Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Neuigkeiten zum Thema Telekommunikation und Breitband

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon News » 11.05.2013 12:58

Auch der VATM hat zwei PM (09.04.2013 und 19.04.2013) zum Thema veröffentlicht:

Vectoring: BNetzA-Vorschlag lässt Marktteilnehmern Raum für Breitbandinvestitionen
Schnelle Entscheidung zu Vorprodukten und Sanktionsregelung erforderlich


„Es handelt sich um eine sehr komplexe Entscheidung beim Thema Vectoring. Die Bundesnetzagentur hat sich in ihrem Entwurf große Mühe gegeben, Regelungen zu schaffen, die sowohl für die Deutsche Telekom als auch für die Wettbewerber die Möglichkeiten offen halten, in den Breitbandausbau zu investieren. Kritisch sehen wir allerdings, dass nicht klar ist, welche Sanktionen es geben soll, wenn die Telekom eine Vectoring-Aufrüstung in einem Gebiet ankündigt, dadurch den Ausbau durch einen anderen Anbieter verhindert, dann aber den Ausbau unterlässt. Am Schluss darf der Bürger nicht der Dumme sein. Daher brauchen wir hier klare Regeln“, lautet das erste Fazit von VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner nach der heutigen Veröffentlichung des Entscheidungsentwurfes.

Auch fehlen leider noch hochwertige Bitstrom-Vorproduktangebote am Hauptverteiler, die der Leistungsfähigkeit von VDSL mit Vectoring entsprechen und eine Angebotsvielfalt für den Kunden garantieren, so Grützner weiter: „Dies wird für den Wettbewerb und die Verbraucherinnen und Verbraucher aber zukünftig von elementarer Bedeutung sein. Die Bundesnetzagentur muss daher schnell die im Rahmen des NGA-Forums getroffenen Verabredungen zu einem entsprechenden Vorprodukt umsetzen und ein entsprechendes Regulierungsverfahren zügig durchführen.“

Der VATM wird den komplexen Entwurf genau analysieren und sich entsprechend im Konsultationsverfahren einbringen.


VATM sieht Nachbesserungsbedarf bei Vectoring-Entwurf und unterbreitet Vorschläge

„Wenngleich die Mühe der Bundesnetzagentur erkennbar ist, Investitionen weiter zu ermöglichen, so muss doch festgestellt werden, dass die von ihr vorgeschlagenen Vectoring-Regelungen einseitig Ausbaumöglichkeiten der Telekom Deutschland begünstigen und in deutlich geringerem Maße Planungssicherheit für die Wettbewerber besteht“, sagt VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner mit Blick auf die mündliche Anhörung zum Vectoring-Entwurf der Regulierungsbehörde am kommenden Mittwoch, 24. April 2013. „Der Vorschlag des VATM sollte in den ganz seltenen Fällen, in denen zwei Unternehmen denselben Kabelverzweiger mit Glasfaser anschließen wollen, eine Lösung bieten und Vectoring ermöglichen. Nur hier sollte der Regulierer nach objektiven Regeln als Schiedsrichter fungieren und Planungsübersicht haben“, so Grützner: Der Entwurf der Bundesnetzagentur (BNetzA) gewähre der Telekom Deutschland aber ohne Grund und Not einen grundsätzlichen Planungsvorteil, da anders als bisher die Planung der Telekom Vorrang haben und sie sogar nachträglich ein einseitiges Kündigungsrecht bekommen soll.

Um die Investitionsmöglichkeiten der Telekom aber auch der Wettbewerber gerade in weniger gut versorgten Gebieten aufrechtzuerhalten und wenn möglich zu verbessern, sind einige Änderungen am Entwurf aus Sicht des VATM möglich und dringend erforderlich. Der Verband hat hierzu Vorschläge unterbreitet und wird diese in das Konsultationsverfahren eingebringen. So betrachtet der VATM unter anderem kritisch, dass bisher keine ausreichenden Sanktionen vorgesehen sind, wenn die Telekom den Ausbau mit Vectoring ankündigt und damit andere Anbieter blockiert, ihn dann aber unterlässt. Auch fehle ausreichende Klarheit bei der Ausgestaltung hochwertiger Bitstrom-Vorproduktangebote am Hauptverteiler, die der Leistungsfähigkeit von VDSL mit Vectoring entsprechen und eine Angebotsvielfalt für den Kunden garantieren, so der VATM-Geschäftsführer.

„Wir möchten mit unseren Vorschlägen die im Grundsatz gute Zielsetzung unterstützen. Die Vorschläge spiegeln die Erfahrung der Unternehmen wider, die fest entschlossen sind, weiter in die verbesserte Versorgung der Bürger zu investieren. Wir sehen gute Chancen, dass der sehr offen und transparent geführte Dialog der BNetzA im Konsultationsverfahren Raum für die hierfür erforderlichen Optimierungen lässt. Nur bei gleichwertigen Investitionsbedingungen können wir die Breitbandziele des Bundes und der Länder gemeinsam mit der Telekom Deutschland erreichen“, unterstreicht Grützner.

