7. IT-Gipfel in Essen

Neuigkeiten zum Thema Telekommunikation und Breitband

7. IT-Gipfel in Essen

Beitragvon bru62 » 05.11.2012 17:19

In Essen findet am 13.11.2012 der 7. IT-Gipfel statt. Breitband ist diesmal nicht der Schwerpunkt, dafür steht er unter dem Motto "digitalisieren_ vernetzen_ gründen". Trotzdem steht in der Arbeitsgruppe 2 des Gipfels das Thema "Digitale Infrastrukturen als Enabler für innovative Anwendungen" und in einer Unterarbeitsgruppe dann doch "Breitband" auf der Tagesordnung. Sicher werden wir lesen und hören, wie zuverlässig der Wettbewerb die angemessene Infrastruktur in jeden Winkel der Republik ausrollt. Die Liste der Teilnehmer der Arbeitsgruppe lässt darauf schließen.

Erstmals ist es in diesem Jahr übrigens möglich, online Fragen an den Gipfel zu stellen. Wer möchte, kann sich gern im Namen und im Sinne von geteilt.de einbringen.

Hier der Link: http://www.it-gipfel.de

Gruß
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Re: 7. IT-Gipfel in Essen

Beitragvon bru62 » 13.11.2012 17:16

Im Vorfeld hat sich Bundeskanzlerin Merkel bereits zum Gipfel geäußert. Wie das Portal CIO am 11.11.2012 berichtet, sieht sie dabei neben einigen Fortschritten noch Reserven: "Dennoch sage ich, dass Deutschland natürlich noch nicht zu den weltweit führenden Ländern in dem Bereich gehört - wir können also noch aufholen", wird sie zitiert. Dass es dazu mehr als schöner Worte und Gott (oder sollte man besser sagen: Wettbewerbs-) -vertrauen bedarf, haben wir in der Debatte um die TKG-Novelle oft angemerkt. Leider vergebens. Deutschland holt nicht auf, es fällt zurück. Deshalb bleibt vermutlich nur die Hoffnung auf eine bessere Regierung.

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Re: 7. IT-Gipfel in Essen

Beitragvon News » 13.11.2012 17:20

Nach dem Gipfel äußert sich der Bitkom, Mitveranstalter des Gipfels am 13.11.2012 in einer Pressemitteilung so:

IT-Gipfel rückt Gründer und Netze in den Mittelpunkt

- Start-ups bei Finanzierung weitgehend auf sich allein gestellt
- Strategie zur Digitalisierung der Infrastrukturen beschlossen

Der Hightech-Verband BITKOM wertet den 7. Nationalen IT-Gipfel als großen Erfolg. Im Mittelpunkt des Gipfels stehen die dynamische und innovative IT-Gründerszene sowie konkrete Vereinbarungen zu Intelligenten Netzen. „Der IT-Gipfel ist eine auch international einzigartige Kooperation zwischen Politik und Wirtschaft“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf in Essen. Die digitale Wirtschaft gewinnt in Deutschland rasant an Bedeutung. Aktuell gehen nach dem auf dem Gipfel vorgestellten „Monitoring Report Digitale Wirtschaft“ bereits mehr als 20 Prozent des Produktivitätswachstums in allen Branchen auf ITK zurück. Der Anteil wird mit der fortschreitenden Digitalisierung der klassischen Industrie weiter steigen. „Für Deutschland mit seinen traditionell starken Fertigungsindustrien und einer innovativen und modernen IT-Branche bedeutet dieser bevorstehende Schritt zur Industrie 4.0 eine große Chance“, so Kempf.

Notwendig für das Gelingen dieser vierten industriellen Revolution ist eine moderne Infrastruktur. Die notwendigen Investitionskosten liegen nach BITKOM-Schätzungen bei einmalig rund 130 Milliarden Euro. Nach einer Fraunhofer-Studie im Auftrag des BITKOM summieren sich demgegenüber schon während des Auf- und Ausbaus intelligenter Netze in den Bereichen Energie, Verkehr, Gesundheit, Verwaltung und Bildung die gesamtwirtschaftlichen Effekte auf insgesamt 336 Milliarden Euro innerhalb von zehn Jahren. Dieser Nutzen ergibt sich zum Beispiel aus einer einfacheren Abrechnung und der Vermeidung von Doppeluntersuchungen durch den Aufbau eines Gesundheitsnetzes, die Vermeidung von Staus durch eine bessere Verkehrslenkung, die Verringerung des Stromverbrauchs durch den Einsatz von Smart Grids oder den Bürokratieabbau durch eine effizientere Verwaltung. Später lässt sich ein gesamtwirtschaftlicher Nutzen von jährlich mehr als 55 Milliarden Euro erzielen.

