Vielleicht noch ein anderer Aspekt: Die aktuellen Breitbandanschlüsse lassen sich auch viel besser "missbrauchen" als z.B. ein DSL 6000er Anschluss, einfach weil man potentiell viel mehr Traffic generieren kann. Auf diesen Zug springen dann auch Firmen auf, welche früher die Unternehmensanschlüsse füt 3 bis 5 stellige Stummen kaufen mussten, weil eben VDSL/DOCSIS auf dem Papier ähnliche Leistung bietet. Und da jetzt immer mehr Dienste auf den Markt kommen, die leider nicht sehr netzfreundlich agieren (Streaming von Live-TV ohne eine Plattform wie Entertain etwa) versuchen die Provider halt dagegen anzukommen.
Ein Beispiel: 10 MBit Syncron kosten bei der Telekom momentan als Unternehmensanschluss ca. 790€ . Der VDSL Anschluss mit gleicher SLA (Entstörfrist ...) 65€.
Bei Privatkundenanschlüssen war es halt öftes so, dass bei Spitzenlast die Gesamtleistung der Anschlüsse nach unten ging, weil nicht genug Bandbreite am Backbone da war. Dieses Verhalten hat aber zu viel (irgendwo) berechtigter Kritik geführt und nun versuchen die Provider sich halt abzusichern/den Kunden auf andere Art und Weise darauf hinzuweisen.
Die Kalkulation der Provider bei Privatanschlüssen ist nunmal, dass in der Regel nichts übertragen wird und nur selten wirklich Traffic erzeugt wird. Nur diese Kalkulation ist für Streaming oder starken Filesharerer-Gebrauch halt nicht mehr machbar. Von einem kleinen Provider weiß ich, dass dieser ungefähr 1,5€ pro GB Traffic in seinem Netz zahlen musste (ist allerdings schon ein Jahr her). Wenn da ein Kunde dann 100GB Traffic/Monat erzeugt, dann hat dieser Provider ein Problem.
Die Regelung von "Strafzahlungen" finde ich zwar absolut nicht gelungen, aber Drosseln weit über dem durchschnittlichen Traffic werden auf lange Sicht eingeführt werden müssen, alleine schon um den Unternehmensanschlüssen eine Daseinsberechtigung zu geben (welche auch schonmal gerne einen Anstoß für einen Ausbau waren
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Man muss sich dann aber auch an die "goldene Handschlag" Regelung von z.B. 1und1 erinnern, welche PowerUser so aus ihrer Kalkulation entfernt haben. Also früher gabs sowas auch schon!
Bzgl der "Glasfaser löst alles": Nein! Weil die Netzlast dadurch ja noch weiter steigt. Man kann glaube ich sagen, dass fast alle breitbandigen Anschlüsse in D als Backbone eine Glasfaser Infrastruktur haben. Nur die Daten müssen ja auch irgendwo hin: Wenn man jetz mal den Preis am DE CIX (ein Verein, keine Firma!) für z.B. eine 200 Mbit Anbindung nimmt (im Extremfall also für nur 2 100 MBit Anschlüsse) bezahlt man dort nur für die Anbingung schon im besten Fall 200€. Dadrin sind dann aber noch nicht die Kosten für die Glasfaser bis zum Übergabepunkt, CallCenter, Motem beim Kunden, Kosten für das Peering usw.