Der Entscheidungsentwurf der BNetzA, den sie vom 9. April 2013 veröffentlicht hat, ist außerordentlich komplex. Die wesentlichen Details des Entwurfs hat der VATM schematisch als Übersicht zusammengestellt (wer kann wo weiter den Ausbau planen, wo kann die Telekom nachträglich kündigen, was passiert bei einer Kündigung und welche Zugangsmöglichkeiten auf Bitstrombasis bestehen an welchem Ort und in welcher Qualität). Diese kann als erste Orientierung gelten (vorbehaltlich einer weiteren Aufklärung im weiteren Anhörungsverfahren). Auf Wunsch stellen wir diese gerne zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich per Mail an ck@vatm.de oder Tel. 0221/376 77 25).

Stichwort Vectoring: Vectoring ist eine Technologie, die eine wesentliche Leistungssteigerung der heute eingesetzten VDSL2-Technik und damit eine Erhöhung der Datenübertragungsraten auf einem herkömmlichen Kupferkabel zwischen Kabelverzweiger (grauer Verteilerkasten am Gehwegrand) und Kunden bewirkt. Vectoring unterdrückt die wechselseitigen Störungen (das sogenannte „Nebensprechen“) der einzelnen Leitungen in einem Kabelbündel. Bei der Anwendung von Vectoring muss das Management der Leitungen aktuell noch bei einem Unternehmen liegen, was aber aufgrund ständig verbesserter Technik ein temporäres Phänomen sein dürfte.
Benutzeravatar
News
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 457
Registriert: 07.05.2007 23:18
Wohnort: geteilt.de

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon News » 11.05.2013 13:01

Und hier noch die PM des BREKO vom 09.04.2013:

Vectoring: Bundesnetzagentur erschwert massiv den Breitbandausbau für Wettbewerber

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat heute ihren Entscheidungs-Entwurf zu den Einsatzmöglichkeiten von Vectoring vorgelegt. Ergebnis: Die Telekom wird von der uneingeschränkten Entbündelungs-Verpflichtung an Kabelverzweigern (KVz) befreit und erhält einen Freibrief für Breitband. Damit wird der Breitbandausbau der Wettbewerber massiv erschwert. Die finale Entscheidung der BNetzA kann noch durch ein Votum der Europäischen Kommission beeinflusst werden.

Im Dezember 2012 hat die Deutsche Telekom den Stein ins Rollen gebracht. Sie beantragte bei der BNetzA die Abänderungen der Regulierungsbestimmungen, um die innovative Breitbandtechnik Vectoring exklusiv anwenden zu können und sich somit aus der Entbündelungs-Verpflichtung befreien zu lassen. Folge: Der Wettbewerb im Festnetzmarkt wäre beendet, da den City- und Regional-Carriern das Vorleistungsprodukt „Teilnehmeranschlussleitung (TAL) am Kabelverzweiger (KVz)“ entzogen würde. Der BREKO hat sich gegen das Vorhaben des Ex-Monopolisten gestemmt und forderte den wettbewerbskonformen und diskriminierungsfreien Einsatz von Vectoring. Dafür hat der Verband an unterschiedlichen Fronten gleichzeitig gekämpft, vor allem aber viel Überzeugs- und Aufklärungsarbeit geleistet auf Basis von wirtschaftlich fundierten Fakten und Daten. Nicht zuletzt hat der BREKO bei der BNetzA erste Ergebnisse von eigens durchgeführten Vectoring-Labortests vorgestellt und die von der Deutschen Telekom behaupteten Vectoring-Leistungen relativiert. Etwa, dass ab circa 500 Meter Länge der TAL, der Vectoring-Effekt sukzessive signifikant abnimmt und die Technik damit nicht ohne weiteres für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen ländlicher Regionen geeignet ist.

Das Ergebnis der Entscheidung: Der Breitbandausbau für die Wettbewerber wird massiv erschwert. Viele Punkte des Antrags des Ex-Monopolisten wurden gebilligt, so dass der Bonner Konzern zukünftig von der uneingeschränkten Entbündelungs-Verpflichtung am KVz befreit wird. Nach aktuellem Entscheidungs-Entwurf kann die Deutsche Telekom Vectoring nun exklusiv überall dort einsetzen, wo sie es plant – die Wettbewerber bleiben außen vor. City- und Regional-Carrier haben keinen echten Zugang mehr zur „letzten Meile“. Damit werden ihre bereits getätigten Infrastruktur-Investitionen entwertet und der dringend erforderliche weitere Ausbau deutlich erschwert. Allein im Jahr 2012 haben die BREKO-Unternehmen rund 1,5 Milliarden Euro in den Breitbandausbau investiert.

