Portel.de berichtet heute von der Vorstellung des neuen VATM-Jahrbuches auf dem Glasfasertag in Köln. Es scheint sich dabei wieder um ein gutes Beispiel für kompletten Realitätsverlust einiger wichtiger Protagonisten zu handeln. So wird Wirtschaftsminister Brüderle zitiert: "Keine staatliche Intervention kann eine Investitions- und Innovationsdynamik hervorbringen, die insgesamt mit den Ergebnissen privatwirtschaftlicher Initiative mithalten kann. Deshalb legen wir eine klare Priorität auf einen marktgetriebenen Breitbandausbau." Und er dankt den Unternehmen "für den großen Beitrag, den sie in den vergangenen Jahren für den Breitbandausbau geleistet haben". Von der dynamischen Entwicklung können alle die nur so schwärmen, die seit mehr als zehn Jahren auf Breitbandinternet warten.
Außerdem warnt der VATM vor einem flächendeckenden Glasfaserausbau: "Ein politisch motivierter kurzfristiger Glasfaserausbau bis in jedes Haus – wie teilweise aktuell gefordert – verteuert den Ausbau dramatisch, belastet die Familien und Steuerzahler und schwächt den Wirtschaftsstandort Deutschland mehr als ihm zu nutzen ... Wenn aber statt des Kunden die Politik entscheidet und ein flächendeckender Ausbau zum Prestigeprojekt wird, zahlt der Verbraucher nicht für eine von ihm gewünschte Leistung, sondern jeder Haushalt, auch wenn er keinen Nutzen zieht. Wenn statt des Kohlepfennigs nun der Glasfaser-Euro diskutiert wird, bedeutet das für eine vierköpfige Familie, die Festnetz und Handys nutzt, eine Zusatzsteuer von 60 Euro im Jahr.", so Präsident Eickers (sicher mit Blick auf den jüngsten WIK-Vorschlag).
Es kann einem Angst und Bange werden ...
Gruß