„Wir sollten uns zum Ziel setzen, innerhalb der kommenden fünf bis zehn Jahre die modernste Infrastruktur weltweit aufzubauen“, forderte Kempf. Diese Mammutaufgabe könnten Staat und Wirtschaft nur gemeinsam bewältigen. Notwendig dafür sei eine konzertierte Aktion der relevanten Vertreter aus Politik und Wirtschaft. Auf dem Gipfel wurde dazu eine gemeinsame Strategie mit konkreten Schritten zum Aufbau intelligenter Netze erarbeitet. Darin wird z.B. gezeigt, wie heute getrennte Netze besser zusammengeführt werden können. Unter Einbeziehung der beteiligten Branchen werden nun konkrete Meilensteine für die Umsetzung erarbeitet.

Auch Gründer sollen künftig besser unterstützt werden. Kempf: „Die Szene entwickelt sich derzeit in Deutschland sehr stark und verdient höchste Aufmerksamkeit und praktische Unterstützung.“ Dazu wurde am Vortag des IT-Gipfels beim Young IT Day eine IT_Lounge als gemeinsame Plattform für junge wie auch für erfahrene Unternehmer ins Leben gerufen.

Zudem hat der BITKOM zum IT-Gipfel die erste umfassende Studie zur Gründungstätigkeit im IT- und Internet-Sektor vorgestellt. Ein Ergebnis: Bankkredite, Beteiligungskapital und öffentliche Zuschüsse spielen derzeit bei der Finanzierung von Start-ups kaum eine Rolle. Schon im Gründungsjahr muss fast die Hälfte des Finanzbedarfs durch Umsatzerlöse aus der eigenen Geschäftstätigkeit gedeckt werden, ein Drittel kommt direkt von den Gründern selbst. „Mit dem Sparbuch der Gründer kann man kein Google und kein Facebook aufbauen“, sagte Kempf. Es gehe nicht um große staatliche Förderprogramme, aber Investitionen privater Geldgeber in junge IT-Unternehmen dürften nicht unnötig steuerlich belastet werden. „Und wir müssen es schaffen, in Deutschland wieder eine positive Kultur des Gründer- und Unternehmertums zu etablieren. Kultur und Kredite – so kann man die größten Herausforderungen beschreiben“, sagte Kempf.

Weitere Ergebnisse des 7. Nationalen IT-Gipfels im Ãœberblick:
- E-Government: Auf dem Gipfel startet eine Mobile-Government-Plattform für öffentliche Apps (GovApps), die einen einfachen Zugang zu mobilen Verwaltungsdienstleistungen ermöglicht und mehr Datenschutz und Sicherheit im mobilen Sektor unterstützt. Die Modellregion für P23R (Aachen-Bonn-Cologne-Düsseldorf, ABCD-Region) wurde vorangetrieben. P23R vereinfacht Meldevorgänge zwischen Unternehmen und Behörden und senkt damit Bürokratiekosten. Die Exportinitiative für 2013 wurde initiiert, um innovative Lösungen als „E-Government - Made in Germany“ global zu stärken.
- Fachkräfte: Die Initiative „Academy Cube“ wird es Fachkräften aus den Krisenländern Sudeuropas leichter machen, bei deutschen Unternehmen einen Arbeitsplatz zu finden, etwa durch die Weiterqualifizierung für die Anforderungen der Industrie 4.0. Der Softwarecampus zur Ausbildung von Führungskräften wurde erfolgreich umgesetzt: Das Programm umfasst bereits 100 Promotions- und Masterstudenten.
- Industrie 4.0: Erstmals wird das Zukunftsthema Industrie 4.0 auf dem IT-Gipfel breit diskutiert. Gleichzeitig wurde die Umsetzung des Technologieprogramms Industrie 4.0 bei der Forschungsunion vorangetrieben. Die Digitalisierung der gesamten Wirtschaft verändert auch die traditionell starke Industrie in Deutschland. ITK und Anwenderbranchen rücken näher zusammen, dem wurde durch die Einbeziehung der Anwender in den IT-Gipfel Rechnung getragen. Das zeigt auch das Projekt Logistik IT on demand der Regional-Gruppe NRW, ein Cloud-Angeboten in der Logistik für kleine und mittlere Unternehmen. Dieser Dialog wird künftig intensiviert und fortgesetzt, der Gipfel entwickelt sich so zunehmend zu einem Wirtschafts- und Innovationsgipfel.
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Re: 7. IT-Gipfel in Essen