Der BREKO ist über die vorläufige Entscheidung enttäuscht, wie Ralf Kleint, BREKO-Präsident, deutlich macht: „Es ist nicht nachzuvollziehen, wie die Regulierungsbehörde den Anträgen der Telekom in weiten Teilen folgen konnte. Zumal es doch ganz offensichtlich ist, dass die Deutsche Telekom darauf abzielt, hauptsächlich in den Ballungsgebieten ihre Marktstellung gegenüber den Kabelnetzbetreibern zu verbessern und den Wettbewerb im ländlichen Raum auszubremsen. Um den flächendeckenden Breitbandausbau geht es der Telekom doch gar nicht.“ Weiter führt Kleint aus: „Damit ist auch die jüngste Entscheidung der BNetzA zur Preisreduzierung für die KVz-TAL deutlich entwertet.“

Auch Stephan Albers, Geschäftsführer des BREKO, ist mit dem Entscheidungs-Entwurf der BNetzA völlig unzufrieden, bleibt aber kämpferisch: „Die BNetzA ist über das Ziel hinaus geschossen und hat für eine innovative Brückentechnologie einen Grundpfeiler des Infrastrukturwettbewerbs in Deutschland in Frage gestellt: nämlich die uneingeschränkte Entbündelungs-Verpflichtung der letzten Meile. Für die wenigen Konfliktfälle hätten ein paar Spielregeln vollkommen ausgereicht.“ Albers ergänzt: „Nun werden wir den Weg über Brüssel gehen, denn die Europäische Kommission kann die Entscheidung der Behörde mit einem Einspruch noch beeinflussen.“ Im nächsten Schritt muss die Entscheidung noch auf nationaler Ebene konsultiert werden. Anschließend findet dann die Notifizierung in Brüssel statt. Mit einem Ergebnis ist im Frühsommer 2013 zu rechnen.
Benutzeravatar
News
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 457
Registriert: 07.05.2007 23:18
Wohnort: geteilt.de

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon Dino75195 » 06.06.2013 12:48

http://www.onlinekosten.de/news/artikel ... h-Internet

Die Kabelanbieter fragen zu recht, ob 100 Mbit/s in der Zukunft überhaupt noch ausreichen.
Außerdem stellt Herr Lutz Schüler wie wir auch fest, dass die Telekom da Vectoring ausbaut, wo die Bandbreite schon da ist...

Laut Theo Weirich (wilhelm.tel), wird bis spätestens 2014 400-500 Mbit/s in den Städten verfügbar sein.

Und schon sind wir wieder beim Thema Digitale Spaltung.

Also im großen und ganzen nichts neues, trotzdem gut zu hören, das nicht nur wir das so sehen.


Gruß Robert
Fritz Box 7362 SL
Vodafone VDSL Vectoring mit 100 Mbit/s (Danke Telekom das es so lange gedauert hat)
Intel Xeon E3-1230V2, 4x 3.30GHz 16 GB RAM 24" TFT

Initiative für
"Schnelleres DSL in Weichs und allen Ortsteilen"
http://www.dsl-weichs.de (Webseite inzwischen abgeschalten)
DSL 16000 ist in Weichs verfügbar seit 20.6.2011
Benutzeravatar
Dino75195
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 1922
Registriert: 17.09.2007 20:52
Wohnort: 85235 Odelzhausen

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon Fehler20 » 11.07.2013 11:29

Benutzeravatar
Fehler20
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 342
Registriert: 30.03.2010 16:04
Wohnort: ???

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon Haupti76 » 11.07.2013 11:42

Ich habe mich jetzt nicht so sehr mit diesem Thema beschäftigt. Aber das Geld für die Investition in Vectoring wäre beim Glasfaserausbau sicher besser aufgehoben. Denn 100 MBit werden in den nächsten Jahren nicht der Brüller sein. Schade ums Geld.
Haupti76
Seit 19 April 2013 sind in Kleinvoigtsberg bis zu 50 MBits/s per VDSL verfügbar.
Benutzeravatar
Haupti76
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 1625
Registriert: 14.07.2008 17:04
Wohnort: 19061 Schwerin

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon rezzler » 13.07.2013 19:21

Haupti76 hat geschrieben:Ich habe mich jetzt nicht so sehr mit diesem Thema beschäftigt. Aber das Geld für die Investition in Vectoring wäre beim Glasfaserausbau sicher besser aufgehoben. Denn 100 MBit werden in den nächsten Jahren nicht der Brüller sein. Schade ums Geld.

Es ist, wie FTTC, halt nur eine Brückentechnologie. Wäre ja nicht das Thema, wenn $Anbieter die dadurch entstehende Zeit nutzen würden, um sich auf FTTB/H vorzubereiten.
Reinhard Schneider
Vorstandsmitglied & Kassierer im Bundesverband Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e.V.

16.000/2.000 über WLAN von lokalem Anbieter, Telefon weiterhin über Telekom-Kupfer
Zweitwohnsitz mit VDSL25
Benutzeravatar
rezzler
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 1518
Registriert: 26.10.2009 20:20
Wohnort: 07338 Landsendorf

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon rezzler » 13.07.2013 19:21

Haupti76 hat geschrieben:Ich habe mich jetzt nicht so sehr mit diesem Thema beschäftigt. Aber das Geld für die Investition in Vectoring wäre beim Glasfaserausbau sicher besser aufgehoben. Denn 100 MBit werden in den nächsten Jahren nicht der Brüller sein. Schade ums Geld.

