird die gegenseitige Störung aus benachbarten Kupferdoppeladern eines Kabels reduziert. Nach dem derzeitigen Stand der Technik ist dafür allerdings nur der Zugriff eines einzigen Unternehmens auf alle Kupfer-Doppeladern am Kabelverzweiger (KVz) möglich, ein entbündelter Zugriff damit – sofern es um den Einsatz von VDSL-Technik geht – aber nicht mehr.

Die Telekom hatte Ende letzten Jahres bei der Bundesnetzagentur beantragt, die Zugangsmöglichkeiten für Wettbewerber zur Teilnehmeranschlussleitung, der sog. letzten Meile, an den KVz einzuschränken, um Vectoring in ihrem Netz einsetzen zu können. Aufgrund der heute bekannt gegebenen Entscheidung muss die Telekom ihren Wettbewerbern auch künftig grundsätzlich den Zugang zur Teilnehmeranschlussleitung am KVz gewähren. Die Telekom kann den Zugang zur "letzten Meile" am KVz aber unter besonderen Bedingungen verweigern, damit sie selbst oder ein anderes Unternehmen dort Vectoring einsetzen kann. Alle Marktakteure können daher auf der Grundlage des Vorschlags auch in Zukunft KVz mit Glasfaser erschließen und Vectoring nutzen. Sie müssen dann jedoch im Rahmen eines offenen Netzzugangs ein angemessenes Bitstromprodukt anbieten – dies betrifft sowohl die Telekom als auch die Wettbewerber.

Aufgrund der heutigen Entscheidung muss die Telekom nun unverzüglich ihre aktuellen Musterverträge für den Zugang zur "letzten Meile" und für ein im Falle des Vectoring-Einsatzes ersatzweise anzubietendes Bitstrom-Produkt ändern. Darin sind die technischen, betrieblichen und rechtlichen Details des tatsächlichen Einsatzes von Vectoring zu regeln. Die Musterverträge müssen der Bundesnetzagentur vorlegt werden und werden von ihr noch einmal geprüft.
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Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon bru62 » 13.10.2013 14:36

Die Netzwerkausrüster Lantiq und Keymile haben eine größere Anzahl von Line-Cards an einen Provider ausgeliefert, meldet am 11.10.2013 heise.de. Wer dieser Netzbetreiber ist, wird nicht genannt. Dem Bericht zufolge befinden sich die Cards in einem Feldversuch. Es wird erwartet, dass bald erste Vectoring-Angebote auf den Markt kommen könnten.

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Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon bru62 » 17.10.2013 14:54

Von Keymile gibt es zum Thema eine Pressemitteilung, die am 15.10.2013 bei portel.de verbreitet wurde. Darin teilt das Unternehmen mit, dass sie demnächst Baugruppen für 96 VDSL2-Ports über ISDN in ihrem System MileGate anbietet. Damit könnten zuverlässig Bandbreiten bis zu 100 Mbit/s bereit gestellt werden. Eine entsprechende Baugruppe für POTS sei bereits verfügbar. "Die neue VDSL2-Baugruppe ist optimal für den Einsatz in Außengehäusen und damit für den Aufbau von FTTC-Netzarchitekturen geeignet. Die erste Auslieferung startet Ende 2013.", heißt es in der Meldung.

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Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon News » 17.10.2013 15:04

Auch der BREKO meldet sich zum Thema mit folgender Pressemitteilung vom 16.10.2013 zu Wort:

VDSL Vectoring im BREKO-Labortest: Ergebnisse sind vielversprechend
Paralleler Betrieb mit bestehenden ADSL-Anschlüssen ohne weiteres möglich


Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) hat einen Labortest zum Einsatz von VDSL Vectoring durchgeführt und erfolgreich abgeschlossen. In dem Testverfahren hat der Verband, in dem sich ein Großteil aller Festnetz-Wettbewerber der Deutschen Telekom zusammengeschlossen haben, untersucht, wie leistungsfähig die Vectoring-Technologie ist, wie sie in der Praxis eingesetzt werden kann und ob es zu Problemen bei der gemeinsamen Schaltung mit „klassischen“ ADSL-Anschlüssen im selben Leitungsbündel kommt.

Mit dem Vectoring-Verfahren wird der Effekt des Übersprechens zwischen den verschiedenen Leitungen in einem Bündel weitgehend eliminiert. Dieser Prozess verlangt eine hohe Rechenleistung in den derart aufgerüsteten DSLAMs. Das System errechnet für jede einzelne Kupfer-Doppelader eines Bündels die jeweiligen Störeinflüsse und sendet neben dem eigentlichen Nachrichtensignal ein abhängig von den errechneten Störeinflüssen erzeugtes Gegensignal in die jeweilige Doppelader. Hierdurch wird nahezu eine Eliminierung der durch Übersprechen entstehenden Störsignale erreicht.

Vectoring unterliegt jedoch bestimmten technischen Restriktionen. Zum einen bleibt die Dämpfung der Leitung ein limitierender Faktor – das heißt, der Vectoring-Effekt auf der Kupferleitung nimmt ab einer Leitungslänge von etwa 500 Metern deutlich ab und ist ab einer Leitungslänge von 700 bis 800 Metern praktisch nicht mehr feststellbar. Vectoring ist daher nur vom Kabelverzweiger (KVz) aus sinnvoll einsetzbar und setzt voraus, dass der KVz per Glasfaser beziehungsweise Richtfunk an das Backbone-Netz angebunden ist.