Beitragvon Haupti76 » 13.11.2012 20:14

ich habe mir die live-übertragung auch auf phoenix angeschaut. sie meinte, wir hätten nun wenigstens flächendeckend 1 mbit/s zur verfügung und 50% 50 mbit/s. auf diese eine megabit kann sie sehr stolz sein. :evil:

leider ist der bundesverband in ein dornröschenschlaf verfallen. die"alten hasen" haben eben nicht mehr die zeit wie früher, und nachwuchs scheint auch nicht in sicht. diese stille tut schon bissel weh. :cry:
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Re: 7. IT-Gipfel in Essen

Beitragvon Dino75195 » 14.11.2012 09:39

wow 1 Mbit/s :twisted: ich bin nicht stolz auf Sie!

Da muss ich doch fast eine Email hin schreiben, wie heißt die den?
Meinst du Frau Merkel?

EDIT hab grad noch was gefunden
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 49315.html

Passend zu dem Thema
http://winfuture.de/news,72999.html
Zitat: "Die aktuelle Herausforderung an Wirtschaft und Politik ist es, schnelle Ãœbertragungsraten bereitzustellen.


gruß Robert
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Vodafone VDSL Vectoring mit 100 Mbit/s (Danke Telekom das es so lange gedauert hat)
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Initiative für
"Schnelleres DSL in Weichs und allen Ortsteilen"
http://www.dsl-weichs.de (Webseite inzwischen abgeschalten)
DSL 16000 ist in Weichs verfügbar seit 20.6.2011
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Re: 7. IT-Gipfel in Essen

Beitragvon spokesman » 18.11.2012 10:42

IT Gipfel, die Bundeskanzlerin hat geschrieben:"Digitale Infrastrukturen als Enabler für innovative Anwendungen"

Danke an bru62 für die kurze Zusammenfassung des Gipfels. Nachdem ich in den nicht versorgten Orten meiner Gemeinde einige Gespräche geführt habe und diesen Satz als letztes großes Statement unserer Kanzerlin zitiert habe, stand bei den Leuten nur eins fest: dieser Gipfel ist der Gipfel der Frechheit. 1Mbit/s flächendeckend ist bis heute nicht erreicht. Der 50Mit/s Wert ist vllt. auf einigen Papieren durch LTE und ein Aufrunden von UMTS (42Mbti/s) erreicht.

Sie spricht nun von einem "Enabler" gerade die Leute hier im osten der Republik, welche Russisch und nicht Englisch als zweite Sprache lernen durften wissen nicht mit diesem Begriff anzufangen, Stichwort "Nebelsprech" - weiter können viele den Begriff aus ihrer jahrelangen Erfahrung mit der IT oder eben gerade mit dem Internet nicht herleiten. Grund hierfür ist ganz einfach, dass sich eben erst mit IT beschäftigt wird wenn eine Community zur Seite steht, auch Anfängerfragen greift das Internet auf und man kann sich anonym helfen lassen bzw. seinen Wortschatz und Sprachenwissen erweitern. Man muss also entweder sagen, dass die Wahrnehmungmöglichkeiten unserer Kanzlerin sehr betrübt sind oder ihr wird von ihren "Beratern" eine Welt dargestellt in der der Himmel nicht blauer und die Wiese nicht grüner sein könnte - im schlimmsten Fall treffen beide Optionen mit oder ohne Vorsatz zu.
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