Es ist, wie FTTC, halt nur eine Brückentechnologie. Wäre ja nicht das Thema, wenn $Anbieter die dadurch entstehende Zeit nutzen würden, um sich auf FTTB/H vorzubereiten.
Reinhard Schneider
Vorstandsmitglied & Kassierer im Bundesverband Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e.V.

16.000/2.000 über WLAN von lokalem Anbieter, Telefon weiterhin über Telekom-Kupfer
Zweitwohnsitz mit VDSL25
Benutzeravatar
rezzler
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 1518
Registriert: 26.10.2009 20:20
Wohnort: 07338 Landsendorf

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon News » 13.07.2013 19:47

Hier noch die Original-Pressemitteilung der BNetzA vom 09.07.2013:

Bundesnetzagentur übermittelt Vectoring-Entscheidung an EU-Kommission
Homann: "Chancengleiche und verlässliche Rahmenbedingungen für den Vectoring-Einsatz"

Die Bundesnetzagentur hat heute ihren Entscheidungsvorschlag für die Einführung der Vectoring-Technologie im Netz der Telekom Deutschland GmbH (Telekom) der EU-Kommission und den Regulierungsbehörden der anderen Mitgliedsstaaten zur Stellungnahme zugesandt. Zusätzlich zu dem im April veröffentlichten ersten Entscheidungsentwurf wurden darin einige Konkretisierungen aufgenommen. Vorgesehen sind z. B. die Einrichtung einer sog. Vectoring-Liste, die für Chancengleichheit zwischen der Telekom und den Wettbewerbern beim VDSL Ausbau und Vectoring-Einsatz sorgen soll, sowie Regelungen, die zu einer höheren Rechts- und Planungssicherheit bei einem staatlich geförderten Breitbandausbau beitragen.

"Mit dem weiter entwickelten Vorschlag halten wir am Leitgedanken, nämlich Vectoring allen Marktakteuren zu ermöglichen und so den Breitbandausbau im Wettbewerb voranzutreiben, fest und präzisieren ihn. Wir haben uns mit den im Rahmen des öffentlichen Kommentierungsverfahrens zahlreich eingegangenen Stellungnahmen intensiv befasst. Zahlreiche konstruktive Vorschläge der Marktakteure wurden aufgegriffen und in den aktuellen Entscheidungsentwurf eingearbeitet. Wir verfügen nun über ein stimmiges und ausgewogenes Gesamtergebnis, das allen investitionswilligen Unternehmen chancengleiche und verlässliche Rahmenbedingungen für den Aus- und Aufbau von modernen TK-Netzen, insbesondere auch in ländlichen Gebieten, bietet", erklärte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.

Im Vergleich zum ursprünglichen Entscheidungsvorschlag sind folgende wesentliche Neuregelungen aufgenommen worden: Die Telekom darf einem Wettbewerber den Zugang zur "letzten Meile", der Teilnehmeranschlussleitung (TAL), an einem Kabelverzweiger (KVz) – das sind die grauen Kästen am Straßenrand – nicht verweigern bzw. kündigen, wenn der Wettbewerber eine staatliche Förderung, die er für den Breitbandausbau an diesem KVz erhalten hat, ganz oder teilweise zurückzahlen müsste. Zudem ist ein erweiterter Bestandsschutz zugunsten der Wettbewerber vorgesehen. Sie müssen auch dann nicht ohne Weiteres mit einer Rückholung eines bereits von ihnen erschlossenen KVz durch die Telekom rechnen, wenn sich im Einzugsbereich dieses KVz erst anschließend eine parallele Festnetzinfrastruktur etabliert, an die 75 Prozent der Gebäude angeschlossen sind. Ebenso genießen Wettbewerber einen erweiterten Bestandsschutz, wenn sie im Zeitpunkt der endgültigen Regulierungsentscheidung einen KVz zwar noch nicht ausgebaut, dafür aber bereits eine verbindliche Bestellung bei der Telekom abgegeben haben.

Ein nach Maßgabe und unter Aufsicht der Bundesnetzagentur zu führendes Vectoring-Register, sog. Vectoring-Liste, soll allen Marktakteuren – Telekom und Wettbewerbern – Rechtssicherheit und Chancengleichheit für den Einsatz von Vectoring geben. In diesem Register soll der jeweils innerhalb eines Jahres beabsichtigte und dann tatsächlich erfolgte VDSL-Ausbau bzw. Vectoring Einsatz zuverlässig dokumentiert werden. Die Regelungen zur "Vectoring-Liste" sehen ferner umfassende Informations- und Eingriffsrechte der Bundesnetzagentur vor, um Missbrauch zu verhindern.