Der Vectoring-Labortest des BREKO wurde an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) unter wissenschaftlicher Leitung des renommierten Experten Prof. Dr.-Ing. Kristof Obermann durchgeführt. Die Projektleitung hatte die Chemnitzer Tele-Kabel-Ingenieurgesellschaft (TKI). Als Endgeräte wurden handelsübliche VDSL-Modems samt spezieller Vectoring-Firmware eingesetzt, die DSLAM-Hardware stammte von der Hannoveraner Firma Keymile. Für die Kompatibilitäts-Tests mit ADSL-Anschlüssen kamen verschiedene DSL-Modems von TP-Link, D-Link sowie Arcor in Verbindung mit einem DSLAM von Alcatel-Lucent zum Einsatz.

Die wichtigsten Ergebnisse des BREKO-Labortests:
1. Selbst bei einem voll beschalteten Kabelbündel mit 50 Kupfer-Doppeladern (die Deutsche Telekom erlaubt in der Praxis eine maximale Beschaltung von 50 Prozent wegen der Übersprechen-Problematik) sind bei Kabellängen bis 800 Metern Datenraten von 50 MBit/s im Downstream realistisch.
Das gilt auch bei Aktivierung der Funktion „Downstream Power BackOff“ (DPBO). Diese wird eingesetzt, um die Sendeleistung der am Kabelverzweiger eingespeisten VDSL-Signale soweit abzusenken, dass andere (DSL-)Signale im Kabelbündel (ADSL / SDSL) nicht negativ beeinflusst werden.
2. Beim Einsatz von VDSL2-Vectoring mit DPBO werden bestehende ADSL-Anschlüsse nicht stärker beeinflusst als durch reguläre VDSL-Anschlüsse. Die Datenraten der ADSL-Leitungen waren mit und ohne Einsatz von VDSL Vectoring etwa vergleichbar.
3. Umgekehrt konnten im BREKO-Labortest bei aktiviertem DPBO auch keine Störeinflüsse durch bestehende ADSL-Systeme festgestellt werden. Die Datenraten der VDSL-Anschlüsse blieben auch im Falle parallel geschalteter ADSL-Anschlüsse in etwa gleich.

Professor Obermann: „Die im Labortest ermittelten Ergebnisse können je nach vorhandener Netzstruktur (z.B. unterschiedliche Kabel- / Aderdurchmesser, Anzahl von Stoßstellen, z.B. Muffen) abweichen. Dennoch zeigt unser Test, dass Vectoring in der Praxis wohl ohne nennenswerte Probleme eingesetzt werden kann.“ Der BREKO plant daher gemeinsam mit seinen Mitgliedsunternehmen die Durchführung eines Feldtests, um die bislang gewonnenen Ergebnisse zu festigen und weitere Erkenntnisse zum Einsatz der Vectoring-Technologie zu erlangen.

Vectoring ist kein Allheilmittel – und kann einen Glasfaserausbau nicht ersetzen

BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers betont unterdessen, dass VDSL Vectoring kein Allheilmittel für die Versorgung „weißer Flecken“ oder für die Erreichung der Breitband-Ziele der Bundesregierung (u.a. 50 MBit/s für alle Haushalte bis zum Jahr 2018) darstellt. „Vectoring ist eine gute Technologie, wenn sie dort eingesetzt wird, wo es Sinn macht. Bei hohen Leitungslängen, wie es gerade in ländlichen Regionen oft der Fall ist, brauchen wir aber Glasfaser-Netze, wie sie unsere Mitgliedsunternehmen auch bauen.“

Vectoring reizt die bestehende Kupfer-Infrastruktur weiter aus – kann einen Glasfaserausbau bis zum Endkunden (FTTB / FTTH) aber nicht ersetzen. Der BREKO sieht in Vectoring daher eine sinnvolle Übergangstechnologie, um die Bandbreiten vor allem bestehender Anschlüsse weiter zu erhöhen.

Das Vorgehen der Deutschen Telekom, die Vectoring derzeit vor allem auch in ländlichen Regionen als Mittel der Wahl bewirbt, hält BREKO-Geschäftsführer Albers für unseriös – insbesondere in Fällen, in denen der Bonner Ex-Monopolist erst dann aktiv wird, wenn seine Mitbewerber einen (Glasfaser-) Ausbau ankündigen.

Albers: „Wir stellen aktuell in einer ganzen Reihe von Fällen fest, dass die Telekom verstärkt auf Städte und Gemeinden zugeht, in denen bereits Carrier des BREKO in den Breitband-Ausbau investieren. Andere unterversorgte Gebiete lässt die Telekom hingegen links liegen.“
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Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon Dino75195 » 20.11.2013 08:31

Guten Morgen,

bei heise.de gibt es einen neuen Artikel zum Thema Vectoring:
VDSL-Turbo Vectoring mit Stotter-Start

Ein wichtiges Statement von heise.de:
"Unter den Tisch fällt aber die Betrachtung, dass an Glasfaserhausanschlüssen mittel- bis langfristig ohnehin kein Weg vorbeiführt."


Da können wir natürlich nur zustimmen :idea:

Gruß Robert
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