Im Entscheidungsentwurf wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Detailregelungen für den Vectoring-Einsatz – insbesondere konkrete Sanktionen bei missbräuchlichen Reservierungen von KVz, beim Nicht-Ausbau zuvor reservierter KVz und bei der Nichtverfügbarkeit eines im Rahmen eines offenen Netzzugangs (Open Access) ersatzweise anzubietenden Bitstrom Produkts – noch in einem sog. Standardangebot von der Bundesnetzagentur festgelegt werden müssen. Im Sinne einer besseren Vorhersehbarkeit und Planbarkeit für alle Marktakteure enthält die Begründung der Vectoring-Entscheidung allerdings bereits zahlreiche Hinweise darauf, welche Einzelregelungen und Sanktionierungen in einem solchen Mustervertrag enthalten sein sollten.

Mit dem Vectoring-Verfahren sind im heute bestehenden kupferbasierten Teilnehmeranschlussnetz höhere Übertragungsraten möglich, als dies bisher bei der schon fortgeschrittenen VDSL-Technik der Fall ist. Durch das Vectoring wird die gegenseitige Störung aus benachbarten Kupferdoppeladern eines Kabels reduziert. Nach dem derzeitigen Stand der Technik ist dafür allerdings nur der Zugriff eines einzigen Unternehmens auf alle Kupfer-Doppeladern am KVz möglich, ein entbündelter Zugriff damit – sofern es um den Einsatz von VDSL-Technik geht – aber nicht mehr.

Die Telekom hatte Ende letzten Jahres bei der Bundesnetzagentur beantragt, die Zugangsmöglichkeiten für Wettbewerber zur "letzten Meile" an den KVz einzuschränken, um Vectoring in ihrem Netz einsetzen zu können. Am 9. April hatte die Bundesnetzagentur einen ersten Entscheidungsentwurf für die Einführung der Vectoring-Technologie im Netz der Telekom zur Kommentierung veröffentlicht. Danach muss die Telekom ihren Wettbewerbern auch künftig grundsätzlich den Zugang zur Teilnehmeranschlussleitung am KVz gewähren. Die Telekom kann den Zugang zur "letzten Meile" am KVz aber unter besonderen Bedingungen verweigern, damit sie selbst oder ein anderes Unternehmen dort Vectoring einsetzen kann. Alle Marktakteure können daher auf der Grundlage des Vorschlags auch in Zukunft KVz mit Glasfaser erschließen und Vectoring nutzen. Sie müssen dann jedoch im Rahmen eines offenen Netzzugangs ein angemessenes Bitstromprodukt anbieten – dies betrifft sowohl die Telekom als auch die Wettbewerber. Im Rahmen des nationalen Konsultationsverfahrens nutzten zahlreiche Marktteilnehmer die Gelegenheit, den Entscheidungsentwurf sorgfältig zu prüfen und zu kommentieren.

Die EU-Kommission und die nationalen Regulierungsbehörden der übrigen EU Mitgliedstaaten können nun innerhalb eines Monats Stellungnahmen zum überarbeiteten Entscheidungsentwurf abgeben. Sofern die EU-Kommission keine ernsthaften Bedenken äußert, kann die Entscheidung anschließend endgültig in Kraft treten.
Benutzeravatar
News
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 457
Registriert: 07.05.2007 23:18
Wohnort: geteilt.de

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon News » 13.07.2013 19:50

Der BREKO zeigt sich im Wesentlichen zufrieden mit dem Entwurf, wie folgende Pressemitteilung vom 10.07.2013 zeigt:

Bundesnetzagentur beschreitet Weg für Vectoring-Ausbau im Wettbewerb
Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO e.V.) begrüßt deutliche Verbesserungen am Vectoring-Beschluss der Bundesnetzagentur

Mit Erleichterung haben die Mitglieder des Bundesverbandes Breitbandkommunikation (BREKO e.V.) die erheblichen Verbesserungen aufgenommen, die die Beschlusskammer in der gestern an die EU-Kommission übersandten Beschlussfassung zur Vectoring-Einführung vorgenommen hat. Die von der Beschlusskammer nunmehr definierten Bedingungen schaffen ein Umfeld, in denen die Telekom wie die Wettbewerber die innovative Vectoring-Technologie weitgehend chancengleich einsetzen können. – Eine richtige Weichenstellung für Glasfaserinvestitionen in Deutschland. Ausweislich der Pressemeldung der Bundesnetzagentur sieht der aktuelle Entscheidungsentwurf mit der Einführung eines zentralen Vectoring-Registers ein transparentes und symmetrisches System für die Koordinierung der Ausbauplanungen der Telekom und ihrer Wettbewerber vor, wie es auch seitens des BREKO gefordert worden war. Zwar soll die Vectoring-Liste durch die Telekom geführt werden, allerdings behält sich der Regulierer erhebliche Kontroll- und Korrekturbefugnisse vor. In der Ursprungsfassung des Vectoring-Beschlusses sollte die Telekom bereits durch das intransparente Einstellen von Planungen in ihren internen Systemen eine Reservierung von Kabelverzweigern (KVz) zu ihren Gunsten auslösen können. Auch der Forderung des BREKO nach einer regulatorischen Absicherung der im Rahmen von Ausschreibungen durch einen Wettbewerber eingegangen Versorgungsverpflichtungen, hat die Beschlusskammer in der überarbeiteten Entscheidung weitgehend entsprochen. In diesem Fall ist eine Kündigung des Zugangs am Kabelverzweiger (KVz) in aller Regel ausgeschlossen.

BREKO-Präsident Ralf Kleint sieht dann auch den überarbeiteten Entwurf des Regulierers insgesamt positiv: „Ich freue mich, dass es im Dialog mit Beschlusskammer gelungen ist, mit dem Vectoring-Register ein transparentes und faires System für die Planung und Koordinierung des Vectoring-Ausbaus zu entwickeln. Offenbar hat der Regulierer unsere sachlich und fundiert vorgetragenen Argumente auch an anderer Stelle ernst genommen. Dies wird dem wettbewerblichen Einsatz dieser innovativen Technologie und dem Breitbandausbau in Deutschland einen wichtigen Impuls geben“, so Kleint. Auch für BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers ist der neue Entscheidungsentwurf ein großer Schritt in die richtige Richtung: „Die Beschlusskammer hat an vielen Stellen den von uns vorgetragenen Argumenten Rechnung getragen, den Bestandschutz erweitert und damit mehr Investitionssicherheit geschaffen“, so Albers. Allerdings ist die Beschlusskammer nicht allen Argumenten der Wettbewerber gefolgt. So bleibt der Bestandsschutz für die KVz-Erschließung von Wettbewerbern in Gebieten mit einer parallelen Festnetzinfrastruktur (Kabel) weiter eingeschränkt. „Die Beschlusskammer sollte noch einmal prüfen, ob der Stichtag für den Bestandsschutz bezüglich der Wettbewerberinvestitionen in den Kabelgebieten nicht an die Einführung des hochleistungsfähigen Bitstromprodukts anknüpfen sollte, das die Telekom als Ersatz für eine verweigerte Entbündelung anbieten muss – nach eigener Aussage aber erst 2016 anbieten kann. Eine Anpassung des Stichtags würde auch für Zwischenzeit bis 2016 die notwendige Sicherheit bieten, um wettbewerbliche Vectoring-Investitionen zu forcieren“, sieht der BREKO-Chef noch Spielraum für weitere Nachbesserungen.
Benutzeravatar
News
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 457
Registriert: 07.05.2007 23:18
Wohnort: geteilt.de

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon News » 13.07.2013 19:53

Und auch der VATM ist zufrieden, wie folgende Pressemitteilung vom 10.07.2013 zeigt:

Vectoring-Entscheidung der Bundesnetzagentur wird Breitbandausbau auch in unterversorgten Gebieten fördern
VATM: „Jetzt können die Investoren den Fuß von der Bremse nehmen“


„Wir sind erleichtert, dass der deutsche Regulierer die konstruktive Kritik und konkrete Verbesserungsvorschläge in seinem Entwurf für den Einsatz der Vectoring-Technologie umfassend aufgegriffen hat. Allerdings wird der Deutschen Telekom nach wie vor ein einseitiges Kündigungsprivileg an den Kabelverzweigern (KVz) eingeräumt“, bewertet VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner die Entscheidung der Bundesnetzagentur (BNetzA), die jetzt in Brüssel zur Notifizierung durch die EU-Kommission vorliegt.

Das Ziel, mit dieser Entscheidung den Breitbandausbau in den ländlichen Gebieten zu fördern, werde aus Sicht des VATM allerdings insgesamt erfüllt. Der Verband begrüßt unter anderem, dass eine sogenannte `Vectoring-Liste´ Rechtssicherheit und Chancengleichheit bei der Reservierung von KVz-Erschließungen geben soll. Positiv sei auch, dass die Fördermechanismen berücksichtigt werden und für „Ersterschließer“, die zum Breitbandausbau eine staatliche Förderung erhalten haben, Kündigungsschutz gelte. „Die Kündigungsschutzregeln stimmen, müssen aber von der Bundesnetzagentur noch weiter praktikabel ausgestaltet werden. Das scheint durchaus lösbar zu sein, lautet die gute Nachricht für Investoren“, meint VATM-Präsidiumsmitglied David Zimmer, Geschäftsführer der inexio KGaA. inexio investiert als mittelständisches Unternehmen massiv in den Auf- und Ausbau modernster TK-Infrastruktur u. a. im Saarland, in Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern, Baden-Württemberg. 350 Orte hat das Unternehmen bereits ausgebaut, 130 weitere sind in der Planung.

Gemeint ist vor allem die „Nachweis-Regelung“, wonach Kündigungsschutz besteht, wenn zum Zeitpunkt der Erschließung des KVz weniger als 75 Prozent der Gebäude im Anschlussbereich an eine parallele Festnetzinfrastruktur angebunden waren. „Das bedeutet Planungssicherheit für den Ausbau in schlecht versorgten Gebieten und genau dies war ein zentraler Verbesserungsvorschlag des VATM. Auch beim Bitstrom-Vorleistungsprodukt ist die BNetzA den Marktrealitäten gefolgt und hat die zwischenzeitlich zwischen Marktteilnehmern getroffenen Vereinbarungen berücksichtigt“, so Grützner. Beim Vectoring-Start wird zunächst ein Layer-3-Vorprodukt der Telekom als Übergangslösung für Open Access zur Verfügung stehen, um die Angebotsvielfalt für den Endkunden weiterhin zu ermöglichen. Nach einer Umstellungsfrist soll dann – wie gefordert – das weiterentwickelte Layer-2-Vorprodukt eingesetzt werden.

„Wir sind sehr froh, dass wir nun weitreichende Planungssicherheit für Investitionen in den Breitbandausbau bekommen. Die Korrekturen der Bundesnetzagentur sind richtig und wichtig für einen funktionierenden Wettbewerb. Jetzt können wir uns in den nächsten Wochen voll auf den angekündigten Ausbau von 35 Städten im Nordwesten Deutschlands konzentrieren“, so VATM-Präsidiumsmitglied Norbert Westfal, Geschäftsführer der EWE TEL GmbH (Oldenburg), einem der größten regionalen TK-Unternehmen in Deutschland. EWE Tel plant Investitionen in den Breitbandausbau in Höhe von bis zu 30 Millionen Euro in den nächsten beiden Jahren. Und auch bei der DNS:NET wird der Entscheidungsentwurf begrüßt. „Nachdem wir einige unserer Ausbaupläne auf Eis legen mussten, kann es nach dieser Entscheidung auch mit Berlin-Gatow losgehen. Denn, man mag es kaum glauben, selbst in einer Metropole wie Berlin haben wir Gebiete mit unzureichender Breitbandversorgung“, sagt Alexander Lucke, Geschäftsführer der DNS:NET, einem vor allem im Bereich Berlin-Brandenburg tätigen TK-Unternehmen mit eigenen Glasfasernetzen, das in den vergangenen zwei Jahren mehr als 60 Orte mit eigenen VDSL-Netzen erschlossen hat.

„Die Bundesnetzagentur hat sich viel Mühe gegeben und ein sehr komplexes Regulierungssystem geschaffen. Trotz der nach wie vor leider einseitig zu Gunsten der Telekom bestehenden Kündigungsmöglichkeiten sorgt sie für deutlich mehr Planungssicherheit. Wir begrüßen es sehr, dass die wichtigste Zielsetzung des VATM, den Breitbandausbau flächendeckend voranzubringen, nachhaltig Einfluss in die nationale Entscheidung gefunden hat. Die hohe Wettbewerbsintensität in Deutschland ist der beste Garant für Problemlösungen der Zukunft wie bei Vectoring oder auch Netzneutralität. Mit dieser Entscheidung setzen wir endlich wieder Maßstäbe für Europa und einen klar wettbewerbsorientierten Binnenmarkt. Neue Technologien und die Märkte der Zukunft dürfen keinesfalls den Ex-Monopolisten überlassen werden, wie von diesen gerade kürzlich wieder in Brüssel gefordert wurde“, so VATM-Geschäftsführer Grützner.
Benutzeravatar
News
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 457
Registriert: 07.05.2007 23:18
Wohnort: geteilt.de

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon bru62 » 13.07.2013 20:09

Eine interessante Wortmeldung zum Thema von Dr. Jürgen Kaack (STZ-Consulting Group) ist am 11.07.2013 bei portel. de nachzulesen. Richtig hält Kaack die Breitbandversorgung für eine Aufgabe der Daseinsvorsorge. Nach einer Auseinandersetzung mit dem (Deutschlandspezifischen) Phänomen, dass bei ca. 60 Prozent Verfügbarkeit nur ein Viertel der versorgbaren Haushalte tatsächlich einen Anschluss mit mehr als 25 Mbit/s nutzt, führt Kaack aus, dass dies keinesfalls ein Zögern beim Infrastrukturausbau rechtfertigen darf. Aufgrund der ständig wachsenden Datenvolumen käme es sonst in fünf bis zehn Jahren dazu, dass die Netze an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. "Daher müsste ein vorausschauender Infrastrukturaufbau mit Glasfasernetzen bis zum Hausanschluss (Fiber-to-the-Home oder Fiber-to-the-Building) erfolgen, denn nur die Glasfaser besitzt die physikalischen Voraussetzungen für schnelle Datenübertragung (nur die Lichtgeschwindigkeit stellt eine Grenze dar) mit sehr hohen Kapazitäten.", heißt es. Kaack sieht beim Ausbau vor allem die Kommunen in der Pflicht. Diese sollten "langfristige Ziele für die Schaffung von Glasfaser-Anschlussnetzen festlegen und durch Zuordnung von personellen und finanziellen Ressourcen absichern."

Gruß
______________
bru62
ehemals 2. Vorsitzender des Bundesverbandes Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V.

Diskriminierungsfreies "Breitband für alle" wird es nur geben, wenn Menschen sich dafür engagieren.
Benutzeravatar
bru62
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 5208
Registriert: 09.01.2006 06:30
Wohnort: 08058 Zwickau

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon Meester Proper » 13.07.2013 20:27

bru62 hat geschrieben:Nach einer Auseinandersetzung mit dem (Deutschlandspezifischen) Phänomen, dass bei ca. 60 Prozent Verfügbarkeit nur ein Viertel der versorgbaren Haushalte tatsächlich einen Anschluss mit mehr als 25 Mbit/s nutzt, führt Kaack aus, dass dies keinesfalls ein Zögern beim Infrastrukturausbau rechtfertigen darf.
Da wäre ich aber gespannt zu hören, welches Geschäftsmodell Herr Kaack vorschlägt, um so etwas umzusetzen.

Kooperation, wie am Beispiel Breiband Gießen GmbH oder Breitband Marburg-Biedenkopf GmbH zu sehen, machen so etwas erst wirtschaftlich. Einen Ausbau, der nur mit Eigenmitteln durch den jeweiligen Netzbetreiber durchgeführt wird, kann es bei solch geringen Nutzungsraten ansonsten nicht geben.
Meester Proper
 

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon rezzler » 13.07.2013 20:28

bru62 hat geschrieben:Kaack sieht beim Ausbau vor allem die Kommunen in der Pflicht. Diese sollten "langfristige Ziele für die Schaffung von Glasfaser-Anschlussnetzen festlegen und durch Zuordnung von personellen und finanziellen Ressourcen absichern."

Ich bin dagegen, das das eine Aufgabe der Kommunen werden soll. Meiner Meinung nach würde man dadurch das nötige Knoff-Hoff x-mal (in jeder Kommune) vorhalten/bezahlen müssen und hätte dadurch auch x verschiedene Regelwerke/Vorschriften/Auflagen.
Reinhard Schneider
Vorstandsmitglied & Kassierer im Bundesverband Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e.V.

16.000/2.000 über WLAN von lokalem Anbieter, Telefon weiterhin über Telekom-Kupfer
Zweitwohnsitz mit VDSL25
Benutzeravatar
rezzler
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 1518
Registriert: 26.10.2009 20:20
Wohnort: 07338 Landsendorf

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon rezzler » 13.07.2013 20:32

Meester Proper hat geschrieben:
bru62 hat geschrieben:Nach einer Auseinandersetzung mit dem (Deutschlandspezifischen) Phänomen, dass bei ca. 60 Prozent Verfügbarkeit nur ein Viertel der versorgbaren Haushalte tatsächlich einen Anschluss mit mehr als 25 Mbit/s nutzt, führt Kaack aus, dass dies keinesfalls ein Zögern beim Infrastrukturausbau rechtfertigen darf.
Da wäre ich aber gespannt zu hören, welches Geschäftsmodell Herr Kaack vorschlägt, um so etwas umzusetzen.

Das Geschäftsmodell ist hier mMn nicht das Thema, sondern die Zeit, in der es sich rentiert/rentieren soll. Und selbst wenn man momentan keine 25 MBit/s braucht, so kann man ja einen Tarif mit 6 MBit/s nehmen. Vorrausgesetzt, es gibt so einen...

Meester Proper hat geschrieben:Breitband Marburg-Biedenkopf GmbH

Schlechtes Beispiel, da laut Artikel nur Vectoring/VDSL.
Reinhard Schneider
Vorstandsmitglied & Kassierer im Bundesverband Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e.V.

16.000/2.000 über WLAN von lokalem Anbieter, Telefon weiterhin über Telekom-Kupfer
Zweitwohnsitz mit VDSL25
Benutzeravatar
rezzler
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 1518
Registriert: 26.10.2009 20:20
Wohnort: 07338 Landsendorf

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

Beitragvon bru62 » 13.07.2013 20:35

Meester Proper hat geschrieben:Da wäre ich aber gespannt zu hören, welches Geschäftsmodell Herr Kaack vorschlägt, um so etwas umzusetzen
Dann lies doch den Beitrag mal durch. Es sind auch Beispiele und Lösungsansätze drin. Und noch etwas: Wie rezzler richtig schreibt, ist es vor allem ein Problem der langfristigen Rentierlichkeit. Das geht vermutlich nicht mit Unternehmen, die nur den sharholder-Value im Blick haben. Also müssen andere Lösungen her. Auch da gibt der Beitrag einiges her.

Gruß
______________
bru62
ehemals 2. Vorsitzender des Bundesverbandes Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V.

Diskriminierungsfreies "Breitband für alle" wird es nur geben, wenn Menschen sich dafür engagieren.
Benutzeravatar
bru62
Mitstreiter
Mitstreiter
 
Beiträge: 5208
Registriert: 09.01.2006 06:30
Wohnort: 08058 Zwickau

VorherigeNächste

Zurück zu Neuigkeiten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste

cron